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Annapurna Circuit

Annapurna Circuit

25.04.22 06:40 56Text: Anna BuschFotos: Anna & Jakob BuschBikepacking rund um den zehnthöchsten Berg der Welt. Zwei Abenteurer entführen uns auf den Höhenwanderweg in Zentralnepal - atemberaubende Landschaft, eisige Kälte, rebellierende Mägen und forderndes Terrain inklusive.25.04.22 06:40 4486

Annapurna Circuit

25.04.22 06:40 4486 Anna Busch Anna & Jakob BuschBikepacking rund um den zehnthöchsten Berg der Welt. Zwei Abenteurer entführen uns auf den Höhenwanderweg in Zentralnepal - atemberaubende Landschaft, eisige Kälte, rebellierende Mägen und forderndes Terrain inklusive.25.04.22 06:40 4486

NoMan
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Am 29.4.2022 um 00:44 schrieb Monika:

Eine wunderschöne und immer abenteuerliche Reise!!! 

Mein Mann und ich haben sie vor vielen Jahren mit Guide gemacht und es liest sich so, wie wir es in Erinnerung haben!!! :) 

Danke Monika.

Ich hoffe du hast ein paar schöne Erinnerungen durch den Artikel erhalten.

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Der Weg wird ja recht rege mit Bikes befahren - ich finde es etwas unpassend weil dann ist man ja noch schneller unterwegs - bezüglich Akklimatisierung. Ich bin den Hauptteil per Fastpacking kurz vor Covid gegangen.

Tag 0 Kathmandu nach Timang - war Anfang Feber und da Chinesen schon außen vor waren sehr wenig los. Das ich bis nach Timang kam an 1 Tag privat war Glück - aber beim Reinfahren unten in den Ort schrie jemand in den Bus rein ob wer per Jeep rauf nach Timang (2700m) will und ich sagte gleich zu. Eigentlich hätte ich nur bis Tal (1800m) gewollt. Auf Dschungel unten hatte ich wenig Lust. Unter 2500m akklimatisiert man eh nicht - und Kathmandu ist auf ähnlicher Höhe - sprich von Akklimatisation her kann man direkt nach Timang. Wobei Tal bis Timang auch schon recht schön ist. Aber ich wusste ich hab nur 4-5 Tage bis ein Schneesturm kommt.

Tag 1 dann via Upper Pisang, Nyawal und Gyahru nach Mungji (kurz vor Braga). Das war ein harter Tag mit 18kg Rucksack (da Laptop und zu viele Sachen mit da ich nix in Pokhara oder KTM gelassen hatte bzw halt noch gar nicht in Pokhara war). Evtl da schon ganz leichte Zeichen von Höhenkrankheit? Beim ankommen fetten Muskelkater der am nächsten Morgen komplett weg war als wäre er nie dagewesen. Mit Bike fährt man unten rum will man nicht tragen wie ein Idiot und verpasst den schönsten Ort vom AC.

 

Tag 2 rauf zum Ice Lake (4600m) sowie auf der anderen Seite zu der Höhle. Ice Lake ist ein Must Du - für mich die beste Aussicht vom AC. Dazu wie auch sonst akklimatisieren bei hohem Tempo ohne rumsitzen? Abends weiter nach Manang. Jetzt hätte ich eigentlich Richtung Tilicho Lake gewollt - aber zu viel Schnee - unmöglich. War eh ab 3000m immer wieder viel Schnee - was vor allem ab Mittags anstrengend wurde im Schneematsch oder tiefem Schnee.

 

Tag 3 - kein Lust auf Pause also rauf nach Thorung Phedi Low Camp. Ja viel zu schnell, dazu war es ab Yak Kharka Nachmittags im Schnee ein tiefes einbrechen. Ziemlich anstrengend. Die Nacht hatte es -25° und auf das Plumpsklo aus dem Zimmer zu gehen echt blöd. Aber in der Höhe treibt es etwas Wasser... Kaum geschlafen wegen Höhenkrankheit. Die meisten brechen hier völlig unnötig um 04:00 oder 05:00 Uhr auf um zum Pass zu kommen - weil sie Angst vor Wind haben.

