BB: Wie sieht ein typischer Tag im Leben eines Severin Zotter aus? Viel Radfahren, nehme ich mal an - aber wie steht es mit deinem Tagesablauf generell?
Derzeit ist mein Tagesablauf eher gemütlich. Ich bin ja gerade für ein Jahr in Babykarenz und fahre 2017 auch keine Rennen. Also aufstehen, meinen 15-monatigen Sohn wickeln, Frühstück kochen, Spielplatzbesuch, eventuell eine kleine Radausfahrt mit dem Anhänger, usw.
Ansonsten steht natürlich neben meinem Job und meinem Kind das Training im Mittelpunkt. Aufstehen, Arbeit, Training, Kind, Organisatorisches. Vor dem Race Across America (RAAM) war das natürlich viel intensiver als jetzt. 30 Stunden Arbeit, 25 Stunden Training, 30 Stunden Organisation pro Woche. Mit allen anderen Herausforderungen, die das Leben so bereit hält, ist es da schon recht schwer gefallen, die nötige Ruhe und den Ausgleich zum Radfahren zu finden. Oft bin ich da um 23 Uhr für 2-3 Stunden auf den Ergometer gestiegen, wenn es sich vorher nicht ausgegangen ist. Neben dem körperlichen Training war das natürlich für den Kopf sehr wichtig - so konnte ich beim RAAM auch immer schätzen, am Rad und nicht am Ergometer durch die Nacht zu fahren. (lacht)
BB: Verfolgst du im Trainingsalltag neben einem Trainingsplan auch einen bestimmten Ernährungsplan? Wie sieht das während deiner Rennen aus?
Ernährungsplan verfolge ich keinen bestimmten, wobei ich meine Ernährungsgewohnheiten im Laufe der Jahre an das Radfahren angepasst habe. Ich achte darauf, möglichst ausgewogen und hochwertig zu essen, unnötig Süßes und Fettiges wegzulassen und entsprechend Proteine in den Speiseplan einzubauen. Wichtig ist mir dabei aber, dass das Essen lustbetont bleibt und nicht von Verboten geprägt ist.