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Anhalterecht der Jäger?


Alpine
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Bleibt die Frage offen, ob so mehr Rehe indirekt von Radlern getötet werden oder doch von Autos, die nur unterwegs sind, weil jemand ein Bambi töten will (aber lieber mit dem Schießprügel als mit dem Rammschutz des SUV)?

 

PS: Ich weiß, dass viele Jäger viel Arbeit im Wald verrichten und auch Material dafür mitbringen. Die meine ich nicht. Ich meine jene Jägermeister, die nur des Abschusses wegen mit dem Kfz bis zur ersten Sprosse der Leiter des Hochstands fahren.

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Welchen Nutzen für den Wald hat so ein Reh eigentlich?

Schießscheibe für Jäger, Gefahr für den Verkehr und eine Sauerei für´s Mähwerk.

Braucht man die um die frischen Triebe anzufressen, den Wald vollzudüngen, Beschäftigungstherapie für den Jäger und Förster im Winter,.......?

Ja, sie schauen knuffig aus und Bambi war ein toller Film, aber das kann doch nicht alles sein?

Nutzfleisch und Zielscheibe alleine kann es doch wirklich nicht sein warum die Natur das Teil geschaffen hat.

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Welchen Nutzen für den Wald hat so ein Reh eigentlich?

Schießscheibe für Jäger, Gefahr für den Verkehr und eine Sauerei für´s Mähwerk.

Braucht man die um die frischen Triebe anzufressen, den Wald vollzudüngen, Beschäftigungstherapie für den Jäger und Förster im Winter,.......?

Ja, sie schauen knuffig aus und Bambi war ein toller Film, aber das kann doch nicht alles sein?

Nutzfleisch und Zielscheibe alleine kann es doch wirklich nicht sein warum die Natur das Teil geschaffen hat.

 

Futter für die Wölfe, die kommen oder schon da sind! :D

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Futter für die Wölfe, die kommen oder schon da sind! :D

 

arme, knuffige, österreichische rehe für osteuropäische wölfe, das wäre mal ein wahlkampfthema............

 

als futterlieferant hat es wohl ausgedient, warum also die population künstlich so hoch halten um sie dann wieder mit abschussquoten zu dezimieren?

zielscheibe für bewaffnete in loden gehüllte zivilisten kann doch nicht der einzige zweck sein, das wäre doch abartig und pervers grausam gegenüber so einem knuffigen tierchen.

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Welchen Nutzen für den Wald hat so ein Reh eigentlich?

Hast Recht, die Rehe sind ja nur der geweihtragende Teil dessen, was die österreichische Bikeszene gemeinhin als "Waldverschwörung" bezeichnet ... :D

 

Dein gefühlvoller Brückenschlag hin zum Werk Felix Saltens soll auch nicht unbeantwortet bleiben, in einem Thread, wo es rein intellektuell zugeht, wie in einem Zigarrensalon der Jahrhundertwende. Wussten Sie eigentlich, dass Paul Hindemith (unter Pseudonym) die mitreißende

für Arnold Fanck's epochales Filmdrama "Im Kampf mit dem Berge" geschrieben hat? Hier schließt sich der Kreis ...

 

Und die Wölfe ... werden uns noch länger beschäftigen.

Bearbeitet von waldbauernbub
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Welchen Nutzen für den Wald hat so ein Reh eigentlich?

Schießscheibe für Jäger, Gefahr für den Verkehr und eine Sauerei für´s Mähwerk.

Braucht man die um die frischen Triebe anzufressen, den Wald vollzudüngen, Beschäftigungstherapie für den Jäger und Förster im Winter,.......?

Ja, sie schauen knuffig aus und Bambi war ein toller Film, aber das kann doch nicht alles sein?

Nutzfleisch und Zielscheibe alleine kann es doch wirklich nicht sein warum die Natur das Teil geschaffen hat.

