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Anhalterecht der Jäger?


Alpine
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Was mir völlig schleierhaft ist: Warum werden nicht wenigstens die Wälder der ÖBF, Länder/Gemeinden etc. geöffnet? Da werden keine hochheiligen Eigentumsrechte tangiert, wer soll da was dagegen haben (außer vielleicht dortige Jäger)?

Selbst Grundeigentümer, Lokalpolitikern etc., die heftig gegen eine generelle Öffnung sind, verweisen oft darauf, dass diese Wälder im "öffentlichen" Eigentum geöffnet werden sollen. Warum wird dieses Thema (offiziell) nicht diskutiert?

 

Der Herr Minister zeigt sich nur "offen für die Schaffung einzelner markierter Strecken nach dem Vorbild Tirols". Einzelne Strecken, klingt nicht nach einer wesentlichen Veränderung des bisherigen. Klingt nicht danach, dass die Anliegen der Radler usw. irgendwie ernst genommen werden (er müsste mMn ZUMINDEST auf die Idee kommen, dass es in den Wäldern der ÖBF etc. wesentlich mehr als einzelne Strecken geben soll).

 

Eigentlich müssten ja selbst die Gegner daran interessiert zu sein, die Mountainbiker einigermaßen zufrieden zu stellen, da sie sonst rechnen müssen, dass die Forderung nach einer generellen Freigabe immer wieder kommt und diese auch irgendwann durchgesetzt werden kann.

 

Wenn bei den ÖBF 80 - 90 % der Forststraßen und etwa die Hälfte der Wege (Trails) geöffnet wären und von den privaten rund ein Viertel, würde es ja schon ganz anders aussehen.

 

Bezeichnend ist auch, dass bei den angeblichen Lösungen vor Ort zur Zufriedenheit "aller" bei den genannten einbezogenen Personen/Gruppen die Mountainbiker(Vertreter) nicht erwähnt werden.

 

Und wenn jemand Unsinnigkeiten von sich gibt, wie dass 25 % der Forststraßen geöffnet sind, sollte man versuchen, diesen gleich darauf "festzunageln" (quasi als fixe Zusage, dass innerhalb kürzester 25 % offen sein werden).

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http://www.bike-magazin.de/typo3temp/pics/a_05b7de455b.jpeg

 

Demonstration vor dem Parlament in Wien

Legal Biken in Österreich: erste Reaktionen der Politik

Adrian Kaether am 04.05.2017

 

Das BIKE-Magazin, Europas größte MTB-Zeitschrift berichtet:

http://www.bike-magazin.de/mtb_news/szene_news/trutzmarsch-vor-dem-parlament-in-wien/a35891.html

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Der ganze APA-Artikel ist mehr als schlecht recherchiert und sehr emotional aus der egoistischen Sicht des "Herrn Präsidenten" geschrieben und verfasst.

Das ist kein Wunder.

Es handelt sich ja nicht um einen APA-Artikel, sondern eine OTS (Presseaussendung) von Land &Forst.*

:D

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Offener Brief

 

an Herrn Diplomingenieur Felix Montecuccoli

an Land&Forst Betriebe Österreich via Sekretariat, Frau Puchegger

 

Sehr geehrter Herr Diplomingenieur Montecuccoli;

 

ich darf Ihnen kurz einige Eckdaten aus meinem Lebenslauf zur Kenntnis bringen:

 

  • Studium der Chemie in Mindestdauer

  • Abschluß mit Dr.rer.nat.

  • Forschungsaufenthalt an der Stanford University

  • Habilitation mit 32 Jahren

  • Ernennung zum Außerordentlichen Universitätsprofessor

  • ca. 100 Publikationen und Buchbeiträge in renommierten Journalen

  • Kooperation mit etwa 20 internationalen Pharmafirmen

 

Im Rahmen Ihres Statements zur gestrigen Mountainbike-Demonstration vor dem Parlament, haben Sie die dortigen Demonstranten als "Rotzpartie" bezeichnet. Dies ist auch in der Presseaussendung von Frau Puchegger im Auftrag der "Land&Forst Betriebe Österreich" nachzulesen. Da ich Sie aufgrund Ihres akademischen Grades zu den Bildungsbürgern dieses Landes gezählt habe, bin ich über Ihre Wortwahl mehr als erstaunt.

