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iXS Knieschützer

iXS Knieschützer

18.01.16 09:06 7.294Text: Ralf Hauser
Ralf Hauser
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Fotos: Ronny Kalchhauser/karo.xyz, Lisa Fail, NR22, Chiara Stifter
Knieschützer gesucht? iXS bietet eines der umfangreichsten Angebote, um für jeden Einsatzzweck gerüstet zu sein, und Bikeboard.at hat's getestet.18.01.16 09:06 7.356

iXS Knieschützer

18.01.16 09:06 7.3562 Kommentare Ralf Hauser
Ralf Hauser
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Ronny Kalchhauser/karo.xyz, Lisa Fail, NR22, Chiara Stifter
Knieschützer gesucht? iXS bietet eines der umfangreichsten Angebote, um für jeden Einsatzzweck gerüstet zu sein, und Bikeboard.at hat's getestet.18.01.16 09:06 7.356

Wer ein paar Jahrzehnte auf dem Bike sitzt und sich zu den abfahrtslastigen Kategorien hingezogen fühlt, sammelt unweigerlich Erfahrungen mit verschiedensten Knieschützern. Oftmals sind diese negativ, denn etliche Schoner entpuppen sich als zu weit, zu eng, kratzig, rutschend, zu heiß, zu auftragend, einschneidend oder einengend. Nach einer langen Testphase von über einem Jahr kann ein Grüppchen von uns, das mit den iXS-Modellen Flow, Carve und Cleaver ausgerüstet war, allerdings guten Gewissens behaupten, dass der Schweizer Hersteller verstanden hat, worauf es ankommt.

Flow Knee

Zusammen mit Altmeister Hans Rey entwickelt für den Trail- und Enduro-Einsatz, ist der leichtgewichtige Flow reduziert auf ein schlankes Design und maximalen Bewegungsfreiraum. Seine Features lassen sich trotzdem sehen: X-Matter nennt sich das absorbierende Material, welches im Knieschützer eingearbeitet ist. Neben seiner Flexibilität bietet die Zusammensetzung des Slow Rebound Foam eine hohe Absorptionsfähigkeit von Schlagenergie. Das gesamte umschließende Material des Schützers besteht aus Aero Mesh, einem schweißabsorbierenden und antibakteriellen Stoff, welcher Geruchsbildung unterdrücken soll.

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Die Frontseite ist mit einer rissfesten und flexiblen Schicht aus Kevlar bestückt. Das flexible LoopLock Klettband an der Unterseite sorgt für Halt, ohne zu stark einzuengen. Zusätzlich gewährleisten Silikonstreifen auf der Innenseite, dass der Flow Knee nicht verrutscht. Der Flow erfüllt die EN1621-1 Sicherheitsnorm und ist in den vier Größen S, M, L und XL sowie den Farben grau und schwarz erhältlich.

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On the trail

Um den Flow anzulegen, muss man die Schuhe ausziehen, da es keinen Zipp oder sonstige Schnellverschlüsse gibt. Das vermeidet im Gegenzug potenzielle Scheuerstellen und ermöglicht einen besseren Sitz. Aufgrund seiner minimalen Größe ist das aber ohnehin kaum ein Problem, haben ihn doch die meisten von uns bei der Auffahrt einfach am unteren Bereich der Schienbeine platziert, mit den Kappen nach außen gedreht. Dort sitzt er auch an heißen Tagen locker und stört so wenig, dass man ihn mitunter sogar völlig vergisst.
Der Vorteil dieser Transportweise liegt vor allem darin, dass man mit einem simplen einhändigen Griff den Schützer schnell über das Knie ziehen kann und hierfür nicht einmal zwingend vom Bike steigen muss. Auf diese Art und Weise haben wir unzählige kurze und lange Touren gemeistert, und werden noch etliche hinter uns bringen. Für kürzere Anstiege kann man den Flow übrigens auch einfach anlassen.
Führt die Route elends lang zum heiß ersehnten Downhill, ist das Packmaß des Flow klein genug, um ihn meistens auch innerhalb des Rucksacks verstauen zu können. Für manche Knieschützer-Befestigungssysteme an der Unterseite von Rucksäcken (bei welchen die Schützer mit zwei Querriemen gehalten werden) sind die Flow fast schon zu klein, um sie fest verzurren zu können. Da kann es vorkommen, dass sie sich lösen und dann herumbaumeln, oder im schlechtesten Fall verloren gehen.