 

Die Natur bringt manchmal einfach sinnlose Dinge zu Tage, Stichwort " Mensch"

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arme, knuffige, österreichische rehe für osteuropäische wölfe, das wäre mal ein wahlkampfthema............

 

als futterlieferant hat es wohl ausgedient, warum also die population künstlich so hoch halten um sie dann wieder mit abschussquoten zu dezimieren?

zielscheibe für bewaffnete in loden gehüllte zivilisten kann doch nicht der einzige zweck sein, das wäre doch abartig und pervers grausam gegenüber so einem knuffigen tierchen.

 

Der Bestand an Rehen wird ja nicht künstlich oben gehalten, da ein Teil der Rehe nix am Haupt, hat was mann an die Wand nageln kann, werden die aus Unvermögen, bzw. Zeitmangel nicht geschossen... und ein sinnvoller Eingriff beginnt ja in den jüngsten Klassen, d.h. eigentlich sollten jetzt im Herbst auch Kitz geschossen werden. Idealerweise von einer Rehgais die zwei Kitz hat das schwächere... Also schießt man der Mama das Kind weg, das nur ein paar Meter entfernt steht... das andere Bambi wird durch den Tod des Geschwisterchens und dem Schußknall auch gleich traumatisiert... das machen nicht alle ( oder keiner) Jäger....

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Der Anlassfall für das letzte Hochschaukeln, der Unfall am Hühnerberg hat eine neue Facette:

 

Zwei schöne Fotos dabei. Sogar ein Unterstandshütterl wurde errichtet. So wie früher beim Indianerspielen. Ganz allgemein muss man sagen, dass der Waldbesitzer sehr wohlwollend ist. Bei uns im rauen Bergland würden die Rotzpippen schon längst um Gnade winseln. :D

 

Das Schmankerl kommt ganz zum Schluss:

 

Nochmal die schon weiter vorn zum selben Thema gestellte Frage (die womöglich aufgrund ihrer Naivität nicht beantwortet wurde :D): wäre die Haftung in einem solchen Fall nicht mittels der Freizeitpolizze des Landes abgedeckt?

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Nochmal die schon weiter vorn zum selben Thema gestellte Frage (die womöglich aufgrund ihrer Naivität nicht beantwortet wurde :D): wäre die Haftung in einem solchen Fall nicht mittels der Freizeitpolizze des Landes abgedeckt?

Abgesehen davon, dass offenbar keine solche Polizze abgeschlossen wurde.

 

0600 5.VERSICHERTER WEGEBEREICH

VERSICHERT SIND SCHADENEREIGNISSE AUF JENEN WEGBEREICHEN,DIE FÜR DEN FREIZEITSPORT (EXKL. MOTORSPORT,ALPINSCHILAUF SOWIE WASSERSPORT) FREI GEGEBEN SIND.AUF DER GRUNDLAGE EINER ZUM SCHADEN ZEITPUNKT GÜLTIGEN SCHRIFTLICHEN VEREINBARUNG ODER (ZUMINDEST) EINER SCHRIFTLICHEN ERKLÄRUNG ZWISCHEN/VON

5. 1.WALD-BZW.GRUNDEIGENTÜMERN/WEGEHALTERN UND/ /GEGENÜBER

5.2.VERSICHERTEN IM SINNE OBIGER PUNKTE 2. 1., 2.3. ,2.4. ,2.5. ,2.6.