 

Ich möchte hier festhalten, dass

  • a) das Demonstrationsrecht durchaus im Einklang mit unserer Demokratie steht

  • b) ich die Forderung der Freigabe aller Forststrassen zum Zwecke des Mountainbikens vollinhaltlich unterstütze - selbstverständlich nachrangig den anderen Waldbenutzern gegenüber und auf Eigenverantwortung

  • c) ich sehr gerne an dieser Demonstration teilgenommen hätte, jedoch leider beruflich verhindert war.

Ich möchte hier in aller Deutlichkeit klarstellen, dass ich es aufgrund meines Werdegangs sicherlich nicht notwendig habe, von Ihnen als Teil einer 'Rotzpartie' bezeichnet zu werden. Ihre Wortwahl ist somit vollkommen unangemessen und bedarf keiner weiteren Klassifizierung.

 

Mit freundlichen Grüßen, Ao.Univ.Prof. Dr. Wolfgang Robien

 

http://nmrpredict.orc.univie.ac.at/

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von unserer FB-Seite:

 

18222241_1457107057661852_3314227426989512861_n.jpg?oh=f2717b7d1441204bb403ccb33ff7e558&oe=59886FDA

 

#legalbiken #NICHT in #Österreich

 

Patrik Kutschi​, unser Repräsentant in der Steiermark, zur Wortwahl von DI Felix Monteccucoli (Präsident von Land&Forst):

 

Der Präsident der Land- und Forstbetriebe Österreich, Felix Montecuccoli, bezeichnete eine nicht ganz so kleine Gruppe an Radsportlern, von denen einige am 3. Mai 2017 vor dem Parlament in Wien für eine Freigabe der Forststraßen zum Radfahren demonstrierten, in einem ORF-Beitrag (ZIB-Magazin) pauschal als Extremisten.

 

In einem Interview mit der Tageszeitung Kurier warf er diesen Freizeitsportlern unverblümt Radikalismus vor.

 

Diese, öffentlich getätigten Aussagen, verwirklichen die strafrechtlichen Tatbestände der Üblen Nachrede und der Beleidigung. Möglicherweise sogar auch den Tatbestand der Kreditschädigung.

 

Als Repräsentant des Vereins upmove the mountain sports community in der Steiermark sowie Organisator der Trutzpartie vom 8. April 2017 in Leoben, gehöre ich aus Sicht von Montecuccoli zweifelsohne der von ihm, in beleidigender Art und Weise, als radikal und extremistisch bezeichneten Gruppe an.

 

Aus diesem Grund wäre ich ebenso wie zahlreiche weitere Radsportler auch dazu berechtigt eine strafrechtliche Verfolgung von Montecuccoli zu verlangen. Natürlich könnte ich auch, auf Kosten von Montecuccoli, eine anwaltliche Unterlassungserklärung von ihm einfordern.

 

Ich für meinen Teil werde jedenfalls davon Abstand nehmen und es dem von ihm vertretenen Klientel nicht gleich tun. Anzeigen, Aufforderungen eine Unterlassungserklärung zu unterzeichnen und Besitzstörungsklagen fallen der Land-und Forstwirtschaft-Lobby, insbesondere in jüngster Zeit, nicht besonders schwer.

 

Dennoch erachte ich die Wortwahl von Montecuccoli, im Lichte der aktuellen weltpolitischen Lage, mehr als bedenklich. Begriffe wie Radikalismus und Extremismus sollten wohl eher vorsichtig und zurückhaltend verwendet werden.

