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MD Immenstadt (Allgäu Classic) - so wars


gab
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samstag 23.7. war es endlich soweit: meine erste mitteldistanz. den allgäu classic triathlon zu bestreiten habe ich mir schon ende der vorigen saison vorgenommen. einerseits wegen des relativ späten termins - ich wollte eigentlich den vcm laufen, aber das ist eine andere geschichte - und andererseits wegen der anspruchsvollen radstrecke mit insgesamt 1.200 hm.

 

angereist bin ich schon am donnerstag. nach einer sehr ruhigen tapering-woche und den fünf stunden anfahrt mit dem auto war ich dann schon sehr bewegungshunrig und habe - kaum angekommen - mein rad ausgepackt und bin die strecke abgefahren. spätestens jetzt merke ich, dass die warnungen des veranstalters (mindestens 27er ritzel oder triple, verpflichtend 2 radflaschen etc.) nicht unbegründet sind. auf den sog. ettensberg sind es zwar "nur" 350hm aber die führen über schmale wirtschaftswege mit steigungen die teilweise weit jenseits der 10% sind. die zweite rundenhälfte geht dann auf besser ausgebauten strassen zuerst leicht bergab - da kann man richtig drücken - ehe es am schluss noch auf den zaumberg geht, der aber vergleichsweise harmlos ist, bevor man nach einer schnellen abfahrt mit einigen kurven wieder nach immenstadt kommt. am samstag muss ich diese runde dann noch ein zweites mal fahren!

 

der freitag vergeht dann mit relaxen, tour schauen und startunterlagen holen. während der wettkampfbesprechung werden mit videobeamer fotos der letzten 22 auflagen des allgäuer triathlons gezeigt (muss damit wohl eine der ältesten triathlonveranstaltungen in europa sein?!) unter anderem von einem triathlenten der mit neo (!!!) am rad sitzt. gottseidank ist schönes wetter angesagt, sodass solche aktionen heuer nicht notwendig sein werden.

 

samstag stehe ich rechtzeitig um 5:30 auf und fiebere schon dem start in etwa mehr als 3stunden entgegen. habe ich einen vernünftigen ernährungsplan, ein realistisches zeitziel (ich rechne mit ca. 5:15h), die richtige ausrüstung (in meiner paranoia schleppe ich zwei ersatzschläuche und einen ersatzreifen in einer aufgeschittenen radflasche mit)?; all die fragen die mich gestern noch nervös gemacht haben, beschäftigen mich jetzt nicht mehr. ich will nur noch starten!! nach dem frühstück fahre ich mit dem rad ins startgelände, das sich langsam aber sicher füllt. mit 600 teilnehmern ist das limit bis zum letzten platz ausgebucht. nachdem die frauen bereits um 8:00 starten, kann ich endlich den neo anziehen und mit dem aufwärmen anfangen. das ganze ist als handicaprennen konzipiert, bei dem die frauen - am start ist u.a. die siegerin des ironman france mariska kramer - 35 minuten vorsprung bekommen. preisgeld gibt es für die ersten 6 im ziel, egal ob mann oder frau. das betrifft meine renntaktik zwar nicht im mindesten, trotzdem eine gute idee, die für spannung sorgt. punkt 8:35 fällt der startschuss für

mich. wir waten ein paar meter in den 18* kalten alpsee, dann fängt das rennen an! ich gehe es ruhig an, versuche so zu schwimmen, dass ich beim atmen links und rechts immer wieder andere schwimmer sehe. dann klappt

das auch mit der orientierung. die prügelei hält sich in grenzen, nur bei den bojen wird es etwas eng. nach der ersten boje muss ich zwar öfters in den zweierzug wechseln, trotzdem schwimme ich noch sehr locker. darum kann ich es auch kaum glauben als ich nach 34 minuten aus dem wasser steige. ist das der auftrieb vom neo und der wasserschatten der 599 anderen? im pool würde ich so eine zeit nie im leben zustande bringen! die t1 ist relativ weitläufig, und ich hetzte mich auch nicht. das resultat ist eine selbstgestoppte wechselzeit von fast 4min. gleich nach ca. 4km auf der radstrecke kommt der kalvarienberg - ein ca. 500m langer stich mit 17%. die stimmung ist der absolute wahnsinn. die leute stehen in zweier- und dreierreihen neben der strecke und führen sich auf als ob sie den ulle nach alp'd'huez hinauf anfeuern würden. echtes gänsehautfeeling. überhaupt ein grosses lob an die zuschauer und die freiwilligen helfer, alle 15-20 km gibt es verpflegungsstationen und immer wieder stehen leute neben der straße, in hauseinfahrten etc. und feuern mit kuhglocken und aufmunterndem beifall die radfahrer an. nachdem ich die erste runde gut überstanden habe, meinen ernährungsplan (alle 20-30min einen halben powerbar) durchhalte, spüre ich zwar dass ich nicht mehr so frisch bin wie eineinhalb stunden zuvor, aber ein

