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24h of Adrenalin Solo World Chamionships in Canmore, Kanada

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Thomas behauptet sich bei den internationalen Elite Fahrern auf Platz 6. Die unglaublich starken Australier feiern einen 4-fach Sieg. Hinter dem kanadischen Lokalmatador auf Platz 5. wird Thomas bester Europäer.

Der Rennverlauf gestaltete sich von Anfang an überaus spannend. Mit einem Le Mans Start, bei dem die Starter 500 Meter laufend zurücklegen mussten, führte ein Prolog die Fahrer durch Canmore und wieder hinauf ins Nordic Center, bevor es in den hammerharten Rundkurs von 20km und über 600 HM Wurzelvergnügens ging. Thomas war nach dem Anstieg an dritter Stelle gelegen irrtümlich falsch abgebogen, verlor einige Plätze und konnte dennoch als 8. die erste Runde beenden.

An der Spitze zeichnete sich die Wiederauflage des Vorjahrduells zwischen Tinker Juarez und Kelly Magelky von Trek Volkswagen Team ab. Der harte Kampf setzte Kelly aber zu und er fiel nach wenigen Stunden ausgebrannt weit zurück. Thomas konnte mit tollen Rundenzeiten Platz für Platz gut machen und nach 6 Stunden befand er sich bereits auf Platz 4. An der Spitze dominierte das Duell der Generation zwischen Tinker und James Williamson das Geschehen. In unglaublichen Rundenzeiten zermürbten beide Kontrahenten das Feld, und in Runde 8 schien es als ob die Erfahrung des 45 Jährigen die Jugend besiegt hätte. Williamson konnte dem Druck nicht standhalten und wollte gebrochen aufgeben. Allein die Betreuer und der Veranstalter motivierten ihn nochmals sein Rennen aufzunehmen. Mehr als 20 Minuten hinter Tinker ging James wieder ins Rennen und konnte, sehr zur Überraschung aller, den kompletten Rückstand in einer einzigen Runde gutmachen. Was war passiert? Tinker Juarez blieb in seinem Zelt und wurde ärztlich betreut. Kurz später musste er wegen eines Verdachtes auf Hornhautverletzung frühezeitig aufgeben. Ohne Brille fahrend war ihm Schlamm ins Auge gespritzt, was ein Weiterfahren unmöglich machte.

James Williamson war nun Führender und Thomas an hervorragender dritter Position. Genau zu diesem Zeitpunkt zeigten die Rocky Mountains ihre Zähne! Ein Sturm zog auf der neben einigen Betreuerzelten auch den Start-Ziel Bogen umwarf und einen Fahrer unter sich begrub. Thomas war glücklicherweise erst kurz danach an dieser Stelle. Dies und auch seine Rundenzeiten erfreuten uns kurz nach Einzug der Dunkelheit, denn er konnte den 3. Platz Runde für Runde mehr absichern.

Zu diesem Zeitpunkt befragt, wie es ihm mit der Strecke ging, hörten wir nur "Ur geil". Gegen Mitternacht ließ der Regen nach und im Fahrerlager machte sich vermeintliche Erleichterung breit. Doch die Fahrer klagten über die auftrocknende Strecke, die nunmehr schmierig-glitschig wurde, wodurch die Trails, erschwert durch die Nacht, bis zu 50% unfahrbar wurden und gelaufen werden mussten. Diese Sachlage wurde für Thomas zum Hindernis, denn nach einem Motorradunfall kann Thomas seinen rechten Knöchel nicht mehr dauerhaft im Lauf belasten, wodurch er 8-10 Minuten pro Runde auf die Konkurrenz verlor! Nach dem Morgengrauen verbesserte sich die Situation, doch auch die direkten Gegner um Platz drei wurden immer stärker. Und nach 23 Stunden und 15 Minuten ging Thomas trotz absoluter Erschöpfung nochmals auf die Strecke, um das Unmögliche zu versuchen. Schlussendlich musste Thomas aber 3 Konkurrenten an sich vorbeiziehen lassen und wurde nach 24 Stunden und 45 Minuten sensationeller sechster!

