Buchdrucker47 Geschrieben 8. Juni 2012 Teilen Geschrieben 8. Juni 2012 Liebe Boardies! Nun sitz` ich wieder mal da am breiten Strome. Der Kugelschreiber ist voll, das Blatt Papier ist leer. Ein weißes Schiff tuckert vorbei. Lauter Gruf... äh, Leute meiner Altersgruppe an Bord. Der liebe Donau-Fritzi rollt auch vorbei auf seinem Steh-E-Bike und grüßt sehr freundlich. Ich mag ihn. Ich glaub`, er mag mich auch, schließlich nehme ich in seinem Etablissement jährlich Gerstensaft im Werte eines gebrauchten Neurades zu mir! (Oxymoron)! Nun wird mir nach dem zweiten Ottakringer die Schicksalhaftigkeit dieses Stromes mehr und mehr bewusst: Wieviele Verbrecher mögen sich, da, wo ich jetzt meine muskulösen Beinchen strecke, zu Tode getreidelt haben!? Wieviele Schiffer, stromabwärts eilend, mögen schon in ihren Kelheimern im Strudengau zerschellt sein!? Nicht will ich Werbung für Google-Books machen, aber es ist für mich arme Kirchenmaus (bezeichnet man mich in islamischen Ländern vielleicht als arme Moscheeratte?) der einzige Weg, Bücher zu lesen, deren ich sonst nicht habhaft werden könnte. Als ich die Suchbegriffe "Reise" und "Wien" eingegeben hatte, plätscherte mir binnen Kürze ein Buch aus dem Jahre 1830 auf den Bildschirm. Ein Deutscher wollte nach Wien (jaja, das wollten schon viele), kaufte beim Käptn ein Ticket und war grenzenlos enttäuscht. Um`s ohnehin frugale Essen musste er sich selbst kümmern und gegen die Unbillen der Witterung gab es ein notdürftig zusammengeschustertes Häuschen. (Vielleicht stammt daher der Begriff "Häusl" in Zusammenhang mit Notdurft)! Nächtens war es zu dunkel (seltsam, wieso?), um die Fahrt fortzusetzen und die Spelunken am Ufer waren miniaturisierte Raubritterburgen. Diese Schinakeln wurden nach beendeter Reise in Wien ausnahmslos weiterverkauft oder zerlegt und als Bauholz verscherbelt. Die Käpt`ns fuhren im Konvoi mit der Kutsche nach Hause. So, und nun folgen einige Zeilen für unsere Kristallkugelgucker, Club-of-Rome-Warner sowie an alle, die mit sachverständig erhobenem Zeigefinger gartenzwergehaft herumstehen. Der Autor des an und pfirsich spannend geschriebenen Reiseberichts versteigt sich zur Behauptung, dass es auch in 1000 (in Worten: Tausend) Jahren nicht gelingen würde, die Donau zu regulieren, da dies derartige Kosten verursachen würde, die in keiner Relation zum Gewinn stünden. Fast vergaß ich`s zu erwähnen: Er schrieb auch, dass Dampfschiffe, die`s ja damals schon gab, NIE imstande sein würden, gegen die Strömung der Donau anzukämpfen. (Dies ebenfalls innert der nächsten 1000 Jahre). Ich weiß nicht mehr genau, wer`s gesagt hat, aber es stimmt irgendwie schon: "Prognosen sind schwer zu erstellen, besonders wenn sie die Zukunft betreffen". Hoffend mit diesem Geschichterl Euren sowieso schon erweiterten Horizont noch weiter erweitert haben zu können, grüßt Euch der Hans Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
murdoc Geschrieben 9. Juni 2012 Teilen Geschrieben 9. Juni 2012 "Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“ – so lautet ein beliebtes Bonmot, das Mark Twain, Karl Valentin, Niels Bohr oder auch Winston Churchill zugeschrieben wird. (sagte mir Google) Super Geschichte. Ich bin froh während des Lesens derselben keinen Fahrradhelm getragen zu haben. Hätte eine eventuelle Erweiterung doch womöglich diesen (den Helm) in seinem Umfange gesprengt ... Anzumerken wäre - was aber ohnehin niemand interessieren wird, dass ich lesenderweise ohnehin nie einen wie immer gearteten Helm trage. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Buchdrucker47 Geschrieben 10. Juni 2012 Autor Teilen Geschrieben 10. Juni 2012 Murdoc, Du treuer Leser, hab` Dank für die positive Kritik! Ebenso danke ich allen anderen "Gesinnungsgenossen", die das Gschichterl zwar lasen, aber sich nicht negativ äußerten! Ich möchte auch bitten, mich wegen der Wortwahl "Gesinnungsgenossen" zu entschuldigen, es klingt zu apparatschikhaft, mir fiel aber nix besseres ein. Liebgruß, Hans Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Venomenon Geschrieben 10. Juni 2012 Teilen Geschrieben 10. Juni 2012 Servus Hans, wie immer sind deine Niederschriften sehr erheiternd und regen auch zum nachdenken an, respekt. Vorhersagen sind immer ein gewisses Risiko, Der Weltuntergang der Mayas, in den 60ern das es keine Autos unter 10 Litern geben wird, Das gewisse Bundeskanzler die Studiengebühren abschaffen usw usw. Ein Sichere Aussage bzw Vorhersage trau ich mich aber schon treffen, und zwar das ich weiterhin deine Texte lesen werde, auch wenn ich keinen Kommentar dazu abgeben werde. Grüße Johannes Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Buchdrucker47 Geschrieben 10. Juni 2012 Autor Teilen Geschrieben 10. Juni 2012 Lieber Veno, schön dass Du meine Gschichterln erheiternd findest (das sollen sie ja auch sein)! Voraussagen: Erst vor zwei oder drei Wochen habe ich ein Buch käuflich erworben und sollte mich eigentlich schämen, weil ich den Titel nicht mehr weiß, obwohl ich es selbst in meiner Buchhandlung bestellt hatte. Sinngemäß lautete er ungefähr: "Fehlgeschlagene Prophezeiungen", lustig zu lesen, weil Wissenschaftler um die vorvorige Jahrhunderte behaupteten, dass ein Flugzeug, das schwerer ist als Luft, niemals imstande sein würde, zu fliegen. Aber auch noch 1950 haben selbsternannte "Experten" volltönig von sich gegeben, dass Fernsehen keine Zukunft habe, ebenso wie in den USA damals nicht vermutet, sondern "gewusst" wurde, dass Computer nur für Großkonzerne eine Zukunft haben, aber niemals für den Otto Normalverbraucher! Nun interessiert mich nur noch Dein letzter Satz: Warum willst Du keinen Kommentar abgeben? Bitte, schreibe mir das als PN, es interessiert mich wirklich! Liebe Grüße, Hans Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Venomenon Geschrieben 11. Juni 2012 Teilen Geschrieben 11. Juni 2012 Servus Hans, Das mit dem Kommentar ist nicht böse gemeint. Oft fält mir nichts passendes ein was ich schreiben könnte, deswegen lese und geniese ich. Wenn mir was passendes einfällt, dann meld ich mich schon, keine sorge. Denk mir das es hin und wieder besser ist einfahc nichts zu sagen als Föhn zu spielen und nur heiße Luft zu produzieren.. Liebe Grüße Johannes Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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