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Trans Provence

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10.02.25 13:17 3.604Text: Livi FabbrisFotos: Markus EmprechtingerAuf endlos langen Natur-Singletrails durchs Hinterland der Côte d'Azur bis ans Mittelmeer. So, wie einst die MTB-Elite beim legendären Endurorennen, nur stressfreier - zumindest, so lange das Auto mitspielt ...10.02.25 13:17 7.740

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10.02.25 13:17 7.7401 Kommentare Livi Fabbris Markus EmprechtingerAuf endlos langen Natur-Singletrails durchs Hinterland der Côte d'Azur bis ans Mittelmeer. So, wie einst die MTB-Elite beim legendären Endurorennen, nur stressfreier - zumindest, so lange das Auto mitspielt ...10.02.25 13:17 7.740

Der Duft von Lavendel und die Aromen der Kräuter der Provence umhüllen die atemberaubenden Trails der französischen Alpen ...
Diese idyllische Vorstellung mag einer legendären MTB-Gegend in Südfrankreich gerecht werden und auch sonst vieles trefflich beschreiben, was sich im Hinterland der Côte d'Azur abspielt. Für die abenteuerlichen Enduro-Reisen mit Flat Sucks genügen sie sicherlich nicht. Schon gar nicht für die "Mutter aller Enduro-Touren", die Trans Provence, denn die steht für sechs Tage lang shutteln, treten, schieben, tragen und unglaublich viele Tiefenmeter auf den bestausgewählten Trails der Provence sammeln - von Briançon bis Menton.

Bereits beim Abholen der Gäste versprach die Woche, etwas ganz Besonderes zu werden. Sieben Enduro-Rennfahrer, Bergsteiger, Biker, Bergführer und Legenden der Bike-Geschichte waren hier versammelt. Und dann waren da noch Markus, der Head von Flat Sucks, und ich, Shuttle-Fahrerin Livi.
Genau aus dieser, meiner, Perspektive habe ich das Abenteuer festgehalten.

 Die Mutter aller Enduro-Touren 

Trans Provence: auf Singletrails von Briançon ans Mittelmeer
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Epischer Auftakt

Am Tag nach unserer Ankunft in Briançon starteten wir bereits recht früh am Morgen und shuttelten bei Regen und Nebel einen langen Pass hinauf, vorbei am Skiörtchen La Chalp.
Motiviert erkurbelten die Männer sodann gemütliche 400 Höhenmeter und genossen die ersten Tiefenmeter so hemmungslos, dass sie bereits nach kürzester Zeit ein riesiges Loch im Mantel mit Tubeless-Salami stopfen mussten. Gott sei Dank bremste der Matsch auf dem Trail die Truppe, andernfalls hätte man diese Euphorie nicht im Geringsten dämpfen können. Aber wen wundert’s: Auf den Teilstrecken eines der legendärsten Enduro-Bewerbe kann die Freude schon mal mit einem durchgehen!

Währenddessen ging ich gemütlich einkaufen und versuchte, die Jausenwünsche zu erfüllen. Ich besorgte Snacks für die nächsten zwei Tage, die aber letztlich nur für diesen einen Tag ausreichen sollten.
Treffpunkt war die Kapelle Saint Pierre, ein idyllischer Platz, wo zu dieser Jahreszeit die Hirtenhunde, Patous, die Schafe ins Tal trieben. Als die Biker ankamen, freuten sie sich, dass das Auto mit der Jause vor Ort war und setzten sich an die angerichtete Tafel. Kurz stellte ich mir humorvoll die Frage, ob ich es ihnen übelnehmen sollte, dass sie sich freuten, dass das Auto die Jause vorbereitet hatte. Doch sie sollten später noch sehen, wer sie bis zum Schluss unterstützte und wer sie im Stich ließ.

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Frisch gestärkt folgten 1.000 Höhenmeter, von denen knapp die Hälfte getragen und die andere größtenteils geschoben werden musste. Doch es wartete ein super flowiger Trail, der auch technische Segmente beinhaltete und mit weiteren knackigen 150 Höhenmetern das Letzte herausholte.
Ein schmaler Grat über graue Erde führte zum letzten Abschnitt. Natürliche Anlieger und Flow ohne Ende bis nach Barcelonette sorgten für große Vorfreude auf die nächsten Tage.

