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Dynafit Austria Skitour Cup

Dynafit Austria Skitour Cup

29.03.12 11:22 6.221Text: NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Fotos: Werbegams (2), Lugger, Posch
Marmotta Trophy als würdiger Abschluss der heimischen Skitouren-Serie brachte vier Weltcup-Top10-Plätze für Österreich.29.03.12 11:22 6.235

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29.03.12 11:22 6.2351 Kommentare NoMan
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Werbegams (2), Lugger, Posch
Marmotta Trophy als würdiger Abschluss der heimischen Skitouren-Serie brachte vier Weltcup-Top10-Plätze für Österreich.29.03.12 11:22 6.235

International betrachtet, war der Weltcup in Südtirol das vorletzte große Stelldichein der Skitouren-Racer. National bildete die Marmotta Trophy den würdigen Abschluss des Dynafit Austria Skitour Cup – mit durchwegs erfreulichen Ergebnissen. Die Österreicher erkämpften vier Top Ten-Platzierungen. Die ASTC-Gesamtsiege gehen nach sieben Bewerben an den Steirer Andreas Trockner und die Südtirolerin Andrea Innerhofer.

Im Martelltal (ITA) lieferten sich am Sonntag, 25.3.2012 knapp 300 Skibergsteiger auf der rund 1.740 Höhenmeter umfassenden Strecke mit mehreren Aufstiegen, Abfahrten und Tragepassagen einen Kampf gegen die Zeit und die Konkurrenz. Die Tagessiege gingen letztlich sowohl bei den Herren, als auch bei den Damen nach Frankreich: William Bon Mardion und Laetitia Roux dominierten das Rennen.
Den Österreichern, die sich im internationalen Teilnehmerfeld mehr und mehr als gute Techniker erweisen, sind die schwierigen Bedingungen (wenig und v.a. hart gefrorener Schnee) zugute gekommen. Der Tiroler Alex Fasser (Lermoos) konnte dadurch erneut einen Top Ten Platz erreichen, mit Rang 9 zeigte sich der Österreichische Meister sehr zufrieden. „Es freut mich sehr, dass mir dieses Rennen wieder gut aufgegangen ist, denn es war doch ein äußerst schwieriger Bewerb mit starken Konkurrenten“, so Fasser.
Stark unterwegs, obwohl gesundheitlich leicht angeschlagen, der Osttiroler Martin Weißkopf (Prägraten). Er sorgte in der Espoir Klasse für einen 8. Rang und erreichte somit einen weiteren der insgesamt vier TopTen Plätze für Österreich.
Ein großartiges Debüt gab der junge Tiroler Clemens Steinberger bei seinem ersten Weltcup Bewerb. In der Cadet Klasse lief er ein souveränes Rennen und erreichte auf Rang 7 das Ziel. Dieselbe Platzierung ging sich für seine Tiroler Teamkollegin, Veronika Swidrak aus. Die Radfelderin ging ebenfalls zufrieden aus dem Weltcup Bewerb.

Positives Resümee

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Der Leopard wies den ASTC-Athleten (hier Veronika Swidrak) 2011/12 erstmals den Weg ...

