Indoor und Rahmenmaterial (für etwas scherere)

Hallo zusammen,

mich plagt seit einigen Wochen eine Frage...kann ich meinen Carbonrahmen für den Indoortrainer nehmen oder nicht?

Mein Problem: Ich bin auf Grund von Größe und Körperbau definitiv nicht der leichteste Mensch der Welt (ca. 1,9m groß, breite Schultern und ca. 130kg schwer). Ich bin mir bei meinem jetzigen Rad allerdings nicht sicher, ob ich nicht lieber doch ein Zweitradaus Alu holen sollte, oder zumindest eines wo die Nutzung am Trainer in der Garantie liegt. Bei BMC deckt man eventuelle Beschädigungen nicht ab. Ich hätte zumindest gern die Möglichkeit leichte Steigungen zu fahren, ohne Angst haben zu müssen, dass mein Rahmen über Dauer leidet (soll alles dem zweck dienen auch übern Winter konstant Gewicht abzubauen).

Falls wer Erfahrungen hat, wäre ich dankbar...hab zwar schon ein wenig gegoogelt, aber die generelle Meinung ist ja, dass Carbon und Smarttrainer eher nicht so gut zusammenpassen, deswegen bin ich leicht verunsichert.

Falls ihr eher zum Zweitrad tendiert...ich hätte mir ein Cross/Gravelbike eingebildet, für gemütliche Touren (über Schotterwege) oder für den Weg in die Arbeit (wenn man dann mal wieder darf).

Was würdet ihr hier empfehlen 1x oder 2x Schaltgruppen?

Es sind auch gerne Radvorschläge gesehen (Hatte mir das Trek Crokkette 5 Disc und das Orbea Terra M30 angesehen und ich weiß, dass das Orbea nicht aus Alu ist )

Bleibt gesund und danke für die Antworten.

Lg,

Friend

Theorie und Praxis...

Grundsätzlich kenne ich keinen Hinweis dass die Belastung für einen Rahmen in einem Indoortrainer größer wäre als Outdoor, die Datenlage ist allerdings gering, die einzig mir bekannte Untersuchung ist schon sehr alt und damals gab es auch noch keine Direkttrainer.

https://www.tour-magazin.de/service/ratgeber/rahmenbelastung-auf-der-rolle/a173.html

Trotz der enorm zunehmenden Beliebtheit von Indoortrainern ist mir aber nichts von reihenweise brechenden Rahmen bekannt.

Einige Hersteller geben Rahmen explizit für Indoortraining frei (zB Canyon), manche halten sich bedeckt und beziehen nicht klar Stellung, einige schließen so eine Verwendung dezidiert aus. Wobei ich es mir in der Praxis schwierig vorstelle wie ein Hersteller einen Garantieantrag ablehnen kann, kein Kunde (der nur einigermaßen bei Sinnen ist) wird angeben dass der Rahmen indoor genutzt worden ist.

Also ich hätte (theoretisch) nicht wirklich bedenken, andererseits ist wieder die Frage ob man in der Praxis (mit 130kg) einen hochwertigen Carbonrahmen unnötig indoor belasten muss. Ich selbst wiege nur etwa die Hälfte und hätte bei mir keine Bedenken, aber ich verwende einen alten Alurahmen im Trainer, Bremsen und Laufräder braucht man nicht und alles andere sind alte billige Teile.

Ich persönlich halte eigentlich Schweiß für das größere praktische Problem (das aber natürlich nicht Carbonrahmen betrifft), mir ist innerhalb von ein paar Jahren ein (eloxierter) Alulenker komplett zerfressen worden.

Hab jetzt noch ein Foto vom erwähnten Lenker gefunden.

Die weißen Rückstände sind nicht vom Schweiß, sondern vom Alu

Danke kapi für deine Antwort. Dann werd ich sicherheitshalber auf Alu setzen und hoffen, dass ich Trainer und Bike in einem halbwegs annehmbaren Zeitrahmen bekomme. Die Wartezeiten sind ja aktuell wie bei einem Luxusauto:rolleyes:

Wobei ich mir ehrlich gesagt schon gedacht habe, rein physikalisch gesehen, müssten ja Systeme wie im Kickr v5 den Rahmen etwas entlasten, da sich das ganze Gerät etwas bewegen kann (was mir unter anderen Umständen vermutlich sogar den Preis wert wäre). Zumindest würde sich dies aus meiner Logik und den Erfahrungen mit In und Outdoor rudern ergeben.

Dann stellt sich ultima ratio eigentlich nur mehr die Frage ob 1x oder 2x Schaltgruppe, aber da hoffe ich einfach mal, dass mein Händler ein Bike hat was ich mir dahingehend anschauen kann.