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Bike, eat, repeat

Der Col d'Allos war gesperrt, und so nahmen wir am nächsten Tag sehr früh die Fahrt über den Col de la Cayolle durch das Nationalparkgebiet Mercantour auf. Biken abseits der Straßen ist hier nicht erlaubt und kann Strafen im fünfstelligen Bereich nach sich ziehen. Deshalb blieben wir im Auto und fuhren zum ersten Mal den Pass drüben auch wieder hinunter bis ans Ende des Parks.
Plötzlich ein Schild: „Straße ist ab Kilometer X ab 10 Uhr gesperrt.“ Noch waren wir in der Zeit, aber wo war diese Baustelle genau? Die Biker stiegen aus und trödelten, obwohl es schon zehn vor zehn war! Nervös nahm ich schließlich die Fahrt zum Parkplatz auf und kam überraschenderweise ohne Straßensperre problemlos an. Meine Sorgen waren wieder einmal umsonst.
Im Bus warten und die Jause herrichten war definitiv etwas für Anfänger, und so machte ich mich selbst mit dem Enduro-Bike auf den Weg zum Pass Col de Champ.

Während ich eine geniale Abfahrt mit acht Geiern und zwei Patous hatte, kämpften die Herren auf einer anspruchsvollen Strecke: 300 Höhenmeter treten, gefolgt von 800 abwechslungsreichen Höhenmetern mit Schiebe-, Trage-, Tret- und Durchbeiß-Passagen.
Aber das, was einen dort oben erwartet, ist nur schwer in Worte zu fassen. Schwarze Erde, goldene Wiesen und eine Abfahrt, die definitiv mit einer 1+ zu küren ist.

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Trotz 1.400 Höhenmetern hatte das Auto rechtzeitig die Zwischenmahlzeit hergerichtet. Und wieder einmal wurde der Jausenkorb bis auf die letzten Brösel geplündert.
Doch was tun, wenn der nächste kleine Mini-Supermarkt in Colmars unerwartet geschlossen hat? Man kauft den nochmal besseren Imbiss, besucht zu diesem Zweck den Fleischhauer des Ortes, der auch Käse und Oliven verkauft, und radelt außerdem zu einer kleinen Boulangerie, um köstliches Baguette zu erstehen. "Braves Auto!"

Da Jause einkaufen jedoch nicht das Hauptabenteuer ist, shuttelten wir zunächst zum Col de Champ, und eine Abfahrt nach Colmars stand an: Cow-Rock'n'Roll.
Weil der Trail zwischendurch ordentlich von Kühen zertrampelt wurde, war es eine ganz besondere Abfahrt. Doch lässt man den Kuh-Pfad hinter sich, schlagen Bikerherzen höher. Gerade im Herbst leuchtet der Wald in allen Farben, und als Abschluss wird man direkt von den historischen Monumenten in Colmars begrüßt.

 Braves Auto! 

Geht sogar einkaufen und richtet die Jause her ...
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Als Shuttle-Fahrerin hat man es nicht immer leicht: Während man sich nach dem eigenen Bike sehnt, gilt es, die kurvenreichen Straßen mit Bus und Anhänger zu meistern. Doch im Vergleich zur Trans Piemont ist die Provence ein Kinderspiel. Dank der Tour de France glänzen die Pässe mit nahezu perfektem Asphalt und breiten Kurven.
Ein paar schottrige Auffahrten? Kein Problem. Wenn ich an die herausfordernden Strecken des ligurischen Grenzkamms denke, wird in Südfrankreich jede Fahrt zum Genuss.

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Nasse Erde, graue Erde, rote Erde

Am dritten Tag überraschte uns Regen, und schnell wurde klar: Männer und Wasser sind nicht die besten Freunde. Ein mutiger Held lud die Bikes ab und versuchte, die anderen zu motivieren.
Dann standen 700 Höhenmeter an, die die Gruppe schiebend und tretend bewältigen musste. Das Auto fuhr zurück nach Colmars.
Von dort machte ich mich auf den Weg, die anderen wieder zu treffen. "Wenn du am Trail-Einstieg ‘Livi' siehst, sind wir bereits unterwegs. Andernfalls wartest du auf uns." Das klang einfach, war aber im Matsch eine echte Herausforderung. Jedes Matschloch schien mir Buchstaben zuzuflüstern.

