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Specialized Aethos 2021

Specialized Aethos 2021

09.10.20 07:58 19.725Text: Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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Fotos: Specialzed
Mit dem Aethos nimmt Specialized eine komplett neue Rennrad-Linie ins Programm. Eins vorneweg: So leicht war ein Disc-Renner noch nie.09.10.20 07:58 19.818

Specialized Aethos 2021

09.10.20 07:58 19.81830 Kommentare Luke Biketalker
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Specialzed
Mit dem Aethos nimmt Specialized eine komplett neue Rennrad-Linie ins Programm. Eins vorneweg: So leicht war ein Disc-Renner noch nie.09.10.20 07:58 19.818

Mit dem aerodynamischen Venge am aktuellsten Stand und dem erst kürzlich vorgestellten Tarmac SL 7 auch am Allround-Sektor bestens bedient, hätte man von Specialized für 2021 eigentlich keine großen Straßen-Neuheiten mehr erwartet. Doch die Amerikaner wären nicht sie selbst, hätten sie nicht doch noch ein Ass im Ärmel. Kein überarbeitetes, neu aufgelegtes Modell, sondern eine komplett neue Produktfamilie mit Namen Aethos.

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Als kleine Vorgeschichte: Vor einigen Jahren hatte sich das Team um Mike Sinyard die Dienste von Peter Denk und seinem Freiburger Entwicklungsbüro gesichert. Auch wenn der Name nicht jedem ein Begriff sein dürfte, die Liste "seiner" Entwicklungen ist lang.
Einst Begründer der Marke Hot Chilli, zeichneten er und seine etwas später gegründete Firma Denk Engineering von 1995 bis 2007 für so ziemlich alle Scott-Räder verantwortlich. Danach folgten nicht minder innovative Jahre bei Cannondale, ehe Denk 2014 in die Dienste von Specialized trat. Revolutionärer Leichtbau und außergewöhnliche Konstruktionen prägten seit jeher seinen Weg.
Ikonen wie das Scott G-Zero, der Carbon-Vorreiter Scott Strike, die für ihre Zeit extrem leichten Scandium Hardtail und Scandium Road Team Issues, der Tube-To-Tube Herstellungsprozess, Scott CR1, Scale und Spark der ersten Generation gingen auf seine Kappe. Es folgten Cannondale Flash, SuperSix EVO und EVO2, FSi, Trigger und Scalpel - allesamt für ihre Steifigkeit und ihr geringes Gewicht bekannt. Bei Specialized hatte Denk unter anderem auch am superleichten Epic Hardtail und am neuen Enduro seine Finger im Spiel.
Und mit dem Aethos, so sieht es zumindest aus, war Denk am nächsten Meilenstein beteiligt.

Ohne Rücksicht auf die Regularien der UCI wurde das Aethos rein um das maximale Fahrerlebnis herum entwickelt. Ein Rad, das alle Regeln bricht. Ein Rennrad für Fahrspaß und nicht für Rennen. Aus Angst, das Konzept könnte auf zu viel Widerstand stoßen, arbeitete das Team über Jahre geheim am Projekt Aethos.
Im Grunde wurde das Aethos aus einem Aha-Erlebnis im Testlabor heraus geboren. Die Ingenieure untersuchten am Prüfstand die Flexibilität von Carbonrahmen und erkannten, dass das Verständnis der Industrie für den Kraftfluss durch den Rahmen unvollständig und verbesserungswürdig war. Mit Computersimulationen experimentierte das Team schließlich mit Rundrohrformen. Am Ende wurden diese in Schlüsselbereichen gezielt konischer, um so mit einem Minimum an Material enorme Gewinne an Steifigkeit und Balance zu erzielen. Kein unnötiges Material, mehr Stabilität und Integrität. Und laut Specialized die Zukunft des Rahmenbaus.

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Diese neuen Rohrformen verlangten aber auch nach einem neuen Rahmenaufbau. Traditionelle Carbon Rahmen sollen, so Specialized, über zu viele Steifigkeits-Schichten, zu viele Lagen, verfügen. Gegenüber dem S-Works SL6 konnte so die Anzahl der benötigten Carbon-Lagen am Aethos um 11 % verringert werden. Durch die Verwendung größerer, längerer und kontinuierlicherer Lagen wurden die Eigenschaften optimiert.
Trotz der verhältnismäßig dicken Wandstärken der Rohre selbst konnte aufgrund der geringeren Anzahl an Steifigkeits-Schichten das Gesamtgewicht drastisch gesenkt werden. Mit 588 Gramm (!) ist der Disc-Rahmen des S-Works Aethos in Größe 56 (Fact 12r Carbon) nicht nur der mit Abstand leichteste von Zedler gemessene Rennradrahmen am Markt, sondern auch jener mit dem höchsten STW-Wert.

