Zum Inhalt springen

XC Sitzposition


Empfohlene Beiträge

Die Athleten, die man wirklich zur absoluten Weltspitze zählen kann, also bei jedem Rennen in die Top 15 fahren sind nahezu alle mit Dropper unterwegs. Das was man national oder auf den hinteren Rängen sieht ist ein mix aus traditionell und modern, da gibts noch ein paar Abflussrohre unterm Sattel. In 5 Jahren sieht man kein einziges XCO Bike ohne Dropper mehr.

 

Das HT wird sich nur noch halten solange Albstadt einen Weltcup ausrichtet, danach ist es tod.

Dropper meinst hier die versenkbare Variostütze? Seit dem das die Race Fullys da sind mit 100mm Federweg braucht man eigentlich kein HT mehr. Da kommt es dann nur mehr drauf an wie technisch die Strecke ist. Und wie man sieht die Streckenbauer machen es immer schwieriger spektakulär.*
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

gibts da für kids irgendwo eine gebraucht bike börse, die sich auf diese bedürfnisse spezialisiert hat, oder wird einfach zu klein irgendwann verkauft u das nächste gekauft?

 

(bei nachwuchs auf der straße, konnte man ein rr sozusagen mieten, mit monatlichen spesen die relativ gering waren-das wurde aber nur bei „guten“ teams den eltern geboten)

 

die bikes werden fast immer im eigenen verein oder in den anderen nachwuchsvereinen angeboten und weiter verkauft. ich kenne aktuell nur einen nachwuchsverein der leihräder anbietet. meistens gibt es in jedem verein einen tüftler der die bikes der kids nach ihren anforderungen und dem bugdet der eltern aufbaut. mittlerweile gibt es auch einige firmen die sich auf nachwuchsrennsport spezialisiert haben.

 

bezüglich position bei steilen stellen im gelände lernen die kids nur so kurz wie möglich den kontakt vorderrad - boden zu verlieren und zentral über dem sattel zu bleiben. fersen durchgedrückt und ausgeglichen wird durch öffnen der knie nach außen. position sollte sogut wie immer zentral am bike bleiben. soweit die theorie :D

Bearbeitet von LemonLipstick
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...

Ein paar Erfahrungen aus meiner Trainerperspektive:

 

Zur Cockpit-Höhe: Geht in erster Linie ums bergauffahren (wie ruffl schon geschrieben hat, da gibt’s mehr Zeit zu gewinnen). Zumindest beim XCO nicht primär aus aerodynamischen Gründen, dazu sind die Geschwindigkeiten bergauf zu gering und die flachen Abschnitte zu selten (natürlich Streckenabhängig, Gegenbeispiel wäre Nove Mesto, aber da gibt es ja auch andere Positionen die man einnehmen kann wie z.B. Unterarme auf Lenker oder Gabelkrone fassen).

Es kostet unglaublich viel Energie, vor allem auch mental mit dem Puls eh schon am maximum, wenn das VR immer gerade am Limit zum Aufsteigen ist. Auch wenn es nicht abhebt, sondern nur „leicht“ wird, werden die ganz feinen Lenkimpulse zum Aufrechterhalten der Balance in ihrer Wirkung geringer. Jede zusätzliche Ausgleichsbewegung/Korrektur die ich bewusst machen muss, also meine Aufmerksamkeit drauf lenke, kostet unnötige Energie. Vor allem mental und das ist durchaus sehr entscheidend, denn im XCO geht’s auf dem Level viel drum wer sich am meisten schinden kann (und Schurter kann das richtig gut).

 

Geometriemäßig tut sich immer noch einiges, deshalb sind auch die Athleten von Jahr zu Jahr dran herum zu tüfteln. Bsp. Wäre der in den letzten Jahren längere Reach bei gleichbleibender Kettenstrebenlänge, der grundsätzlich mal das Radlastverhältnis nach hinten schiebt.

 

 

Zur Fahrtechnik: Ich finde die Aussage aus dem IBC auch durchaus treffend.