Der thermische Wind ist aber noch nicht Mitte Feber - bzw sind sie bzw die Guides halt nicht in der Lage Windy und Co. zu bedienen um Talwindprognosen anzuschauen (tja Guides und AC - die sind meilenweit von der Ausbildung eines Bergführers in den Alpen entfernt vom Wissen - Bezüglich Lawinen, Wetter, Wind usw absolut Nullwissen bei fast allen. Kosten ja auch nur einen Bruchteil der Preise die Guides für Expeditionen/8000er kosten - ist ja nicht so dass es keine super Guides gäbe in Nepal - aber nicht jene auf den Treks! Dazu muss man aufpassen - für viele Guides ist das beste Einkommen einen Rettungshubschrauber zu rufen - am AC scheint der Scam derzeit nicht üblich. Am EBC sehr wohl - da vergiften die Guides gerne mal Kunden um den Heli zu rufen. Am AC ist man mit Gruppe aber auch viel gefährdeter - da man so halt bei Höhenkrankheit nur die Möglichkeit hat die Gruppe alleine weitergehen zu lassen und alleine weiter zu gehen, oder halt rausfliegen - Geführte Gruppen haben somit deutlich mehr Tote Anteilsmäßig wie Alleine Trekkende. Wird gerne verschwiegen...

 

Tag 4: Nach der Nacht ohne Schlaf hab ich dann 50 Höhenmeter vor Thorung La Pass beschlossen umzudrehen - da a) eh noch ein weiterer Tag gutes Wetter angesagt war, b) ich es nicht so richtig genießen konnte weil etwas fertig. In der Hütte hat mir dann jemand Diamox gegeben - das wirkt nicht schnell aber hat den super Vorteil dass man gut schlafen kann. Im Prinzip sollte man 4-5 Tage vorher beginnen wenn man so wie ich viel zu schnell aufsteigt. Aber ich weiß ich vertrage Höhe sehr gut. Das nächste Mal falls ich nochmals so schnell aufsteige - werde ich aber 3-4 Tage vorher Diamox in Minimaldosis 1x Abends nehmen - und dann evtl in geringer Dosis ab 4500m Abends als "Schlafmittel". 

 

Tag 5 - perfekt ausgeruht rauf zum Thorung La, trotz losgehen als letzter um 07:30 alle bis zum Pass überholt - dort Rucksack deponiert und noch seitlich rauf auf 5850m - da war dann aus wegen Gletscher (wollte eigentlich halt mal 6000m besteigen). Zurück am Pass war dann viel los bei Traumwetter (-10° und Sonne). Gegen 16:00 Uhr war ich dann unten in Muktinath. Im Vergleich zu den Tagen zuvor eher relaxed.

 

Tag 6 - Über Lupra Pass / Dhangladanda nach Jomson - bei Ankunft begann es zu schütten wie aus kübeln. Da noch 4 Tage Schneesturm/Regen angekündigt war raus nach Pokhara (ewige Busfahrt). Ansonsten wer bis hierher wandert - man kann in Muktinath Bikes ausleihen und weiter unten wieder abgeben. Per Bike runter ist definitiv besser als per Bus und schneller. Gepäcktransport lässt sich in Nepal auch immer günstig organisieren. 

BTW vor allem Inder fliegen direkt nach Manang - und gehen dann in 3 Tagen nach Muktinath - Akklimatisation zuvor per Diamox. Das Motto Annapurna Circuit innerhalb 1 Woche Urlaub ab Indien - das ist dann die Perversion des AC. 

 

Hab dann nach 3 Tagen Pokhara mit weniger Gepäck dann noch Mardi Himal/Poon Hill/Kophra und ABC mitbenommen (Tag 1 bis Rest Camp - musste am Tag 2 bei High Camp wegen Schneesturm umdrehen und bin runter nach Landruk. Tag 3 Regen/Schneesturm also nur bis Tadapani. Tag 4 dann im Schnee via Ghorepani zur Kopra Lodge. Tag 5 in brutal tiefem Schnee nach Dobato - dort am Mulde Peak sowohl Sonnenuntergang als Sonnenaufgang geshen. Tag 6 dann wieder ewige Strecke vis Chomrong bis Himalaya aber perfekte Bedingungen. Tag 7 dann rauf zum ABC Basecamp und retour bis Chomrong - viel auf super griffigem Schnee. Tag 8 Hot Springs und retour nach Pokhara.  Per Bike wäre ich nicht unbedingt schneller gewesen - eher langsamer. Ohne den Wettersturz würde ich aber nicht nach Pokhara rausfahren sondern direkt Kophra und ABC anschließen - dann per Mardi Himal (am besten inklusive Mardi Himal Gipfel) raus nach Pokhara.