Specialized wird zwar nicht müde zu betonen, dass man in der Entwicklung des Aethos der Fahrqualität hinterhergejagt war. Dass das leichte Bike auch für groß gewachsene, kräftige Fahrer ausgelegt wurde und seinen Konzernbrüdern in Handling und Steifigkeit um Nichts nachsteht. Und, dass das Gewicht eher Produkt denn klares Entwicklungsziel war. Dennoch bleibt am Ende ein beeindruckendes Komplettgewicht von rund 6 Kilogramm am S-Works Aethos Shimano Dura Ace Di2.
Dazu tragen auch die neue Alpinist Lenker- und Vorbaueinheit sowie die Roval Alpinist Laufräder mit ihren lediglich 1.284 Gramm bei. In schlichtem Design und für Specialized-Verhältnisse äußerst dezent als ein solches "markiert".
Auch, wenn das Rad deutlich unter dem UCI-Limit aufgebaut werden kann, sind die Rahmen dennoch UCI approved. Amateure können so an Rennen teilnehmen, die Profi-Teams dürften aufgrund der aerodynamischen Überlegenheit aber wohl dem Tarmac SL7 die Stange halten. Die Reifenfreiheit wird mit bis zu 32 mm angegeben, die Gabel des Aethos ist für 160 mm Rotoren optimiert. Und das Tretlager nimmt 68 mm BSA Lagerschalen auf.

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Specialized Aethos Modelle

Vorerst wird es das Specialized Aethos nur als S-Works Variante mit Fact 12r Carbonrahmen geben. Einmal als S-Works Aethos Shimano Dura Ace Di2 und einmal als minimal schwereres S-Works Aethos Sram Red eTap AXS für je 11.799 Euro. Das S-Works Aethos Rahmenset schlägt mit 4.499 Euro zu Buche.
Es scheint auch eine etwas schwerere Variante rund um einen Fact 10r Rahmen in Planung zu sein. Diese ist dann auch zu mechanischen Schaltgruppen kompatibel und dürfte die Preise in erschwinglichere Regionen drücken.

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6.0kg - es fragt sich bitte wie gemessen? - mein Canyon Ultimate cfx hat seit 4 Jahren 5,9kg - mit Pedalen, Flaschenhaltern und Computer - allerdings voll mechanisch und keine Scheibenbremsen....ich hab DA C24 TU Laufräder die sind um ca 150g leichter -mit Conti Competition würde ich mir nochmal 100g sparen.

 

Fahrdynamisch ist das natürlich toll - aber sehr empfindlich....

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6.0kg - es fragt sich bitte wie gemessen? - mein Canyon Ultimate cfx hat seit 4 Jahren 5,9kg - mit Pedalen, Flaschenhaltern und Computer - allerdings voll mechanisch und keine Scheibenbremsen....ich hab DA C24 TU Laufräder die sind um ca 150g leichter -mit Conti Competition würde ich mir nochmal 100g sparen.

 

Fahrdynamisch ist das natürlich toll - aber sehr empfindlich....

 

Natürlich ohne Pedale, FlaHa und Computer, bei Disc muss man halt rund 400g addieren, kann man drehen wie man will.

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6.0kg - es fragt sich bitte wie gemessen? - mein Canyon Ultimate cfx hat seit 4 Jahren 5,9kg - mit Pedalen, Flaschenhaltern und Computer - allerdings voll mechanisch und keine Scheibenbremsen....ich hab DA C24 TU Laufräder die sind um ca 150g leichter -mit Conti Competition würde ich mir nochmal 100g sparen.

 

Fahrdynamisch ist das natürlich toll - aber sehr empfindlich....

 

Das Speci ist sehr Standard aufgebaut um den Preis nicht komplett entgleiten zu lassen, bei dem Rahmen sind 5 kg mit Pedalen locker möglich, kostet halt eine Lawine.

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Speci kann auch noch schöne Räder, nach all den verbauten Aerogurken dieser Hingucker - Es besteht noch Hoffnung :klatsch:

 

tatsächlich ein feines Teil :love: aber ich muss noch ein bisserl mit meiner verbauten Aerogurke fahren, sonst fragt mich mein Gewissen ob ich komplett erledigt bin :f::D

 

p.s. ich bin übrigens auf meinen Heimhügeln/Bergen mit der Aerogurke und 7kg schneller unterwegs als vor 2-4j mit dem Scott Addict Team und LW Obermayer = 5,7kg, und ich bin def. in dem alter wo man eigentlich nicht stärker wird mit dem alter ;)

es handelt sich allerding um 3-500hm Hüglen, auf 1000hm Bergen wird es wohl anders aussehen denke ich...