Natürlich ist bei extremen, vor allem längeren Steilpassagen ein höherer Lenker hilfreich. Aber diese Situationen kommen im Verhältnis nicht so oft vor. Ich betrachte es auch gerne vom Oberkörper/Rumpf her: Eine bergab zu aufrechte Haltung führt eher zu Körperspannungseinbußen des ganzen Systems. Ein möglichst „flacher“ (In Richtung parallel zum Untergrund) Oberkörper hat hier Vorteile. Aus dieser Sicht ist ein tieferer Lenker für die Arme/Schultern angenehmer, weil gestreckter (bzw. sagen wir einmal weniger stark gebeugt). Bei einem höheren Lenker müssten die Ellbogen noch stärker gebeugt werden, um den Oberkörper „flach“ zu halten.

Natürlich erfordert das wie Gili schreibt auch eine entsprechende Fahrtechnik.

 

 

Dropper Post ist ein schwieriges Thema. Wenn man sich die angesprochenen Specialized Damen anschaut, wird es teilweise zum Trauerspiel wo die jetzt extra beginnen ihre Sattelstütze abzusenken (ev. müssen sie vom Sponsor sowas fahren und auch immer benutzen, sonst wäre das manchmal echt unerklärlich (z.B. in Dornbirn nach der Feed-Zone Richtung Start/Ziel)).

 

Nachteil: Gewicht, zusätzliche Aktion (v.a. hinsetzen) notwendig und macht bei einigen die Fahrtechnik schlechter (Worauf Gipfelstürmer schon hingewiesen hat). Vorteil: Mehr Bewegungsspielraum und mehr Sicherheit.

 

Fahrtechnisch gesehen ist es immer ein Spiel Sicherheit vs. Angriff mit gegenseitiger negativer Beeinflussung. Mehr Sicherheit (v.a. Körperschwerpunkt tiefer) = weniger aktive Kontrolle (v.a. wegen geringerem Grip vorne und geringerer Körperspannung durch eine in dieser Hinsicht (biomechanisch) schlechtere Körperhaltung (meistens Becken tief = weiter vorne + Oberkörper aufrechter. Bei der Sicherheit geht es insgesamt um das Verhindern eines Überschlags.

 

 

Das Problem mit hohem Sattel ist die Bewegungsfreiheit. Wird es steil, sollte ich nach hinten (Hangausgleich). Dann ist aber der Sattel genau zwischen den Oberschenkel. Geh ich dann nach unten ist der Sattel vor dem Becken. Mehr Bewegungsfreiheit + mehr Sicherheit, aber deutlich weniger Druck über das Vorderrad und damit geringere Kontrolle. Ist der Sattel tiefer, ist er etwas weiter unten und später zwischen den Oberschenkel, was einen bei weitem nicht mehr so einschränkt. Daher sind auch schmale Sättel, vor allem bei breiten XC-Oberschenkel, von Vorteil.

 

Tief gehen bringt zwar mehr Sicherheit (Überschlagsgefahr wird geringer), hat aber bei den meisten die oben beschriebenen negativen Auswirkungen, vor allem wenn dadurch der Oberkörper aufrechter wird. Hinzu kommt beim XCO, dass gestreckte Beine in der Abfahrt zur Erholung beitragen.

 

Ein paar Bilder die das find ich gut verdeutlichen:

attachment.php?attachmentid=216235&d=1605191712

 

attachment.php?attachmentid=216236&d=1605191712

 

attachment.php?attachmentid=216237&d=1605191712

 

attachment.php?attachmentid=216241&d=1605192100

 

 

Das Thema Kinder/Jugend wurde von LemonLipstick gut erklärt.

Hinzufügen will ich, dass ich es methodisch gesehen durchaus gut finde dass die Kids am Hardtail mit hohem Sattel aufwachsen. Das schult ihnen eine sehr vorteilhafte Fahrtechnik (Beinstreckung und -spannung, Körperspannung, aktives Fahren über das Vorderrad. Das ist dann super adaptierbar an andere Gegebenheiten wie am Fully mit tiefem Sattel. Umgekehrt ist es deutlich schwieriger jemanden eine aktive-/dynamische Fahrweise beizubringen, der von klein auf zu wenig Beinstreckung/spannung gewohnt ist, egal in welcher Disziplin.

