Zum Inhalt springen

Doping-Thread (Sammelthread für Human Doping)


waldbauernbub
 Teilen

Empfohlene Beiträge

  • 4 Wochen später...

Was lange erwartet wurde, jetzt ist es soweit:

Team Sky Doktor Richard Freeman 4 Jahre gesperrt.

 

Der Spin der Sky Macher und das Märchen der "Margunal Gains" waren im Prozess ohnehin schon zerstört worden.

 

https://www.thetimes.co.uk/article/former-team-sky-doctor-richard-freeman-charged-with-doping-offences-jfvqffj6z

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...
  • 2 Wochen später...

Mich würde eure Meinung dazu interessieren, wie sauber der Sport auf WorldTour-Niveau heute ist.

 

Ich bin nicht naiv: Doping ist ein Katz- und Mausspiel und die Doper sind den Testern immer zumindest einen Schritt voraus und so lange es Vorteile bringt wird gedopt werden, wo es sich lohnt.

 

Aber wie wahrscheinlich ist es, dass das heute noch so exzessiv betrieben wird wie in der Steroid-, EPO- und Blutbeutelhochblüte bzw. wie viele Prozent Extaleistung kann man sich heute noch erdopen?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Doping spielte immer, u wird immer eine maßgebliche Rolle im Spitzensport spielen.

Je mehr eine Sportart kontrolliert wird, desto ausgeklügelter werden die Maßnahmen zur Leistungssteigerung - ich gehe davon aus, dass sich im Radsport zwar die Art u Weise, aber nicht die Häufigkeit der Betrügereien geändert hat. Der Abstand den man sich erdopen kann ist individuell unterschiedlich, wenn 2 gleich gut wären, aber einer betrügt - wird er gewinnen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 4 Wochen später...
  • 2 Wochen später...
Die Dopingverfahren der in der Operation Aderlass beteiligten Österreicher werden in Österreich zum Teil neu aufgerollt:

 

https://www.sn.at/panorama/oesterreich/doping-ogh-urteil-laesst-ex-radprofi-denifl-hoffen-102163264

 

"Österreich sei nicht verpflichtet, im Ausland begangene Dopingvergehen zu verfolgen."

 

...

Bearbeitet von kel
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Monate später...
Ohne hier Insider zu sein. Ist es nicht so das die alle Dopen. Manche schaffen es halt sich exakt 1/100 unter dem Schwellenwert hinzudopen. Manche sind dann blöderweise drüber, manche zu viel drunter?

 

Generalisierungen sind zwar oft bequem, aber auch langweilig, sobald man sieht, dass es komplexere und im Detail zutreffendere Betrachtungen gibt. Im Bikeboard schreiben zum Glück einige zu diesen genaueren Erklärungen.

Vermutungen sind nur in der Hinsicht interessant, als sie manchmal mehr von demjenigen verraten, der die Vermutung anstellt, als davon, worüber gemutmaßt wird.

Würdest DU dopen, wenn du einer von "denen allen" wärst?

Bearbeitet von feristelli
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

jeder, der an die spitze will, oder dort bleiben, wird alle legalen möglichkeiten ausschöpfen, die es gibt, sei es material, training, ernährung usw. anders geht es nicht. manche gehen einen schritt weiter. es ist ja nicht nur so, dass sportler dopen, auch beim material wird oft geschummelt oder zumindest das regulativ sehr kreativ ausgelegt bzw. sehr bewusst nach kleinsten lücken gesucht, die einen vorteil bringen können. paradebeispiel diesbezüglich ist die formel 1, wo heerscharen an technikern mit diesem thema beschäftigt sind.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Na das war ja nur eine Frage ob es nicht so ist! .. Die Vergangenheit lässt es einem „unwissenden“ halt vermuten. Auch grad in AT haben wir ja sehr bekannte Beispiele!

 

Die Frage ist eben: Sind das Beispiele für Einzelfälle, für ein mehr oder weniger weit verbreitetes Phänomen, oder für generell "alle", wer auch immer "alle" sein mögen. Die Vermutung des erstgenannten ist vielleicht naiv, aber der Verdacht auf letzteres ist eben der langweiligste - und auch nicht ungefährlich.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Na das war ja nur eine Frage ob es nicht so ist!