bisschen was geht schon noch. man sieht jetzt an den wirklich steilen stellen immer mehr radfahrer die im zickzackkurs die strasse raufwürgen. ich bin ehrlich froh über meine dreifachkurbel. nocheinmal kalvarienberg und ettensberg, dann ist das schlimmste erstmal geschafft. den rest der runde versuche in aerohaltung durchzudrücken. insgesamt brauche ich für t1+bike+t2+2 pinkelpausen 2:48h. ich beginne zu rechnen: wenn ich den erhofften 4:30er schnitt tatsächlich durchhalten könnte, würde sich vielleicht sogar sub5h ausgehen. den ersten laufkilometer gehe ich viel zu schnell in knapp über 4:00 min/km an, finde dann aber schnell meinen laufschritt. auf einmal fällt es mir ein: ich habe die squeezies im wechselbeutel für die t2 vergessen - schei**e. wenn ich jetzt einen hungerast bekommen, wird das noch ein verdammt langer weg. ich entschließe mich abwechselnd wasser und cola zu trinken, damit ich wenigsten zu ein bisschen zucker komme. die laufstrecke ist als wendepunktkurs angelegt der dreimal zu durchlaufen ist und zum teil mitten durch die altstadt von immenstadt in der jetzt volksfeststimmung herrscht. die zuschauer feuern jeden läufer einzeln an, bei der begeisterung die einem zuteil wird, möchte man fast größenwahnsinnig werden. als dann allerdings der spätere sieger auf der gegengeraden (und einer anderen runde) an mir vorbeizieht ists auch schon wieder aus mit größenwahn, so schnell ist der. 1:12h wird er für den halbmarathon brauchen! durch den wendepunktcharakter gibt es beinahe alle 2km eine verpflegungsstation und ich kann man programm cola/wasser noch ohne probleme einhalten. ich laufe konstant kilometerzeiten knapp unter 4:30, aber schon langsam werden die beine richtig schwer. ich habe keine ahnung wie

ich das noch mindestens eine stunde lang durchhalten soll? muss ich aber auch nicht. denn jetzt ist der zeitpunkt an dem das hirn ausschaltet und der körper nur das weiterzumachen imstande ist, was er in diesem moment grade tut. also weiterlaufen. so vergeht die zweite runde. während der letzten 5km

habe ich mir vorher vorgenommen zu versuchen das tempo noch etwas zu forcieren. aber es geht nix, der puls geht nicht rauf, die kilometersplits bleiben gleich. zumindest heute ist nichts mit gordo b.s "das rennen fängt erst in den letzten fünf laufkilometern an". ich habe das gefühl, dass ich zwar nicht schneller werden kann, das tempo aber noch eine gute zeit halten kann. trotzdem bin ich froh als ich auf den letzten kilometer kommen, das auwaldstadion mit dem ziel in sichtweite kommt. ich muss nicht mehr auf die runde nach immenstadt sondern darf auf die laufbahn und in richtung zielkanal

abbiegen. jetzt nehme ich etwas raus und geniesse die letzten meter. 1:34h für den laufsplit und 4:57h insgesamt. ich bin überglücklich. wie jedem finisher heute gratuliert mir der veranstalter german altenried im ziel persönlich - eine sehr schöne geste. im zielbereich gibt es u.a. ein sensationelles obstbuffet und - schliesslich sind wir in bayern - bier und bretzeln bis zum abwinken. für mich war es eine absolut perfekt organisierte veranstaltung und ein sportlich sensationell erfolgreicher tag, der mich einmal mehr davon überzeugt, dass ich vom triathlon so schnell nicht mehr loskommen werde!

 

die nächste md vielleicht der bb herbstathlon, oder auch die etu ld in ibiza im oktober?

 

man sieht sich bei den rennen,

gabriel!

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