Aktuelles Beispiel: Damen Enduro ÖM: Top vier sind XC-Juniorinnen (und die Jana und Birgit kommen auch aus dem XC 😉 )

 

 

Fully ist ebenso Gewichtssache, aber auch Geschwindigkeitssache. Der echte Vorteil liegt im holprigen Gelände bergauf und in der Ebene. Bergab holen sie mim Fully nicht so viel mehr raus. Bergauf zählt der Grip und das gleichmäßige Überrollverhalten, ebenso in der Ebene, wo man sich früher hinsetzen kann. Das spart enorm Energie. Und je schneller man unterwegs ist, desto holpriger ist es. Daher für Männer aus beiden Argumenten ein größerer Vorteil als bei Frauen. Albstadt und Leogang sind zwei gute Beispiele für Hardtail-Strecken. Wenns bergab geht, dann richtig, oder ziemlich smooth. Da macht das HT bergab nicht so viel unterschied. Bergauf und in den Flachstücken ists dort auch relativ smooth, daher bringt auch dort das Fully keine Vorteile.

Trotzdem fahren die meisten das, was sie vom Team vorgesetzt bekommen, also die freie Wahl ist bei vielen beschränkt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke für die Erklärungen. Finde ich alles schlüssig. Das mit den gestreckten Beinen bergab zur Entlastung hätte ich nicht bedacht. :)

 

Das Foto nr 2 finde ich sehr abschreckend, muss ich sagen! Wenn die Dame in der Position irgendeine Art von Richtungsänderung einleiten muss, geht das quasi nicht mehr. Weder über Gewichtsverlagerung, rad kippen und schon garnicht durch lenken *g*

 

Eine Frage zu "Eine bergab zu aufrechte Haltung führt eher zu Körperspannungseinbußen des ganzen Systems. Ein möglichst „flacher“ (In Richtung parallel zum Untergrund) Oberkörper hat hier Vorteile. Aus dieser Sicht ist ein tieferer Lenker für die Arme/Schultern angenehmer, weil gestreckter (bzw. sagen wir einmal weniger stark gebeugt). Bei einem höheren Lenker müssten die Ellbogen noch stärker gebeugt werden, um den Oberkörper „flach“ zu halten."

 

Da bin ich mir nicht so sicher. gerade im DH, wo ja nur runter gefahren wird, gibts immer mehr Fahrer die wirklcih so richtig stehend und nicht nach vor gelehnt aufrecht fahren.

 

Hier als Beispiel Vergier:

Der hat einen Oberkörper Winkel zum Boden von rund 45 Grad im Schnitt, würde ich sagen. Und die bekommen echt genug Druck aufs Vorderradl. Warum sollten die Vorteile so einer Position im DH im XC keine sein? Das mit den Beinen und der Entlastung ist natürlich ein Argument, das da dagegen sprechen würde - andererseits kann man die Haxen auch mit höherem Lenker strecken.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Foto nr 2 finde ich sehr abschreckend, muss ich sagen! Wenn die Dame in der Position irgendeine Art von Richtungsänderung einleiten muss, geht das quasi nicht mehr. Weder über Gewichtsverlagerung, rad kippen und schon garnicht durch lenken *g*

 

jetzt hast du grad eine der größten XC-Sportlerinnen aller Zeiten gedisst :D

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Foto nr 2 finde ich sehr abschreckend, muss ich sagen! Wenn die Dame in der Position irgendeine Art von Richtungsänderung einleiten muss, geht das quasi nicht mehr. Weder über Gewichtsverlagerung, rad kippen und schon garnicht durch lenken *g*

 

ja genau, siehe Bild 3 :f:

 

jetzt hast du grad eine der größten XC-Sportlerinnen aller Zeiten gedisst :D

Wobei ich selbstverständlich größten Respekt vor der Dame habe :D! Sie eignet sich leider nur gut um sagen wir mal problematische fahrtechnische Aspekte hervorzuheben.