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Doch plötzlich hörte ich Jubel und fragende Rufe: "Wo bleibt die Jause?" Der Hunger war groß. Aber zuerst nahmen wir gemeinsam die Tiefenmeter in Angriff, und der Adrenalinkick war überwältigend. Der Flow war einfach unglaublich. Trotz vieler Warnungen vor Absturzgefahr brettertern wir ordentlich dahin und verloren völlig das Gefühl der Angst vor dem Sturz.

In einer unvermittelt auftauchenden Kurve verschwand aber mein Übermut abrupt, als ich einen Fahrer kopfüber in einem Baum hängen sah. Schockiert sprang ich vom Bike. Mit dem Schlimmsten rechnend, rannte ich zum Verunfallten hin, doch dieser überraschte mich mit einem Lachen.
Es ging ihm gut, und seine einzige Sorge galt dem Zustand seines Bikes. Ein wahres Glück im Unglück.

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Ein Trail nach Entraunes, eine Mittagspause und ein weiteres Wege-Highlight warteten auf uns, und dieses Mal durfte ich ebenfalls biken. Die Abfahrt auf der grauen Erde - eine Spielwiese für alle Bike-Liebhaber. Ein Rollercoaster für alle, die nicht immer nur den gleichen Weg nehmen wollen.
Unzählige Varianten führen zum Parkplatz nach unten. Fotoaufnahmen der Spitzenklasse entstanden. Kaum zu glauben, zwei weitere Shuttles standen an, und wir knackten die 4.000 Tiefenmeter.

Nach einer Übernachtung in Valberg ging es gemütliche 200 Höhenmeter auf Schotterwegen bergwärts bis zu mehreren kleineren Speicherseen. Direkt von dort gelangt man in den Bikepark von Valberg - für mich ein lohnender und empfehlenswerter Abstecher. Zu dieser Jahreszeit hatte der Lift leider bereits geschlossen, aber die Trails waren großartig.
Die Reisegruppe sammelte weitere spektakuläre Eindrücke beim Biken über die rote Erde. Die Abfahrt nach Puget-Théniers führte über rotes Gestein. Später sorgten Markus Aufnahmen für erneutes Staunen, und auch ich bekam am Abend die Szenen zu Gesicht.

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Das Auto: DNF

Die Reise mit Bus und Anhänger durch die rote Schlucht war ein ganz besonderer Moment. Nicht nur das Panorama sorgte für Adrenalin, sondern auch das Aufblinken eines Warnsignals des Autos. Das Piepsen schreckte uns alle aus unserem Mittagstief.
"AdBlue-Störung. In 800 Kilometern kein Motorstart möglich!" Und nach weiteren zehn Sekunden: "AdBlue-Störung. In 0 Kilometern kein Motorstart möglich!"
Ausgerechnet in diesem Moment fuhren wir durch eine Baustelle. Fingerspitzengefühl war gefragt, um das Auto zwischen Baufahrzeugen und Felsen zu manövrieren, ohne dass es mit Anhänger bergauf abstirbt. Angespannt und sehr beunruhigt kamen wir oben, direkt vor Roubion, an. Das Auto stellten wir natürlich nicht mehr ab und ließen es laufen.

Auskünfte über Werkstätten und mögliche Lösungen erhielten wir nur spärlich. Schließlich schickte mich Markus mit der Bikegruppe los. Ein Bergführer kannte diesen Trail bereits und führte uns nach Saint-Sauveur-sur-Tinée. Mit den Gedanken beim Gefährt bemerkte ich weder, dass ich meine Wasserflasche vergessen hatte, noch die Anstrengung des Cross-Country-Abschnitts. Up and down, reinbeißen oder schieben, Ausblick genießen oder an das Auto denken.
Durch wunderschöne, urige Dörfchen fuhren wir und waren hellauf begeistert von den Trails und guter Hoffnung, dass unser Shuttle-Fahrzeug schon wieder in Ordnung sein würde. Doch es sollte noch schlimmer kommen.