ERLÄUTERUNG: DER BESCHRIEBENE VERSICHERUNGS*SCHUTZ SOLL AUSNAHMSLOS NUR DORT GELTEN, WO SCHRIFTLICHE UND DAMIT IN BEZUG AUF GEGENSEITIGE RECHTE UND PFLICHTEN NACHVOLLZIEHBARE VEREIN*BARUNGEN BZW. ERKLÄRUNGEN MIT /VON DEN JEWEILIGEN WALD-BZW.GRUNDEIGENTÜMERN ODER WEGEHALTERN AB*GESCHLOSSEN SIND(VORLIEGEN. (AUSNAHME:GEKENN*ZEICHNETE WANDERWEGE) -WEGEBEREICHE -IM SINNE DIESES VERTRAGSPUNKTES KÖNNEN FORSTSTRAßEN, WALDWEGE, WIRTSCHAFTSWEGE, HOFZUFAHRTSWEGE ODER SONSTIGE LAND-UND FORSTWIRTSCHAFTLICHE GRUND*FLÄCHEN SEIN. DARUNTER FALLEN AUCH SINGLETRAILS OHNE ZUSÄTZLICHER INFRASTRUKTUR MIT AUSNAHME SOLCHER, DIE DEM EIGENTLICHEN ZWECK DES WEGES DIENT, WIE BRÜCKEN, HANGSICHERUNGEN U. DGL.

 

Ich hoffe das erklärt, wieso eine gebaute "Downhillstrecke" von der der Grundbesitzer nichts weiß, bzw. nichts wissen will, dadurch nicht gedeckt ist.

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Zur Ergänzung der Diskussion:

 

https://tirol.orf.at/stories/3013907/

 

Und wieder mal der Sündenbock ...... bestätigt meine Vermutung.

 

Das illustriert schön das Denken der Jagdverbände.

Die klassifizieren den Wildverbiss an jungen Baumtrieben auch als Pendant zum Nägel beißen, weil das Wild durch die vielen Störungen ja so nervös sei :f:

 

Alles Bullshit, die Triebe sind nun mal das Feinste was die Viecher zu Beißen vorfinden. Jetzt den Forstwirten die Arbeit aufbürden zu wollen, das kann heiter werden.

 

Weite Teile der Jägerschaft sehen im Wald eine Art großer Tierpark wo am besten hinter jedem Baum ein Stück hervor schaut.

Der Satz "solange ich Jägermeister bin lasse ich kein Wild im Wald verhungern" spricht Bände.

Das wäre der einzig richtige Ansatz um durch das Fehlen der natürlichen Feinde (außer Autos ;) ) die Population auf ein verträgliches Maß zu reduzieren. Die Abschussquoten alleine reichen nicht aus weil die Viecher nicht blöd sind und die bejagten Plätze meiden.

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die Wildpopulation wird nicht zwingend weniger, wenn man nicht mehr füttert: https://kaernten.orf.at/v2/news/stories/2980327/

 

Stimmt, wobei im Artikel ein sehr großes Gebiet untersucht wurde. Ob das allgemein gültig ist, wage ich zu bezweifeln.

Fakt ist aber, Wildverbiss (im Artikel wurden nur Schälschäden untersucht) nimmt mit steigender Population zu.

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Das illustriert schön das Denken der Jagdverbände. Die klassifizieren den Wildverbiss an jungen Baumtrieben auch als Pendant zum Nägel beißen, weil das Wild durch die vielen Störungen ja so nervös sei :f:

Danke für den Lacher. :D

 

Stattdessen, so Larcher, sollten nur 800 Bäume gepflanzt und diese dafür geschützt werden.

Wieso nach so einem Interview nicht hunderte Forstwirte mordend und brandschatzend durch die Hallen der Landesjagdverbände ziehen, wird sich mir nie erschließen. Man wird wie immer keinen Pieps hören, während die Öffentlichkeitsarbeit der Jagdverbände wirklich alle Stückl spielt. Momentan am meisten gehörte Schallplatte, die Tierschutzleier ... "Kein Stück Wild elend verhungern lassen!", auf allen Kanälen, vor allem der Krone ...

 

Trotzdem, so realistisch muss man sein: Die Jagd werden wir genausowenig abschaffen, wie die Forstwirtschaft. :D

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Ob die Natur ohne Eingriff des Menschen überhaupt überleben kann?

