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Bericht IMF06


werner.spitzer
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Nach meinem ersten Ironman im Jahr 2005 und der Magenprobleme die mich damals fast am finishen gehindert haben, musste im Jahr 2006 eine neue Ironman Herausforderung gefunden werden.

Da ja bekanntlich die Fußball WM 2006 in Deutschland veranstaltet wurde, haben sich auf Grund dieses Events und der erwartenden Zuschauermassen alle Ironmanveranstaltungen rund um den WM Termin etwas in den Juli 2006 verschoben.

Ich wollte aber keine längere Vorbereichungsfasse und keinen Juli Termin, daher ergab sich für mich, der IM France in Nizza 06 soll die nächste IM Veranstaltung für mich sein.

Nach der Berichterstattung und Zeitanalyse der Starter beim IM France in Nizza 05 wusste ich, dass es sich dort um eine selektive Radstrecke handelt und diese sicherlich nicht meiner Radstärke im flachen entgegenkommt, aber die Cote d' Azur biete auch die Möglichkeit einen Kurzurlaub vor Ort zu verbringen und die ganze Familie vom IMF zu infizieren.

 

Da NIZZA bereits seit 24 Jahren Erfahrung mit Triathlonveranstaltung besitzt und die Firma Triangel aus Klagenfurt diesen Event 2006 zum zweiten Mal veranstaltet, konnte von der Veranstalterseite nichts schief gehen.

 

Nach rund 130 Schwimm- 5579 Rad- und 1515 Laufkilometern in der Vorbereitung machten wir uns am 21.6. auf den 985 km langen Weg nach Nizza.

Nach einer Nacht in der Nähe am Gardasee erreichen wir Mittwoch um 14 Uhr unser 20km nördlich von Nizza gelegene privat Unterkunft.

Diese erfüllt mehr als nur unsere Erwartungen und die beiden Vermieter Danielle und Noel waren so etwas von herzlich das wir unsere Reserviertheit gegenüber den Franzosen sofort verloren.

Am Donnerstag stand dann das obligatorische Check-In der Expo Village am Programm und das erste Kennenlernen mit dem Meer – schmeckt gar nicht so salzig- und zusätzlich eine locker Radeinheit am Morgen auf dem Programm, von Carros nach Nizza mit der Suche nach der obligatorischen IM Markierung auf der Radstrecke, am Nachmittag ging’s mit der Familie zum Sightseeing.

Der Freitag begann mit lockeren Laufen mit einem prachtvollen Sonnenaufgang über den französischen Alpen und den Nachmittag genossen wir beim Sonnenliegen und schwimmen im türkisblauen Meer am Strand von Cap- d’Ail.

Die obligatorische Pasta Party war wie die 2005 kein kulinarischer Hochgenuss aber man geht halt hin, einerseits um die anderen Teilnehmer zusehen und anderseits vielleicht findet man ja einen der noch nervöser ist, als einer selbst.

 

Samstag 24.6.06 der Tag X steht unmittelbar bevor, nach einer lockeren Radeinheit von Carros nach Vence geht’s zum Baden nach Antibes und dann Rad holen und anschließend Check-In in die Wechselzone, Rad abgeben, Laufsachen abgeben und vorher alles noch 5 mal überprüfen, ich glaub mein Ruhepuls ist jetzt schon auf 110.

 

Nach dem alles endlich seinen Platz gefunden hat, einmal noch Orientierungspunkte in der Wechselzone suchen, damit das Rad auch gleich gefunden wird, geschafft!

Der restliche Nachmittag wird noch cool am Pool abgehangen und man übt sich in mentalen Training – man ist gut drauf, warum nervös sein, du brauchst nicht nervös sein, genieß das Rennen – nach einer Pizza geht’s dann um 22,30h ins Bett.

 

4 UHR Sonntag, Überraschung, ich habe super geschlafen, dass kann nur einer toller Tag werden.

Nach dem eigenen Müsli, anziehen und ab zum Start nach Nizza. Aufgrund des IMF sind zwar etliche Zufahrtsstrassen zum Start gesperrt aber dank GPS finden wir unsere Tiefgarage, die ganze Familie ist eingeteilt Neopren und Pumpe aufgeteilt und ab zum Eingang zu den Räder.

Anscheinend kommen jetzt alle und daher bildet sich eine lange Schlange beim Check-In, dort wird jeder Starter noch mit der Startnummer und mit der Age Group beschrieben.

Noch immer nicht drinnen und der der Puls 105 naja wenn nicht’ s weitergeht, wenn wunderts.

5,50h endlich ich bin dran, ab zum Rad und die Reifen aufpumpen und die Pumpe wieder aus der Wechselzone raus, booh sind da Menschenschlangen vor den Toiletten und ich der sonst min. 3 mal vorher muss, wie soll sich das ausgehen?

