Es geht darum, dass ein Radfahrer mit einem Minimum an externen bzw sozialen Kosten unterwegs ist. Zudem bräuchten Radfahrer keine Einbahnen. Ein Autofahrer hingegen ist mit wesentlich höheren externen Kosten unterwegs und braucht Einbahnen. Fahren sich jetzt ein Auto und ein Radfahrer entgegen, würde sich das in den meisten Einbahnen ausgehen, sofern beide Rücksicht nehmen. Nachdem das mit der gegenseitigen Rücksichtnahme aber nicht funktioniert, wäre ich dafür, dass Radfahrer, wenn sie (legal) gegen die Einbahn fahren, bevorrangt sind. Dem sollte eine generelle Öffnung der Einbahnen (mit wenigen Außnahmen) zugrunde liegen.
Fazit: Es sollte eigentlich normal sein, dass derjenige, der weniger externe Kostern verursacht gewisse Vorteile genießt. In der Niederlande ist beispielsweise für Unfälle wo Autofahrer und Radfahrer involviert sind, die Beweislast beim Autofahrer. In der USA (bzw vielleicht nur in manchen Staaten?) dürften Radfahrer bei roten Kreuzungen trotzdem rechts abbiegen. So weit hergeholt ist meine Forderung also nicht.
Auf die Frage, warum man denn nicht in die Stadt mit dem Rad fährt, höre ich nicht am häufigsten "Schwitzen", "Anstrengung" etc - die häufigste Antwort ist "Angst vor den Autofahrern". Irgendwas kann da ja nicht stimmen.
Nochmal: Das es auch bei den Radfahrern schwarze Schafe gibt, bestreite ich nicht. Ich will auch nicht Autofahrer als die Bösen darstellen. Einige Autofahrten lassen sich einfach nicht vermeiden und gewisse Situationen überfordern einfach, z.B. links abbiegen am Gürtel. Man muss auf die Ampel schauen, auf Fußgänger, auf Radfahrer, auf die anderen Autos, der Hintermann hupt, die Ampel springt gleich um, etc. Und ich kann mich selbst immer wieder nur wundern mit welchem Gottvertrauen manche Radfahrer ohne zu schauen über Kreuzungen fahren. Ein Großteil von den Unfällen beim links abbiegen am Gürtel, lassen sich auch vom Radfahrer verhindern.