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Trailsafari im Tessin

Trailsafari im Tessin

21.10.24 08:43 2.712Text: Robert WernerFotos: Adrian GreiterEinmal Ticino-Nord, zweimal Ticino-Süd. Drei Mountainbike-Klassiker im Umland von Airolo und Lugano, ideal für einen verlängerten Herbst oder frühen Frühling im Hochgebirge. Palmen und Zitronenbäume gibt's frei Haus dazu.21.10.24 08:43 7.381

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21.10.24 08:43 7.3811 Kommentare Robert Werner Adrian GreiterEinmal Ticino-Nord, zweimal Ticino-Süd. Drei Mountainbike-Klassiker im Umland von Airolo und Lugano, ideal für einen verlängerten Herbst oder frühen Frühling im Hochgebirge. Palmen und Zitronenbäume gibt's frei Haus dazu.21.10.24 08:43 7.381

Regen, schon wieder. Aber jetzt reicht’s. Ein Blick auf die Wetterkarte verspricht ideale MTB-Bedingungen im Tessin, dem südlichsten und wärmsten Teil der Schweiz. Nicht umsonst wird das Tessin auch gerne die Sonnenstube der Schweiz genannt.
Eingebettet zwischen Alpen und Seen, wartet der Schweizer Kanton mit einem besonders milden Klima auf. So blüht auf den Alpweiden der Enzian, während man an Seepromenaden unter Palmen einen Cappuccino genießen kann. Daneben gibt’s 1.000 gute Gründe mehr, um die Tessiner Mountainbike-Klassiker näher unter die Lupe zu nehmen – angefangen von der fantastischen Gebirgskulisse über die kulinarischen Reize einer Grenzregion (Italien lässt ja an mehreren Ecken grüßen) bis zu typischen Schweizer Annehmlichkeiten wie Bike-Shuttles per Bus und Bahn.

 Granit und Gletscher, Palmen und Seen 

Das Tessin hat von allem etwas
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Gotthardpass-Passo del Sole

Unsere erste Tour beginnt im Norden des Tessin am Gotthardpass. Frierend stehen wir frühmorgens bei sieben Grad Lufttemperatur und dichtem Nebel in kurzen Hosen auf 2.100 Meter Passhöhe. Bei der Planung orientierten wir uns an der als "Mountainbike-Tour Nummer 65" ausgeschilderten "Gottardo Bike"-Route, die in drei Tagesetappen von Andermatt bis hinunter nach Biasca führt. Leider erlaubt unser Zeitbudget nur zwei Etappen - diese dafür gewürzt mit einigen Singletrails.
Motiviert schwingen wir uns auf die Bikes, um beim ersten Uphill Richtung Alp Buco di Pontino auf Betriebstemperatur zu kommen. Nur wenige Höhenmeter nach der Passhöhe stoßen wir durch die Nebeldecke und es eröffnen sich fantastische Weitblicke auf das Gotthardmassiv.

Auf Höhe der Alp Buco wartet die erste Singletrail-Abfahrt des Tages auf uns. Auf sanftem Waldboden mit einigen Wurzelpassagen zieht sich der Trail in engen Kurven Richtung Airolo runter. Die Morgensonne hat den Tau bereits vom Weg vertrieben und der Grip auf den steilen Passagen gibt uns Vertrauen, sodass die engen Kehren, auf dem Vorderrad rollend, stylisch versetzt werden können.

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Bis zum Anschlag gefüllt mit Glückshormonen, fahren wir nach diesem stimmungsvollen Touren-Auftakt in das Zentrum von Airolo hinein. Die Geschichte von Airolo ist stark vom Transitverkehr geprägt. Trotzdem lädt der kleine hübsche Marktplatz zum Cappuccino-Frühstück mit Brioche ein. Die Tageszeit passt ebenfalls perfekt dazu: 10:00 Uhr.
Mittlerweile ist das Thermometer bereits gegen sommerliche Temperaturen geklettert. Es wird Zeit, die Langarm-Jerseys gegen Kurzarm zu tauschen und die Auffahrt zur Capanna Cadagno, unserem heutigen Nachtquartier, zu beginnen.

Die anfänglich asphaltierte und dann geschotterte Auffahrt verläuft zunächst eher monoton im Wald bis zur Bergstation der Ritom-Standseilbahn. Sie ist eine der steilsten Standseilbahnen der Welt mit einer Neigung von 87% und wurde 1921 erbaut.
Wer sich die bisherige Auffahrt ersparen will, kann auch von Piotta mit seinem Bike die Bahn nehmen und sich 780 Höhenmeter bequem nach oben shutteln lassen.