 

[Patrik ist Magister der Rechtswissenschaften und beruflich Personalleiter einer größeren sterischen Firma]

 

Links:

 

Presseaussendung Land&Forst („Rotzpartie“ statt Trutzpartie):

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20170503_OTS0154/rotzpartie-statt-trutzpartie

 

Beitrag aus dem ZIB Magazin:

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Danke! Mit diesen Briefen sprecht ihr mir aus tiefster Seele, da ich es nicht einsehe, mich (als Mitglied dieser "kleinen Gruppe") dermaßen beschimpfen zu lassen. Allerdings sollten meiner Meinung nach diese Dokumente ebenfalls an den ORF versendet werden, welcher immerhin die Ausstrahlung und Verbreitung dieser Beleidigungen übernommen hat. Vielleicht gleich mal mit einem "kleinen" Hinweis an die unmögliche und einseitige Wortwahl im Bericht selbst.
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#legalbiken #NICHT in #Österreich

 

Emanuela Krainer ist Initiatorin von Nockbike/Kärnten.

Die Kärntner LWK stellt diese Region immer wieder gerne als Modellregion für den Erfolg des "vertraglichen Modells" dar.

 

Emanuela mein dazu im Zusammenhang mit der letzten Sitzung des Landwirtschaftsausschusses (https://www.parlament.gv.at/…/…/JAHR_2017/PK0515/index.shtml ):

"Öffnung der Bikestrecken nach Tiroler Model? Gut und schön, funktioniert aber wie in Kärnten nur bedingt. Also, wenn schon darüber nachdenken dann bitte Kärntnerisch und Tiroler Experten zu diesem Thema anhören. Da werden einige staunen wie 'das so funktioniert' oder auch nicht..."

 

Sie ist mit uns der Meinung, dass die generelle Öffnung der Forststraßen nötig ist. Natürlich unter weitestgehendem Haftungsausschluss für die Eigentümer.

Selbstverständlich sollen für beschilderte und beworbene Routen Verträge geschlossen werden. Dabei kann auch ein Entgelt bezahlt werden, da hier durch vermehrten Besuch der Eigentümer behindert werden kann.

Solche Szenen wie zuletzt in Leoben mit den Securities könnten wir uns dann aber sparen.

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Kleine Anregung zu solch (guten) offenen Briefen. Falls dieses unsägliche Benehmen des Herrn Scheriff von Nothingham (ich kann mir seinen Namen nicht merken) vielleicht auf ein wenig Medienecho stoßen könnte, könnte man in diesen offenen Briefen dann auch gleich anderes einbauen. Ich schätze mal, der Scheriff bzw. andere Medienspezialisten und Politiker würden das so machen und gleich nutzen. Die würden - vollkommen sachlich und unaufgeregt konstatieren, dass dem Scheriff von seinen Fachleuten, seinem Umfeld, vielen Jägern dargelegt wurde, dass dies und jenes (einzelne Punkte anführen) nicht zutrifft. Dass die Sachlage konkret jene ist und und und. Weil ihm, dem Scheriff, das nun klar ist, greift er auf solche Mittel (Ausdrücke und Emotionalisierung) zurück. Die Bevölkerung, die selbst radelt, selbst im Wald spazieren geht, sollte daher diese Fakten und die Gründe für diese emotionellen Ausbrüche kennen.
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nice, sehr gut :)

 

Brauchts noch ein paar Akademiker?

 

Ja, ich war auch dort. Aber ich meine dass auf Augenhöhe miteinander reden keines akad. Grades bedarf (aber das war ja klar, und der Herr M. ist ja auch dem Bildungsbürgertum zuzurechnen).

 

Xxxxxxxx

Bearbeitet von Bernd67
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Leserbrief, soeben an die kleine Zeitung gemailt (...ob die den abdrucken :p):

 

Warum Herr DI Felix Montecuccoli (Land&Forstbetriebe Österreich) Mountainbiker "Rotzpartie" und "Extremisten" nennt!