Diese Frage ob ein bestimmter Sportler gedopt ist, wird dir hier keiner beantworten wollen, auch wenn er sie für sich selbst längst beantwortet hat. Dass sich im Peloton seit Gewiss-Ballan und Festina das Mindset gegenüber Doping geändert hätte stimmt aber sicher nicht. Der Grund für den messbaren Leistungsknick nach der Hoch-EPO-Ära liegt ausschließlich in besserer Diagnostik und der Einführung des Blutpasses. Gleichzeitig ist es damit gelungen, die Zahl der überführten Doper zu senken, weil man viel konservativer vorgehen muss um nicht irgendwo einen Alarm auszulösen. Die allgemeine Prävalenz wird sich aber von der goldenen Ära nicht wesentlich unterscheiden. Es gibt aber, wie damals, sicher einzelne Sportler, die nicht mal Ketone schlucken.

 

So als Richtschnur: Dass untalentierte, arme Irrlichter wie Baldauf, Hanke und die Esten ein recht hochentwickeltes Schema verwendeten um ihre armseligen Leistungen in einer Sportart, die weltweit 10 Hanseln interessiert so zu steigern, dass sie zumindest ein paar Weltcuppunkte abstauben konnten, beschreibt das Problem ausreichend.

 

Die interessantere Frage ist, ob es punktuell oder allgemein Leistungen gibt, die nahelegen, dass jemand geladen hat. Und diese Frage beantworte ich (zumindest nach den ersten Alpenetappen) bei Pogacar nicht mit einem klaren "Ja", weil es eine gewisse Konsistenz und eine Geschichte seiner Leistungen gibt. Problematisch wird es für mich dann, wenn Leute aus der dritten Reihe auf einmal (an zweit Tagen hintereinander) 6,4W/kg an der Schwelle treten, oder alternde Sprinter, die im Vorjahr nicht mal mit dem Peloton über eine Autobahnbrücke gekommen sind, sobald sie im Team mit den notorischsten Dopingärzten des Pelotons fahren, wieder wie Zwanzigjährige strampeln.

 

Die "allgemeine Geschwindigkeit" steigt laut Augen- und Ohrenzeugen seit ein paar Jahren wieder. Auch wenn diese Empfindungen mit Vorsicht zu genießen sind - die Tour heuer wird (Ausnahme gestern) eher als Serie von Eintagesrennen gefahren. Das mag am Doping liegen, ich erklär es mir aber eher mit taktischen Gegebenheiten und der allgemein höheren Leistungsdichte.

 

Thomas de Gendt:

"Normally with those values I ride the whole peloton into the ground, now I was 100 meters behind on a group of 70 riders. And I started from the front row. When you're not with the peloton after that, the general level is just much higher."

 

Und weiter:

"I'm 34 now and will be 36 at the end of my contract. I won't suddenly improve another 5 percent unless I engage in wrong things, but I won't."

 

In ein paar Jahren wissen wir mehr. Oder halt auch nicht. :)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nur falls du es noch verfolgt hast, die Firma die die angeblich so tollen Ketone hergestellt hat (es gab eh nur eine die den Pro Sport geschwemmt hat) ist schon ein Jahr nicht mehr auf dem Markt.

Wobei diese (aus Sponsorzwecken) zu verwenden nichts verwerfliches wäre.

Ich bin auch immer noch ein bisschen überrascht, wie glaubwürdig die Aussage von schwächelnden Fahrern für manche ist, wenn es gerade ins zusammen gezimmerte Weltbild passt, u wie unglaubwürdig dieselben Fahrer waren, wenn sie on Top of the Peloton Dopingvorwürfe zurückweisen mussten.

 

Der gesamte Weltspitzensport hat ein Glaubwürdigkeitsproblem. Das gibt aber niemandem die Legitimation, pauschal alle, oder auch einzelne die noch nichts verdächtiges geliefert haben (außer halt das sie Radfahrer u inn Umfeld von Radfahrern sind) anzupatzen. Logischerweise funktioniert das ja nur bei Überfliegern, denn Leistung wird im Gegensatz zum Versagen de facto mit Betrug verbunden.

 

Mit fällt auch auf, dass die, die wirklich nichts, absolut nichts von den vielen inside Wahrheiten mitbekommen haben, am ehesten glauben sie kämen der „Wahrheit“ sehr nahe.