Thomas: "Das Rennen war extrem hart! Wir sind solche Rennen in Europa nicht gewöhnt. Trails wie wir hier vorfanden, werden bei uns wegen Unfahrbarkeit umfahren oder entschärft. Aber auch die Konkurrenz ist extrem stark. Bergauf konnte ich noch mithalten aber bergab schenken sie sich und ihrem Material auch bei einem 24h Rennen nichts, fahren ohne Rücksicht auf Verluste direkte Linien wo ich einfach mich und mein Material schonen will und muss. Generell sind die Fahrer mit 4-5 professionellen Betreuern vorort. Da musst dich um nix ausser ums Fahren kümmern. Die haben 2-3 Radeln! Der Techniker checkt während du unterwegs bist das zweite Radl durch und bei der nächsten Runde sitz du auf einem blitzblanken Rad und gibst wieder Vollgas! Ich hab wieder einiges g'lernt von den Profis. Umso mehr freut's mich dass ich mit der Spitze mithalten konnte. Ich weiß jetzt wo ich steh' und was es für eine Sieg braucht. Wenn wir Sponsoren finden, die uns einen fairen Wettkampf ermöglichen, bin ich jederzeit bereit bei der 24h WM in Kalifornien nächstes Jahr wieder in den Ring zu steigen und den "Aussis" mal zeigen wo der Hammer hängt!"

"Vielen Dank an meine Supporter und Sponsoren. Ohne Euch wäre das nicht möglich gewesen! Danke auch an die vielen Fans die mir die Daumen gedrückt haben!"

  • Thomas WidhalmThomas Widhalm
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Thomas Widhalm tritt bei der 24H WM in Kanada an

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Thomas Widhalm, Sieger der 24H in Ligurien, Willingen 2008 und München 2007 tritt bei den "World Solo 24 Hours of Adrenalin Championships" 26.- 27.7.2008 in Canmore Kanada an. Zum 10. Jubiläum kehrt der Event in den traumhaften Wintersportort am Fuße der kanadischen Rocky Mountains, der 1988 Austragungsort der Olympischen Winterspiele war, zurück.

200 Solo Fahrer und 1450 Staffelfahrer werden in der komplett erneuerten Sportarena vor tausenden Fans die anspruchsvolle UCI Worldcup geprüfte Strecke in Angriff nehmen. In dem hochkarätigen Feld werden neben Thomas Widhalm zahlreiche Profis unter anderem der Titelverteidiger Tinker Juarez, Kelly Magelky und Joel Donney, der Unter 25 Champion um die Siegesprämie des 20.000 Dollar dotierten Events fighten!


Der Maßstab des Höhenprofils ist etwas übertrieben gewählt; die Höhendifferenz zwischen den Punkten "1.5" und "2 Meilen" beträgt 91 Höhenmeter, die Steigung also ca. 11 %; rein gefühlsmäßig würd' man hier aus diesem quadratischen Raster eine furchtbare Rampe herauslesen.

 

Insgesamt sind 640 Höhenmeter freilich kein Indian Summer...

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Freitag 26.7.2008

Seit gestern Abend ist das Team komplett. Nach langer Anreise und teils höchst interssanten Befragungen bei der Einreise bezüglich des Aufenthaltsgrundes, der Wehrdienstzeit und letztem Gebrauch einer Schusswaffe, konnten wir unser Quartier im idyllischen Canmore, dem kanadischen Zentrum des nordischen Skisports, das für die Olympischen Spiele 1988 aus dem Boden gestampft wurde, beziehen.