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 Drei Wasserschichten, die sich nicht mischen 

Was den Cadagnosee im Val Piora auszeichnet

Lange dauert es nicht, bis uns das Tessiner Hochtal Val Piora mit seinen Natur-Highlights völlig in den Bann zieht. Auf der Oberfläche des künstlich aufgestauten türkisfarbenen Ritomsee spiegelt sich das umliegende Bergpanaorama. Fasziniert von dem einzigartigen Naturschauspiel, passieren wir linker Hand das Gewässer.
An einem wilden Wasserfall wird die Schotterstraße steiler und führt uns durch das 2.000 Meter hoch gelegene Tal vorbei an hunderten Kühen zu dem Natursee Cadagno. Sofort fallen uns die Fischer auf, die von ihren am Ufer aufgestellten Campingstühlen aus ihre Angeln zu Wasser lassen. Für uns zuerst ein grotesker Anblick inmitten dieser alpinen Landschaft. Aber es scheint sich zu lohnen, wie uns ein gesprächiger Petrijünger verrät.
Im Cadagnosee tummeln sich mehr Fische als in anderen Bergseen. Dieser große Fischreichtum sei schon seit Jahrhunderten bekannt und Wissenschaftler aus der ganzen Schweiz und dem Ausland hätten das Wasser untersucht, was zu spannenden Erkenntnissen geführt habe: Der See bestehe aus drei verschiedenen Wasserschichten, die sich nicht mischen. Die oberste Wasserschicht enthalte Granitmineralien und sei sehr sauerstoffreich - ein idealer Lebensraum für die Fische. Die mittlere Wasserschicht sei durchsetzt mit einem Schwefelbakterium und deshalb rosarot.

Frisch gefüttert mit Fachwissen über den einzigartigen Bergsee erreichen wir die Hütte Capanna Cadagno. Freundlich werden wir vom Wirt Idalgo Ferretti auf der Panoramaterrasse empfangen. Auf der Speisekarte finden wir Traditionelles wie Polenta und den würzigen Piora Käse. Die Hausmannskost lassen wir uns im späten Nachmittagslicht auf der Sonnenterrasse schmecken.
Die Cadagno Hütte wurde im Jahre 1934 gebaut und 2013 vollständig renoviert. Seither umschließt modernes Mauerwerk den Altbestand wie eine Schale – cool! Abends gönnen wir uns noch eine warme Dusche, bevor wir zur Hüttenruhe um 23 Uhr todmüde in unsere Betten fallen.

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Schon um 7 Uhr ist die Nacht für uns zu Ende und wir stärken uns am reichhaltigen Frühstückbuffet der SAC-Hütte mit hausgemachten Marmeladen und selbst gebackenem Brot. Noch schnell frisches Quellwasser in die Trinkflaschen füllen, und dann brechen wir im sanften Morgenlicht auf der Schotterstraße Richtung Alp Carrescio auf.
Ab hier zieht sich zunächst ein ruppiger Karrenweg hinauf zum Passo del Sole, der sich schließlich zum Singletrail verjüngt. Das Weideland hier oben ist reich an verschieden botanischen Raritäten. Von Juni bis August wandelt sich das ganze Tal in einen einzigartigen Berggarten mit tausend Farben und Aromen um.
Die Auffahrt wird immer grober, zwei kurze Steilstücke inklusive. Für uns das reinste Fahrvergnügen, denn mit dem E-Bike ist der Uphill mit solider Fahrtechnik komplett im Sattel zu bewältigen. Für Biobiker ist dieser Abschnitt der Tour hingegen nur bedingt fahrbar und das Bike muss bis zum höchsten Punkt auf 2.375 Meter geschoben werden.

 Oben auf der Passhöhe macht der Passo del Sole seinem Namen alle Ehre 

Großes Kino am höchsten Punkt des Tages
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Oben auf der Passhöhe macht der Passo del Sole seinem Namen alle Ehre. Der Himmel klart auf und die Morgensonne lässt Bergflanken leuchten, die mit ihren schroffen Zacken und mächtigen Dimensionen ebensogut in den Dolomiten stehen könnten.
Schließlich liegt uns die Trailabfahrt durch das Valle Santa Maria zu Füßen. Soweit das Auge reicht, schlängelt sich der Singletrail durch ein Blumenmeer, an Wasserläufen vorbei zu einem kleinen Bergsee, bis er hinter einer Kuppe verschwindet. Jetzt heißt es Sattel absenken und genießen.

Zunächst geht es technisch auf messerscharfem Gestein durch verblockte Passagen auf S2-S3 Niveau, begleitet von dem atemberaubenden Panorama Richtung Bergsee. Danach gewinnt der Naturtrail immer mehr an Flow, bis uns ein Warnschild auf einen Schiebeabschnitt hinweist. In diesem Teil ist der Boden sehr lose und rutschig mit Absturzgefahr.
Nach wenigen Metern zieht der Trail in gewohnter Manier weiter bis Campra; manchmal mit super Fluss und Rhythmus, dann wieder mit engen Kurven, hohen Stufen und kurzen steilen Absätzen. „Alpiner Fahrgenuss Deluxe“ schießt es mir immer wieder durch den Kopf.

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Das finale Stück Richtung Olivone mit Schiefer-Felsplatten entlang einer Schlucht verleiht dem Trail wieder alpinen Charakter und ich wünsche mir, dass dieses Spektakel nie enden soll. Deswegen entschließen wir uns kurz vor Olivone, unseren Restakku für eine weitere Trailschleife zu opfern.

