Specialized auch als Versenderrad

[kupi]

Habe erst jetzt gelesen, dass Specialized seit einiger Zeit auch als Versender auftritt.

Irgendwie seltsam, wenn eine derartige Premiummarke auch direkt nach Hause sendet.

Wollen die ihre Händler verarschen? ...wobei sich mein Mitleid bei zumindest einem Shop in Grenzen hält...

Lustig ist auch, dass der Onlinepreis gegenüber dem Listenpreis der Shops unverändert ist.

Welchen Lack soll dies haben?

[GrazerTourer]

Die Gier is a Hund.

[chriz]

Macht Sinn. Macht Focus auch schon so. Allerdings muss man das Rad beim Händler abholen. 

[kupi]

vor einer Stunde schrieb chriz:

Macht Sinn. Macht Focus auch schon so. Allerdings muss man das Rad beim Händler abholen. 

ich kann (noch) keinen Sinn erkennen.

[mike79]

vor 45 Minuten schrieb kupi:

ich kann (noch) keinen Sinn erkennen.

Zusätzliche Zielgruppe erschließen? 

Um vielleicht auch Räder zu verkaufen die in den Geschäften grad nicht so gefragt sind

Das aktuell fast nichts zu bekommen ist ist wieder was andres

[GrazerTourer]

vor 53 Minuten schrieb kupi:

ich kann (noch) keinen Sinn erkennen.

- Specialized muss sich nicht mehr mit den nervigen Händlern abgeben...

- Specialized muss den nervigen Händlern nicht mehr auf die Finger hauen, wenn sie nicht zum Listenpreis (ich nenn's extra net UVP) verkaufen, sondern dem nervigen Kunden ein paar Prozenterl geben

- Specialized tut sich bei der Logistik viel leichter

- die nervigen Händler sollen sic wirtschaftlich net so einmischen, sondern schön brav die Radl zammbauen, den Kunden ordentlich braten und sich rein auf Service konzentrieren

usw usf.

So in etwa sieht das wohl Specialized. Premium Preis, wo der Händler nix mehr zu meldebn hat und sich um Premium Service zu kümmern hat. 

 

So ist zumindest meine Sicht auf die Dinge *gg*

 

Für den Endkunden und für die Händler ist das ausschließlich schlecht. 

 

Statt dass man stolz auf seine Händler ist und zB ein System machen würde, wo Lagerbestände der Händer ersichtlich sind und auch untereinander hin und her getauscht werden kann usw, scheißt man halt auf das alles und zwingt denen einen Teil der Online Shop Logistik auf. Ich tät mir das als Händler net gefallen lassen.

[waldbauernbub]

vor 39 Minuten schrieb kupi:

ich kann (noch) keinen Sinn erkennen.

Der Sinn ist, dass die Erträge von Specialized noch besser werden.

Wenn man nach Herzenslust billig ausgestattete 0815-Krücken zum Premiumpreis ohne Zwischenhändler weltweit an eine große Zahl an Leichtgläubigen verscheuern kann, dann sollte dieser Sinn erfüllt sein. Mit dem dabei verdienten Geld, kann man dann E-Bike-Entwickler zahlen, die 155er Kurbeln an ihre Boliden schrauben und Marketingmanager, die auf so kluge Slogans wie "Innovate Or Die!" kommen.

 

Im Ernst: Die Bikes, die man online bekommt (non E-Bike) sind anno 2022 eh nur mehr Nischenprodukte für eine Zielgruppe, die relativ genau weiß, was sie will. Meistens sogar besser, als der Verkäufer vor Ort. Also macht's für den Händler wenig Sinn, sich die Ladenfläche mit so einem Zeug vollzustellen. Von daher kann ich den Zugang sogar aus Händlersicht verstehen.
 

[KingM]

vor 20 Minuten schrieb GrazerTourer:

- Specialized muss sich nicht mehr mit den nervigen Händlern abgeben...

- Specialized muss den nervigen Händlern nicht mehr auf die Finger hauen, wenn sie nicht zum Listenpreis (ich nenn's extra net UVP) verkaufen, sondern dem nervigen Kunden ein paar Prozenterl geben

- Specialized tut sich bei der Logistik viel leichter

- die nervigen Händler sollen sic wirtschaftlich net so einmischen, sondern schön brav die Radl zammbauen, den Kunden ordentlich braten und sich rein auf Service konzentrieren

usw usf.

 

obs so ein guter Deal ist, 10 nervige Händler gegen 1000 noch viel nervigere Endkunden zu tauschen? Ich weiß nicht recht ... 

 

Ich glaube viel eher es ist die Angst, eine Entwicklung zu verschlafen. Dabei kommen halt leider oft halbgare Lösungen raus um eben die bestehende Händlerstruktur nicht völlig zu verprellen. 

