
Shimano Dura-Ace und Ultegra 2022
03.09.21 08:52 13.4462021-09-03T08:52:00+00:00Text: Luke Biketalker/PMFotos: ShimanoNach langem Zögern erscheint nun auch Shimano auf der Rennrad-12-fach-Party. Mit Dura-Ace und Ultegra schicken sie dafür gleich zwei neue Pferde ins Rennen.03.09.21 08:52 14.1042021-09-03T08:52:00+00:00Shimano Dura-Ace und Ultegra 2022
03.09.21 08:52 14.1042021-09-03T08:52:00+00:0031 Kommentare Luke Biketalker/PM ShimanoNach langem Zögern erscheint nun auch Shimano auf der Rennrad-12-fach-Party. Mit Dura-Ace und Ultegra schicken sie dafür gleich zwei neue Pferde ins Rennen.03.09.21 08:52 14.1042021-09-03T08:52:00+00:00Es wurde viel spekuliert und lange zugewartet, jetzt ist es endlich offiziell: Ab Oktober gibt es auch bei Shimano 12-fach Gruppen fürs Rennrad zu kaufen. Wie von den Japanern gewohnt, beginnt das neue Zeitalter mit der Topgruppe Dura-Ace. Doch, und das gab es noch nie, auf die Ultegra muss nicht erst lange gewartet werden, denn beide Schaltgruppen kommen parallel auf den Markt.
Das Wichtigste im kompakten Schnelldurchlauf: Mechanisch war gestern, 12-fach gibt es nur noch als elektronische Di2 in Verbindung mit (optionaler) „Semi-Wireless-Schalterei“, die STIs wurden überarbeitet und die Bremsen sollen ebenfalls leiser und kräftiger sein.
Shimano Dura-Ace R9200 12-fach
Die neue Dura-Ace R9200 hat nun also einen Gang mehr, am kleinsten Ritzel bleiben nach wie vor elf Zähne bestehen. Die zusätzliche Schaltstufe nutzt Shimano, um im mittleren Bereich eine feinere Abstufung zwischen den Gängen zu schaffen. Kassetten mit 11-30 Z und 11-34 Z werden angeboten, ergänzt wird der Antrieb durch neu gezeichnete Kurbeln mit Kettenblättern in 50/34 Z, 52/36 Z oder, als Ersatz für die alte 53/39-„Heldenkurbel“, mit der ungewöhnlichen Abstufung 54/40 Z.
Umwerfer und Schaltwerk werden künftig ausschließlich von elektronischen Stellmotoren bewegt, dies geschieht dafür laut Hersteller am Schaltwerk um 58 % und am Umwerfer um 45 % schneller als bisher. Außerdem bleiben dem Kunden mehrere Wahlmöglichkeiten für den Aufbau.
So kann die neue Dura-Ace Semi-Wireless aufgebaut werden. Dabei sitzt ein per Kabel mit Schaltwerk und Umwerfer verbundener Akku im Sitzrohr oder der Sattelstütze, die mit CR1632-Einweg-Knopfzellen versorgten STIs geben die Schaltbefehle des Fahrers hingegen via Funk weiter. Wenn gewünscht, lassen sich Akku, Schaltwerk, Umwerfer und STIs aber auch wie gehabt direkt per Kabel verbinden - dann eben klassisch ohne Funk und Knopfzelle.
Herz des Antriebs ist das Schaltwerk, es fungiert an der R9200 als Bluetooth- und ANT+-Empfänger und ebendort sitzt auch die Ladebuchse für den Akku-Stecker. Die Knopfzellen, so in Verwendung, sollen für bis zu zwei Jahre Energie liefern, der Akku hält unter Idealbedingungen bis zu 1.000 Kilometer pro Ladung durch.
In Shimanos E-Tube App lässt sich das Schaltverhalten der Di2 auf Wunsch individuell anpassen.