 

 

Da bin ich mir nicht so sicher. gerade im DH, wo ja nur runter gefahren wird, gibt's immer mehr Fahrer die wirklich so richtig stehend und nicht nach vor gelehnt aufrecht fahren.

 

Ich finde es umgekehrt, es gibt immer mehr die mit flacherem Oberkörper fahren (und nicht nur aus Aero-Gründen). Aber klar, man sieht immer das was man sehen will :D

Das Problem ganz oben ist, bzw. eigentlich ist die Vielfalt und Individualität eh ziemlich cool, dass man immer wen findet, der anders fährt, egal welcher Ansicht man ist. Plus die Körperhaltung am Rad ist stark abhängig von der Körperproportionen (und natürlich der Radgeometrie, aber gehen wir mal davon aus, dass diese nach dem Körper eingestellt ist), was einen Vergleich von außen umso schwieriger macht.

Problematisch vor allem wenn man sich daraus unreflektiert Idealbilder bzw. Lehrkonzepte ableitet.

Das heißt ich versuche immer einen Weg zu finden, der es einem Anfänger ermöglich möglichst rasch sicherer und besser zu werden und gleichzeitig jegliche Individualität für spätere Spezialanforderungen etwaiger Disziplinen offen hält.

 

Loris ist sicher ein eher aufrechter Fahrer. wobei ich es nicht als extrem empfinde. mit parallel mein ich ich ja nicht "echt" parallel, sondernd in die Richtung, war nur als Erklärung für flach gedacht.

 

Beispiel für Individualität aus dem XC: Sam Gaze fährt bergab mit seinem Becken recht weit vorne. Hab mich immer gefragt warum, bis sich einer meiner Athleten auch (selbst) dorthin entwickelt hat. Einfach um dem hohen Sattel "auszuweichen". Sie schaffen es aber trotz dem von außen betrachtet zu weit vorne liegendem Becken, stabil zu halten (ausreichend Fahrtechnik und Körperspannung).

 

 

Gegenbeispiel:

attachment.php?attachmentid=216245&d=1605201585

 

 

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Armbeugung genau das macht, was gerade situativ von ihr verlangt wird (bei Profis). Das heißt die grundlegende Oberkörperlage wird hauptsächlich über die Beinstreckung definiert (und Loris hat sicher mehr gebeugte Beine als andere).

Er schafft es aber trotzdem seine Körperspannung so aufrecht zu erhalten, dass er nicht bei jedem zweitgrößeren ev. ungewollt mitgenommenem Hindernis spannungsmäßig "kollabiert". Normalos neigen viel eher dazu, wenn sie zu aufrecht werden, meist durch zu stark gebeugte Beine die Kontrolle übers Becken zu verlieren. Dann rutsch es nach vorne und der Highsider ist vorprogrammiert. Beine fast gestreckt und ein schöner Stockerlarsch bringt eine bessere Stabilität fürs Becken mit sich.

Chris Kilmurray bringt das hier schön auf den Punkt (ab der Hälfte ca.:

 

Zu den Armen: Profist und gute fahrer können genau dann wenn sie es brauchen, bzw. einen Wimpernschlag davor ihre Arme soweit beugen, wie sie es für die folgende Aktion brauchen. Ohne, dass sich sonst was an ihrem System ändert. Weil sie es gewohnt sind den ganzen Bewegungsspielraum zwischen Arme ausgestreckt und Brust am Vorbau zu nutzen und sich darin zu bewegen. Ein Anfänger ist es nicht gewöhnt sich nahe dem Vorbau zu bewegen, also wird er auch nicht im richtigen Moment diese Haltung einnehmen. Daher ist es methodisch sinnvoll sich an eine tiefere Haltung (stark gebeugte Ellbogen) über dem Lenker zu gewöhnen (methodisch übertrieben). Damit man es dann wenn man es (ev. überraschenderweise) braucht, auch sicher anwenden kann.