Bearbeitet 21. Juni 2022 von KingM

[GrazerTourer]

vor 7 Minuten schrieb KingM:

obs so ein guter Deal ist, 10 nervige Händler gegen 1000 noch viel nervigere Endkunden zu tauschen? Ich weiß nicht recht ... 

 

Ich glaube viel eher es ist die Angst, eine Entwicklung zu verschlafen. Dabei kommen halt leider oft halbgare Lösungen raus um eben die die bestehende Händlerstruktur nicht völlig zu verprellen. 

Ich glaub das ist wurscht. Am Ende bekommt das Radl ja der Händler. Nachdem man nix bestellen kann das nicht lieferbar ist, hat Specialized da eigtl. kein Risiko bzgl nerviger Nachfragen. Und dann ist's eh wieder der Händler, der den Aufwand hat.

[chriz]

vor einer Stunde schrieb kupi:

ich kann (noch) keinen Sinn erkennen.

Man kann einfach und unkompliziert noch mehr Speci unter das Radlervolk bringen. Dank Canyon sind die das Onlineshopping mittlerweile gewohnt.

[Siegfried]

Das dient mEn der Gewinnmaximierung. Jetzt hat der Händler eh schon kaum eine Spanne auf dem Radl gehabt, eine absolute Diktatur, was die Preisgestaltung angeht (oder ständig Troubles mit dem Speci-Vertrieb) und zusätzlich noch die eine oder andere "Fremdmarke" im Shop, die dann vielleicht eher verkauft wird als das Speci, weil der Händler etwas Autonomie hat.

Die paar Netsch´ die dem Händler vorher noch geblieben sind, bleiben jetzt bei Specialized.

 

...dafür darf der niedergelassene Handel dann die ganzen Zusatzparts, Bekleidung,.... von Speci verkaufen, wo ihm auch nix bleibt, und dann die Räder, an denen er zuvor nichts verdient hat, auch noch reparieren, Garantie abwickeln usw... weil ich kann mir nicht vorstellen, dass Speci dann zusätzlich einen weltweiten Support aufbaut. Da ist der Händler wieder gut genug.

 

Andererseits ist der Fahrradhandel insgesamt im Wandel. Vor ein paar Jahren waren die E-Bikes und die zahlungskräftige Kundschaft noch eher ein Randbereich. Mittlerweile sind wir sportiven, materialorientierten Radler schon die Minderheit. Wir sind für den Händler auch weniger interessant, weil wir informiert sind, relativ genau wissen, was wir wollen/brauchen und auch noch wissen, das das Zeug anderswo kostet... Mit uns habens nur Scherereien.

 

[GrazerTourer]

vor 15 Minuten schrieb Siegfried:

Andererseits ist der Fahrradhandel insgesamt im Wandel. Vor ein paar Jahren waren die E-Bikes und die zahlungskräftige Kundschaft noch eher ein Randbereich. Mittlerweile sind wir sportiven, materialorientierten Radler schon die Minderheit. Wir sind für den Händler auch weniger interessant, weil wir informiert sind, relativ genau wissen, was wir wollen/brauchen und auch noch wissen, das das Zeug anderswo kostet... Mit uns habens nur Scherereien.

Das habe ich eher anders herum erlebt, beim Händler. 

 

Kunden die sich auskennen, handeln ggf, aber das war es dann meist. Kunden die sich (40+) ihr E Bike kaufen und ggf nicht so bike affin sind und schon garnicht selbst schrauben, kosten gleich einmal einige Stunden Zusatzaufwand. Und das immer wieder kehrend.... Und die Margen sind bei E Bikes auch net so der Hit. Wenn ich beim Händler ein Radl kauf, steck ich das auch selbst zamm. Da braucht mir auch niemand eine Schaltung einstellen noch würd ich für ein Erstservice oder wegen jeder kleinen Frage vorbei kommen. Kunden wie wir sind sicher die angenehmsten, auch wenn sie sich vielleicht (mMn zu Recht) beim Preis schon was erwarten.

[Sync]

vor 29 Minuten schrieb GrazerTourer:

Das habe ich eher anders herum erlebt, beim Händler. 

 

Kunden die sich auskennen, handeln ggf, aber das war es dann meist. Kunden die sich (40+) ihr E Bike kaufen und ggf nicht so bike affin sind und schon garnicht selbst schrauben, kosten gleich einmal einige Stunden Zusatzaufwand. Und das immer wieder kehrend.... Und die Margen sind bei E Bikes auch net so der Hit. Wenn ich beim Händler ein Radl kauf, steck ich das auch selbst zamm. Da braucht mir auch niemand eine Schaltung einstellen noch würd ich für ein Erstservice oder wegen jeder kleinen Frage vorbei kommen. Kunden wie wir sind sicher die angenehmsten, auch wenn sie sich vielleicht (mMn zu Recht) beim Preis schon was erwarten.