 

Im Rahmen seines Statements zur Mountainbike-Demonstration vor dem Parlament am 04. Mai, hat Herr DI Montecuccoli die dortigen Demonstranten als "Rotzpartie", "Extremisten" und "Egoisten" bezeichnet. Dies ist auch in der Presseaussendung von Frau Puchegger im Auftrag der "Land&Forst Betriebe Österreich" nachzulesen. Mittlerweile gibt es einige offene Briefe von betroffenen Mountainbikern (und anderem Universitätsprofessoren), die sich gegen diese unpassende und beleidigende Wortwahl verwehren. Als Ergänzung zu diesen offenen Briefen möchte ich eine Vermutung nachreichen, warum Herr DI Montecuccoli sich zu so einer zweifelsfrei skandalösen und letztlich dummen Wortwahl hinreissen ließ. Mittlerweile dürfte viele Fachleute und Jäger (jene, die wirklich Jäger und keine wohlhabenden Wochenend-Jagdpächter sind) den Präsidenten der Land&Forstbetriebe Österreich darüber aufgeklärt haben, dass seine immer wieder genannten Argumente, warum eine Legalisierung von Radfahren auf Forststraßen und dafür geeigneten Wegen quasi den Weltuntergang bedeutet, nicht der Faktenlage entsprechen bzw. sogar in die Kategorie "Märchen" einzuordnen sind.

 

Er spricht von "Radfahren quer durch den Wald":

Richtig ist "Radfahren auf Forststraßen und dafür geeigneten (bereits bestehenden) Wegen". Niemand will quer durch einen Wald radeln, das macht weder Spaß noch funktioniert.

 

Er spricht von "Enteignung" und davon "dass man das Eigentum respektieren und den Eigentümer daher immer fragen muss". Manche bringen dann noch das unüberlegte Argument "du lässt ja auch niemanden einfach deinen Garten oder deine Wohnung betreten".

Richtig ist: Niemand will den Großgrundbesitzern (die übrigens zumeist wirklich durch Enteignung anderer zu ihrem heutigen Eigentum gekommen waren) etwas wegnehmen. Der eigene Garten und die Wohnung sind mit einem Wald nicht im Geringsten zu vergleichen. Der Wald Schutzfunktion, Wohlfahrtsfunktion und Erholungsfunktion. Diese Erholungsfunktion dürfen Dank dem Forstgesetz 1975 (gegen das sich Großgrundbesitzer und deren Umfeld seinerzeit auch heftigst und mit ähnlich dubiosen Behauptungen zu Wehr gesetzt hatten) nun unzählige Menschen in Anspruch nehmen ...allerdings nur, wenn sie das Fahrrad am Stadtrand stehen lassen.

 

Er spricht von "Gefahr für Wildtiere und verursacht Wildverbiss":

Richtig ist: und das bestätigt jeder Jäger, der eine Ahnung von der Materie hat. Erholungsuchende Mountainbiker fahren ausschließlich auf Strassen und Wegen. Daran haben sich die Wildtiere gewöhnt und zeigen weder gegenüber Fußgängern noch gegenüber Radfahrern besonderes Fluchtverhalten. Ich zitiere einen Jäger aus meiner Gegend, mit dem ich über diese Thematik gesprochen habe: "Du hast vollkommen recht. Weißt Du, was/wer Stress für die Tiere erzeugt? Nur ich. Ich als Jäger, der sie abschießt und sonst gar nichts."

 

Er spricht von "einer Gefahr für die im Wald arbeitenden Menschen":

Richtig ist: dass, dieses Argument so absurd ist, dass ich darauf gar nicht weiter eingehe. Hier wäre eine Konkretisierung seitens Herrn DI Montecuccoli von Nöten, was er damit überhaupt meint. Wie das überhaupt möglich sein sollte.

 

Er spricht von "einem Haftungsproblem für den Wegerhalter/Grundeigentümer":

Richtig ist: Auch die momentane gesetzliche Lage würde eine etwaige Haftung dem Mountainbiker gegenüber nur bei vorsätzlichen Handlungen begründen (z.B. Fallen stellen... dies kann natürlich niemals haftungsbefreiend sein.). Genau diese Haftungssituation, nämlich keine, wollen die MountainbikerInnen auch nach Öffnung der Forststraßen und Wanderwege für Radfahrer. Das ist ganz einfach im Gesetz durch den Hinweis "ausschließlich auf eigene Gefahr" regelbar.

