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Test: Suunto Ambit2 S

Test: Suunto Ambit2 S

25.06.13 07:05 11.466Text: NoCoke, NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Fotos: Suunto, NoCoke
Anfang Mai vorgestellt, jetzt im ersten Praxistest: Was die Outdoor-GPS-Uhr der Finnen kann, und was sie noch lernen sollte.25.06.13 07:05 11.476

Test: Suunto Ambit2 S

25.06.13 07:05 11.4763 Kommentare NoCoke, NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Suunto, NoCoke
Anfang Mai vorgestellt, jetzt im ersten Praxistest: Was die Outdoor-GPS-Uhr der Finnen kann, und was sie noch lernen sollte.25.06.13 07:05 11.476

Als begeisteter GPS-User freute ich mich sehr, die Anfang Mai vorgestellte Ambit2 S testen zu dürfen. Der neue Alleskönner von Suunto soll seinen Vorgänger Ambit durch manch Verbesserung und frische Features, allen voran die Navi-Funktion, übertrumpfen.
Nach kurzer Online-Recherche waren meine Erwartungen sehr hoch - alleine Suuntos Versprechungen im Promo-Video waren es nämlich auch ...

Detailansicht

Gleich beim ersten Kontakt begeisterten mich das edle Design und die feine Haptik. Gehäuse, Lünette und Glas wirken robust, trotzdem bewahrt die Uhr eine halbwegs zierliche und alltagstaugliche Form - well done!
Das 72 g leichte Modell mit dem Kürzel "S" ist der athletischere Ableger des Ambit2 - zu haben in Schwarz mit Abschluss-Ringen in Graphit, Limette oder Rot. Die Unterschiede zwischen den beiden Modellen liegen, abgesehen vom deutlich höheren Preis (Ambit2 S: € 399,99; Ambit2: je nach Lünetten- und Glas-Ausführung € 499,99 bzw. 599,99) vor allem im Funktions-Umfang.
So fehlen der 2 S die barometrische Höhenmessung und Wetterbestimmung des großen Bruders, was speziell bei schlechtem GPS-Empfang zu Fehlmessungen und beträchtlichen Abweichungen der Gesamthöhenmeter führen kann. Auch ist das kleinere Modell nur bis 50 m wasserdicht (Ambit2: 100 m) und seine Akku-Laufzeit nur halb so lang (25 h im 60-Sekunden-Messintervall, 8 h im 1-s-Intervall; die Produktspezifikationen im Suunto-Katalog weisen diesbezüglich andere Werte aus, allerdings kann es sich hierbei nur um einen Copy-Paste-Fehler handeln).
Um nun aber keine falschen Eindruck zu erwecken: Beide Kennzahlen sind sehr zufriedenstellend, und vor allem hinsichtlich Akku-Laufzeit eine deutliche Ansage in Richtung Garmin. Außerdem ist die Uhr rasch (2-3 h) wieder geladen, und zwar über eine USB-Klemme, die auch der Datenübertragung dient.

Das Display ist sehr gut lesbar und hat mit 128 x 128 Pixel in etwa die gleiche Gesamtpixelzahl wie der Garmin 910XT. Sehr fein ist, dass man mit einem Tastendruck auf Negativ-Display umschalten kann, was nicht nur gut aussieht, sondern insbesondere bei starker Sonneneinstrahlung leicht lesbar ist.

Die Ambit2 S gilt als Suuntos Antwort auf Garmins Multisportuhr 910XT. Ergo soll auch sie, neben den Radfunktionen, brauchbare Messwerte beim Laufen und Schwimmen liefern - auch indoor, Beschleunigungssensoren sei Dank.
Multisport bedeutet logischerweise auch, dass mehrere Sportarten miteinander kombiniert werden können und die Uhr - nach entsprechendem Tastendruck - in den nächsten Modus wechselt.
Da sich meine sportlichen Aktivitäten eher auf Radfahren und Laufen beschränken, konnte ich hier bei weitem nicht alle Funktionen testen. Als Beispiel aber ein nettes Detail beim Laufen: im "FusedSpeed"-Modus wird bei fehlendem GPS-Empfang über die Beschleunigungssensoren das Tempo weiter berechnet - vergleichbar in etwa mit einem Navi im Tunnel.