 

 

Ob wir wirklich in die Wüste zurück wollen, die es vor den Menschen gegeben hat?

 

Wird wohl eher umgekehrt sein. Der Mensch wird es nicht überleben, wenn er die Natur zerstört.

 

 

Und letztlich ist es dann auch keine Frage des Wollens mehr. Die Natur wird sich des Menschen entledigen, irgendwann.

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Ob wir wirklich in die Wüste zurück wollen, die es vor den Menschen gegeben hat?

In unseren Breiten hat es vor dem Menschen keine Wüste gegeben, sondern einen Wald. Einen ziemlich großen. Und dazwischen ein paar große Gletscher. Die Mountainbiker des frühen Holozän hatten also gewissermaßen mit den gleichen Voraussetzungen zu kämpfen wie wir heute.

 

Wenn die Natur etwas sehr gut kann, dann ohne Eingriff des Menschen zurechtkommen. Nur halt nicht immer so, wie sich das manch Romantiker vorstellt. Die Natur kommt übrigens auch mit Eingriffen des Menschen sehr gut zurecht. Nur halt noch viel weniger so, wie sich das manch Romantiker vorstellt. Womit die Natur nicht zurechtkommt: Wenn man sie nur mehr als Argumentationsbeihilfe für die Rechtfertigung des eigenen, exzentrischen Hobbys benötigt. Die Jägerschaft sei hiermit speziell angesprochen, wir Freizeitsportler aber eh auch.

 

Mit der "Natur" ist das generell so eine Sache: Jeder verortet sie dort, wo sie ihm als Erholungsraum angenehm ist, aber trotzdem gerade so weit von seinen direkten Lebensbereichen entfernt, dass man locker seinen Lebensstil weiterpflegen kann, ohne ein allzu schlechtes Gewissen zu haben. Ich habe hier mal das Beispiel des stadtnahen Einfamilienhausbewohners gebracht, der sich dann über die nächste Instanz, den hochindustrialisierten Waldbewirtschafter aufregt, weil er der ja so garstig zur Natur ist. In unserer Gesellschaft ist das Verständnis für ökologische Zusammenhänge schon soweit degeneriert, dass wir die unterschiedlichen Wertigkeiten und Nuancen oft nicht mehr erkennen.

 

Und nur nochmal zur Klarstellung: Die "Natur" hat mit dem Mountainbiken auf Forststraßen und Trails von allen beteiligten "Stakeholdern" noch das geringste Problem. :D

Oder anders gesagt: Ob wir legal da draußen mit dem Fahhrad fahren dürfen, ist kein ökologisches Problem, sondern, in der Reihenfolge ihres Auftretens ein:

 

- Zwischenmenschliches

- Tiefenpsychologisches

- Juristisches

- Ökonomisches

Bearbeitet von waldbauernbub
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Danke für den Lacher. :D

 

 

Wieso nach so einem Interview nicht hunderte Forstwirte mordend und brandschatzend durch die Hallen der Landesjagdverbände ziehen, wird sich mir nie erschließen. Man wird wie immer keinen Pieps hören, während die Öffentlichkeitsarbeit der Jagdverbände wirklich alle Stückl spielt. Momentan am meisten gehörte Schallplatte, die Tierschutzleier ... "Kein Stück Wild elend verhungern lassen!", auf allen Kanälen, vor allem der Krone ...

 

Trotzdem, so realistisch muss man sein: Die Jagd werden wir genausowenig abschaffen, wie die Forstwirtschaft. :D

 

Gute Frage, vergibt doch " die Forstwirtschaft" die Jagden, d.h. sucht sich die Jäger aus...

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In unseren Breiten ( Weinviertel ) hat es einmal ein Meer gegeben, zu bestaunen in der Fossilienwelt Stetten... und ich kann mich erinnern aufn Sattelberg in der Ramsau am Dachstein auch Muscheln im Stein gesehen zu haben..