 

Er spricht von "gefährdet Wanderer" oder "zerstört Forststraßen/Wege" usw.:

Richtig ist: Das Forststraßen durch das Radfahren nicht beansprucht werden ist ohnehin jedermann klar und steht hoffentlich außer Streit. Auf Wegen findet eine gewisse Abnutzung durch Wanderer und natürlich auch durch Radfahrer statt. Diese ist übrigens laut Studien sehr ähnlich. Und genau wie Wanderer sind auch Mountainbiker Erholungsuchende und setzen alles daran, dass dies auch ein gemeinsames Erlebnis bleibt. Radfahrer bewegen haben sich gemäß den Fair Play Regeln nachrangig gegenüber allen anderen Nutzungsgruppen.

 

Aber, es gibt noch ein Aber ihrerseits?!

 

Ganz einfach: blicken Sie über die Landesgrenzen. In der Schweiz, in Deutschland usw. ist das Radfahren auf Waldwegen und -straßen erlaubt. Nicht erlaubt ist das Querfeldeinradeln (quer durch den Wald), und das ist gut so. In der Schweiz, in Deutschland usw. gibt es auch Wanderer, Wildtiere, Menschen, die im Wald arbeiten, es gibt Eigentumsrechte und nichts davon unterscheidet diese Interessensgruppen von jenen in Österreich (außer unsere "Von-und-zu-Gesellschaft", die ist wirklich typisch österreichisch). Ein Miteinander funktioniert dort seit Jahren absolut problemlos. Alles, was Herr DI Montecuccoli argumentiert, ist haltlos, sind längst widerlegte Märchen. Er weiß das. Somit will er die Bevölkerung, die das (noch) nicht weiß, durch eine (gerade in heutigen Zeiten) vollkommen unangebrachte Radikalisierung von "Nicht-Seinesgleichen" und Begriffe wie "Rotz, Egoisten, Extremisten" auf seine Seite ziehen. Es ist durchschaubar ...und ich hoffe, auch für immer mehr Menschen, die selbst nicht "im Wald" radfahren.

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Leserbrief, soeben an die kleine Zeitung gemailt (...ob die den abdrucken :p):

 

Warum Herr DI Felix Montecuccoli (Land&Forstbetriebe Österreich) Mountainbiker "Rotzpartie" und "Extremisten" nennt!

 

Im Rahmen seines Statements zur Mountainbike-Demonstration vor dem Parlament am 04. Mai, hat Herr DI Montecuccoli die dortigen Demonstranten als "Rotzpartie", "Extremisten" und "Egoisten" bezeichnet. Dies ist auch in der Presseaussendung von Frau Puchegger im Auftrag der "Land&Forst Betriebe Österreich" nachzulesen. Mittlerweile gibt es einige offene Briefe von betroffenen Mountainbikern (und anderem Universitätsprofessoren), die sich gegen diese unpassende und beleidigende Wortwahl verwehren. Als Ergänzung zu diesen offenen Briefen möchte ich eine Vermutung nachreichen, warum Herr DI Montecuccoli sich zu so einer zweifelsfrei skandalösen und letztlich dummen Wortwahl hinreissen ließ. Mittlerweile dürfte viele Fachleute und Jäger (jene, die wirklich Jäger und keine wohlhabenden Wochenend-Jagdpächter sind) den Präsidenten der Land&Forstbetriebe Österreich darüber aufgeklärt haben, dass seine immer wieder genannten Argumente, warum eine Legalisierung von Radfahren auf Forststraßen und dafür geeigneten Wegen quasi den Weltuntergang bedeutet, nicht der Faktenlage entsprechen bzw. sogar in die Kategorie "Märchen" einzuordnen sind.