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Geht es um den Tragekomfort, dann gehören die Flow Knee wohl zu den bequemsten Schützern überhaupt, die am Markt erhältlich sind. Auch nach langem Tragen gibt es keinerlei Stellen, die auf der Haut reiben - egal, ob bei schlanken oder festeren Beinen.
Apropos schlanke Beine: bei Größe S werden auch Fahrer die keine Beinumfänge eines Arnold Schwarzenegger aufweisen können, mit passgenauem Sitz beglückt. Keine Selbstverständlichkeit in der Welt der Knieschoner ...
Die Hitzeentwicklung hält sich sogar bei hohen Temperaturen in Grenzen, der Verschluss lässt dank des Aufbaus keine Klettband-Teile zum Vorschein kommen, die sich im Gewand verfangen könnten.

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Überraschenderweise ist die Schutzfunktion des kleinen Flow mit seiner gut umschließenden Form der Kniekappe durchaus überzeugend und übertrumpft andere Konzepte mit dünnen Schutzschichten in ihrer Schlagabschwächung bei weitem. Unter uns aufgeteilt, durfte der Flow mehrmals beweisen, dass seine Absorptionsfähigkeit etwas taugt. Dazu zählten ein paar Tuchfühlungen auf Trails bei niedrigeren Geschwindigkeiten, High-Sider auf flow-ähnlichen geschotterten Abfahrten und auch ein etwas massiverer Abgang auf steinigem Boden.
Nach diesen Stürzen saß manchmal einer der Schützer leicht verdreht auf dem Knie; ein komplettes Wegrutschen kam allerdings nie vor und schwerere Verletzung im Kniebereich ist während der Testphase auch keine aufgetreten. So soll es sein!
Man muss allerdings anmerken, dass designbedingt die Möglichkeit bestehen könnte, seitliche Schläge abzubekommen, da hier kein zusätzliches Padding besteht. Für Hardcore-Downhilleinsätze ist man naturgemäß mit voluminöseren Schützern besser beraten.

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Fazit

iXS Flow Knee
Modelljahr:2015
Testdauer:ca. 20 Monate
Preis:€ 69,95
+perfekt für Trail- und Enduroeinsätze
+sehr guter Sitz
+keine Scheuerstellen
+sehr leicht
+keine Einschränkung beim Treten
+keine große Hitzeentwicklung
+kleines Packmaß
orelativ geringer seitlicher Schutz
BB-Urteil:Klein aber fein: Der Flow ist der ideale Begleiter auf jeder Tour.
Ohne lange um den heißen Brei herumzureden: Der Flow Knee ist einer der besten Trail- bzw. Enduro-Schützer, die wir jemals gefahren sind und wir können ihn nur wärmstens weiterempfehlen!
Klein und leicht genug, um sie ständig anzulassen (bzw. zu den Schienbeinen abzustreifen) oder im Rucksack zu verstauen, überzeugt ihre Schutzfunktion selbst bei härteren Stürzen.


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Carve Knee

Auch das Carve-Modell kommt, ähnlich dem Flow, ohne Hartschalen aus und ist demenstprechend komfortabel zu tragen. Anders als der Flow deckt der Carve aber einen größeren Knie- und Schienbeinbereich ab, womit sie auch für etwas härtere Einsätze gerüstet sind.
Auch hier kommt der schlagabsorbierende X-Matter-Protektor zum Einsatz, mit einer flexiblen aber reißfesten Schicht aus Kevlar auf der Vorderseite. Als Hauptmaterial wird leichtes, antibakterielles und feuchtigkeitstransportierendes AeroMesh verwendet. Flexible LoopLock Verschlüsse an der Ober- und Unterschenkelseite sorgen für festen Sitz, unterstützt durch Silikoneinlagen auf der Innenseite der Öffnungen.

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Erhältlich in vier Größen S, M, L und XL sowie in drei Kindergrößen KS, KL und KM. Der Carve erfüllt die EN1621-1 bzw. EN1621-2 Norm.
Mittlerweile wurde der Carve vom Carve Evo abgelöst, der unter anderem über ein verlängertes Protektorenstück und verlagerter Anbringung des Verschlusses in der Region des Oberschenkels verfügt.

