Zum Inhalt springen

Nizza: Tales from the midpack IV - verletzt aber zufrieden


adal
 Teilen

Empfohlene Beiträge

Bin gerade zurück aus Nizza. War ein toller Urlaub und ein super Wettkampf. Nach einer Anreise in nur einem Tag (einen Tag durch Verletzung meines Avatars "Warum Erwachsene nicht mit bloßen Händen kochen" verbracht) und einigem Verfahren um ca. 9:00 Abends in einem Traumquartier (Riesenvilla) angekommen und gleich die erste Überraschung, der Zimmerwirt war früher Besitzer und Chefkoch in einem Toprestaurant in Monte Carlo - das Essen einfach Weltklasse.

 

Alle Ideen bezüglich Diät und Gewicht am ersten Tag über board geworfen, ich hab noch nie so erstklassig gegessen jeden Tag, auf Details wie Fettgehalt (hausgemachter Ziegenstreichkäse) oder Glyx hab ich keinen Gedanken mehr verschwendet.

 

Keine Ahnung mit welchem Gewicht ich am Start war, aber das Essen war echt sensationell. Dazu das hervorragende Eis, die Regenerationswoche, die Schokoladen ...

 

Nach einigen erholsamen Tagen fast ohne Training (30 Minuten joggen in der Früh, bissi Schwimmen ...) dann der Wettkampftag, irgendwie ohne richtige Wettkampfspannung, aber recht optimistisch.

 

Den Schwimmstart habe ich wegen des Gedränges fast versäumt, bin erst mit dem Startschuss an den Strand gelaufen, an ein Einschwimmen war nicht zu denken, kein guter Beginn mit meinem unbehandelten Kälteasthma. (Durch längeres Einschwimmen hab ichs sehr gut im Griff normal) Dazu eine ziemliche Prügelei, einmal hab ich die Brille verloren, Probleme bei der Orientierung (die Bojen sind kaum sichtbar) und einige Umwegen - irgendwie war ich mit ca. 1:20 recht froh aus dem Wasser zu sein.

 

In der Wechselzone ist mir dann ein übereifriger Franzose voll mit dem Rad über die Zehe gefahren, leider gebrochen. Nach einem kurzen Fluch und einer langen T1 aufs Rad, zum Glück beim Rad keine Schmerzen.

 

Den Radkurs bin ich vorher mit dem Auto abgefahren, da hat er sehr bedrohlich ausgesehen (zuerst 1000m hoch, dann runter, dann noch 2* ca 500 runter und dann nochmals ca. 250 rauf - gesamt 2200 hm.

 

Ich habe mich auf Rat vom Anningerwarrior für die Xentis entschieden (danke - guter Tip !), auf Grund von Feigheit für das 12-27 Ritzel. Interessanterweise war der Radkurs sehr angenehm zu fahren, das 27 nur selten verwendet, die Steigungen zwar lang aber nie steil.

 

Leider am Kurs nicht wie angekündigt Enervit, sondern Isostar, ich habs mir vorher zum Glück gekauft, sonst hätte es eine Katastrophe gegeben. Das Zeug enthält 2* soviele KH wie mein gewohntes Powerbar, wenn ich das wie gewohnt ohne Wasser mit Riegeln genommen hätt, wärs schiefgegangen. Daher 2 Flaschen Powerbar bis zum ersten Berg vernichtet, danach immer eine Flasche Wasser pro Flasche Iso und 2 1/2 Riegel auf 120 km.

 

Am Rad immer unter 170 Puls, 145 Schnitt, optimal. Beim Bergabfahren bin ich zwar wie erwartet "durchgereicht" worden, war aber weniger schlimm als erwartet (hab alle beim Laufen wiedergesehen). Da liegt für die nächsten Jahre noch sehr viel Potential.

 

Beim Lauf dann schon Schmerzen in der Zehe, zum Glück hats mich nicht behindert, ich konnte enorm aufholen und mit 2:39 auf den 30km auch sehen, wieviel Potential da noch auf der LD sein muss.

 

Gesamt 7:51, sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

 

Die negative Seite nach dem Rennen, die Schmerzen wurden ärger, im Medizinzelt dann die Bestätigung, Zehe gebrochen, Röntgen nicht nötig ("sieht man eh") und an der Behandlung (an die nächste Zehe tapen und nur soviel belasten, dass es nicht weh tut) ändert sich nix, egal ob Knorpel beschädigt oder nur der Knochen gebrochen.