 

Er spricht von "Radfahren quer durch den Wald":

Richtig ist "Radfahren auf Forststraßen und dafür geeigneten (bereits bestehenden) Wegen". Niemand will quer durch einen Wald radeln, das macht weder Spaß noch funktioniert.

 

Er spricht von "Enteignung" und davon "dass man das Eigentum respektieren und den Eigentümer daher immer fragen muss". Manche bringen dann noch das unüberlegte Argument "du lässt ja auch niemanden einfach deinen Garten oder deine Wohnung betreten".

Richtig ist: Niemand will den Großgrundbesitzern (die übrigens zumeist wirklich durch Enteignung anderer zu ihrem heutigen Eigentum gekommen waren) etwas wegnehmen. Der eigene Garten und die Wohnung sind mit einem Wald nicht im Geringsten zu vergleichen. Der Wald Schutzfunktion, Wohlfahrtsfunktion und Erholungsfunktion. Diese Erholungsfunktion dürfen Dank dem Forstgesetz 1975 (gegen das sich Großgrundbesitzer und deren Umfeld seinerzeit auch heftigst und mit ähnlich dubiosen Behauptungen zu Wehr gesetzt hatten) nun unzählige Menschen in Anspruch nehmen ...allerdings nur, wenn sie das Fahrrad am Stadtrand stehen lassen.

 

Er spricht von "Gefahr für Wildtiere und verursacht Wildverbiss":

Richtig ist: und das bestätigt jeder Jäger, der eine Ahnung von der Materie hat. Erholungsuchende Mountainbiker fahren ausschließlich auf Strassen und Wegen. Daran haben sich die Wildtiere gewöhnt und zeigen weder gegenüber Fußgängern noch gegenüber Radfahrern besonderes Fluchtverhalten. Ich zitiere einen Jäger aus meiner Gegend, mit dem ich über diese Thematik gesprochen habe: "Du hast vollkommen recht. Weißt Du, was/wer Stress für die Tiere erzeugt? Nur ich. Ich als Jäger, der sie abschießt und sonst gar nichts."

 

Er spricht von "einer Gefahr für die im Wald arbeitenden Menschen":

Richtig ist: dass, dieses Argument so absurd ist, dass ich darauf gar nicht weiter eingehe. Hier wäre eine Konkretisierung seitens Herrn DI Montecuccoli von Nöten, was er damit überhaupt meint. Wie das überhaupt möglich sein sollte.

 

Er spricht von "einem Haftungsproblem für den Wegerhalter/Grundeigentümer":

Richtig ist: Auch die momentane gesetzliche Lage würde eine etwaige Haftung dem Mountainbiker gegenüber nur bei vorsätzlichen Handlungen begründen (z.B. Fallen stellen... dies kann natürlich niemals haftungsbefreiend sein.). Genau diese Haftungssituation, nämlich keine, wollen die MountainbikerInnen auch nach Öffnung der Forststraßen und Wanderwege für Radfahrer. Das ist ganz einfach im Gesetz durch den Hinweis "ausschließlich auf eigene Gefahr" regelbar.

 

Er spricht von "gefährdet Wanderer" oder "zerstört Forststraßen/Wege" usw.:

Richtig ist: Das Forststraßen durch das Radfahren nicht beansprucht werden ist ohnehin jedermann klar und steht hoffentlich außer Streit. Auf Wegen findet eine gewisse Abnutzung durch Wanderer und natürlich auch durch Radfahrer statt. Diese ist übrigens laut Studien sehr ähnlich. Und genau wie Wanderer sind auch Mountainbiker Erholungsuchende und setzen alles daran, dass dies auch ein gemeinsames Erlebnis bleibt. Radfahrer bewegen haben sich gemäß den Fair Play Regeln nachrangig gegenüber allen anderen Nutzungsgruppen.

 

Aber, es gibt noch ein Aber ihrerseits?!