Daher rein in den Neo, Wasserflasche an den Mann und trinken und anstellen, geht ja.

6,15 die Stimmung beginnt zu kochen und ich auf den Weg zum Start, da ich 1,12 schwimmen möchte suche ich meinen Startbereich der nach Zielzeiten am Strand angeschrieben ist, he da ist ja meine Frau ’’ wo bleibst denn, alle anderen sind sich schon eingeschwommen’’ was soll ich machen? geht’s sie eh aus!

Ab ins Wasser und kurz schwimmen, alles OK also raus und warten.

Hands up in the Air und Samba de janeiro die Stimmung kocht und dann geht’s ab ins Wasser.

 

6,30h Denk dran, lange und schöne Züge so willst du schwimmen, sag ich mir immer und immer wieder aber was soll’s raus aus den Trubel, Tempo, Tempo, Kopf raus aus dem Wasser und orientieren, ist nicht einfach, rote Badehauben und rote Bojen daher weiter hinter der Masse her die erste Boje ohne größere Plesuren überstanden, nur 1 Kratzer im Gesicht, nach der 2 Boje ab zum Strand und soweit wie möglich schwimmen, kurzer Landgang und blick auf die Uhr, sche… du hast vergessen zu die Uhr zu starten und keine andere Anzeige am Strand, ist wurscht, Uhr starten und ab zur zweiten Runde, geht doch recht gut.

Bis zum Strand schwimmen und raus auf den Strand endlich die Uhr 1:07:58 viel besser als gedacht unter den Süsswaserduschen durch und den Neo ausziehen, hin zum Bikesackerl und ins Wechselzelt, raus dem Neo, Bikeschuhe und Helm auf und die Sonnencreme, auch ja die Volontaires hilfen dir und schmieren dich ein.

Alles im grünen Bereich, Bike gleich gefunden und mit den Schuhen am Pedal raus gelaufen, ab in die Pedale und los geht’s aber nicht wie im letzten Jahr, locker angehen die ersten 5 km halte ich mich dran aber was soll’s, Kette rechts und geht schon.

Nach der dem steilsten Anstieg finden sich eine Gruppe gleich starker (oder schwacher) und so geht’s nach Vence.

In Chateauneuf steigt jetzt richtig nach Caussols, dass bedeutet das 500hm in der prallen Sonne, ich sag mir nur, nicht überzocken es sind noch 124 km bis zum Ziel, ich werde am Anfang der Steigung von etlichen Radfahrer überholt das sich in folge nicht schlimm für die Platzierung erweist, den noch vor Gourdon ist die alte Rangordnung wieder hergestellt, der Berg und die Sonne haben ihre Opfer gefordert.

Die nächsten Höhenmeter zerren auch dann schon etwas am meine Kräften bis wir endlich in Caussols sind, die leichte Abfahrt in den Ort Caussols wird dann zum essen der Powerriegel genützt.

Nach dem leicht kupierten Gelände nach Greolieres vernichten wir 300 hm ’’Aua’’ da liegt der erste Teilnehmer mit seinem Bike schon links im Straßengraben. Weiter geht’s mit rund 70km/h bergab bevor die nächste Mauer in Coursegoules auf 1030 hm Meter über dem Meer auf uns wartet.

Damit die 180km Radkurs stimmen ziehen wir eine schleife zum Col de Vence und ich muss leider erkennen wie viele Biker vor mir sind, sind doch einige, ist mir aber wurscht ich muss mein Rennen fahren.

Doch jetzt ist es so weit die Endorphine sind unterwegs, jetzt nicht überzocken und locker weiterkurbeln aber was soll’s dafür sind ja da und in 20km geht’s eh bergab daher fahre ich doch einen 47er Schnitt auf diesen 15 km Stück. Nur kurz berauf nach Coursegoules und dann, was ist jetzt los, Regen setzt ein und das bei der Abfahrt.

Auf der linken Seite wieder einer im Straßengraben, Rechtskurve die Gendamerie fotografiert ein Fahrrad auf der Motorhaube und der Biker, ja der sitz im Rettungswagen. Weiter geht’s Bergab nach Le Broc über die Pflastersteine und wieder, der nächste mit blutenden Knien und zerrissen Trikot.

Endlich die Straße wird trockner und weiter bergab nach Gattieres durch ein schattiges Straßenstück und der nächste Teilnehmer in der stabilen Seitenlage aber ich hab’s geschafft ohne Sturz.

Die letzten 20 km bis zum Wechsel waren in der Planung zum Essen und lockeren anrollen gedacht aber es kommt anders, auf Grund des Gewitters an der Küste bläst uns der Wind fast vom Rad und damit ist der Plan hinfällig, nur keine Zeit mehr verlieren und ab in die Wechselzone mit einer Radzeit von 6:18 und hoffentlich nicht zu schweren Beinen.