  • Auch bei Sonnenschein gut lesbar, Auch bei Sonnenschein gut lesbar,
    Auch bei Sonnenschein gut lesbar,
    Auch bei Sonnenschein gut lesbar,
  • ... zumal, wenn beleuchtet.... zumal, wenn beleuchtet.
    ... zumal, wenn beleuchtet.
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  • Die Qual der Wahl: Welcher Sport wird's heute?Die Qual der Wahl: Welcher Sport wird's heute?
    Die Qual der Wahl: Welcher Sport wird's heute?
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Die Uhr ist über ANT+ mit den meisten gängigen Sendern, wie z.B. auch Leistungsmessgeräten, kompatibel. Wer also hat, der hat: Watt samt Durchschnitt und Maximum, Rundenleistung uvm.
Daneben verfügt sie über alle weiteren Trainingsdaten bzw. -features, die ein Sportler so braucht, ist also ein vollwertiger Trainingscomputer: Geschwindigkeit, Trittfrequenz, Distanz, Herzfrequenz samt Grenzwerten und Diagramm, Countdown- und Intervall-Timer uvm. - doch dazu unterm Punkt movescount.com mehr.

Detailansicht
Um einen geplanten Track auf die Uhr zu bringen, braucht's Internet. Wer nicht mit Google Maps arbeiten will, muss improvisieren.

Als begeisteter Outdoor-Sportler stellt für mich die Navi-Funktion einer GPS-Uhr ein wesentliches Element dar. Beim Laufen oder Biken in fremdem Terrain möchte ich u.a. dank einer solchen Uhr sicher einem Track (in der "Wurmgrafik") folgen können.

Um die Ambit2 S mit einer neuen Route zu füttern, wird das online-Portal movescount.com benötigt, das im Übrigen so heißt ("moves count"), weil der gesamte Trainingsumfang jedes Users "gezählt" und grafisch neben dem User-Bild dargestellt wird.
Auf movescount.com kann man also eine Route planen, hat dort jedoch nur die Google Maps-Karten zur Verfügung, die für Offroad-Strecken beim besten Willen nicht geeignet sind.
Also plane ich meinen Track offline oder z.B. auf bikeroutetoaster.com, importiere ihn in movescount, und synchronisiere dann über die zum Suunto-Portal gehörige Software Moveslink den Track auf die Uhr. Ist umständlich, funktioniert aber problemlos!

Bei Garmin geht das Ganze übrigens zwar offline (z.B. über das Garmin Trainingscenter), allerdings verweigert hier manchmal die Funkverbindung den Dienst, was auch nerven kann.

Jetzt kann's losgehen. Neuer Track auf die Uhr geladen, Uhr vor der Haustüre eingeschaltet und … unglaublich, der Satelliten-Empfang wird binnen kürzester Zeit hergestellt. Hier ist die Uhr der Konkurrenz von Garmin überlegen, zumal bei wiederholtem Start vom selben Fleck (Satellitenortung < 2 sek)!
Nachdem im Trainingsmodus die Radfahrfunktion geöffnet wurde, wähle ich zusätzlich die Navigation aus, finde in der Auswahl meinen Track und sehe sogleich eine Gesamtübersicht im Maßstab 1:10 km oder 1:5 km. Durch einen Tastendruck kann man auf 1:500 m hineinzoomen (bei Garmin funktioniert das stufenlos), was für die Navigation auf einer Straße ausreicht, im Gelände aber bei kleinen Abzweigungen schwierig werden kann.

