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Problem Shimano Ultegra BR-R8170


impactsp
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So bevor ich jetzt einen neuen STI bestelle poste ich hier auch noch mal.

 

Habe seit kurzem ein Problem mit meiner Hinterradbremse, hab nun auch frisch entlüftet, keine Besserung.

Hatte schon jemand so ein Problem?

Der Bremshebel hat vorne ziemlich viel Spiel, so etwas hatte ich noch nie.


Die Feder mit der Rückholung funktioniert nicht.

Es handelt sich dabei um die neue Bremse der 12-fach Ultegra Gruppe.

 

Bin mir nun nicht sicher ob STI tauschen, wird es nicht ohne Elektronik geben oder?

 

Oder ist es doch die Bremse.

Folgende Videos:

 

https://imgur.com/a/LYUYctC

 

https://imgur.com/a/4nxjCsJ

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Da gibt's gar keine Rückstellfeder im herkömmlichen Sinn. Das ist ein luftdichtes System und wenn die Kolben ausfahren, dann werden die durchs "Vakuum" (luftleererer Raum) wieder zurück gezogen. Ausserdem ist um die Kolben herum eine Membran, die dabei hilft und auch als Schmutzdeckel fungiert. Hinter dem Gummi ist aber keine Flüssigkeit, sondern nur leeres Gehäuse - aber da kommen die Kolben raus und feiner Staub kommt irgendwann auch dort hin. Das System ist sozusagen ausgewogen, bis man mit Muskelkraft ein Ungleichgewicht herstellt, dass sich von selbst wieder ins Gleichgewicht bringt. Am Besten man kümmert sich erst um jene Möglichkeiten, die "einfacher" zu lösen wären als ein neuer Bremsschalthebel...

 

- geknickte/gequetschte Züge

Könnten sich so ähnlich auswirken. Du drückst zwar stark genug runter, aber nicht Alles kommt von selbst wieder hoch.

 

- "free stroke" (Leerweg)

Dein geiler STI hat nicht nur eine Einstellschraube für die Griffweite, sondern auch für den Leerweg. Schau dir davor vielleicht sogar an, was diese Schraube am anderen Hebel verändert. Ich mach gern ganze oder halbe Kreise mit einem Inbus, weil dann kann ich das ziemlich präzise rückgängig machen. Danach mit dem "schlechten" Hebel vergleichen, bzw. schauen ob die Schraube noch da ist und ungefähr so leicht/fest sitzt wie die Andere.

https://si.shimano.com/de/dm/RADBR10/adjust_free_stroke

 

- "sticky pistons" (klebrige Kolben)

Eigentlich bekannt dafür, dass die Bremsen schleifen, aber wenn an den Kolben eine Seite besser flutscht als die Andere, können die beim Aus- bzw. Einfahren verkeilen.

Hinterrad raus, die Kolben mit einem Reifenheber aus Plastik (nicht scharfkantig) oder dem passenden Werkzeug zurück drücken. Danach erst die Bremsbeläge ausbauen. Noch schöner wäre zum Zurückdrücken der Kolben "Opferbeläge" einzusetzen. Dann geht der Blick auf die Bremse, während ganz vorsichtig am passenden Hebel gezogen wird. Wenn sich einer der zwei Kolben nicht vollständig zurück zieht, dann könnte dieses Volumen am Hebel fehlen... wobei ich mir da gar nicht sicher bin, ob das überhaupt "genug" Auswirkungen haben könnte um am Hebel so zu wirken.

https://si.shimano.com/de/dm/RADBR10/adjust_pistons_when_not_operating

 

... und danach würd ich noch 5x Entlüften, dabei 1x das Öl vollständig wechseln und noch 3 Purzelbäume machen, bevor ich einen STI bestell.

Bearbeitet von kel
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bei "sticky pistons" sollten aber auch die Beläge an der Scheibe schleifen.

 

Findest du irgendwo ein kleines Leck?

Hast du am Ende des Entlüftens mit System nur oben noch offen einen Druckpunkt.

 

Wenn du die Einstellschraube für den Leerweg komplett verloren hättest, könnte sich das vielleicht auch so auswirken, wie du beschreibst?

 

Ich hatte heuer auch schon ein langwieriges Problem mit meinem Scheibenbremssystem. - Am Ende habe ich das nahste Shimano-Service-Center aufgesucht und mir wurde geholfen. - Das wär mein Rat (inkl. Fixtermin ausmachen und dabei bleiben und lernen vom Mechaniker).

 

Ich habe gelernt: Man kann gar nicht oft genug in den behindertsten Positionen entlüften und die Einstellschrauben am STI sind nicht ganz sinnlos.