Meine Familie erwarten mich schon und ich freue mich, dass noch nicht so viele Räder in der Wechselzone sind, Laufschuhe anziehen nochmals eincremen und auf geht’s zum Flughafen bzw. zum ersten Wendepunkt des 10km langen Rundkurses.

 

Die Beine sind O.K. und die Vorgabe lautet locker erste 10 Km laufen, alle 2,5 Kilometer trinken und ein Powergel, dass funktioniert auch, aber es ist verdammt heiß und die Palmen am rechten Straßenrand stehen einfach auf der falschen Seite. Die Spectators feuern uns an und die Volunteers tun Ihr bestes mit Schläuchen und Schwämmen damit die Hitze für alle erträglich bleibt. Die ersten 10 km bin ich in der Zeit und hoffe, dass es so weitergeht.

Am Ende der 2 Runde muss ich meinem Fanclub aber mitteilen das es etwas länger dauern wird und 2,5 km später kommt der Hammer, obwohl was ist schlimmes dran, wenn ich so schau gehen schon 70 Prozent der Läufer vor mir.

Der Wind bläst mir beim laufen vom Flughafen fast immer die Kappe vom Kopf und die hübschen Französinnen die sich unter der Strandduschen oben ohne duschen motivieren auch nicht unbedingt zum schneller Laufen.

Die Hitze fordern ihre Opfern und die Anzahl der Starter die im Erste Hilfe Zelt landen wird immer größer. Auch bei mir wird Flüssigkeitsverlust immer stärker und ich schaffe es nicht mehr ohne Durstgefühl von einer zu anderen Versorgungsstelle, obwohl es nur 2,5 km sind.

Doch dann kommen meine Kraft zurück und die letzen 7,5 km gehen wieder ohne Problem zu laufen. Das Ziel vor den Augen verdrängt man den einen oder anderen Schmerz und dann nach 12:34:12 ist es soweit, mit einem Lächeln und der Gewissheit einen schönen Tag gehabt zuhaben, habe ich meinen IM 2006 geschafft.

Die Beine soweit O.K. und nach einer kleinen Pause und einer Stärkung geht’s zum Duschen an den Strand und zurück nach Carros um Danielle und Noel mitzuteilen, dass Sie einen Ironman unter Ihren Gästen haben.

 

Die Nacht nach dem IM ist für mich immer die schlimmste, der Körper ist vom Wettkampf so aufgewühlt das ich keine guten Schlaf finde. Am Montagvormittag nach dem Frühstück noch etwas Erholung am Pool und am Nachmittag Sightseeing in Grasse, damit die Beine bewägt werden und meine 3 Damen auch eine Erinnerung an Frankreich erhalten. Zwar sagte ich vor dem IMF das wird mein letzter IM aber meine Frau Gudrun glaubte eh nicht daran und ich dachte mir der letzte für 2006.

Zusätzliche Daten zum IMF: Starter 1061, Finisher 874, 2240 Hm beim Radkurs, höchster Punkt 1101hm über Meer, Temp. Max. 34° C, Platz 453, Zeit 12:34:12

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Gratuliere, Werner. Tolle Leistung.

Die Abfahrten in der Region kenn ich. Bei Regen ist jede Kurve dort ein Wahnsinn.

Mein Tipp für Dich und 2007:

http://www.quaeldich.de/Touren/Touren.pl?TourHandle=Wetzel2004&TagHandle=1508

http://www.ulrichfluhme.com/embrunman.htm

http://www.ulrichfluhme.com/embrunman.htm

 

Du als ehemaliger Mountainbiker solltest dir das nicht entgehen lassen. :p

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Gratuliere, Werner. Tolle Leistung.

Die Abfahrten in der Region kenn ich. Bei Regen ist jede Kurve dort ein Wahnsinn.

Mein Tipp für Dich und 2007:

http://www.quaeldich.de/Touren/Touren.pl?TourHandle=Wetzel2004&TagHandle=1508

http://www.ulrichfluhme.com/embrunman.htm

http://www.ulrichfluhme.com/embrunman.htm

 

Du als ehemaliger Mountainbiker solltest dir das nicht entgehen lassen. :p

 

Danke für den die Tip und die Link's Hawaii, oba i glaub i wär im Augsut 07 an die Ostssee fahren. Nach dem alle Trainigseinheiten in der Vorbereitung 06 vom Gegenwind gebrägt waren und i meinen Schnitt im flochen super verbessert hob muss mir der Kurs da oben liegen.

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Gratulation zum Finish und super Bericht !

 

Die Radsturzgschichtln sind ja arg! Wie schon immer von mir - natürlich rein subejktiv - vermutet, TRIas sind keine Radfahrer...

 

LG

Paul

 

I denk mir halt das auch uns Trias die Erfahrung vom Downhill hilft. Denn so wiss ma, dass ma net in der Kurven bremsen solln sonder davor und lieba a mal fester :devil: als dauernt wie a bochana.

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