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Magnesium im Radsport

Magnesium im Radsport

27.07.17 07:31 27.700Text: Luke BiketalkerFotos: Erwin Haiden; Dr. Böhm; Königshofer/LuttenbergerTraining allein macht langfristig weder schnell, noch gesund. Mindestens genauso wichtig ist neben der Erholung die Ernährung und Nährstoffversorgung. Heute: alles über Magnesium.27.07.17 07:31 31642

Magnesium im Radsport

27.07.17 07:31 31642 Luke Biketalker Erwin Haiden; Dr. Böhm; Königshofer/LuttenbergerTraining allein macht langfristig weder schnell, noch gesund. Mindestens genauso wichtig ist neben der Erholung die Ernährung und Nährstoffversorgung. Heute: alles über Magnesium.27.07.17 07:31 31642

Luke Biketalker
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Nun, diesbezüglich müssen wir ohne Konsens auskommen:

 

Es gibt keinen Nährstoff, dessen Bedarf überproportional zum Energiebedarf durch körperliche Betätigung ansteigt, dabei geht es vielmehr um bedarfsorientierte Energiezufuhr und entsprechend funktionelle Nahrungsmittel - also um Mischkost. Das betrifft Hobbysportler (die einfach weniger brauchen) wie auch Hochleistungssportler. Ein Nährstoffdefizit hat nichts mit der erbrachten Leistung zu tun, sondern mit unangepasster Menge und Auswahl der Nahrungsmittel.

 

Auch das verstärkte Schwitzen beim Sport kann hier nicht als Argument herhalten, weil der Körper über Einsparungsmechanismen (geringerer Mineralstoff, bzw. Vitaminverlust) verfügt, die genau dann einsetzen, wenn starke Schweissabsonderung erfolgt.

 

Bei den heute so modernen Low Carb High Protein Ernährungsweise könnte es zB durchaus zu eine Mg Mangel kommen, dies liegt aber an der KH armen Ernährung, und nicht etwa an einem gleichzeitig durchgeführten Leistungssport.

 

Einen Eisenmangel durch die orale Gabe von NEMs auszugleichen, halte ich für nicht (kaum) möglich...auch den Vergleich kann ich nicht nachvollziehen und dem Körper isolierte Aminosäuren ( BCAA, Arginin, Ornithin usw.) zu supplementieren, halten viele Sportärzte für kontraproduktiv, denn es könnte eine AS imbalance eintreten.. falls du das überhaupt gemeint hast.

 

Am Ende bleibt: ein Defizit auszugleichen ist clever, eine präventive Einnahme oder gar eine Überzufuhr sind kontraproduktiv und kosten Geld..

 

PS:1 Definition/Vitamin D

 

Als Calciferole bezeichnet man eine Gruppe von hormonell aktiven Sterinderivaten, die den menschlichen Kalziumhaushalt regulieren. Die Calciferole werden auch als Vitamine der D-Gruppe bezeichnet, obwohl sie nicht im eigentlichen Sinne Vitamine sind. Im eigentlichen Sinne werden vor allem das über die Nahrung aufgenommene Ergocalciferol sowie das Cholesterinderivat Calciol sowie deren Derivate als Calciferole bezeichnet.

(Pharmazeutische Zeitung online)

 

 

Wir haben doch einen Konsens :-), aber

 

Dein erster Satz ist leicht zu widerlegen mit folgendem Beispiel: Du meinst, dass es keinen Nährstoff gibt, dessen Bedarf überproportional zum Energiebedarf durch körperliche Betätigung ansteigt. Nun jegliches Training hat ein Ziel, egal ob Kraftsportler oder Ausdauersportler: Überkompensation bzw. Verbesserung. Dies ist immer ein aufbauender also anaboler Vorgang, beim Kraftsport z.B. Muskelwachstum, beim Ausdauersportler z.B. Steigerung der mitochondrialen Masse. Die Baustoffe dazu liefert die Nahrung. Die Bausteine für körpereigen Proteine sind Aminosäuren aus der Nahrung. Im Eiweißstoffwechsel werden zahlreiche Vitamine, Mengenelemente und Mikronährstoffe benötigt um aus Nahrungsprotein körpereigene Eiweißstrukturen aufzubauen. Der Sportler hat nach Überkompensation ein Mehr an Strukturen zu erhalten und da ja sämtliche Proteine einem ständigen Auf- und Abbauvorgang unterliegen steigt damit auch der Nährstoffbedarf in Ruhe unabhängig vom Arbeitsumsatz, denn dafür werden nicht nur die Bausteine benötigt sondern auch ATP. Das heißt der Nährstoffbedarf steigt mit der Leistung und natürlich auch in Ruhe, je höher die Leistungsfähgkeit eines Athleten desto mehr an Nährstoffen wird benötigt um all das zu erhalten. Das ist auch der Grund warum ein guter Athlet einen wesentlich höheren Grundumsatz hat, als ein schlechter. Wenn die Auswahl der Nahrungsmittel nicht bedarfsorientiert erfolgt, dann gibt´s Defizite. Nur den den Energiebedarf auf Grund des höheren Arbeitsumsatzes zu decken ist daher zu wenig.