Bearbeitet von harryf
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tatsächlich ein feines Teil :love: aber ich muss noch ein bisserl mit meiner verbauten Aerogurke fahren, sonst fragt mich mein Gewissen ob ich komplett erledigt bin :f::D

 

p.s. ich bin übrigens auf meinen Heimhügeln/Bergen mit der Aerogurke und 7kg schneller unterwegs als vor 2-4j mit dem Scott Addict Team und LW Obermayer = 5,7kg, und ich bin def. in dem alter wo man eigentlich nicht stärker wird mit dem alter ;)

es handelt sich allerding um 3-500hm Hüglen, auf 1000hm Bergen wird es wohl anders aussehen denke ich...

 

3 hm Hügel sind auch mein bevorzugtes Jagdrevier

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tatsächlich ein feines Teil :love: aber ich muss noch ein bisserl mit meiner verbauten Aerogurke fahren, sonst fragt mich mein Gewissen ob ich komplett erledigt bin :f::D

 

p.s. ich bin übrigens auf meinen Heimhügeln/Bergen mit der Aerogurke und 7kg schneller unterwegs als vor 2-4j mit dem Scott Addict Team und LW Obermayer = 5,7kg, und ich bin def. in dem alter wo man eigentlich nicht stärker wird mit dem alter ;)

es handelt sich allerding um 3-500hm Hüglen, auf 1000hm Bergen wird es wohl anders aussehen denke ich...

The aero is always on ;)

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Der Denk ist schon wirklich ein genialer Typ, was der alles bewegt hat in all den Jahren.

 

Und was ich von dem alles gefahren bin - G-zero, Strike, Spark, Scale, CR1 - Hot Chilli hab ich verkauft damals, jetzt das Epic

 

Im Tour-Forum hat Peter Denk persönlich ein paar Kommentare zum Aethos abgegeben.

 

https://forum.tour-magazin.de/member.php?63154-Peter-Denk

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Die richtige Balance zwischen Design und Engineering ist ein schmaler Grat. Mal gelingt es besser mal schlechter

 

und wie recht er hat, bei diesem rad ist der spagat besonders gut gelungen.

 

die "aerogurken" mag sauschnell sein, die bestesten der besten aerowerte haben, mit einer pornös-geilen raceoptik verführen, schön ist halt was anderes. wobei unbestritten das geile oft heftigere reize auslöst als das schöne.

schön, das ist ihm mit diesem rad gelungen.

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Das Rad ist wirklich - in meinen subjektiven Augen - wunderschön, genauso eines wäre um ein paar "Scheinchen" günstiger meins. Ich stimme Markus78 zu, dass in dieser Preisklasse bei der Kabelführung noch Luft nach oben ist. Mit versteckten Zügen wäre es puristischer, eleganter, stimmiger, ....

aethos.jpg

aethos2.jpg

Bearbeitet von whitestone
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für einen der eine komplette Dose kauft ist alles OK, jedoch das Rahmenset alleine ohne Option auf mech. Schaltung ist mau.

aber rein optisch mal sehr gelungen, gefällt und ist schön

man könnte schon fast meinen, dass sich Speci aus einer klassischen Rahmenbauerkiste bedient hat, was ich gut finde und wie man in div. Foren liest die Blicke und Sympathie auf sich zieht

 

Das Gewicht frage ich mich auch noch wie die 6 kg wirklich zustande kommen und ob das nicht etwas zu niedrig angesetzt ist, aber mal sehen.

Leitungsführung geht in Ordnung, obwohl man da sicher auch noch verbessern könnte, falls jemand alles verstecken möchte

mal sehen ob die Lacke auch zu Problemen führen wie teilweise beim SL6

Wäre cool wenn auch noch ne FB Variante kommt und dann beide Varianten auch als mech. Schaltmöglichkeit konzipiert.

...fromme Wünsche... :klatsch: aber es ist ja bald Weihnachten

 

Ich bleib trotzdem erst mal meinem bunten SL6 Breggen treu und das halbe Kilo mehr mach ich mit Schweinsbratenentzug auch noch gut, wo würden wir denn da hinkommen wenn alle KOMs mir gehören würden...wär ja dann auch nimma reizvoll :D:D:D:D

Bearbeitet von Onki
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Ich finde gerade bei großen Rahmengrößen ist es optisch mit geradem Oberrohr noch schwieriger eine attraktive Optik zu bekommen.

 

Ein bisschen ist da sicher OK, aber die ganzen Endurance Rahmen finde ich zu extrem. Da kann man sich gleich ein Mixte aufbauen (was sicher auch besser aussieht). Aber klar: über Geschmack lässt sich streiten :-)

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