Achtung: vorne tief heißt nicht unbedingt mehr druck am Vorderrad, das Becken sollte das grundsätzlich mit einem hip hinge ausgleichen (siehe auch zweites Video).

 

Wie tief ich jetzt in meinem wir nennen es "allgemeines Fahrverhalten" oder spezifisch "Trailverhalten" (prime posture nach Chris Kilmurray oder früher Grundposition etc.) über dem Lenker bin, ist sehr situativ.. Bin ich langsam bis mittelschnell unterwegs, brauche ich eher viel Raum zum Strecken der Arme, um Geländestufen möglichst schnell ausgleichen zu können und Bodenkontakt zu halten. Ab einer gewissen (aber durchaus erst höheren) Geschwindigkeit geht sich das nicht mehr aus und man beginnt die Geländekanten eher zu schlucken. Da hilft mir eine aufrechtere Haltung, da ich meinen Oberkörper vor der Stufe schon absenken kann und so den Schwerpunkt mit dem Schlucken der Kante niedrig halten kann. Das kommt im XC eher selten vor (aber immer öfter ;))

 

 

 

Wenn man von fast gestreckten Beinen ausgeht und die Positionierung (also die Lage des Körperschwerpunkts über dem Bike) betrachtet gilt: Je aufrechter der Oberkörper (gestreckte Arme), desto weiter vorne das Becken. Oberkörper tief (stark gebeugte Arme), Becken muss weiter nach hinten. Hüfte weiter hinten heißt ich kann mich besser über meine Beine gegen die Pedale "abstützen" falls was unerwartetes auf mein VR trifft. Bringt also wieder Sicherheit, ohne die Radlastverteilung zu beeinflussen.

 

 

Hier eine etwas längere aber wirklich gute und ausführliche Erklärung von Ben Plenge über die biomechanischen Aspekte des Fahrverhaltens (flow-position nenn er es).

Bearbeitet von Schrotti
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ja genau, siehe Bild 3 :f:

 

 

Wobei ich selbstverständlich größten Respekt vor der Dame habe :D! Sie eignet sich leider nur gut um sagen wir mal problematische fahrtechnische Aspekte hervorzuheben.

 

 

 

 

Ich finde es umgekehrt, es gibt immer mehr die mit flacherem Oberkörper fahren (und nicht nur aus Aero-Gründen). Aber klar, man sieht immer das was man sehen will :D

Das Problem ganz oben ist, bzw. eigentlich ist die Vielfalt und Individualität eh ziemlich cool, dass man immer wen findet, der anders fährt, egal welcher Ansicht man ist. Plus die Körperhaltung am Rad ist stark abhängig von der Körperproportionen (und natürlich der Radgeometrie, aber gehen wir mal davon aus, dass diese nach dem Körper eingestellt ist), was einen Vergleich von außen umso schwieriger macht.

Problematisch vor allem wenn man sich daraus unreflektiert Idealbilder bzw. Lehrkonzepte ableitet.

Das heißt ich versuche immer einen Weg zu finden, der es einem Anfänger ermöglich möglichst rasch sicherer und besser zu werden und gleichzeitig jegliche Individualität für spätere Spezialanforderungen etwaiger Disziplinen offen hält.

 

Loris ist sicher ein eher aufrechter Fahrer. wobei ich es nicht als extrem empfinde. mit parallel mein ich ich ja nicht "echt" parallel, sondernd in die Richtung, war nur als Erklärung für flach gedacht.

 

Beispiel für Individualität aus dem XC: Sam Gaze fährt bergab mit seinem Becken recht weit vorne. Hab mich immer gefragt warum, bis sich einer meiner Athleten auch (selbst) dorthin entwickelt hat. Einfach um dem hohen Sattel "auszuweichen". Sie schaffen es aber trotz dem von außen betrachtet zu weit vorne liegendem Becken, stabil zu halten (ausreichend Fahrtechnik und Körperspannung).