Ein besonderes Feature der Ladebuchse am Schaltwerk: Sie kann, sofern verbaut, zusätzlich auch direkt den Akku der neuen Powermeter-Kurbel laden. Für ein Mehrgewicht von rund 58 Gramm erhält man so ein komplett ins System integriertes Powermeter mit angegeben +/- 1,5 % Genauigkeit und kann Akku und Leistungsmessung in einem Schritt laden.
Komplett neu ist auch die Ergonomie der STIs. Sie sollen nun nochmals besser in der Hand liegen und weisen höhere, leicht nach innen geneigte Griffhöcker sowie eine optimierte Haptik der integrierten Bedienknöpfe auf.
Dank überarbeiteter ServoWave-Technologie, grundsätzlich bereits am MTB- und Gravel-Portfolio erprobt, sollen die Scheibenbremsen nun mehr Power als die Vorgänger abliefern. Das Prinzip dahinter ist ein modulares Übersetzungsverhältnis: Im initialen Weg des Bremshebels bewegen sich die Bremsbeläge weiter zu den Bremsscheiben, dann ändert sich das Übersetzungsverhältnis und der Weg der Kolben gegenüber dem Hebelweg wird kleiner. Dadurch lässt sich auch der Abstand der Beläge um 10 % vergrößern - und ein nervtötendes Schleifen der Scheiben vermindern. Darüber hinaus verspricht Shimano auch ein leichteres Entlüften durch eine geänderte Architektur am Bremssattel.
Apropos Bremse: Nach wie vor wird es eine Variante für Felgenbremsen geben, die Bremshebel orientieren sich dabei am Vorgänger, der Bremskörper selbst wird von der alten Dura-Ace übernommen.
Shimano Ultegra R8100 12-fach
Und die neue Ultegra R8100? Das „Workhorse“ im Sortiment der Japaner wird künftig ebenfalls ausschließlich als elektronische Di2 angeboten und teilt sich die Neuerungen und Technologien mit der Dura-Ace. Auch in der Schaltgeschwindigkeit der neuen Gruppen soll es keinen Unterschied geben, erstmals kommt auch eine Powermeter-Version der Ultegra-Kurbel auf den Markt.
Größter Unterschied der beiden Highend-Schaltgruppen nebst dem optischen Auftritt: Während die Dura-Ace Bremshebel aus Carbon bietet, sind jene der Ultegra aus Aluminum gefertigt. Die Ritzel der Kassette sind an der Dura-Ace aus Titan, an der Ultegra aus Stahl, dazu müssen Käufer ab Werk auf die neue Rennübersetzung mit 54/40 Z Kettenblättern verzichten und mit 50/34 Z oder 52/36 Z Vorlieb nehmen. Insgesamt dürfte die Ultegra rund 250 bis 300 Gramm mehr auf die Waage bringen.
Gewichte und Preise
Die gute Nachricht zuerst: Auch wenn wir noch keine endgültigen Preise für die Markteinführung im Oktober nennen können, werden beide Schaltgruppen deutlich günstiger. Das neue System benötigt weniger Einzelteile - und Shimano scheint den Preisvorteil an die Kunden weitergeben zu wollen. Preislich sollen die Komponenten rund zehn Prozent unter dem Niveau der bisherigen Gruppen liegen.
Im Gegenzug werden sowohl Dura-Ace als auch Ultegra schwerer. Das Gesamtgewicht der Dura-Ace R9200 gibt der Hersteller mit 2.438 Gramm an, das ist immerhin ein Plus von 35 Gramm zur „alten“ Dura-Ace. An der nunmehr mit 2.716 Gramm angegebenen Ultegra 8100 beträgt das Mehrgewicht zum Vorgänger rund 11 Gramm.
Mehr zu den neuen 12-fach Gruppen unter bike.shimano.com.
Shimano Dura-Ace R9200 12-fach |
Shimano Ultegra R8100 12-fach |
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