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Der Selberbruzzler Thread - Eine Chronologie des Scheiterns


Noize
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Meine Max-Gabel ist fertig:

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Die Ausfallenden habe ich mit Lotringen von Innen gelötet, die Wülste am Rand später abgefeilt und verschliffen:

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Die Krone in die Gabelbeine habe ich klassisch von außen gelötet, an den Punkten wo die Stutzen der Krone am tiefsten in die Gabelbeine ragen ein kleines Loch gebohrt um sicher zu gehen, das das Lot auch bis dahin gelangt.

Da die die Übergänge von Gabelbein zur Krone nicht so perfekt waren habe ich diese mit etwas Silberlot aufgefüttert und später verschliffen.

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Gewicht ca. 890gr...

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Hallo Eike,

 

hast Du tatsächlich in die Gabelbeine vorne und hinten Löcher gebohrt? Da, wo die Krone aufhört? Das sind so ziemlich die höchstbelasteten Stellen der Gabelbeine, da würde ich niemals bohren...

An der Stelle ist mir vor zig Jahren mal eine Kotters Gabel stumpf abgebrochen. Zum Glück, als ich auf eine rote Ampel zufuhr und praktisch stand, das Vorderrad hat sich am Unterrohr abgestützt und ich habe mich nichtmal langgelegt.

 

Viele Grüße,

Georg

 

Meine Max-Gabel ist fertig:

 

 

Die Krone in die Gabelbeine habe ich klassisch von außen gelötet, an den Punkten wo die Stutzen der Krone am tiefsten in die Gabelbeine ragen ein kleines Loch gebohrt um sicher zu gehen, das das Lot auch bis dahin gelangt.

 

Gewicht ca. 890gr...

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Hallo Georg,

 

Deine Geschichte mit der Kotter-Gabel habe ich natürlich nicht vergessen.

 

Ja, ich habe Löcher (Löchlein) gebohrt - 0,3mm mit dem Modellbaubohrer im Kontaktbereich mit dem Gabekopfstutzen und nachher alles schön glatt geschmiergelt. Mir erschien das sicherer, als nicht zu wissen ob da tatsächlich Lot angekommen ist.

Umgekehrt, einen Lottrig einlegen und hoffen das, wenn unten rundum Lot ankommt ,es auch überall hingekommen ist, fand ich bei der Länge der Stutzen nicht unbedingt besser. (Die Stutzen der Ausfallenden sind deutlich kürzer.)

So habe ich rundum fleissig Lot zugegeben und denke, wenn es bis an die tiefste Stelle kriecht, ist auch der Rest sicher gut benetzt.

 

Siehst Du das anders?

 

Gruss,

Eike

Bearbeitet von eoo
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Hallo Eike,

 

vom Löten her hast du alles richtig gemacht, aber das Rohr selbst ist jetzt an der höchstbelasteten Stelle mit einem Loch versehen. Die Festigkeit vom Lot ist vielleicht ein Fünftel des Stahls. Praktisch ist das eine Schwächung, mag das Loch auch noch so klein sein. Es kommt da sehr auf die genaue Stelle an, aber wenn das wirklich genau am unteren Ende der Stutzen ist, sehe ich das kritisch.

Das wird vermutlich nicht stumpf abbrechen, aber ist ein idealer Startpunkt für einen Riß.

 

Viele Grüße,

Georg

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Hallo Georg,

 

das mit dem Riss leuchtet mir ein. Nach lesen deines Kommentars kam mir dann auch die Idee, zuerst die Gabelbeine mit der Krone zu verlöten und dann die Ausfallenden. Dann kann man noch rein gucken, ob um rundherum eine saubere Lotkehle zu sehen ist.

Mache ich dann beim nächsten mal. :)

 

Die Löcher habe ich natürlich nicht direkt an die Kante des Stutzen gesetzt, sondern so, das rund um das Loch noch Fleisch, also Kontaktfläche Gabelbein, Lot und Stutzen der Krone ist.

 

Meine Einschätzung war auch die, das wenn, es nicht zum plötzlichen Totalversagen kommen wird, da ich denke an der Krone, auch nicht zu heiß gelötet zu haben.