  • Für Biker, Schwimmer,Für Biker, Schwimmer,Für Biker, Schwimmer,
    Für Biker, Schwimmer,
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  • Läufer und Läufer und Läufer und
    Läufer und
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  • viele andere Sportler mehr.viele andere Sportler mehr.viele andere Sportler mehr.
    viele andere Sportler mehr.
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Auch kann man bei der einfachen Radfunktion die zurückgelegte Route nicht grafisch als Linie sehen, was unter Umständen bei Nebel im Gebirge sehr unangenehm werden kann. Die gleiche Route sofort noch einmal abzufahren, ist, wenn man eine Trainingsstrecke aufzeichnet, ebenfalls nicht möglich. Man kann nämlich nicht direkt auf die Track-Daten zugreifen, sondern muss sie erst online auswerten, ehe man sie wieder auf das Gerät zurückschicken kann - eher umständlich.
Zu Ende gedacht, bedeutet dieser Umstand auch, dass spontan, während des Trainings, keine back-to-start Funktion entlang des soeben zurückgelegten Weges verfügbar ist. Meiner Ansicht nach ist dies ein Sicherheitsmanko, zählt die jederzeit mögliche Rückverfolgung meines Weges doch zu den wichtigsten Benefits eines GPS-Geräts. Über eine reine POI-Navigation kann hingegen schon - allerdings nur über Luftlinine - zum Ausgangspunkt navigiert werden. Und bewegt man sich entlang eines vorab geplanten Tracks, entfällt dieser Kritikpunkt überhaupt - hier ist "back-to-start" sehr wohl möglich.

Ein positiver Aspekt wiederum ist, dass man die Richtung eines Tracks zu Beginn der Fahrt wählen kann (A nach B oder umgekehrt). Ebenfalls sehr gut: die Genauigkeit der aktuellen Position. Zur Orientierung ohne GPS bietet dieSuunto Ambit2 S einen Kompass, der ebenfalls ausgezeichnet funktioniert - auch in Gebäuden.
Generell arbeitet die Uhr sehr energiesparend. Sie hat sogar einen automatischen Energiesparmodus, der durch die Bewegung der Uhr wieder deaktiviert wird - hier könnte sich Garmin noch was abschauen.
Im GPS-Modus bietet die Outdoor-Uhr die Möglichkeit, 100 verschiedene POIs (points of interest) zu definieren. Hierfür stehen auch diverse Symbole zur Verfügung. Auch für Geo-Caching ist man mit der Suunto Ambit2 S bestens ausgerüstet, da man Koordinaten direkt als Ziel eingeben kann.

movescount.com

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Für die volle Nutzung des Newcomers ist Suuntos Online-Portal movescount.com unumgänglich, da z.B. die Datenfelder der Uhr bei den diversen Trainings-Modi NUR online definiert werden können. Aus den Logbuch-Daten können ebenfalls ad hoc nur sehr spärliche Informationen gewonnen werden; hofft man hier auf Daten wie Aufstieg gesamt, max. Speed, etc., wird man enttäuscht. Erst die Verbindung zu movesount.com öffnet die Tür zu diesen Informationen (Häkchen an der richtigen Stelle machen, sonst sind die Daten öffentlich zugänglich!).
Sprich: Ohne Internet ist es nicht möglich, seine Uhr individuell zu konfigurieren oder maßgebliche Daten auszulesen - im Ausland, auf entlegenen Hütten o.ä. mitunter ein Problem.
Die positive Kehrseite der Medaille: Firmware kann bei der Synchronistation problemlos und ohne Verlust der Trainingsdaten aktualisiert werden.
Begeistete Facebooker werden mit der Online-Community generell ihre helle Freude haben, denn auf movescount.com können sämtliche Trainingsfiles grenzenlos geteilt werden. Meiner Meinung nach sollte eine solche Plattform jedoch eine Option, kein Muss sein - ein Offline-Programm für die wesentlichsten Einstellungen gehört dringend nachgereicht!

  • Ob Uhr konfigurieren, neue Routen planen ...Ob Uhr konfigurieren, neue Routen planen ...
    Ob Uhr konfigurieren, neue Routen planen ...
    Ob Uhr konfigurieren, neue Routen planen ...
  • oder absolvierte Trainings auswerten:oder absolvierte Trainings auswerten:
    oder absolvierte Trainings auswerten:
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  • Online erschließt sich der volle Funktionsumfang.Online erschließt sich der volle Funktionsumfang.
    Online erschließt sich der volle Funktionsumfang.
    Online erschließt sich der volle Funktionsumfang.

