Beinahe elf Jahre ist es her, dass mein Brüderchen und ich am Wurbauerkogel Downhill fahren waren. Das ist uns aber erst wieder eingefallen, als wir den alten Einzelsessellift bei der kleinen Talstation zu Gesicht bekamen.
Seit damals hat sich einiges getan, und dann doch wiederum nicht so viel. Das Örtchen Windischgarsten in der Phyrn-Priel-Region in Oberösterreich, aus dem mehr oder weniger direkt aus dem Ort der Lift auf den Wurbauerkogel führt, wirkt mit seinen engen Gassen noch genauso idyllisch und vielleicht ein wenig verschlafen, wie dazumal.
Am Bikepark selbst wurde fleißig geschaufelt, und seit dem 24. Juni 2016 ist er nach einigen Schließungen in den vergangenen Jahren nun endlich offiziell auf einen dauerhaften Betrieb ausgelegt.
Mit drei Stecken, deren Namen auch mit dem Schwierigkeitsgrad bekannt vom Skifahren korellieren, darf auf Blue Lollipop, Big Red und Black Widow Gas gegeben werden.
Blue Lollipop ist besonders für Anfänger und Liebhaber von flowtypischen Strecken ein gefundenes Fressen. Mit seinen unzähligen Kurven aus Brechsand und zahlreichen Wellen schraubt man sich nach und nach vom Panoramaturm auf knapp 850 m Höhe hinunter ins Tal.
Spannend wird es ab Höhe der zweiten Sommerrodelbahn (die erste führt vom Gipfel hinunter).
Dort laden zwei Drops und zwei große, gut geshapte Tables zu Flugeinlagen ein.
Natürlich geht es aber auch heftiger zur Sache. Das eigentliche Prunkstück des Parks ist der riesige Wallride, der mit der richtigen Geschwindigkeit getroffen werden will, um es bis an die andere Seite nach einer 180 Grad Umrundung zu schaffen.
Und nein, man kann nicht raufklettern, dafür sind die Wände viel zu steil, runterrutschen dafür umso besser, wie auch ein paar Biker mit zu wenig Schwung bitter erfahren mussten.
Auch die Freunde von naturbelassenen Wegen werden nicht vergessen. Mehrmals schneiden Teile der roten Strecke, wie der "Red Root Carpet", die schwarze Black Widow-Route. Wurzeln und Steine gibt es dort genügend und somit auch reichlich zu tun für die Federung. Wer auf schwarz unterwegs ist, muss auch mit stärkerem Gefälle und der einen oder anderen kleinen Sprungmöglichkeit rechnen.
Ist man zügig unterwegs, kann man die rund 230 Höhenmeter in ein paar Minuten zurücklegen. Für den Lifttransport mit dem Einzelsessellift nach oben, braucht es für die selbe Strecke etwas länger. Dafür kann man anderen Parkbesuchern dann beim Fahren oder Stürzen zusehen, da ein großer Teil des Parks vom Lift aus einsehbar ist.
Zurück in die Zukunft: Im obersten Abschnitt der schwarzen Strecke findet sich eine Steilkante, die gedroppt werden kann. Die war auch schon Teil der Streckenführung vor elf Jahren, woran uns ein Bild, geschossen von Tom Hauke, erinnert. Der Fahrer im Bildervergleich (siehe unten) ist derselbe. Sein Kleidungsgeschmack hat sich zum Glück seitdem stark verbessert.
Der Eröffnungstag an sich war mehr als gut besucht. Verantwortlich dafür war einerseits sicher das gute Wetter (welches in dieser Saison wahrlich keine Selbstverständlichkeit ist), andererseits vermutlich der Umstand, dass bis um 20 Uhr (pünktlich vor einem heftigen Sommergewitter) jeder umsonst fahren durfte. Das lockte ganze Schulklassen an, die sich wacker die Streckenschwierigkeiten hinauftasteten, um es eines Tages den Heizern gleichtun zu können.
Und so fügt sich der Wurbauerkogel als neuster kleiner, aber feiner Bikepark offiziell in das österreichische Abfahrerbild ein. Und wer nach einem langen Tag im Sattel immer noch nicht ausgelaugt ist, der macht am besten ein paar Liegestütz am Parkausgang. Oder war das dann doch nicht für die Biker gedacht?
Alle Infos zum Park gibt's auf www.wurbauerkogel.at
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