 

Ganz einfach: blicken Sie über die Landesgrenzen. In der Schweiz, in Deutschland usw. ist das Radfahren auf Waldwegen und -straßen erlaubt. Nicht erlaubt ist das Querfeldeinradeln (quer durch den Wald), und das ist gut so. In der Schweiz, in Deutschland usw. gibt es auch Wanderer, Wildtiere, Menschen, die im Wald arbeiten, es gibt Eigentumsrechte und nichts davon unterscheidet diese Interessensgruppen von jenen in Österreich (außer unsere "Von-und-zu-Gesellschaft", die ist wirklich typisch österreichisch). Ein Miteinander funktioniert dort seit Jahren absolut problemlos. Alles, was Herr DI Montecuccoli argumentiert, ist haltlos, sind längst widerlegte Märchen. Er weiß das. Somit will er die Bevölkerung, die das (noch) nicht weiß, durch eine (gerade in heutigen Zeiten) vollkommen unangebrachte Radikalisierung von "Nicht-Seinesgleichen" und Begriffe wie "Rotz, Egoisten, Extremisten" auf seine Seite ziehen. Es ist durchschaubar ...und ich hoffe, auch für immer mehr Menschen, die selbst nicht "im Wald" radfahren.

 

Respekt :toll:

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Leserbrief, soeben an die kleine Zeitung gemailt (...ob die den abdrucken :p):

 

Warum Herr DI Felix Montecuccoli (Land&Forstbetriebe Österreich) Mountainbiker "Rotzpartie" und "Extremisten" nennt!

 

Im Rahmen seines Statements zur Mountainbike-Demonstration vor dem Parlament am 04. Mai, hat Herr DI Montecuccoli die dortigen Demonstranten als "Rotzpartie", "Extremisten" und "Egoisten" bezeichnet. Dies ist auch in der Presseaussendung von Frau Puchegger im Auftrag der "Land&Forst Betriebe Österreich" nachzulesen. Mittlerweile gibt es einige offene Briefe von betroffenen Mountainbikern (und anderem Universitätsprofessoren), die sich gegen diese unpassende und beleidigende Wortwahl verwehren. Als Ergänzung zu diesen offenen Briefen möchte ich eine Vermutung nachreichen, warum Herr DI Montecuccoli sich zu so einer zweifelsfrei skandalösen und letztlich dummen Wortwahl hinreissen ließ. Mittlerweile dürfte viele Fachleute und Jäger (jene, die wirklich Jäger und keine wohlhabenden Wochenend-Jagdpächter sind) den Präsidenten der Land&Forstbetriebe Österreich darüber aufgeklärt haben, dass seine immer wieder genannten Argumente, warum eine Legalisierung von Radfahren auf Forststraßen und dafür geeigneten Wegen quasi den Weltuntergang bedeutet, nicht der Faktenlage entsprechen bzw. sogar in die Kategorie "Märchen" einzuordnen sind.

 

Er spricht von "Radfahren quer durch den Wald":

Richtig ist "Radfahren auf Forststraßen und dafür geeigneten (bereits bestehenden) Wegen". Niemand will quer durch einen Wald radeln, das macht weder Spaß noch funktioniert.

 

Er spricht von "Enteignung" und davon "dass man das Eigentum respektieren und den Eigentümer daher immer fragen muss". Manche bringen dann noch das unüberlegte Argument "du lässt ja auch niemanden einfach deinen Garten oder deine Wohnung betreten".

Richtig ist: Niemand will den Großgrundbesitzern (die übrigens zumeist wirklich durch Enteignung anderer zu ihrem heutigen Eigentum gekommen waren) etwas wegnehmen. Der eigene Garten und die Wohnung sind mit einem Wald nicht im Geringsten zu vergleichen. Der Wald Schutzfunktion, Wohlfahrtsfunktion und Erholungsfunktion. Diese Erholungsfunktion dürfen Dank dem Forstgesetz 1975 (gegen das sich Großgrundbesitzer und deren Umfeld seinerzeit auch heftigst und mit ähnlich dubiosen Behauptungen zu Wehr gesetzt hatten) nun unzählige Menschen in Anspruch nehmen ...allerdings nur, wenn sie das Fahrrad am Stadtrand stehen lassen.