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Im Härtetest

Im Vergleich zum Flow umschließt der Carve das Bein noch enger und sitzt so fest, als hätte man ihn mit Superkleber angeklebt. Das gilt auch dann, wenn man ihn beim Bergauffahren auf das Schienbein schiebt. Durch seine Länge ist die Hitzeentwicklung unter dem Schützer dementsprechend höher als die des Flow und macht sich durch sein größeres Volumen etwas mehr bemerkbar.

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Sitzt der Carve am Knie (ein einhändiges Anziehen lässt sich aufgrund des festen Sitzes nicht ganz umstandslos bewerkstelligen) schränken die zusätzlichen Schutzeinlagen auf der Seite beim Treten nicht ein und vermittelt der Carve durch seinen größeren Abdeckungsbereich hohes Vertrauen.
Dementsprechend eignet sich der Schützer hervorragend für Hardcore Enduro-Einsätze oder sogar zum Downhillen. Hier scheiden sich gewiss die Geister, ob ein Protektor ohne Hartschale dafür geeignet ist, aber der gebotene Komfort, den die flexiblen Carve über den ganzen Tag hinweg lieferten, ohne trotz festem Sitz einzuschneiden, schien für zumindest einen der Tester Grund genug, fortan die Downhill-Tage mit dem Carve zu bestreiten.
Vor allem an heißen Tagen boten die Schützer, verglichen mit anderen Modellen, ein recht angenehmes Klima, obwohl man auch mit ihnen nicht einem gewissen Grad an Schweißentwicklung entkommt.

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Wirklichen nennenswerten Bodenkontakt hat es mit dem Carve allerdings noch keinen gegeben, darum enthalten wir uns lieber eines Kommentars, ob bei einem direkten Aufschlag bei Downhill-Geschwindigkeit auf eine Wurzel oder einen Stein wirklich kein Schaden entsteht. Obwohl die Knieschützer zumindest je nach Schienbeinlänge das obere Drittel abdecken, können sie gegen vom Vorderrad hochgewirbelte Steine oder die Pins beim Abrutschen vom Pedal natürlich nichts ausrichten. Eine Narbe eines Testers, der am unteren Schienbein von einem größeren Stein getroffen wurde, beweist es.

Fazit

iXS Carve Knee
Modelljahr:2015
Testdauer:ca. 12 Monate
Preis:€ 89,95
+perfekt für Hardcore-Enduroeinsätze
+sehr guter Sitz
+keine Scheuerstellen
+verhältnismäßig leicht
+kaum Einschränkung beim Treten
+gute Abdeckung der Polsterung
omittelmäßige Hitzeentwicklung
okann für Auffahrten auf Schienbein abgestreift werden aber dabei etwas störender als Flow
BB-Urteil:Bombenfester Sitz und gute Schutzfunktion, ohne die Tretbewegung nennenswert einzuschränken.
Alle, die gerne eine etwas härtere Gangart an den Tag legen, aber größtmögliche Bewegungsfreiheit suchen, werden mit dem Carve ihre Freude haben. Sein geringes Gewicht in Kombination mit gut abdeckender Polsterung liefert eine gute Kombination für Hardcore Enduro-Einsätze.



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Cleaver Knieschoner

Wer's gerne ein bisschen härter hat, der wird beim Cleaver fündig. Entwickelt für Downhill und andere Gravity-Disziplinen, ist der Knieschützer mit Features nur so vollgestopft.
Eines der Hauptmerkmale ist das Kneegusset, eine Vorformung für die Kniescheibe, um auch bei Bewegungen den Schützer stets an der rechten Stelle zu behalten. Mit der flexiblen SqueezeBox (eine Ziehharmonika-änliche Verbindung) werden die Knie- und Schienbeinschale miteinander verbunden, damit Beweglichkeit beim Abknicken des Kniegelenks gewährleistet ist, aber kein ungeschützter Freiraum entsteht. Die Kompressionsschalen selbst hören auf den Namen ArmadilloDuo und bestehen aus einem zweilagigen schlagabsorbierenden Polypropylen.
Lüftungslöcher in den Hartplatten sorgen für Temperaturreduktion im Inneren.