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Bei Markus angekommen, hielt er uns mit entsetztem Blick einen Radbolzen entgegen. Ein weiterer war abgebrochen und steckte noch im Rad. Wie konnte das passieren? Was sollten wir tun? Nun begann das eigentliche Drama.
Niemals hätte ich gedacht, dass es in diesem kleinen Ort ein Taxiunternehmen gäbe. Ich joggte dorthin, und trotz Sprachbarrieren transportierte der freundliche Fahrer uns nicht nur in drei Tranchen zur Unterkunft, sondern nahm auch noch unseren Anhänger mit.
Während Markus zurückblieb, wurde ein Abschleppdienst gerufen, der ihn später zu uns in das Bergdorf Rimplas brachte, wohingegen das Auto nach Nizza abgeschleppt wurde. Zwei Wochen später vorm Computer sitzend, schlich sich der Gedanke ein: „Und dort steht es noch heute!“

 Diese provençalischen Trails sind einfach unbeschreiblich 

Endlose Querfahrten, gewaltige Spitzkehren, Steinpassagen und Ausblicke der Extraklasse
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Dennoch machten wir das Beste aus der Situation. Tour-de-France-Pässe wie Col de Saint-Martin und Col de Braus wurden erklommen. Die angenehmen Steigungen erleichterten uns den Aufstieg. Und wenn man dann auch noch von kleinen Schulkindern am Straßenrand angefeuert wird, fühlt man sich, wiewohl ja eigentlich auf den Spuren der zum früheren MTB-Etappenrennen Trans Provence geladenen Enduro-Elite, sowieso wie ein absoluter Rennradprofi.

Die Trage-, Schiebe- und Tretpassagen zehrten ordentlich an unseren Kräften, dafür sank aber auch die Angst vor Patous. Ein kurzes Bellen, Begrüßen, Absteigen, Reden - und schon durfte man wieder weiterfahren.
Nach einer gefühlt unendlichen Cross-Country-Passage, halb im Nebel, zwickten die letzten 40 Höhenmeter besonders in den Waden. Aber die Krokodil-Gummibärchen on Top machten die Anstrengung sofort wett. Die roten Krokodile sorgten für Energie, und die grünen beruhigten das Bio-Gewissen.

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Nasse, flowige und wurzelige Querfahrten stellten noch einmal eine ordentliche Herausforderung dar, aber diese endlosen provençalischen Trails waren und sind einfach unbeschreiblich. Gewaltige Spitzkehren, Steinpassagen und ein Ausblick der Extraklasse gab es als Zugabe obendrauf.
Passagen durch Bäche und Kastanienwälder sorgten für ein ganz besonderes Herbstflair, und die Bäckerei im Ort Lantosque überzeugte mit ihrer Auswahl. Von Zwiebelaufstrich bis Quiche, Pizza und Cola war alles dabei.
Während wir auf unser neues Shuttle-Fahrzeug warteten, bemerkten wir erst, wie viel Glück wir mit dem Wetter gehabt hatten. Regen setzte ein, und wir saßen gemütlich bei Kaffee und Bier.

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Schlimmer geht immer

Ein Enduro-Profi im besten Silberrückenalter holte uns mit seinem selbstgebauten Anhänger ab. Baugerüst und Schlauch bildeten die optimale Bikesicherung und brachten uns zum Col de Turini, zur nächsten Unterkunft.
Auch dorthin kam Markus mit Taxi und Anhänger sowie unserem Gepäck nach. Doch schon bald wurde klar, dass es in puncto Ersatzfahrzeug keine guten Nachrichten gab. Wir waren also am Col de Turini gestrandet und darüber hinaus wusste niemand genau, wo das Auto war. In der Werkstatt? Nein, denn nach mehreren Anrufen erhielten wir die Information, dass es dort abgelehnt worden war. Warum? Das wisse man nicht.
Die Odyssee mit dem Auto hatte begonnen. Denn eine Panne im Ausland ist ein Albtraum - geprägt von endlosen Anrufen, hohen Kosten und einer emotionalen Achterbahnfahrt - von Lachen bis Weinen. Grundtenor: "Das kann doch nicht euer Ernst sein!"

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Das i-Tüpfelchen erwartete uns dann in der Unterkunft: Ein E-Cross-Country-Rennen fand an diesem Wochenende hier vor Ort statt. Die Herberge hatte unsere Buchung nicht auf dem Schirm. Geschockt und mit flauem Magen schauten wir uns an. Wenn es mal nicht läuft, dann läuft es nicht.
Aus der Schockstarre erwacht, zückte Markus sein Handy, suchte die Anzahlung, und gleichzeitig wühlte ich panisch nach der Buchungsbestätigung. Beides klatschten wir den Besitzern mit letzter Hoffnung auf den Tisch. Nach längerem Hin und Her zauberten diese schließlich doch noch vier Zimmer aus dem Ärmel - klein und fein. Erschöpft fielen wir nach einem kurzen Abendessen in unsere Betten.

