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Sechs von sieben Klassen-Siegen beim 24-Stunden-Rennen in der Messehalle Freistadt gingen an Österreich.Das Leben ist eine Kurve. Vielleicht ist es aber auch eine Kehre. Manchmal ist es eine Rampe. und einmal alle 850 Meter ist es ein Sprung. Zumindest, wenn man Peter Deppner heißt, das Fahrradfahren in allen Disziplinen beherrscht und deshalb 24 Stunden lang mit einem eleganten Bunny Hop über Hindernisse hinwegsetzen kann, die andere nur kraft- und zeitraubend überrollen können.
Der Wiener Allrounder war vielleicht die größte Überraschung der diesjährigen Indoor-WM. Denn niemand, schon gar nicht er selbst, hatte damit gerechnet, dass er die Sache durchziehen würde. Von Anfang an in Führung, konnte Deppner kraft seiner Fahrtechnik und mangels langer Anstiege seinen Vorsprung ausbauen bzw. nach einer Pause zu Beginn des letzten Drittels zurückerobern. Anders als im Vorjahr und anders als viele Konkurrenten, musste er auch nicht wegen völlig lädierter Hände, Arme und Schultern vorzeitig aussteigen.Mit insgesamt 494 Runden und 420 Kilometern verwies er den ebenfalls unbeirrbar kurbelnden Thomas Walcher (MTB Team SV Oberhaus) und SU MTB-Teamkollege Leopold Heigl auf die Plätze. "Das ist das erste 24er, dass ich zu Ende gefahren bin", zeigte sich der frisch gebackene Weltmeister überglücklich.Nicht weniger überraschend endete der Solo-Bewerb der Damen. Mit sechs Starterinnen außergewöhnlich gut besetzt, wurde Vorjahressiegerin Irene Pfab (GER) von Anfang an durch ihre Landsfrau Caroline Pasedach unter Druck gesetzt. Zwar gelang der Titelverteidigerin kurz vor Halbzeit ein Führungswechsel, ihre junge Herausforderin ließ sich davon aber nicht entmutigen und bot der Favoritin die Stirn, bis diese sturzbedingt in den frühen Morgenstunden aufgab.Mit Rom-Siegerin Elisabetta Dasoli (ITA) hielt die ohne Betreuer oder sonstige Unterstützung angereiste Team Drinkuth-Fahrerin eine weitere Grande Dame erfolgreich auf Distanz und feierte schließlich nach 24 Stunden und 394 Runden einen wohlverdienten und vielbejubelten Sieg. Dritte wurde die Deutsche Regina Runge.Die Titelverteidiger bei den Zweierteams, René Reidinger und Andreas Rief (2radchaoten.com/www.mtbo-austria.at), fanden ebenfalls ihre Meister, konnten sich aber immerhin mit Respektabstand auf das Duo Robert Pröll/Manfred Freudenthaler (Intersport Pötscher Freistadt) Platz zwei sichern. Weltmeister in dieser Kategorie und die fleißigsten Kilometerfresser des gesamten Bewerbes wurden Wolfgang Krenn und Wolfgang Mayer (Bike Team Kaiser). 553 Runden knallten sie auf den diesmal angenehm trockenen und daher rutschfreien Asphalt der Messehalle.Weiters wurden Weltmeister in den Kategorien Dreier-, Vierer-, Sechserteams und einer Handicap-Wertung gekürt. Hier gingen die Titel an RC Pyhrn Priel/Rad Team Oberhofen/RC Mattighofen (3er), Sportivo Redzac Kreisel (4er), Redzac Kreisel (6er) und Hubert Lichtenegger. Insgesamt ließen sich knapp 180 Starter den Spaß eines MTB-Rennens unter Dach mit künstlichen Hindernissen, permanenter Musikbeschallung, beständigen Temperaturen und künstlichem Licht nicht entgehen. Wobei Spaß bekanntlich relativ ist - 29 Teilnehmer gaben mit Blasen, Schulter-, Rücken- und/oder Sitzbeschwerden, Magenproblemen, technischen Defekten oder wegen der Folgen eines Sturzes auf ...