Als besonderes Zuckerl für alle movescounter gibt es die Möglichkeit, seine Uhr mit speziellen Apps zu pimpen, die aus aufgezeichneten Daten viele interessante Dinge berechnen können. Über 1.000 kostenlose Sport-Applikationen stehen für die individuelle Anpassung der Ambit2 S zur Verfügung.
Beispielsweise kann man ein Piep-Ton erschallen lassen, wann immer man die Kalorien-Menge eines Krügerls verbraucht hat. Oder, freilich nur halb so sinnvoll, Informationen zu hochgerechneten Halbmarathon-Zeiten, Steigungsprozenten oder dem Neigungswinkel eines Hangs bei Skitouren bekommen.
Möchte man selber kreativ sein, besteht zusätzlich die Möglichkeit, über einen App-Designer seine eigenen Tools zu kreieren und auch den Mit-Usern anzubieten.

  • Test: Suunto Ambit2 S

Fazit

Suunto Ambit2 S
Modelljahr:2013
Testdauer:3 Wochen
+lange Akku-Laufzeit
+edles Design, feine Haptik
+sehr gutes Display mit ebensolcher Beleuchtung
+hohe GPS-Genauigkeit, kurze SAT-Suche
+über 1.000 Apps zur Funktionserweiterung
+Multisport-tauglich (Triathlon ...)
+Kompass
-etwas mangelhafte Navi-Funktion (kein back-to-start/sichtbarer Track bei "ungeplanten" Trainings)
-keine Offline-Software
-ungeeignetes Offroad-Kartenmaterial auf movescount
-nur wenige Logbuch-Daten auf Uhr selbst ablesbar
BB-Urteil:(Fast)Alleskönner

Die Suunto2 S ist eine wirklich fesche und alltagstaugliche Multisport- und Trainingsuhr mit überzeugender GPS-Performance, gutem Display und sehr zufriedenstellender Akku-Laufzeit.
Die Menüführung ist trotz des enormen Funktionsumfangs einfach und logisch aufgebaut, die Bedienung ist auch mit Handschuhen problemlos.
Unzählige Apps und Individualisierungsoptionen auf movescount.com erweitern die Einsatzmöglichkeiten der GPS-Uhr zusätzlich.

Größter Kritikpunkt ist die permanente Abhängigkeit von einer Internet-Verbindung, sowohl zur Planung von Tracks bzw. Auslesen der Daten als auch zur Konfiguration der Uhr.
Eine Offline-Software, um diesen Umstand zu entschärfen, wäre wünschenswert; detto etwas verfeinerte Navigationsfunktionen, um beispielsweise auch spontan (und nicht nur auf vorab geplanten und in die Uhr geladenen Tracks) zurück zum Start finden oder generell jedes Training auch in einer grafischen Umsetzung verfolgen zu können.


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  • 2 Monate später...

Erfreulicherweise wurden beim neuen Software-update einige der Kritikpunkte berücksichtigt:

 

Zitat Suunto:

"Für Ambit2 und Ambit2 S steht ab dem 29. August 2013 ein Software-Upgrade auf die Version 1.5 zur Verfügung, das einige tolle neue Funktionen sowie eine ganze Menge an Verbesserungen bringt.

Wenn Sie Ihre Abenteuer über einen längeren Zeitraum verfolgen wollen, werden Sie die neue Energiesparoption begrüßen, mit der sich die Batterienutzungsdauer deutlich verlängern lässt. Eine weitere praktische Funktion heißt „Zurückverfolgen“. Damit lassen sich Ihre Routen einfacher zurückverfolgen, sodass Sie sich mehr auf den Laufspaß konzentrieren können, anstatt sich jede Kurve und Wendung der Strecke merken zu müssen.

Zu den weiteren Verbesserungen zählen eine Erinnerungsmeldung zur Speichersynchronisierung, automatische Laufschriftanzeige der Displays während des Trainings und vieles mehr. Stellen Sie die Verbindung Ihrer Uhr mit Movescount her, um Ihre Software zu aktualisieren und noch mehr Nutzen aus Ambit2 und Ambit2 S zu ziehen.

Unter den nachstehenden Links finden Sie weitere Informationen."

 

[http://www.suunto.com/de-AT/Support/Produktsupport/?product=7078

Bearbeitet von johnny
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