Am Renner werde ich sie ohnehin nicht fahren, da kommt nun doch eine Carbongabel rein. Ich denke, ich baue Sie mal in´s Schlechtwetter Waldwege-Rad ein, teste vorsichtig und beobachte mal...

 

Bleibt jedenfalls ein Übungsstück...

 

Danke Dir wie immer!

Schönen Abend,

Eike

Bearbeitet von eoo
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PS:

Man sieht immer wieder Bilder im Netz, die segmentierte Gabeln, ähnlich den von Dir gebauten zeigen, welche aber (Messing-) gelötet, nicht geschweißt sind.

Mir scheint das etwas verwegen, weil man den dickwandigen Gabelschaft unten so lange auf Hitze halten muss, oder?

Magst Du sagen, was Du darüber denkst?

Wie schwer sind deine Gabeln eigentlich etwa?

 

Nochmals Gruß und angenehme Nachtruhe!

Eike

Bearbeitet von eoo
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Hallo Eike,

 

das Gewicht kommt immer darauf an, aber liegt üblicherweise zwischen 800 und 900 Gramm.

 

Ich denke gut gemacht geht das auch mit Messing gelötet, wobei kleinere Fillets mit Neusilber technisch wahrscheinlich besser sind. Aber es fahren ja viele Unicrown Gabeln herum, die mit Fillets versehen sind. Klappt also auch. Allerdings hatte ich auch schon defekte hier. Aber da wurde dann was verbockt. Das wichtigste ist immer, einen guten verstärkten Gabelschaft zu nehmen. Das haben viele Amis früher (und manchmal heute) nicht.

 

Viele Grüße,

Georg

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betreffend hitze erinnert mich das immer an einen besuch bei vetta in padua. der alte lötmeister hat beim einlöten des gabelschaftes mit der flamme solange auf die krone draufgehalten, bis sie nahe an der schmelztemperatur war :eek: nachdem er vermutlich schon einige hundert gabeln so gemacht hat, dürften er und seine kunden einen guten draht zum heiligen antonius haben :D

10223014573_eb1d0d26d2_c.jpgDSCF4119 by selberbruzzler, auf Flickr

Bearbeitet von hermes
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Vieles funktioniert grundsätzlich. Meist muß zum einen Fehler noch ein anderer dazukommen. Zum Beispiel wenn mit Messing zu heiß gelötet wird UND die Teile unter Spannung stehen, dann zieht sich bei CrMo das Lot gerne zwischen Korngrenzen. Das ist dann ein Tod auf Raten. Vor zig Jahren gab es im Frameforum dazu eine Diskussion, da war dieser Mechanismus weithin unbekannt und wurde sogar abgestritten. Steve Garro hat seine ersten 10 verkauften Rahmen meines Wissens mittlerweile alle ausgetauscht, mit genau diesem Schadensbild...

 

In der Regel trennt sich nach 20 Jahren die Spreu vom Weizen. Manchmal wünsche ich mir, daß das schneller ginge, so viel Pfusch gibt es im Netz zu sehen. Die Amerikaner gehen da teils pragmatischer ran und sprechen vom "Service Life", das nach ein paar Jahren abhängig von der Nutzung eben erfüllt ist. Dann drehen sie ein Video von der gelungenen Reparatur. Daß die Kettenstrebe gerissen ist, weil das Ausfallende für eine Scheibenbremse einfach untauglich konstruiert ist, spielt dabei keine Rolle. Wahrscheinlich wissen sie es nicht einmal, das ist ja das Schlimme daran.

 

Aber grundsätzlich muß man schon einiges zusammenwursteln, daß es nicht doch ein paar Jahre hält. :-)

 

Viele Grüße,

Georg

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  • 2 Wochen später...

Hallo liebe Selberbruzzler!

 

Ich lese schon immer mal wieder bei Euch mit und möchte zu allererst meinen riesigen Respekt bezollen: was Ihr macht ist einfach klasse! Ich bin wahnsinnig begeistert und auch total dankbar für die vielen Tips und Anregungen! Dazu noch der tolle Ton und Umgang, klasse Mitschreiber und -leser, Chapeau! Die Österreicher haben es halt drauf...

Bin zwar Piefke, habe aber auch mal in Österreich gelebt: in Tirol, war ne tolle Zeit! Obwohl Tirol und Wien sind ja schon 2 Welten...