Das mit dem Meer war noch zu einer Zeit, als die Federgabel und die Einfachschaltung nicht erfunden waren ... :D

 

Und bitte gewöhne dir einmal an nicht auf jedes Posting extra zu antworten. Deinen Beitrag zum Thema "Am Ende ist doch wieder die Forstwirtschaft selbst schuld!" hättest locker noch am Grunde der Tethys anhängen können. Wäre bei aller Redundanz zumindest übersichtlicher.

 

Zurück zum Thema: Das am Dachstein sind Megalodonten, aka "Kuhtrittmuscheln". Dem Pinnistal-Urteil und seinen Konsequenzen kommen wir nicht mal aus, wenn wir bis zum Ordovizium zurückblättern ... :f:

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In letzter Zeit erhielten wir allerhand Infos über Waldbewirtschaftung und Jagd.

Da kam oftmals unser eigentliches Anliegen zu kurz, nämlich die Forderung zur generellen Öffnung der österreichischen Forststraßen für Radfahrer.

Und es wurde in Frage gestellt ob diese Forderung überhaupt auch für E-Bikes gelten soll.

 

Ich komme gerade vom Bike-Urlaub im Lechtal zurück. Also zwischen Reutte und Lech, einschließlich des gesamten Lech-Quellgebietes, gibt es beinahe keine Radfahrverbote.

Das ist insofern interessant als der Landesjägermeister von OÖ, Herbert Sieghartsleitner, in der aktuellen Ausgabe der Regionalzeitung "Extrablick" für OÖ eine gesetzliche Regelung zur Nutzung der Naturräume fordert. Er bezieht sich dabei auch auf eine Regelung wie in Tirol, keine Ahnung ob er sich der Situation in Tirol überhaupt bewusst ist.

 

Was wirklich auffällig war, auf unseren Touren begegneten uns fast nur mehr RadfahrerInnen mit E-Bikes, geschätzt 80%. Somit erübrigt sich die Frage ob die Öffnung der Forststraßen auch für E-Bikes gelten soll.

In naher Zukunft wird man nur mehr vereinzelt Bikes ohne Motor antreffen womit der Mengenausgleich vermutlich wieder einigermaßen hergestellt wird.

 

Auf der Linie Reutte-Lech verkehren Busse mit Fahrradanhängern für 40 Fahrräder, auch E-Bikes werden selbstverständlich mittransportiert. Jeder andere Bus hat einen Heckträger für 5 Fahrräder. Damit wird auch dem Umweltschutz Genüge getan, das Auto braucht während des gesamten Aufenthaltes nicht benützt werden.

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Ich verfolge die Diskussionen ja schon seit einiger Zeit - ausschliesslich lesend. Was der Vorposter für das Lechtal beschreibt, gilt auch für das Gebiet angrenzend zu Tirol, Vorarlberg und in meinem Fall den Bregenzerwald. Ich bike seit den Ursprüngen in unseren Breitengraden, also gefühlt mindestens 200 Jahre. Und ich erinnere mich lebhaft an viele Diskussionen mit Grundbesitzern, Jägern, Wanderern, darunter zum Teil auch ziemlich unerfreuliche - speziell bei Jagdaufsichtsorganen. Dennoch komme ich nicht umhin, als Resümee zu sagen, dass das eher die Ausnahme war und wenn man sich auf ein sachliches Gespräch einliess, konnte man zumeist weiterfahren. Es ist eben vielfach so, wie man in den Wald hineinruft ……..

 

Ich besitze auch selbst Wald und sehe die Sache daher durchaus auch aus der Sicht der Grundbesitzer und da wir in der Familie auch eine Eigenjagd (Grundbesitz mind. 115 ha) haben, auch aus dieser Sicht.