Bearbeitet von 123mike123
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vor 13 Stunden schrieb kel:

Das ist ein luftdichtes System und wenn die Kolben ausfahren, dann werden die durchs "Vakuum" (luftleererer Raum) wieder zurück gezogen.

Welches Vakuum ? Da gibt es keinen luftleeren Raum sonden einen mit Bremsflüssigkeit gefüllten .

Und dieses zurückziehen geschied durch sie Quadringe welche als Kolbendichtungen fungieren .

spacer.png

 

 

 

 

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vor 9 Stunden schrieb ekos1:

Welches Vakuum ? Da gibt es keinen luftleeren Raum sonden einen mit Bremsflüssigkeit gefüllten .

Und dieses zurückziehen geschied durch sie Quadringe welche als Kolbendichtungen fungieren .

spacer.png

 

Der rosa Pfeil weiss, was ich mein! :D

 

Erklärung: Ich mein die Bremsbeläge werden zurück gesaugt und nicht zurück gefedert, wobei das eigentlich egal ist. Wenn sich die Felgenbremse nicht ganz zurück stellt, dann fehlt's oben auch an Seilspannung. 

Bei dieser Ultegra schaut das viel filigraner aus. Da sitzen beide Kolben auf einer Seite und wirken eher wie zwei Säulen, die ausgefahren werden. Zwischen diesen Kolben gibt's noch einen Gummi und der will auch in die ursprüngliche Position zurück. Diese "Membran" dichtet aber nicht gegen Flüssigkeit unter Druck-, sondern nur gegen Schmutz von aussen ab. Es sichert auch gegen den Hauch von Bremsflüssigkeit, der sich aus den Fugen ins äußere Gehäuse "vaporisiert"... aber den springenden Punkt hab ich vermasselt: die Funktion der Kolben kann relativ leicht überprüft werden.

 

Wichtiger wäre noch die Bremsleitung zu checken, weil eine neue Bremsleitung das vermeintlich geringste Übel (reine Materialkosten) wäre. Von denen sieht man an diesem Rad aber vermutlich nicht viel. Wenn es am Tretlager eine Öffnung hätte, könnte man den Bremssattel abmontieren und beim Tretlager diese paar cm Bremsleitung raus holen. Danach hätte man am Steuersatz auch soviel Spielraum und könnte diese Schlüsselstellen vielleicht auch abhaken.

 

Abhaken ist super. Wenn es das Problem auch nicht löst, so grenzt man es dadurch ein.

Bearbeitet von kel
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Am 3.6.2023 um 19:32 schrieb kel:

Da gibt's gar keine Rückstellfeder im herkömmlichen Sinn. Das ist ein luftdichtes System und wenn die Kolben ausfahren, dann werden die durchs "Vakuum" (luftleererer Raum) wieder zurück gezogen. Ausserdem ist um die Kolben herum eine Membran, die dabei hilft und auch als Schmutzdeckel fungiert. Hinter dem Gummi ist aber keine Flüssigkeit, sondern nur leeres Gehäuse - aber da kommen die Kolben raus und feiner Staub kommt irgendwann auch dort hin. Das System ist sozusagen ausgewogen, bis man mit Muskelkraft ein Ungleichgewicht herstellt, dass sich von selbst wieder ins Gleichgewicht bringt. Am Besten man kümmert sich erst um jene Möglichkeiten, die "einfacher" zu lösen wären als ein neuer Bremsschalthebel...

 

- geknickte/gequetschte Züge

Könnten sich so ähnlich auswirken. Du drückst zwar stark genug runter, aber nicht Alles kommt von selbst wieder hoch.

 

- "free stroke" (Leerweg)

Dein geiler STI hat nicht nur eine Einstellschraube für die Griffweite, sondern auch für den Leerweg. Schau dir davor vielleicht sogar an, was diese Schraube am anderen Hebel verändert. Ich mach gern ganze oder halbe Kreise mit einem Inbus, weil dann kann ich das ziemlich präzise rückgängig machen. Danach mit dem "schlechten" Hebel vergleichen, bzw. schauen ob die Schraube noch da ist und ungefähr so leicht/fest sitzt wie die Andere.

https://si.shimano.com/de/dm/RADBR10/adjust_free_stroke

 

- "sticky pistons" (klebrige Kolben)

Eigentlich bekannt dafür, dass die Bremsen schleifen, aber wenn an den Kolben eine Seite besser flutscht als die Andere, können die beim Aus- bzw. Einfahren verkeilen.