 

Okay, nun zu mir: ich bin ein "Spätberufener" und habe das halbe Jahrhunder fast erreicht.

Ich heisse Marc und wohne in Köln. Fahrräder haben mich schon seit meiner Kindheit begeistert und dran rum gebastelt habe ich 'ne gefühlte Ewigkeit. Zig Räder habe ich aufgebaut, Laufräder eingespeicht und immer mal wieder versucht, Komponenten verschiedener Hersteller mit einander zu "verheiraten". Ich hasse es, wenn ein Hersteller sagt: "meine Komponenten funktionieren nur mit meinen anderen Produkten!"

 

Aufgewachsen bin ich in Heidelberg und kann mich noch erinnern, wie ich, so oft ich konnte, bei German Möhren's Laden vorbei geradelt bin. Damals noch mit meinem ersten "echten" Radl nach dem Peugeot-Jugendrenner: ein Albuch Kotter. Aber diese neuen "Dinger" wie Germans, Cannondale, Trek, Yeti usw. hatten es mir damals sehr angetan!

Zum Maschinenbau Studium ging's nach Karlsruhe und nach 2 Treks und ewig vielen Ferienjobs gab's damals einen 91er Rocky Mountain Altitude. Schöne alte Zeit: XC Pro mit Dura Ace Zahnkranz an Mavic Schraubkranznaben... Dann irgendwann noch ein Gary Fisher Gemini Tandem, herrlich!

 

Dann das übliche: Arbeit, Arbeit, Nachwuchs, Arbeit, Arbeit, Umzug, Arbeit, Arbeit, Oldtimer, Umzug, Arbeit, Arbeit und die Fahrräder standen fast nur rum.

Habe in der Automobilindustrie angefangen (erst Ford, dann Zulieferer), bin aber mittlerweile in einer etwas "entspannteren" Branche angekommen, aber wenigstens noch Metall.

 

Mit dem Alter kommt dann wieder ein wenig Weisheit in's Spiel (manche nennen das auch fälschlicherweise "Midlife Crisis") und so habe ich wieder angefangen mehr zu radeln und natürlich auch zu basteln und schrauben. Der Sohn aus dem Haus und Gott sei Dank teilt meine Frau die Radlleidenschaft mit mir: sie hat noch nicht einmal einen Führerschein.

Also habe ich mir was gegönnt und einen der letzten DreSan Rahmen von André Seubert erworben: tolles Teil! Meine Frau wurde mit einem Massrahmen von Vincenzo Forgione (toller Typ!) verwöhnt:

http://www.steelframebicycle.com/

 

Laufräder selber gemacht, Komponenten ausgewählt, alles aufgebaut, aber irgendwie fehlt da doch noch was!!! Ihr kennt das ja bestimmt...

 

Einen Rahmen SELBER bauen!

 

Also habe ich mich bei Andrew, The Bicycle Academy, in Frome, Somerset, UK angemeldet.

Was soll ich sagen: eine super Entscheidung! Ich habe die 2 Wochen dort total genossen und habe tatsächlich einen Rahmen und Gabel selber gebaut!!! Das Glücksgefühl am Ende brauch ich Euch bestimmt nicht zu beschreiben. Das kennt Ihr ja....

 

So ging's los:

 

IMG_20171121_103429079.jpg

 

 

Ich werde noch weiter berichten, keine Angst, feiere heute aber erstmal "Bergfest" in Eurem Forum:

Habe jetzt 310 Seiten dieses Threads geschafft! Den Rest muss ich noch durchlesen.... Absolut lesenswert und super informativ!

Nochmals: Ihr macht das Klasse!

 

Vielen Dank & viele Grüße aus Kölle am Rhing

Marc

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Bei mir war's Kufstein.

So schlimm?

 

Kann mich nur zu gut an manche Sprüche erinnern, die einige Kollegen auf dem T-Shirt trugen:

"Tausche Wien gegen Südtirol!"

 

Ich stelle mir gerade vor, wie ich in Deutschland mit einem Shirt rumlaufen würde, auf dem steht:

"Tausche Bayern gegen Schlesien"

oder:

"Tausche Berlin gegen Elsass-Lothringen"

 

Da gäb's Ärger! Keine gute Idee...

 

Viele Grüße

Marc

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