 

Ich habe grundsätzlich kein Problem, wenn jemand durch meinen Wald fährt. Wenn er sich rücksichtsvoll benimmt und nicht grölend und mit Karacho und Erosionsspuren hinterlassend durch die Landschaft pöbelt. Leider ist das mittlerweile ein grosses Problem geworden. Zu "unserer" Zeit war das noch nicht so, natürlich gab es auch da Hohlköpfe, aber das waren wirklich Ausnahmen. Da stelle ich mich dann als Grundbesitzer auch auf die Hinterbeine und untersage die Nutzung meines Grundbesitzes ziemlich resolut.

 

Was mir aber besonders auffällt, ist die zunehmende Zahl von e-Bikern, die da wo sie zum Teil herumfahren, aufgrund ihrer körperlichen Konstitution, ihres Gewichts und ihrer motorischen Fähigkeiten völlig fehl am Platz sind.

 

Und das sage ich, der mittlerweile ebenfalls teilweise von Bio auf E umgestiegen ist. Mittlerweile bin ich deutlich im Pensionsalter angekommen und daher einfach nicht mehr so leistungsfähig wie vor 30 Jahren, wo wir 140 km Tages - Runden im alpinen Gelände gefahren sind. Zwischen 5000 und 10000 km/Jahr brachte ich da schon zusammen, bin auch jeden Tag mit dem MTB zur Arbeit gefahren, Sommer wie Winter.

 

Und ich nutze die Unterstützung sehr moderat, bin immer noch fit aber eben nicht mehr so leistungsfähig. Ich halte es aber für eine komplette Fehlentwicklung, wenn Leute, die im normalen Leben schon mit einer Gehsteigkante überfordert sind, plötzlich in Gegenden herumfahren, die sie vermutlich sonst nur über YouTube kennengelernt hätten. Wenn dann so ein 125 Kilobrummer talwärts donnert, bekommt die Formel Energie = Masse x Geschwindigkeit eine völlig neue Dimension. Und es steigert mit Sicherheit nicht die Akzeptanz bei Wanderern, Grundbesitzern und nicht einmal bei anderen Bikern.

Bearbeitet von ibisnedxi
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Und es steigert mit Sicherheit nicht die Akzeptanz bei Wanderern, Grundbesitzern und nicht einmal bei anderen Bikern.

Danke für deinen wohltuend reflektierten Beitrag. Jemand der das so formuliert wird weder als Waldbesitzer, noch als E-Biker in irgendeiner Form ein Problem für das Zusammenleben im Wald sein.

 

Zum Thema E-Biker wären "fehl am Platz" und eine Brücke schlagend zum Friede-Freude-Eierkuchen-Beitrag aus dem Lechtal von Manfred: Die Tourismusindustrie lebt davon, Menschen, die eigentlich "fehl am Platz sind" an eben genau an diese Plätze zu karren. Sei es durch Seilbahnen, sei es durch übermotorisierte E-Bikes oder einfach nur dadurch, dass man einschlägige Infrastruktur bereitstellt. Und nein, das ist letztendlich kein Nebeneffekt, sondern deren Kernaufgabe. Dort, wo man davon gut lebt (Westösterreich) wird man sich daher mit den 125 Kilobrummern arrangieren und gute Miene zum bösen Spiel machen, genuso wie man das mit jedem anderen Auswuchs der Touristenbespaßungsindustrie gemacht hat. Dort wo man davon lebt, dass man Wald und Wild bewirtschaftet, wird man diese Brummer mit anderen Augen sehen.

 

Deshalb eine Frage an dich als Grundbesitzer: Findest du, dass die von Upmove erhobene Forderung nach der bedingungslosen Freigabe von Forststraßen und Wanderwegen für E-Bikes die Lösung des Konfliktes eher beschleunigen wird? Oder ist diese Forderung eher kontraproduktiv?

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Deshalb eine Frage an dich als Grundbesitzer: Findest du, dass die von Upmove erhobene Forderung nach der bedingungslosen Freigabe von Forststraßen und Wanderwegen für E-Bikes die Lösung des Konfliktes eher beschleunigen wird? Oder ist diese Forderung eher kontraproduktiv?