 

 

Keine Angst vor Winter in Nepal - da ist viel weniger los und die Kälte ist auch ertragbar. Nachts hats dann halt mit Pech -30° aber man kann sich dafür auch 3 Decken schnappen. Schlafsack hatte ich keinen mit. Weniger ist mehr - sprich nächstes Mal würde ich überhaupt keine Kleidung für Stadt usw mitnehmen und in Pokhara bzw nach dem Wandern einfach eine Jeans und 2-3 Tshirts kaufen bzw neue Schuhe weil nach so einer Tour wie oben sind Salomon Speedcross komplett im Eimer. Natürlich praktischer ist es wenn wie jetzt noch wegen Covid nichts los ist. Technisch anspruchsvoll bergab gibt es eigentlich kaum Wege - das meiste ist S0 bis S1. Max S2. Das heißt aber nicht dass es bergauf fahrbar ist. AC ist dies natürlich großteils. Bei Schnee ist es mit Bike natürlich noch blöder. AC ist ein Trockental - sprich wenn es "vorne" also im Süden bei Poon Hill/Kopra / ABC /Mardi Himal schneit und schüttet scheint am AC im Norden meist die Sonne. Ab und zu schwappt es aber halt doch drüber - und vor allem Jänner und Feber waren in den letzten Jahren sehr schneereich (früher viel trockener). November und Dezember waren meist perfekt.

 

Im Gegensatz zu EBC / 3 Passes ist Annapurna viel günstiger - weil das Essen fast überall per Jeep hingekarrt werden kann (gut als ich da war - war wegen fetter Lawine die Straße ab 2700m nach Manag geschlossen - erst oberhalb von Manang per Esel bzw Porter) - EBC muss das Essen 1-2 Wohen reingetragen werden (oder per Flugzeug was aber eher nicht passiert weil Träger ja billiger bzw gibt somit mehr Jobs).

Möchte auf jeden Fall nochmal nach Nepal - dann eher 3 Passes. Wobei mit weniger Schnee gibt es vom AC noch viele super schöne Sidetreks. Das würde sich auch lohnen. Teils kann ich die Wege aber schwer einschätzen - ich hatte zu 50% der Strecken halt 1m Schnee unter mir. Ich finde per Bike gibt es bessere Ziele. Nepal bietet sich vor allem für Fastpacking oder Trekking an. Trailrunning geht auch.

 

 

Aja Guides die so ein Tempo wie von mir gehen zu finden wird auch schwer bzw unmöglich außer man weicht auf die echten 8000er Guides aus welche ganz andere Tagesetappen gewöhnt sind wie die Trekking Guides. Im Prinzip kann man auch als Biker sich Träger organisieren wenn man will. Statt 20-30 USD pro Tag kostet es dann halt das doppelte oder dreifache wenn man einen Träger will der täglich 60km 20kg Gepäck tragen soll. Das sind Distanzen/Gepäckmengen welche für Trager für 8000er Expeditionen easy sind. Sollte halt grad nicht Everest Hochsaison sein - dann freuen die sich über so einen Job. Prinzipiell geht in Nepal alles an Leistungen einzukaufen. Man muss es halt nur rechtzeitig organisieren. Will man in Thorung Phedi nach Muktinath getragen werden - so findet sich auch eine Lösung. Halt entsprechend teuer - organisiert man den Esel früh genug ist es günstiger. Das wichtigste ist - jeden Abend Wetter checken. Am AC hat es überall in den Dörfern Internet. Braucht man schnelles Internet zum arbeiten einfach Nachts Wecker stellen - um 03:00 Uhr ist das Internet ziemlich schnell. Von 16-21:00 Uhr tröpfelt es halt dahin weil alle es nutzen.

Bearbeitet von extremecarver
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