 

 

Die Rückresorption vom Elekrolyten durch die Niere bei starken Verlusten gleicht einen Verlust über den Schweiß aus, es stößt dieser Mechanismus an seine Grenzen, wenn die Rückresorption den Verlust übersteigt. Na Verluste müssen raschest möglich ersetzt werden, wie auch bei Durchfällen oder starkem Erbrechen. Bei großer Hitze kann der Verlust genauso fatal sein. Auch Verluste an anderen Elektrolyten soll man da nicht unterschätzen, es kann eben die sehr unspezifische Abgabe über Schweiß nicht immer kompensiert werden.

 

Bei Eisen verstehe ich dich nicht ganz. Die Standardtheraphie bei Anämie ist die orale Gabe von Eisenpräparaten, das ist gar nichts ungewöhnliches. Ich hatte heuer eine Triathletin mit manifestiertem Eisenmangel, dieser wurde mit dieser Standardtheraphie unter ärztlicher Aufsicht genau so erfolgreich behandelt.

 

Die Gabe von freien AS halte ich für Unsinn, zumindest bei gesunden Individuen, wobei eine sehr erfolgreiche österreichische Sprintern hat sich nach den Trainingseinheiten öfter mal an Infusionen mit freien AS gegönnt. Die Sinnhaftigkeit habe ich damals bezweifelt. Bei bestimmten Kranken macht die Gabe Sinn, Stichwort Glutamin, oder L-Dopa bei Parkinson.

 

@Vit. D, danke für die Info, da weiß ich gut Bescheid, ich habe mal eine Arbeit auf der Uni über den Vit. D Stoffwechsel und die Synthese geschrieben, als ich noch jung und wild war.

 

Eines ist ganz sicher: Du hast mit deiner letzten Anmerkung absolut recht. Alles was über ein Defizit hinaus geht ist rausgschmissnes Geld.

Bearbeitet von Norbert75
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du hast den satz den du leicht zu widerlegen glaubst nicht genau gelesen, man wird auch während eines trainings unterzuckern, dass heißt aber nicht, dass ich die kh speicher nicht nachher wieder auffüllen kann, mit ganz normalem essen.

die aufnahme von oralen eisen gaben durch nems hat keine hohe aufnahmerate im vergleich zu den mengen die man nehmen müsste..

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@ Bikeopi: Das Training bringt den Körper immer in ein katabole Stoffwechsellage! Glykogen wird abgebaut, Muskelprotein zerstört usw. Der Aufbau folgt erst in Ruhe, Stichwort Überkompensation. Das sind Grundlagen der Trainingslehre und Leistungsphysiologie Bearbeitet von Norbert75
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du hast den satz den du leicht zu widerlegen glaubst nicht genau gelesen, man wird auch während eines trainings unterzuckern, dass heißt aber nicht, dass ich die kh speicher nicht nachher wieder auffüllen kann, mit ganz normalem essen.

die aufnahme von oralen eisen gaben durch nems hat keine hohe aufnahmerate im vergleich zu den mengen die man nehmen müsste..

 

Gelesen habe ich genau, kann es sein, dass dir meine Ausführungen zu kompliziert sind? Ist bestimmt nicht böse gemeint, aber ich hab den Eindruck du hast' s vielleicht nicht ganz verstanden...Biochemie&Ernährung sind mein Fachgebiet, für mich ist vieles selbstverständlich was andere ohne ein gewisses Basiswissen oft nicht gleich verstehen.