Hinterrad raus, die Kolben mit einem Reifenheber aus Plastik (nicht scharfkantig) oder dem passenden Werkzeug zurück drücken. Danach erst die Bremsbeläge ausbauen. Noch schöner wäre zum Zurückdrücken der Kolben "Opferbeläge" einzusetzen. Dann geht der Blick auf die Bremse, während ganz vorsichtig am passenden Hebel gezogen wird. Wenn sich einer der zwei Kolben nicht vollständig zurück zieht, dann könnte dieses Volumen am Hebel fehlen... wobei ich mir da gar nicht sicher bin, ob das überhaupt "genug" Auswirkungen haben könnte um am Hebel so zu wirken.

https://si.shimano.com/de/dm/RADBR10/adjust_pistons_when_not_operating

 

... und danach würd ich noch 5x Entlüften, dabei 1x das Öl vollständig wechseln und noch 3 Purzelbäume machen, bevor ich einen STI bestell.

Erstmal ein ganz ganz großes Dankeschön für die ausführliche Antwort!
 

- Leerweg, ist genau gleich wie beim anderen STI eingestellt, wars leider nicht

 

- klebrige Kolben dachte ich auch, gab aber keine Besserung nach mehrmaligen Reinigen

 

- geknickte/gequetschte Züge, könnte noch eine Option sein, bin am Überlegen ob ich die Bremsleitung nicht gleich ganz tausche wenn ich schon dabei bin zu checken.

 

Wie es passiert sein "könnte":

 

Hab bei einem Radmarathon ein ziemlich wildes Schlagloch erwischt, dabei ist mir auch die hintere Felge gebrochen. Seitdem das Problem mit der Bremse. Danach stand das Rad auch noch ca. 1h auf dem Kopf, da ich warten musste.

 

Könnte vielleicht dadurch der Bremskörper innen Schaden erlitten haben?

 

 

 

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Bei Stürzen "darf" Alles kaputt gehen (ausser den Menschen), weil unverhersehbare Belastung an den falschen Stellen auftreten können.

 

Die Bremsscheibe hatte es ohne Felge bestimmt auch nicht leicht und könnte sozusagen die ganze Bremse nach links oder rechts gedrückt haben. Am city- und MTB funktioniert das a bisserl anders, als bei der "flat-mount" Bauart der Ultegra. In den MTB Gabeln und Rahmen gibt's zwei Gewinde an denen die Bremse btw. die Adapter für die Bremse montiert werden. Bei Stürzen die fest an der Bremse rütteln, kann man diese Bremsaufnahme bei den Anderen leichter inspizieren also abhaken. Am Rennrad hingegen werden die Schrauben von der anderen Seite durch zwei Löcher in der Kettenstrebe gesteckt und an der Bremse verschraubt... womit ich endlich vorm Punkt bin:

 

Bremse abschrauben und die beiden Schrauben an einer Tischkante rollen um zu fühlen ob sie gerade sind. Danach die beiden Schrauben direkt an die Bremse schrauben. Erst prüfen ob's leicht ganz rein dreht, dann Beide fast ganz rausdrehen, um von allen Seiten zu schauen, ob sie gerade aus der Bremse raus stehen. Gäbe es da Abweichungen, wäre das Problem nicht ein schiefer Schrauben, sondern dass die plastische Verformung des Bauteils damit nachgewiesen wäre... und das darf und soll nicht sein. Wenn da nix ist, wäre die Bremse selbst sozusagen voll funktionsfähig. Sitzt gut, Kolben bewegen sich und die Leitung saftelt nicht.

 

Bleibt nicht mehr Viel über.

 

Zum Entlüften oder auch zum indirekten Prüfen der Leitung wäre eine zweite Spritze super, die man an Stelle des Trichters anschraubt. Dann kann die Flüssigkeit oben raus und unten raus gedrückt werden. Dabei einmal mit dem Griff eines Schraubenziehers vorsichtig die Leitung abklopfen und vor dem Entlüften noch einen Fetzen um die Kettenstrebe wickeln, dann kann der Bremssattel dort (nicht am Rahmen befestigt) beim Entlüften runter hängen. Vor dem Entlüften noch vorsichtig antesten wieviel Leitung sich da per Bremse mit-verdrehen bzw. ziehen und drücken lässt und dabei Öl rauf und runter pumpen.

 

Wenn sich die Plastik Spritzen dabei nur leicht verbiegen, dann passt Alles. Es ist auch normal, dass sich die Spritzen normal verbiegen. Schlecht ist's, wenn die Plastik Spritze kurz vor dem Bersten ist.

 

Und dann... würd ich den Hebel abmontieren und die Feder wechseln... :p

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