×

Sieg für Edi Fuchs beim RAA

Detailansicht

Nach dem dritten Sieg beim Race Around Austria könnte man meinen, dass es für den Grazer Edi Fuchs bereits zur Gewohnheit geworden ist, das Siegespodest zu besteigen. Doch bis er diesmal das Ziel in St. Georgen im Attergau in neuer Rekordzeit erreichen konnte, musste Fuchs sich quälen und über seine Grenzen hinaus gehen.

2200 Kilometer hatten die Athleten vor der Brust, als sie am Mittwoch in St. Georgen von der Startrampe rollten. Die ersten 1000 verliefen für Fuchs auch wie gewünscht: er ließ sich vom immensen Anfangstempo der Konkurrenz, allen voran vom Steirer Joachim Ladler, nicht verleiten und fuhr sein Tempo bis nach Vorarlberg. Dort kam er mit einem leichten Rückstand in Podiumsnähe bei der Zwischenzeit an.

Doch mit dem Überqueren der Silvretta-Hochstraße setzten plötzlich Probleme ein. Die Muskulatur im Oberschenkel spielte nicht mehr mit. Nur unter großen Schmerzen war eine Weiterfahrt möglich. Ob die letzten 1000 Kilometer so zu überstehen waren, dahinter stand ein großes Fragezeichen. Die Gedanken nach dem Sieg zu greifen, konnte Fuchs zu diesem Zeitpunkt begraben – beinahe vier Stunden lag er zu diesem Zeitpunkt hinter dem Spitzenreiter Ladler.

Doch mit dem unbedingten Willen nicht aufgeben zu wollen und der leisen Hoffnung trotz aller Probleme noch den dritten Platz einzufahren, kämpfte sich Fuchs weiter durch. Aufgrund seiner hohen Schmerztoleranz und lautstarker Unterstützung seiner Betreuer, konnte er auf die Zähne beißen und sein Tritt wurde von Kilometer zu Kilometer besser.

So war er ab der letzten Nacht klar der schnellste Fahrer im Feld und konnte immer mehr Terrain auf den zweitplatzierten Schweizer Simon Ruff gut machen. Nachdem dieser eine zusätzliche Ruhepause von einer Stunde einlegen musste, konnte sich Edi auf Platz zwei vorschieben.

Und rund 150 Kilometer vor Schluss kam dann für den bis dato Führenden Joachim Ladler das Ende: Er hatte sich übernommen und zu wenig Ruhepausen genommen. Körper und Geist spielten nicht mehr mit und er musste das Rennen in Führung liegend beenden.

So übernahm Fuchs in der Schlussphase des Rennens erstmals die Führung und ließ den stark aufkommenden Ruff nicht mehr vorbeiziehen. Mit nicht einmal drei Stunden Schlaf während des Rennens erreichte Fuchs als Erster das Ziel in St. Georgen. Er konnte die Tortur in fast genau 95 Stunden hinter sich bringen und war somit der erste Athlet, der die magische 100-Stunden-Grenze beim Race Around Austria durchbrechen konnte. Platz zwei sicherte sich Simon Ruff und das Podium komplettierte der tapfer kämpfende Vorarlberger Johann Eisenbraun.

Zur Stunde sind noch einige Teilnehmer unterwegs. Bis Dienstag zu Mittag haben sie Zeit um das Ziel in der Karenzzeit zu erreichen. Dann ist das Race Around Austria 2012 offiziell beendet. Währenddessen kann Edi Fuchs sich bereits erholen und seinen wohlverdienten Schlaf nachholen.


Zur Desktop-Version