 

Das fast schon traurige daran ist leider, um wieviel schlimmer manche geständige Typen waren u sind, vor allem jene die sich mit ihren ach so reumütigen u tränenreichen Geständnissen noch bereichert haben, u um wieviel harmloser u sauberer eine Vielzahl der jungen erfolgreichen Fahrer sind…sich aber diese Scheiße von den Dolmen anhören müssen. (Und damit bist explizit nicht du gemeint Ulf)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vielleicht mit ein bisserl mehr Respekt gegenüber anderen Sportarten ... Radsport ist nicht TheOneAndOnly by the way ...

Es ging mir um die Einordnung, dass kein Sport zu irrelevant, keine Liga zu klein und keine Leistung zu schwach ist, um nicht irgendwo auf einen Turnbefreiten mit geringem Selbstwertgefühl zu treffen. Langlaufen ist ein wunderschöner, ästhetischer Sport. Die globale Relevanz schätze ich ggü. dem Straßenradsport auf ca. 1:10, außerhalb von Norwegen ist auch die Leistungsdichte eher gering. Und in Punkto Doping leidet der Langlauf - ähnlich wie der Rennradsport - darunter, dass ihn auch dressierte Schimpansen ausüben könnten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das faszinierende am Radsport ist doch die Leistung, die man sich kaum erklären kann. Funktioniert aber auch schon auf Hobby Bereich Ebene.

Ich glaub für 50% der Radwegtouristen sind wir Hobbyfahrer, die mit 10-20km/h Geschwindigkeits-Überschuß überholen, gedopt.

 

Ich denke, wenn man die top Fahrer bei ihren größten Erfolgen medizinisch und technisch (am Rad) untersuchen würde, könnte man es gut erklären, wieso sie so gut sind.

Da können zig Faktoren (alleine im Blut, gibt es zig Faktoren: Hämotokrit Wert der Bekannteste) mitspielen und ich glaube nicht, dass es ein einzelnes wichtiges Mittel/Methode ist, die den Unterschied ausmacht. Von Marginal Gains (@Sky/Ineos) war ja öfter schon die Rede (man denke an den Speiseplan von Froome beim Giro Sieg).

Ich verstehe aber auch, warum man nicht alle Daten veröffentlicht (klassisch: Hämotokrit Wert), weil dann die übrigen versuchen würden, Chancengleichheit herzustellen. Damit würde man die Büchse der Pandora öffnen.

Auch die Idee dafür EPO freizugeben, ist nur kurzfristig eine gute Idee. Langfristig lehrt es, dass man nur mit Medikamenten sein Maximum herausholen kann. Auch keine glorreiche Idee.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

das grundübel im radsport (nicht nur) sind nicht die fahrer, die erwischt werden, sondern dass die im hintergrund stehenden, (mit)verantwortlichen so gut wie nie zur rechenschaft gezogen werden. wenn man sich das personal der auffälligsten teams anschaut, weiß auch jeder noch so einfältige schreiberling, was los ist. solange da nicht radikal ausgemistet wird, bleibts ein stinkender misthaufen.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Doping freizugeben ist auch kurzfristig keine gute Idee - das hätte ähnliche Folgen, wie alle Gesetze kurzfristig auszusetzen;)

 

Wenn man mit Kollegen im Büro spricht, wird gerne mal vom einen oder anderen selbsternanten Sport-Kenner auf EPO verwiesen, weil es eben ein schnell u. effektives Doping Mittel ist. Das wäre aber in etwas so hilfreich, als würde man Schwimmern gestatten 1cm dicke Neopren Anzüge zu tragen. Sie würden die WR relativ schnell brechen, aber wenn alle mit dem gleichen Material schwimmen, sind doch wieder nur die Besten vorne. OK, ist natürlich etwas komplexer, weil man immer noch den Hämotokrit Wert kontrollieren müsste. Egal. Sport braucht Anti-Doping Regeln.

 

Im Endeffekt entscheiden bei einem Rennen (wenn man an die TdF denkt), noch viel mehr Faktoren: die übrigen Fahrer im Team, die Vorbereitung davor, Vorbereitung auf die Etappen, Strategie, Essen, Trinken, Wind, Wetter, Konkurrenz, Material. Da sind wir wieder bei den marginal gains.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

 Teilen

×
×
  • Neu erstellen...