 

Die Vorfreude auf die erste Befahrung der Strecke war gross. Das Höhenprofil mit seinen 634Hm auf 20 Kilometern war verheissungsvoll. Die Streckenführung hat unsere Erwartung allerdings mehr als übertroffen! Die ersten Minuten fahren wir auf breiten Schotterstrassen, aber ab Kilometer 2 geht es so richtig los: Bergauf, wie bergab, schwerstes Wurzelvegnügen. Wer sich noch an das "oarge" Wurzelstück des Downhill beim legendären Bergradikal in der Flachau erinnern kann, versteht vielleicht was es bedeuted. Die steilen Trails bergauf sind gespickt mit wurzeligen Rampen, teilweise engen Kehren und schmalen Furten, die nicht viel breiter als die Reifen unter uns sind. Diese beindrucken auch den Wödmasta: "Des wird echt a Wauhnsinn, knietiefe Schlammlöcher zwischen schmierige Wurzeln. Do muast dauand lupfen, sonst liegst glei moi auf der Papp'n. Vergleichsweise foast den Wurzel-Downhill bei der Salzkammergut Trophy mit ana Haund und tuast danebn Schwammerln brockn."

 

Enzian, der bei der Befahrung knappe 1,5 Stunden für die Runde benötigte, meinte: "Die Anstiege sind teilweise so steil wie der Zwölferkogel in Saalbach oder die Eiserne Hand am Kahlenberg nur durch die Wurzeln und Stufen muss man sich mit dem Puls am Anschlag auch noch um die richtige Linie kümmern. Die Downhills machen richtig Spass, sind aber alles andere als Erholung! Man muss sich schon bei Tageslicht wegen der Steine und Wurzeln echt konzentrieren nicht abzuheben. Unglaublich diesen Kurs 24 Stunden und vor allem nachts zu fahren!"

 

Fritz, der Trainer: "Es wird auf die Einteilung der Kraft und die mentale Stärke ankommen. Die Anforderung and die Muskulatur, vor allem im Arm und Schulterbereich, wird durch das schwierge Terrain enorm sein. Vor allem in der Nacht wird es durch fehlende Sicht extrem anstrengend werden."

 

Ein Detail am Rande sind vielleicht die Braunbären, von denen wir bei der heutigen Befahrung schon einen zu Gesicht bekamen, der aber zum Glück mehr erschrak als wir und das Weite suchte. Bei der Fahrerbesprechung hat der Naturparkbeauftragte auf die Frage, wie man sich denn beim Kontakt mit einem Bären verhalten solle gemeint: "Normalerweise sollte man sich langsam rückwärts bewegen. Hier beim Rennen empfiehlt er so schnell wie möglich weiterzutreten." Sehr beruhigend!

 

Wir melden uns morgen (heute) vom Rennen. Thomas ist guter Dinge. Haltet ihm die Daumen!

 

Fotos gibts unter:

http://picasaweb.google.com/biking4education/24hAdrenalinWorldSoloChampionships

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Hier die neuesten Nachrichten von Thomas!

Direktsms von enzian ans fraudi von Tom:

 

Platz 7 zur Zeit.:D:s:

Es geht ihm gut!:l: Er meint es ist sehr hart. Er wird mal sein Tempo fahren. Fritzl mixt ihm gerade einen Pusher! :U:: LG Rizan

 

Ich halt ihm jetzt alles was geht!!!

Weitere Meldungen folgen

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Gute nacht Österreich!

 

Das Rennen ist knappe 5 Stunden alt und Thomas kommt immer besser in Fahrt. Nach Runde 4 ist er bereits an 5. Stelle nur 6 Minuten vom Stockerl entfernt. Ein starker Regenguss mit sturmartigen Wind in Runde 3, der Zelte und den Start-Ziel Bogen einfach umwarf, hat die Strecke nochmals schwieriger gemacht. Fritzl und ich versuchen unser Zelt wetterfest zu machen! Und was macht unser Wömasta? Er lacht, überholt 3 Konkurrenten und macht 5 Minuten auf 3. gut!

Macht ihm anscheinend Spass!

 

Hier das offizielle Video vom Start:

http://24adrenalinlive.blogspot.com/2008/07/24hoa-start.html

 

LG Enzian.

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