 

 

Gegenbeispiel:

attachment.php?attachmentid=216245&d=1605201585

 

 

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Armbeugung genau das macht, was gerade situativ von ihr verlangt wird (bei Profis). Das heißt die grundlegende Oberkörperlage wird hauptsächlich über die Beinstreckung definiert (und Loris hat sicher mehr gebeugte Beine als andere).

Er schafft es aber trotzdem seine Körperspannung so aufrecht zu erhalten, dass er nicht bei jedem zweitgrößeren ev. ungewollt mitgenommenem Hindernis spannungsmäßig "kollabiert". Normalos neigen viel eher dazu, wenn sie zu aufrecht werden, meist durch zu stark gebeugte Beine die Kontrolle übers Becken zu verlieren. Dann rutsch es nach vorne und der Highsider ist vorprogrammiert. Beine fast gestreckt und ein schöner Stockerlarsch bringt eine bessere Stabilität fürs Becken mit sich.

Chris Kilmurray bringt das hier schön auf den Punkt (ab der Hälfte ca.:

 

Zu den Armen: Profist und gute fahrer können genau dann wenn sie es brauchen, bzw. einen Wimpernschlag davor ihre Arme soweit beugen, wie sie es für die folgende Aktion brauchen. Ohne, dass sich sonst was an ihrem System ändert. Weil sie es gewohnt sind den ganzen Bewegungsspielraum zwischen Arme ausgestreckt und Brust am Vorbau zu nutzen und sich darin zu bewegen. Ein Anfänger ist es nicht gewöhnt sich nahe dem Vorbau zu bewegen, also wird er auch nicht im richtigen Moment diese Haltung einnehmen. Daher ist es methodisch sinnvoll sich an eine tiefere Haltung (stark gebeugte Ellbogen) über dem Lenker zu gewöhnen (methodisch übertrieben). Damit man es dann wenn man es (ev. überraschenderweise) braucht, auch sicher anwenden kann.

Achtung: vorne tief heißt nicht unbedingt mehr druck am Vorderrad, das Becken sollte das grundsätzlich mit einem hip hinge ausgleichen (siehe auch zweites Video).

 

Wie tief ich jetzt in meinem wir nennen es "allgemeines Fahrverhalten" oder spezifisch "Trailverhalten" (prime posture nach Chris Kilmurray oder früher Grundposition etc.) über dem Lenker bin, ist sehr situativ.. Bin ich langsam bis mittelschnell unterwegs, brauche ich eher viel Raum zum Strecken der Arme, um Geländestufen möglichst schnell ausgleichen zu können und Bodenkontakt zu halten. Ab einer gewissen (aber durchaus erst höheren) Geschwindigkeit geht sich das nicht mehr aus und man beginnt die Geländekanten eher zu schlucken. Da hilft mir eine aufrechtere Haltung, da ich meinen Oberkörper vor der Stufe schon absenken kann und so den Schwerpunkt mit dem Schlucken der Kante niedrig halten kann. Das kommt im XC eher selten vor (aber immer öfter ;))

 

 

 

Wenn man von fast gestreckten Beinen ausgeht und die Positionierung (also die Lage des Körperschwerpunkts über dem Bike) betrachtet gilt: Je aufrechter der Oberkörper (gestreckte Arme), desto weiter vorne das Becken. Oberkörper tief (stark gebeugte Arme), Becken muss weiter nach hinten. Hüfte weiter hinten heißt ich kann mich besser über meine Beine gegen die Pedale "abstützen" falls was unerwartetes auf mein VR trifft. Bringt also wieder Sicherheit, ohne die Radlastverteilung zu beeinflussen.

 

 

Hier eine etwas längere aber wirklich gute und ausführliche Erklärung von Ben Plenge über die biomechanischen Aspekte des Fahrverhaltens (flow-position nenn er es).

 

Sehr geil, danke! :)

 

Da hab ich ein bisserl was zum Schauen!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

 Teilen

×
×
  • Neu erstellen...