riessi11407 Geschrieben 29. Juni 2007 Geschrieben 29. Juni 2007 29.06.2007 - Das T-Mobile Team hat die neun Fahrkarten für die Tour de France vergeben. Als Kapitän geht der dreimalige australische Zeitfahr-Weltmeister Michael Rogers am 7. Juli in London an den Start. Ihm zur Seite stehen Marcus Burghardt (23/Deutschland), Mark Cavendish (22/Großbritannien), Bernhard Eisel (26/Österreich), Linus Gerdemann (24/Deutschland), Kim Kirchen (28/Luxemburg), Axel Merckx (34/Belgien) und Patrik Sinkewitz (27/Deutschland). Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Giuseppe Guerini (37/Italien). Guerini war bei der Tour de Suisse mit Magenproblemen vorzeitig ausgestiegen. Er wird sich bei den nationalen italienischen Titelkämpfen am Sonntag einem letzten Leistungstest unterziehen. Die endgültige Entscheidung über seine Teilnahme fällt zu Wochenbeginn. Als Ersatzmann steht der Wittenberger Bert Grabsch (31/Deutschland) bereit. Als Sportliche Leiter gehen der Italiener Valerio Piva (48) und Brian Holm (44) aus Dänemark auf die Tour-Reise. Die 94. Auflage der „Grande Boucle" beginnt mit einem 7,9 Kilometer langen Prolog in der englischen Metropole London und endet am 29. Juli nach 3.550 Kilometern traditionell in Paris. Das Team-Management um den US-Amerikaner Bob Stapleton hat sich bei der Zusammensetzung des Tourkaders für eine „junge und ausgewogene Mannschaft“ entschieden, die „mit einer unbekümmerten und offensiven Fahrweise hoffentlich für Furore sorgt", sagt Stapleton. Ziel sei es, Michael Rogers beim Kampf um eine Top Ten-Platzierung zu unterstützen, zugleich aber auch die Gelegenheit zu einem Etappensieg zu nutzen. „Wir sind zuversichtlich. In Sinkewitz, Gerdemann und Merckx hat Rogers gute Rundfahrer an seiner Seite." „Die Tour ist offen wie nie zuvor", pflichtet Rogers bei, der seinen zehnten Gesamtrang aus dem Vorjahr gerne verbessern würde und dabei einen Platz unter den ersten Fünf anpeilt. Doch er hat auch Respekt vor der „Großen Schleife": „Die Tour ist das härteste Rennen im Kalender überhaupt. Da ist jede Etappe wie ein Weltcuprennen." Das Management will die Fahrer jedoch nicht unter Druck setzen. „Für uns kommt es darauf an, dass wir uns aktiv zeigen und wenig taktische Fehler machen. Wenn dann weniger herausspringt, ist das kein Drama", sagt Sportdirektor Rolf Aldag, „unsere Mannschaft muss sicherlich noch einiges lernen." In Marcus Burghardt, Linus Gerdemann sowie Mark Cavendish feiern gleich drei T-Mobile Profis ihr Debüt bei der Tour de France. Während der Wahl-Schweizer Gerdemann und auch Burghardt bereits an der Seite von Rogers beim Pyrenäentraining weilten, kommt die Nominierung des erst 22 Jahre alten Cavendishs für viele überraschend. Mit sechs Saisonsiegen hat sich der junge Brite in seinem ersten Profijahr zum Shooting-Star im Magenta-Dress entwickelt. „Die Mannschaft glaubt an ihn, und er glaubt an sich selbst, das hat er mit seinen Erfolgen bewiesen", sagt Stapleton, der jedoch realistisch bleibt. „In der Tour ist Erfahrung ganz wichtig. Für Mark bietet sich die fantastische Gelegenheit, dieses Rennen hautnah zu erleben und zu spüren, wie hart es dort zugeht. Daraus wird er für die Zukunft lernen." Gemeinsam mit dem vier Jahre älteren Bernhard Eisel will Cavendish auf den Flachetappen in der ersten Tourwoche seinen kraftvollen Antritt ausspielen und den Favoriten auf das Grüne Trikot ein Schnippchen schlagen. „Wer die besseren Beine hat, für den wird gefahren", betont der US-Amerikaner. „Das Zusammenspiel haben sie in der Vergangenheit schon erfolgreich praktiziert. Die beiden verstehen sich prächtig." „Für mich geht mit meiner Tour-Teilnahme ein Traum in Erfüllung. Ich werde alles geben, um mich für das Vertrauen der Sportlichen Leitung zu bedanken“, so Cavendish stolz. Große Stücke hält Rolf Aldag auch auf Eisel. „Wir haben Bernhard für große Aufgaben verpflichtet und nie einen Hehl daraus gemacht, dass wir mit ihm für die Tour planen. Er ist sehr endschnell, ein Mann für Tagessiege, hat aber auch bewiesen, dass er sich in den Dienst der Mannschaft stellen kann. Wir trauen ihm einiges zu“, begründet Aldag die Nominierung des Österreichers. Linus Gerdemann sieht seiner ersten Tourteilnahme gespannt entgegen. „Klar, das Lernen steht an erster Stelle“, sagt Linus Gerdemann, der den Lernprozess aber „natürlich gerne mit Erfolgen verbinden“ würde. Gleiches gilt für Klassiker-Spezialist Marcus Burghardt, der in diesem Jahr nicht zuletzt mit seinem Erfolg bei Gent-Wevelgem auf sich aufmerksam machte. Burghardt misst der Team-Manager eine taktische Schlüsselrolle bei. „Marcus wird in der ersten Rennwoche für die Sprinter arbeiten und danach immer wieder in Fluchtgruppen das Magenta-Trikot präsentieren." Unterstützung in den Bergen erhofft sich Rogers insbesondere von den beiden Routiniers Giuseppe Guerini und Axel Merckx, die es mit 18 Tourteilnahmen auf fast doppelt so viele Starts bei der Großen Schleife bringen wie ihre sieben Teamkollegen (11). Auch Patrik Sinkewitz und Kim Kirchen wissen, sich in der Bergwelt der Alpen und Pyrenäen zu behaupten. Der Luxemburger Kirchen demonstrierte seine gute Form zuletzt mit dem zweiten Platz in der Gesamtwertung bei der anspruchsvollen Tour de Suisse. „Kim fährt seit Saisonbeginn auf einem konstant hohen Niveau und scheut sich auch nicht davor, Verantwortung zu übernehmen", sagt Valerio Piva über den 28-Jährigen, der seinen Kontrakt mit dem T-Mobile Team um zwei Jahre verlängerte. (dw) Info: http://www.t-mobile-team.com/tmo_team/servlet/pages/942860/ref/894710 Zitieren
Empfohlene Beiträge
Dein Kommentar
Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.