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In den Schluchten des Balkan II


Golo
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Ich bin heute mit Kollegin Dyke68 hier aus dem forum (wir haben schon einige gemeinsame Radreisen absolviert) zu einer Tour durch Bosnien aufgebrochen.  Auto steht in Slavonski Brod (um ev. Grenzstaus zu umgehen) und dann per Rad über die Save und durch eher öde, noch vom Krieg gezeichnete Landschaft 80 km mit 400 Hm bis Doboj. Wir betrachten das noch als Teil der Anreise und morgen wird es hoffentlich interessanter. Gibt es WLAN- wie hier im erstaunlich preiswerten und guten Hotel - werde ich das eine oder andere Foto hochladen. 

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Man rät uns auf der serbischen Seite der Drina zu fahren- ein guter Tip. De facto verkehsfrei geht es auf ausgezeichnetem Asphalt flott bis zum einzigen Hotel in der Gegend bis Ljubovija (160 km mit 600 HM). Von hier haben wir morgen mehrere Möglichkeiten und somit beim Abendessen zusätzlichen Gesprächsstoff. 

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Ah das weiß ich schon- viele Berge (ab heute) und viele Cevpapci... wir sind heute noch 50 km der Drina gefolgt (bemerkenswert viele pop-up-Friedhöfe neben der Straße- offenbar ist es hier üblich die Kriegs- und Verkehrsopfer und die Uroma gleich am Grundstück zu vergraben) und dann in den Tara-Nationalpark abgebogen. 

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Die Abfahrt führt dann zu einer noch von den Österreichern gebauten Schmalspurbahn die noch als Museumsbahn betrieben wird. Die letzten Dinar noch in ein opulentes Mittagessen investiert und zurück in Bosnien durch spektakuläre Felslandschaften vis Visegrad an der Drina (der Ort mit der berühmten Brücke,  das Buch habe ich immer noch nicht gelesen). 114 km mit 1400 HM.

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War uns auch bewusst dass es anfangs nicht aufregend sein wird aber es steigert sich... die Wetterprognose hat an Mittag Regen angesagt trotzdem Koch eine Runde durch Visegrad gefahren- Kusturica hat so eine Art Balkan-Disneyland bauen lassen. Etwas ratlos was das eigentlich sein soll sind wir dann in flotter Fahrt durch viele Tunnels bis zur ersten Kaffeepause in Gorazde.20220901_085713.thumb.jpg.d317581c29aa6f739502eb7d5366baee.jpg

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Nach dem nächsten größeren Ort Foca hat es wie vorhergesagt zu regnen begonnen - zuerst nur Nieseln dann so intensiv dass wir den Schauer im Gasthaus aussitzen mussten.  Die anschließende Fahrt durch die Schlucht der Sujeska war dann wegen der Nebel- und Wolkenstimmungen sehr schön.  Leider hat es nach dem anschließenden Pass wieder zu regnen begonnen sodass wir geschaut haben schnell in den nächsten größeren Ort Gacko unter die Dusche zu kommen.  133 km mit 1800 HM.

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Bearbeitet von Golo
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Im Tal der Neretva angekommen galt es nur noch entlang dem Fluss und der Bahn bis zur alten Brücke von Mostar zu radeln, deren Überquerung mir Radschuhen ein eigenes Abenteuer ist. Übrigens haben die Touristenmassrn in der kleinen Altstadt fast schon venezianische Ausmaße angenommen. 146 km mit 800 HM.

 

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Noch ein paar Fotos von mir, die diese sehr kontrastreiche Fahrt heute in ihrer Vielfalt an Landschaften und Stimmungen ganz gut  abbilden.

 

Gestartet auf einer wolkenverhangenen, prärieartigen Hochebene tauchten wir 1000hm tiefer kontinuierlich wieder in typische mediterrane Landschaft ein.

Die weißen Blüten des Sonnwendkrauts ließen die Landschaft abschnittsweise fast frühlingshaft erscheinen.

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Bearbeitet von dyke 68
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Wir sind im kroatischen Teil Bosniens, was durch unzählige Fahnen, Wandgemälde und überstrichenen Verkehrstafel (die cyrillischen Buchstaben werden überpinselt) unübersehbar ist. Von allen spinnerten Nationalisten hier am Balkan sind die Kroaten die schlimmsten- die Serben kommen bald danach...

Verkehr und Besiedelung lassen immer mehr nach bis wit schlussendlich eine almenartige Hochfläche erreichen und im recht touristischen Kupres anhalten. Der schlauchlose hintere Reifen von Dyke68 macht Probleme die wir hoffentlich noch jetzt am Abend in den Griff kriegen.  125 km mit 1800 HM.

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