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Gelesen habe ich genau, kann es sein, dass dir meine Ausführungen zu kompliziert sind? Ist bestimmt nicht böse gemeint, aber ich hab den Eindruck du hast' s vielleicht nicht ganz verstanden...Biochemie&Ernährung sind mein Fachgebiet, für mich ist vieles selbstverständlich was andere ohne ein gewisses Basiswissen oft nicht gleich verstehen.

 

 

mhm, viel zu kompliziert..wer könnte dir schon folgen, so ganz ohne basiswissen*

Bearbeitet von Reini Hörmann
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@ Bikeopi: Das Training bringt den Körper immer in ein katabole Stoffwechsellage! Glykogen wird abgebaut, Muskelprotein zerstört usw. Der Aufbau folgt erst in Ruhe, Stichwort Überkompensation. Das sind Grundlagen der Trainingslehre und Leistungsphysiologie

 

ja das ist eh klar für die momentaufnahme training. ich meinte das eher längerfristig.

so gesehen ist dein vergleich mit einem kranken dann auch richtig - mit dem unterschied, dass der sportler nur ein paar stunden "krank" ist bzw. der schwerkranke tagelang "trainiert".

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aus dem lehrbuch für sportmedizin: "basiswissen"

 

IMG_1076.PNG

 

 

zum nachlesen:*

 

 

potentiell erhöht bedeutet nicht überproportional..nur für den fall, das die unterscheidung zu kompliziert wäre:

http://www.dr-moosburger.at/pub/pub006.pdf

 

auszug sience direct zu oraler gabe von eisenpräparaten:*

 

Die prozentuale Eisenresorption nach oraler Einnahme beträgt 10 bis 20% oder weniger. Daher verbleiben 80 bis 90% des konsumierten Eisens im Darmlumen und können dort durch verschiedene Mechanismen in toxischen und therapeutischen Dosen beträchtlichen Schaden auslösen.

 

 

glutamin:

 

IMG_1077.PNG

 

quelle: dr.moosburger - publikationen (teamarzt beim raam, herbert meneweger)

http://www.dr-moosburger.at/person.htm

Bearbeitet von Reini Hörmann
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ja das ist eh klar für die momentaufnahme training. ich meinte das eher längerfristig.

so gesehen ist dein vergleich mit einem kranken dann auch richtig - mit dem unterschied, dass der sportler nur ein paar stunden "krank" ist bzw. der schwerkranke tagelang "trainiert".

 

 

 

völlig unwissenschaftlich möchte ich noch drauf hinweisen, dass die mentalen aspekte des sports nicht ausser acht gelassen werden sollten (glücksgefühle aber auch freisetzung von hormonen die so bei einem kranken in kataboler stoffwechsellage nicht passieren) u nur ein gesunder körper in eine anabole stoffwechsellage kommen kann, aus welcher eine leistungssteigerung resultiert. abgesehen davon kommt nicht jeder sportler jeden tag völlig ausgepumpt

von seiner ga1 einheit zurück...;)

Bearbeitet von Reini Hörmann
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Norbert und Reini haben sehr ausführlich die biochemischen Wirkungen diskutiert - danke dafür - leider fehlt mir das Basiswissen um der Diskussion zu folgen.

 

Was noch nicht beleuchtet wurde sind philosophische / ethische Fragen.

Offensichtlich ist es erlaubt, einen Mangel der durch große Trainingsumfänge und Belastung entsteht mit Arzneimittel auszugleichen.

 

Andere Quellen sehen das etwas anders:

Wenn man sich die Homepage der NADA Austria ansieht, findet man unter „Warum ist Doping verboten“ den Punkt „Natürlichkeit“, dort heißt es

„Optimierte Trainingsabläufe, planvolle Aufbauernährung, Höhentraining, und mentales Training sind erlaubt, die Erhöhung von Leistungsfaktoren durch die Zuführung körpereigener bzw. körperähnlicher Substanzen, die Einnahme spezieller Nahrungsergänzungsmittel und die Anwendung von Hypnose sind verboten“

Was spezielle Nahrungsergänzungsmittel sind ist leider nicht näher erläutert.

 

Bei Wikipedia heißt es unter „Medikamentenmissbrauch“

"Schädlicher Gebrauch von nichtabhängigkeits-erzeugenden Substanzen bezeichnet die nicht bestimmungsgemäße Einnahme von bestimmten Arzneimitteln, Nahrungsergänzungsmitteln, Phytopharmaka oder anderen Substanzen, welchen kein substanzgebundenes Abhängigkeitspotential zugeschrieben wird."