 

Diese Frage wurde z.B. in Bayern beantwortet (s. meine Signatur) und könnte 1:1 in Ö umgesetzt werden. Dass hier Wald und Wild anders funktionierten, wird niemand ernsthaft behaupten. Also steht für mich fest, dass es einfach keine stichhaltigen Argumente gegen eine solche Freigabe gibt.

 

Ich nehme aber zur Kenntnis, dass es politisch nicht umsetzbar ist und ziehe daraus für mich den Schluss, dass ich in die Umsetzung der Freigabe nicht (mehr) investiere und in Ö fahre, wo und wann ich es für mich als denkender Mensch verantworten kann.

 

Hierfür nehme ich ganz bewusst das theoretische Risiko in Kauf, dafür ab und zu Brösln zu haben. Sollte es einmal was kosten, kann ich es mir GsD leisten, umgelegt auf die gefahrenen Kilometer... pfft. Und außerdem ist der Unterhaltungswert von manchen der seltenen professionellen Beanstandungen/Kontakte zum Teil Goldes Wert.

 

A propos GsD und leisten: Der Abstand, mit dem mir die ganze Diskussion am Gesäß vorbei geht, wird auch dadurch wohltuend vergrößert, dass ich über 90% meiner MTB-affinen Urlaube in Ländern verbringe, wo man diese Diskussion nicht kennt.

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Deshalb eine Frage an dich als Grundbesitzer: Findest du, dass die von Upmove erhobene Forderung nach der bedingungslosen Freigabe von Forststraßen und Wanderwegen für E-Bikes die Lösung des Konfliktes eher beschleunigen wird? Oder ist diese Forderung eher kontraproduktiv?

 

Ich störe mich hauptsächlich an dem Wort bedingungslos. Und zwar sowohl für Bio und für E. Das würde für den Privatwaldbesitzer und -Wegeerhalter de facto eine Enteignung bedeuten.

 

Dort wo es sich um mit öffentlichen Geldern errichtete Forstwege und Wanderwege handelt, kann ich zustimmen. Warum soll der Steuerzahler auf den mit seinem Geld errichteten Forstwegen denn nicht fahren dürfen ?

 

Trennen sollte man vermutlich aber - insbesondere in Hinblick auf die zunehmende Zahl der e-Biker - in manchen Bereichen die Radfahr- und Wanderwege. Singletrails sind was wunderbares, aber die zunehmende Zahl an rücksichtslosen Bikern, die entweder ihr Geschoß nicht beherrschen oder die aus anderen Gründen der Meinung sind, daß Wanderer unverzüglich in den Graben zu hüpfen haben, wenn der lycragewandete Stadtmensch daherbraust, wird immer mehr Konfliktpotential bergen.

 

Auf Privatgrund und -Weg niemals, das kann nicht sein, daß jeder dahergelaufene Hosenbrunzer dann auf sein Recht pocht, auf meinem Grund und Boden und auf den von mir instandgehaltenen Fahrwegen zu fahren, wie es ihm gerade in den Sinn kommt und wenn es ihn dann aufgrund seiner einem Mammut wesensähnlichen Feinmotorik zerbröselt, mich dann auch noch verklagt, weil ein Kieselstein ihn aus der Flugbahn geworfen hat.

 

 

Edit: Meine zugegebenermassen etwas überspitzten Formulierungen sollen nicht darüber hinwegtäuschen, dass ich grundsätzlich einem konstruktiven Miteinander und Nebeneinander das Wort Rede. Allerdings bin ich nach rund 3 Jahrzehnten Erfahrung manchmal doch gelinde erbost, was sich da alles abspielt und ich befürchte, das wird durch die e-Bike Zunahme wohl kaum besser.

Bearbeitet von ibisnedxi
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