 

Seit Montag komm ich in keinen vernünftigen Schuh mehr, renn wie ein "Malle Urlauber" mit Sandalen und Socken durch die Gegend. Heute nach Rücksprache mit Adi die Saison beendet, der abschließende Zehner am 31.10 macht unter den Umständen keinen Sinn. Daher schon jetzt die Pause mit bissi Schwimmen und "Sandalenradeln", und ab November Vorbereitung auf die nächste Saison (vielleicht wieder Kärnten und Nizza - wird ja eine "echte" LD ...).

 

Hätt gerne noch den 10er gemacht, die 40 heuer wären drin, aber wenn sich nichts Sensationelles tut in den nächsten Tagen, ist das leider vorbei.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Analyse / lessons learned:

 

4km swim: 1:20:13 (1150/1830)

T1: 0:07:23 (1638/1830)

120km bike: 4:39:54 (1012/1830)

T2: 0:04:17 (1169/1830)

30km Run: 2:39:15 (426/1830)

 

Gesamt: 8:51:02 (768/1830 bzw. 220/421 in meiner Klasse)

 

Im Vergleich mit dem Sieger:

 

Ich Loy Julien

01:20:13 00:54:50

00:07:23 00:02:17

04:39:54 03:31:09

00:04:17 00:01:50

02:39:15 01:58:51

08:51:02 06:28:57

 

 

Schwimmen:

 

Wenn ich die Orientierungsprobleme, das Brillenverlieren und den start berücksichtige, lande ich bei meiner Kärntenzeit, das scheint optimal zu sein. Hier fehlt ein ordentlicher Technikblock, aus meiner 1000m Zeit (19:45) hole ich im Vergleich aber eh ein recht anständiges Ergebnis raus. Jetzt muss die 1000m Zeit ordentlich runter, das Ziel unter 19 Minuten bleibt bestehen.

 

146% der Siegerzeit ist entsprechend etwas schlechter als Klagenfurt (142%)

 

T1:

 

Wenns kein Pech gibt, bin ich mir zumindestens nicht klar, welchen Fehler ich gemacht hab. Dass von hinten einer mit Vollgas über meine Zehen fährt - damit kann man nicht rechnen. Schneller laufen, dann kann man nicht überholt werden ... Socken und Handschuhe waren aber sicher ein "Luxus" ...

 

Rad:

 

Hier hab ich mit Schlimmerem gerechnet, die 133% der Siegerzeit sind zwar schlechter als Klagenfurt (124%), ist aber eher darauf zurückzuführen, dass der Sieger in Klagenfurt ein Laufspezialist war, hier ein Radspezialist und auf dem flachen Kurs in Klagenfurt, die Aerodynamik den Schwächeren kleinere Rückstände erlaubt, als den Watt entspricht, während die Berge derartiges nicht tun.

 

Zumindestens ein Argument der Befürworter der steilen Geometrie gilt für mich nicht mehr, die Laufleistung war durch die normale Rennradposition definitiv nicht negativ beeinflusst. Ich hatte überhauptkeine muskulären Probleme beim Laufen (bin in normaler Rennradposition mit kurzem Aufleger gefahren).

 

T2:

 

Radhandschuhe ausziehen kann dauern und den Fuss in den Schuh quetschen war auch schwieriger als sonst.

 

Lauf:

 

5:19 er Schnitt statt 5:51 ist für mich die Überraschung schlechthin. Daher "núr" 135% der Siegerzeit statt wie in Kärnten 150% (wobei sicher wieder mitspielt, dass der Sieger diesmal kein Laufspezialist war).

 

Ich bin mir sicher, dass ich bei entsprechender Ernährung diesen Schnitt noch sehr lange laufen kann ...

 

Ernährung / Gesamt:

 

Die Ernährung hat wieder optimal funktioniert, trotz der kurzfristigen Umstellung von Enervit (im Training ausprobiert) auf das viel zu hoch konzentrierte Isostar long energy. Ich trink normal kein Wasser am Rad, diesmal schon, hat sich bewährt.

 

Beim Laufen wie immer Wasser und Powerbar Gels ...

 

Gesamt scheint bei mir die Grenze ca. bei 10h zu liegen, danach schein ich unabhängig von der Ernährung abzubauen. (12h Rennen, Kärnten).

 

Ist wenigstens klar, was das langfristige Ziel ist :D

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

 Teilen

×
×
  • Neu erstellen...