 Die Wellen luden zum Plantschen ein, doch irgendwie ... 

Quallen! Es gab offensichtlich immer noch eine Steigerungsstufe.
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Der nächste Tag war auch unser letzter Biketag: die Königsetappe nach Menton. Der erste Trail, das Disneyland, sorgte für schnelles Wachwerden. Als Shuttle-Fahrerin profitierte ich insofern von der Tatsache, dass unser Auto uns im Stich gelassen hatte, als ich die Gruppe am Bike begleiten und die Trails in vollen Zügen genießen durfte.
Ich entdeckte gemeinsam mit den anderen die einzigartigen Trails nach Sospel und kämpfte mich mit ihnen die Anstiege hinauf. Der Blick aufs Meer minderte zwar die Anstrengung, dennoch waren wir alle froh, dass es oben im kleinen Ort namens Castellar eine Orangina-Pause gab. Die beste Erfrischung für zwischendurch.

Geländestufe um Geländestufe ging es hinunter Richtung Menton. Und dann kam der besondere Moment - das Meer lag vor uns. Ein Gruppenfoto wurde geschossen, und hernach ging's ab ins Kühle.
Die Wellen luden zum Plantschen ein, doch irgendwie brannte die Haut. Schnell waren die meisten wieder aus dem Wasser, und auch ich schaute mich um: Quallen! Überall waren kleine, braune Quallen. Es gab offensichtlich immer noch eine Steigerungsstufe ...

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Ende gut, Trans Provence gut

Ich habe meine Story als Shuttle-Fahrerin ohne Gefährt hiermit zu Ende erzählt. Das Fahrzeug könnte mit seiner Erzählung über seine abenteuerliche Reise durch die Provence und den Aufenthalt in Nizza wohl ein ganzes Buch daraus machen - eine schier unendliche Geschichte, die dann doch irgendwann noch ein glückliches Ende fand.
Nur: Wer würde sich dann jemals wieder trauen, zu mir in das Auto zu steigen ...?

Infos Trans Provence

Text und Fotos zu dieser Tourenstory wurden uns von Flat Sucks zur Verfügung gestellt. Ob abendliches Fahrtechniktraining oder einwöchige Kinderferien; ob Reisen nach Elba, ins Zillertal oder nach Ecuador: flaches Gelände hat für die Crew von Flat Sucks wenig Anziehungskraft. Dementsprechend gestaltet sich das Programm der selbständigen Bergführer und Mountainbiketrainer, die ihre geballte Expertise und Leidenschaft für den Bergsport unter eben diesem Namen anbieten.

Die hier beschriebene Trans Provence findet – hoffentlich ohne Autopanne – auch 2025 wieder statt. Vier Termine zwischen Mitte Juni und Anfang Oktober stehen zur Wahl.
Im Laufe der achttägigen Etappentour wird binnen sechs Bike-Tagen auf den Spuren des gleichnamigen Einladungs-Etappenrennens dem Enduro-Genuss auf endlos langen, natürlichen Pfaden gefrönt. Dank Shuttle-Unterstützung lässt sich ein wahres Best-of der legendären Trans Provence-Trails zwischen Briançon und Mittelmeer realisieren.
Solide Fahrtechnik im Bereich S2 bis S3 und Kondition für täglich bis zu 1.500 Höhenmeter bergauf und 3.000 bergab sollten vorhanden sein, detto ein Bike der Kategorie Enduro oder All Mountain.
Die Kosten betragen 2.050 Euro und beinhalten 7 Ü/F in täglich wechselnden Unterkünften, alle Shuttle-Dienste und die Verpflegung (7 x Abendessen, 6 x Lunch), Gepäcktransfer, 6 Tage Guiding sowie die An-/Abreise ab Innsbruck.
Detaillierte Infos und Buchung auf www.flatsucks.at

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Auf endlos langen Natur-Singletrails durchs Hinterland der Côte d'Azur bis ans Mittelmeer. So, wie einst die MTB-Elite beim legendären Endurorennen, nur stressfreier - zumindest, so lange das Auto mitspielt ...



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