 

Er spricht von "Gefahr für Wildtiere und verursacht Wildverbiss":

Richtig ist: und das bestätigt jeder Jäger, der eine Ahnung von der Materie hat. Erholungsuchende Mountainbiker fahren ausschließlich auf Strassen und Wegen. Daran haben sich die Wildtiere gewöhnt und zeigen weder gegenüber Fußgängern noch gegenüber Radfahrern besonderes Fluchtverhalten. Ich zitiere einen Jäger aus meiner Gegend, mit dem ich über diese Thematik gesprochen habe: "Du hast vollkommen recht. Weißt Du, was/wer Stress für die Tiere erzeugt? Nur ich. Ich als Jäger, der sie abschießt und sonst gar nichts."

 

Er spricht von "einer Gefahr für die im Wald arbeitenden Menschen":

Richtig ist: dass, dieses Argument so absurd ist, dass ich darauf gar nicht weiter eingehe. Hier wäre eine Konkretisierung seitens Herrn DI Montecuccoli von Nöten, was er damit überhaupt meint. Wie das überhaupt möglich sein sollte.

 

Er spricht von "einem Haftungsproblem für den Wegerhalter/Grundeigentümer":

Richtig ist: Auch die momentane gesetzliche Lage würde eine etwaige Haftung dem Mountainbiker gegenüber nur bei vorsätzlichen Handlungen begründen (z.B. Fallen stellen... dies kann natürlich niemals haftungsbefreiend sein.). Genau diese Haftungssituation, nämlich keine, wollen die MountainbikerInnen auch nach Öffnung der Forststraßen und Wanderwege für Radfahrer. Das ist ganz einfach im Gesetz durch den Hinweis "ausschließlich auf eigene Gefahr" regelbar.

 

Er spricht von "gefährdet Wanderer" oder "zerstört Forststraßen/Wege" usw.:

Richtig ist: Das Forststraßen durch das Radfahren nicht beansprucht werden ist ohnehin jedermann klar und steht hoffentlich außer Streit. Auf Wegen findet eine gewisse Abnutzung durch Wanderer und natürlich auch durch Radfahrer statt. Diese ist übrigens laut Studien sehr ähnlich. Und genau wie Wanderer sind auch Mountainbiker Erholungsuchende und setzen alles daran, dass dies auch ein gemeinsames Erlebnis bleibt. Radfahrer bewegen haben sich gemäß den Fair Play Regeln nachrangig gegenüber allen anderen Nutzungsgruppen.

 

Aber, es gibt noch ein Aber ihrerseits?!

 

Ganz einfach: blicken Sie über die Landesgrenzen. In der Schweiz, in Deutschland usw. ist das Radfahren auf Waldwegen und -straßen erlaubt. Nicht erlaubt ist das Querfeldeinradeln (quer durch den Wald), und das ist gut so. In der Schweiz, in Deutschland usw. gibt es auch Wanderer, Wildtiere, Menschen, die im Wald arbeiten, es gibt Eigentumsrechte und nichts davon unterscheidet diese Interessensgruppen von jenen in Österreich (außer unsere "Von-und-zu-Gesellschaft", die ist wirklich typisch österreichisch). Ein Miteinander funktioniert dort seit Jahren absolut problemlos. Alles, was Herr DI Montecuccoli argumentiert, ist haltlos, sind längst widerlegte Märchen. Er weiß das. Somit will er die Bevölkerung, die das (noch) nicht weiß, durch eine (gerade in heutigen Zeiten) vollkommen unangebrachte Radikalisierung von "Nicht-Seinesgleichen" und Begriffe wie "Rotz, Egoisten, Extremisten" auf seine Seite ziehen. Es ist durchschaubar ...und ich hoffe, auch für immer mehr Menschen, die selbst nicht "im Wald" radfahren.

 

Sehr klass!

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