Dies trifft meiner Meinung nach zu, wenn man Nahrungsergänzungsmitteln schluckt und keine medizinische Notwendigkeit dafür besteht.

 

Nun meine provokante Abschlussfrage: Ich leide auch an Mängel (nämlich Talent und Trainingskonsequenz) darf ich diese auch durch Hilfsmittel ausgleichen z.B. durch einen E-Motor im Rad?

Spaß beiseite – wer entscheidet welches leistungshemmende Problem einfach Pech ist und welches mit Hilfsmitteln beseitigt werden darf?

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Ich bin über weite Teile der Meinung, die offenbar auch Norbert75 hat - es sind aber grundverschiedene Zugänge, weil ich mich vor allem auf Erfahrungen verlasse, die ich selber bei Etappenrennen oder auf der Langstrecke über Jahrzehnte (bei Profis, Teamkollegen und bei mir selbst) gemacht habe - und es ein langer Prozess war, mich davon zu lösen, dass NEM oder anders Mittelchen dabei helfen würden, Strapazen besser zu bewältigen.

Andere hingegen studieren Ernährungswissenschaft, oder sind Mediziner wie bikeopi und die Perspektiven sind dann unterschiedlich, weil von anderer Warte aus betrachtet - ich halte eben den Vergleich sehr kranker Mensch / mit ausgepowertem Sporter für "hatschert".

 

Wo die Grenzen zum Erlaubten liegen ist weniger eine Frage der Philosophie oder Ethik sondern sehen zumindest Profiteams das so: was nicht verboten ist, ist erlaubt. (was immer man jetzt moralisch davon halten will...)

 

Bei Frühjahrsklassikern oder sehr harten Etappen kommen immer noch systematisch Schmerzmittel zum Einsatz, vor allem Paracetamol...teilweise auch Tramadol was sicherlich beides irgendwie höchst bedenklich ist - Toni Martin sagte einmal dazu, es wäre vernünftig Paracetamol schon früh zu nehmen, wenn man schon weiß, dass man Kopfweh bekommen wird zb.

Katusha bringt angeblich kein Tramadol mehr in den Einsatz, weil Unfälle damit in Zusammenhang stehen würden..

 

Von der Flut an NEMs (L Carnitin, Mg, Fe eta..) und Proteindrinks usw. einmal abgesehen, die bei jedem Profi im Kasten stehen. Dabei glaub ich aber viel mehr an einen Placeboeffekt und eine mentale Stütze die den Profis damit geboten wird, als an eine Notwendigkeit. Keiner will halt das Gefühl haben, andere hätten etwas zur Hilfe, was einem selbst nicht zur Verfügung steht - das wird bei Hobbysportlern aufgrund der mangelnden fachlichen Unterstützung durch Trainer/Ärzte/Diagnostiker vielleicht noch ausgeprägter sein.

 

Aber bevor das zu einer Dopingdiskussion führt, würde ich einmal grundsätzlich sagen, dass es sich um kein Doping handelt, wenn man- warum auch immer - NEMs nimmt, die als solche gekennzeichnet und zugelassen sind. Man sollte halt nicht zu weit gehen, denn Elektrostimulation mit Geräten wie Compex oder Vollkornnudeln statt Griesnudeln werden's nicht ausmachen..;o)

 

PS: der Verfasser des Sachteils im Fließtext ist btw. auch studierter Sportwissenschafter..

Bearbeitet von Reini Hörmann
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glutamin:

 

[ATTACH=CONFIG]188120[/ATTACH]

 

quelle: dr.moosburger - publikationen (teamarzt beim raam, herbert meneweger)

http://www.dr-moosburger.at/person.htm

 

https://bikeboard.at/Board/attachment.php?attachmentid=188120

was ist das für eine schriftart

schaut ja fast aus wie Comic_Sans_MS

Bearbeitet von derDim
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Ich könnte mich nicht an ein Produktfeature erinnern welches kein Werbebeitrag war. Sind aber meist trotzdem nett zu lesen.

 

Gesendet von meinem SM-G920F mit Tapatalk

Ist das jetzt eine wichtige Information (das mit Tapatalk, und ein paar Beiträge weiter unten, dann nur mehr mit diesem) oder doch nicht auch Werbung?

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