Anders als der Weltcup, der Mitte April eine letzte Station in Tromsö/NOR zu absolvieren hat, ist die heimische Rennserie mit der Marmotta Trophy nun beendet. Die Gesamtsieger heißen Andreas Trockner (H.P.Tri Union Lungau) und Andrea Innerhofer (Skialprace Ahrntal), die Nachwuchsklassen dominierten Ina Forchthammer und Clemens Steinberger (Cadet) bzw. Maria Hochfilzer und Johann Stuhler (Junior). Schnellste Master waren Monica Sartogo und Thomas Koller. Sieben Rennen umfasste der heuer erstmals von Dynafit gesponserte Austria Skitour Cup, und die Bilanz zu Saisonende fällt äußerst positiv aus.
Sowohl die Vertreter des hinter der Oberliga-Serie stehenden Verbandes ASKIMO als auch des Titelsponsors freuen sich über die erfolgreiche Nutzung von Synergien: "Vor allem von Dynafits Marketing-Know How konnten wir enorm profitieren. Und auch im technischen Bereich, etwa bei den Markierungen und Absperrungen, wurden Verbesserungen möglich", so ASKIMO-Geschäftsführer Karl Posch. Dynafit wiederum verbucht für seine Marke mehr Authentizität und Athletik. "Durch den gemeinsamen Auftritt sind wir als Tourenski-Komplettausrüster noch glaubwürdiger geworden", findet die Marketing-Leiterin für Österreich, Karoline Hojas von der Salewa-Gruppe, der das ursprünglich österreichische Unternehmen seit 2003 angehört.
Ins Leben gerufen wurde der ASTC im Jahr 2002, jeweils fünf bis zehn Bewerbe in Österreich, Deutschland und Italien zählten seither zur nationalen Serie der Skibergsteiger. Mit der Marmotta-Trophy war der Cup heuer auch an den Weltcup angebunden.
Der ASTC wird gemäß internationalen Reglements und Sicherheitsstandards durchgeführt und besteht aus Vertical- (nur Aufstieg) und Individual-Bewerben (mehrere Auf- und Abstiege). Das größte Plus des Zusammenschlusses, die Tatsache, dass für die Teilnehmer mit der verpflichtenden Lösung einer Lizenz auch eine Versicherungslösung geschaffen wurde, musste bisher noch nie in Anspruch genommen werden. "Wir haben seit Bestehen des Cups praktisch null Unfälle", bilanziert ASKIMO-Präsident Konrad Meindl nicht ohne Stolz.

Offiziell nicht anerkannt

Zufrieden ist man im Verband auch mit der allgemeinen Entwicklung des Marktes. Mindestens 500.000 Tourengeher, davon ca. 2.000 aktive Rennläufer, gibt es gemäß aktueller Umfragen mittlerweile in Österreich. In puncto Kaufverhalten (Hardware, Bekleidung) wird seit Jahren ein Wachstum von mindestens 15% pro Jahr registriert. In der Wintersaison 2010/2011 wurden bei uns rund 45.000 Tourenski verkauft (zum Vergleich: Langlauf ca. 39.000, Snowboard ca. 31.000, Alpinski ca. 350.000).
Umso paradoxer ist, dass es sich beim Skibergsteigen in Österreich – anders als in 31 (Nachbar-)Ländern – nach wie vor um eine staatlich nicht anerkannte Sportart handelt. International hat der ASKIMO bereits seit Jahren den Sanktus des ISMF, von der heimischen BSO hingegen wurde der Antrag auf offizielle Anerkennung am 19.11.2010 zum zweiten Mal abgewiesen, zuletzt aufgrund des intern laufenden Reformprozesses. Nachdem die Österreichische Bundes-Sportorganisation nach wie vor in der Umstrukturierung ist, wurde 2011 auf einen neuerlichen Aufnahme-Antrag verzichtet. „Das Ansuchen bleibt aber aufrecht“, bekräftigt Konrad Meindl den Willen des ASKIMO, in den Kreis der Anerkannten aufzusteigen und damit auch Anspruch auf Sporthilfe und sonstige Fördermittel zu haben.
Eine offizielle Anerkennung würde zudem Trainerausbildungen, die Bildung eines Schüler-Kaders oder die Abstellung von Mitarbeitern für die Administration befördern. „Momentan sind unsere Athleten allesamt normal berufstätig“, erklärt Nationaltrainer Alexander Lugger den unmittelbarsten Wettbewerbsnachteil gegenüber der internationalen Konkurrenz.
Umso bemerkenswerter die heurige Erfolgsbilanz des 16-köpfigen Kaders und seiner fünf Betreuer: Drei WM-Medaillen und regelmäßige Top Ten-Platzierungen im Weltcup gehen auf das Konto der Nationalmannschaft. „Darauf wollen wir aufbauen. Die Jugendlichen sollen lernen und Erfahrungen sammeln, die Älteren können es in die Top 5 im Weltcup schaffen“, formuliert Lugger seine künftigen Erwartungen.

  • Martin WeisskopfMartin Weisskopf
    Martin Weisskopf
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  • Alexander FasserAlexander Fasser
    Alexander Fasser
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