Naja... Wenn ich bei meinem Händler bin und sehe wie viel E-Biker kommen und sich einen Reifen wechseln oder Schlauch tauschen lassen, würde ich sagen das sind wesentlich bessere Kunden wie ein Rennradfahrer der sich den Schlauch und Reifen selber tauscht und auch noch günstig im Internet kauft. Die E-Biker zahlen nämlich für diese Späße

[NoNick]

Bei Speci gibts nichts zu handeln, da kriegst bestenfalls das erste Service dazu und selbst das ist mehr eine Sichtprüfung 

[6.8_NoGravel]

Kann man bei Trek auch machen, sofern verfügbar.

 

Online bestellen und dann das fertige Rad beim Händler abholen.

 

Spart keine Händler welche die Endmontage durchführen müssen sondern nur dem Kunden einen Händlererstkontakt wenn er ohnehin schon weis was er will.

[Siegfried]

vor 2 Stunden schrieb 6.8_NoGravel:

Spart keine Händler welche die Endmontage durchführen müssen sondern nur dem Kunden einen Händlererstkontakt wenn er ohnehin schon weis was er will.

Ich relativiere: glaubt zu wissen, was er will, nachdem er sich facheinschlägiger Foren bedient hat, ihm garantiert das Falsche geraten oder empfohlen wurde und er es dann bereitwillig bestellt

[6.8_NoGravel]

vor 15 Minuten schrieb Siegfried:

Ich relativiere: glaubt zu wissen, was er will, nachdem er sich facheinschlägiger Foren bedient hat, ihm garantiert das Falsche geraten oder empfohlen wurde und er es dann bereitwillig bestellt

Ja und Nein, offensichtlich braucht es so was einfach um noch Konkurrenzfähig zu sein.

Wie die Erfahrungen mit diesem System sind kann ich nicht sagen, bis dato kenne ich niemanden der so geordert hätte.

 

Ich behaupte mal dass ich ziemlich genau weis was ich will und brauche. Aus vielerlei Gründen würde ich trotzdem für den Bestellvorgang einen Händler aufsuchen.

 

 

 

[ruffl]

Nur weil es die Möglichkeit gibt heisst es noch lange nicht dass es sich um ein erfolgreiches Geschäftsmodell handelt. Im vergleich zum Walmart Business wie es in Nord- und Südamerika praktiziert wird ist der Europäer im Luxussegment konservativ. Der klassische Kunde will sehen wofür der die Kohle ausgibt, mit Grabschen und einem schön sulzigen Verkaufsgespräch.

 

Wenn bei den Premiummarken 2, max. 3% über Direktvertrieb laufen ist das hoch angesetzt.

[6.8_NoGravel]

vor 10 Minuten schrieb ruffl:

Der klassische Kunde will sehen wofür der die Kohle ausgibt, mit Grabschen und einem schön sulzigen Verkaufsgespräch

 

Eine perfekte Crema hat schon so manches Verkaufsgespräch entschieden.

 

[whoknowsme]

vor 16 Minuten schrieb 6.8_NoGravel:

 

Eine perfekte Crema hat schon so manches Verkaufsgespräch entschieden.

 

Das ist meist das Einzige, was man als add-on oder 'Nachlass' hier in Canada bekommt.

'Handeln' ist hier total unbekannt und irgendwie verpönt, wird einfach nicht gemacht.

Als ich mein erstes Auto hier gekauft habe, hat mich der Verkaeufer total entgeistert angeschaut, als ich ihm meine gelernte oesterreichische Kaufstrategie praesentiert habe.
Ich glaub ich hab dann letztendlich Fussmatten gratis dazu bekommen 😂

Und wenn etwas (Hochpreisiges) 'on sale' ist, dann reden wir von -10%, mit etwas Glueck mal -20%

 

Ein paar Beispiele von Shops mit ausgezeichnetem Espresso:
https://bicicletta.cc/
https://veloholiccycles.com/
https://blacksmithcycle.com/

https://www.bridgebikeworks.com/

 

(Blacksmith und BridgeBikeWorks gehoeren zu der Holding fuer die ich arbeite)

 

 

[bbkp]

ist vermutlich bald wie bei Mercedes. da gibt's auch keine Händler mehr, nur mehr Vermittler.

[FL302]

vor 2 Stunden schrieb 6.8_NoGravel:

Ich behaupte mal dass ich ziemlich genau weis was ich will und brauche. Aus vielerlei Gründen würde ich trotzdem für den Bestellvorgang einen Händler aufsuchen.

Leider funktioniert das bei Specialized (derzeit?) nicht - ich wollte mir ein Epic beim Händler kaufen, der konnte es aber nicht bestellen, obwohl es auf der Specialized Webseite als Lagernd geführt war. Ich habe es dann selbst bestellen müssen.