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NockOut-Zonen an den Knieseiten, am oberen Oberschenkel und seitlich der Schienbeine liefern mittels absorbierendem Padding weiteren Schutz, sollten die Schläge nicht frontal auf den Schützer prallen. Wie bei den meisten Schützern von iXS kommt auch hier das schweißabsorbierende und antibakterielle AeroMesh-Material zum Einsatz. Ebenso die dreifachen LoopLock verschlüsse an Ober- und Unterseite des Kniebereichs sowie an der Unterseite des Schienbeinbereichs, sowie Silikoneinlagen auf der Innenseite der Öffnungen, um ein Verrutschen zu verhindern.
Der Cleaver erfüllt die EN1621-1 Sicherheitsnorm. Er ist in den vier Größen S, M, L und XL sowie den Farben schwarz, grün und weiß erhältlich.

Der Cleaver ist in einer bauähnlichen Version mit kürzer gehaltenem Schienbeinschutz als Dagger erhältlich.

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Bei der Abfahrt

Kommt man sich beim Tragen mancher vollwertigen Downhill-Schützer manchmal so vor, als wäre man Teil einer historischen Ritterspiel-Inszenierung, trägt der Cleaver angenehm gering auf und liefert ein schlankes Erscheinungsbild. Dieses Bild trügt nicht, denn auch beim Treten fällt der Cleaver nicht unangenehm auf und schneidet nicht ein. Selbst nach einem langen Tag im Bikepark entstehen keine Druck- oder Scheuerstellen.
Größe S passt auch sehr gut bei schlanken Beinen. Die Schuhe muss man ausziehen, um den Schützer anlegen zu können, dafür reduziert sich aber auch die Gefahr von Scheuerstellen und wird fester Sitz durch das umschließende Stretch-Material gewährleistet.

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Der Rundumschutz machte sich in der Praxis bisher bestens bezahlt und es gab keine Stellen, an denen eine Verletzung aufgrund von zu geringem Schutz entstanden. Auch beim vollen Abwinkeln des Beins liefert das zusätzliche Padding am Oberschenkelbereich noch Schutz. So soll es sein, das fördert das Vertrauen in die Kneeguards und kann bei dummen Sturzsituationen den Unterschied zwischen Weiterfahren und Verletzungspause bedeuten. Selbst harte Aufschläge oder aufgewirbelte Steine oder Stöcke werden aufgrund der Kombination von Hartschale und darunter liegenden schlagabsorbierenden Schichten gut gefiltert.

Naturgemäß wird es unter den voll abdeckenden Protektoren je nach Wetterlage etwas warm, es geben aber zahlreiche Luftlöcher ihr bestes, um die Schweißentwicklung zu minimieren. Die Länge der Schienbeinschützer ist gut gewählt, damit sie auch bei Verwendung von knöchelhohen Schuhen nicht mit solchen kollidieren.
Besonders positiv fiel bei den Verschlüssen auf, dass dank ihres Aufbaus keine Fanghaken des Klettbands zum Vorschein kommen, die sich im Gewand verheddern könnten.

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Fazit

iXS Cleaver Knieschützer
Modelljahr:2015
Testdauer:ca. 20 Monate
Preis:€ 99,95
+ideal für Downhill- und andere Gravity-Einsätze
+sehr guter Sitz
+keine Scheuerstellen
+schlanker Look
+wenig Einschränkung beim Treten
+gute Abdeckung der Polsterung
+sehr guter Schutz durch Hartschalen
+Länge des Schienbeinschutzes kompatibel mit knöchelhohen Schuhen
omittelmäßige Hitzeentwicklung
BB-Urteil:Der Schützer für's Grobe im schlanken Look und ohne wirkliche Schwächen.
Wer nach bestmöglichem Schutz bei gleichzeitig gering auftragendem Look sucht, trifft mit dem Cleaver Knee Guard eine gute Wahl.
Die zahlreichen Features sind mehr als nur ein Marketing-Gag und bewirken positive Eigenschaften, die man bei einem kompletten Schützer sucht: Rutschsicherheit, hohen Tragekomfort und gute Protektion.





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Fahre seit 2 Jahren den Cleaver und bin begeistert. Ganzer Tag im Bikepark und keine Druckstellen, auch auf der Hausrunde mit dem "normalen" MTB geht er gut und ist zudem super an den Materialschleifen vom Evoc zu verstauen. Nach 2 Jahren merkt man zwar an den Gummierung der Klettverschlüsse leichte Risse die aber die Funktion nicht beeinflussen.

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