Wir strampeln 600 Höhenmeter die asphaltierte Passstraße eingesäumt von urigen Steinhäusern in das kleine malerische Skigebiet Nara hinauf. Von hier führt ein angelegter Trail namens Cancuri hinab nach Acquarossa.
Der Wald- und Wiesentrail lässt unsere Bremsen heiß laufen. Zum Teil in direkter Falllinie zieht er ins Tal und quert immer wieder die Straße, bis er zum Schluss noch ein paar technische Spitzkehren serviert.
Ab jetzt heißt es Strecke machen Richtung Bahnhof Biasca, wo stündlich der Interegio nach Airolo hält. Nach 40 Minuten Fahrzeit nehmen wir in Airolo den Postbus, der uns zurück zum Gotthardpass bringt, wo wir unser Auto geparkt haben.

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 Zurück zum Gotthard geht's per Interregio-Zug und Postbus 

Ein Hoch auf SchweizMobil, das nationale Netzwerk für den nichtmotorisierten (touristischen) Individualverkehr!
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Luganersee - Monte Bar

Am nächsten Tag siedeln wir um zum Luganersee, dem südlichsten Zipfel des Tessins. Der See, in west-östlicher Blickrichtung zwischen Lago Maggiore und Lago die Como gelegen, streckt seine Arme bis nach Italien und dank des vom Mittelmeer geprägten Klimas wachsen hier sogar Zitrusfrüchte und man kann unter Palmen sonnenbaden.
Trotz seines mediterranen Flairs ist die alpine Welt nur einen Steinwurf weit entfernt, und so haben wir uns einen Mountainbike-Klassiker im Hinterland von Lugano rausgesucht (und adaptiert): die Monte Bar Runde.

Startpunkt ist das Dorf Tesserete mit seiner imposanten Pfarrkirche samt Glockenturm im romanischen Stil. Hier beginnt die Auffahrt auf der verkehrsarmen asphaltierten Straße durch das Val Colla.
Wir folgen der Beschilderung Richtung San Lucio. Die Steigung nimmt auf der mittlerweile schottrigen Straße immer mehr zu, sodass es Kette links heißt.
An der Capanna San Lucio mit der bekannten Kapelle haben wir den Großteil der Höhenmeter der heutigen Tour gemeistert. Nun folgt das Filetstück: ein panoramareicher Höhenweg in einem ständigen Auf und Ab Richtung Monte Bar.

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 Nun folgt das Filetstück: ein panoramareicher Höhenweg Richtung Monte Bar 

In ständigem Auf und Ab geht's zur futuristischen Berghütte

Diese einzigartige Querung lässt unsere Mountainbike-Herzen höherschlagen. Manchmal verblockt, dann wieder schnell und flowig, auch überwiegend exponiert, sodass man auf dem schmalen Singletrail sein Vorderrad ständig präzise unter Kontrolle haben muss.
In der Ferne taucht bereits die auf einer wunderschönen Anhöhe gelegene Berghütte Monte Bar auf - die ideale Location für unsere Mittagspause.

Die moderne und futuristische Hütte wurde erst 2016 erbaut und sticht durch ihre ausgesprochen quadratische Architektur ins Auge. Das Untergeschoss aus Beton und die oberen Elemente aus Lärchenholz schaffen ein außergewöhnliches Ambiente in einem kompakten Bauvolumen. Auch an die Mountainbiker wurde gedacht. Ein Abstellraum für Bikes mit Lademöglichkeiten für E-Bikes sowie eine kleine Werkstatt verdienen das Prädikat „Bike friendly“.
Im Speisesaal mit riesigen Panoramafenstern genießen wir Spaghetti mit hausgemachter Steinpilz-Sauce. Von hier aus hat man - je nach Wetter- und Wolkenlage - eine herrliche Aussicht, die vom Monte Gazzirola über die Denti della Vecchia und den Golf von Lugano bis zu den Viertausendern der Walliser Alpen und zum Monte Rosa im Westen reicht. Ein perfekter Ort, um zu entspannen und Kraft zu tanken für den restlichen Downhill.

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Über eine Grasflanke führt uns der Trail in flüssiger Fahrt zum Aussichtspunkt Motto della Croce - ein fantastischer Panoramagipfel mit riesigem Eisenkreuz auf 1.255 Meter Höhe. Wir blicken hinunter auf die Dächer von Bellinzona und den Golf von Lugano bis zu den Hügeln des Malcantone und Monte Tamaro.
Nach einer Fotopause surfen wir nochmal auf einer flowigen Querung nach Davrosio und anschließend über einen verblockten S3-Trail neben einem Bachbett zurück nach Tesserete. Was für ein legendärer Trail-Leckerbissen, den wir nochmal bei einem kühlen Bier im barocken Biergarten von unserem Hotel Tesserete Revue passieren lassen.

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Luganersee - Monte Brè

Nach diesen zwei ausgedehnten alpinen Touren zieht es uns am nächsten Tag auf den Hausberg von Lugano - den Monte Brè.
Vom Stadtrand von Lugano fahren die historischen Standseilbahnen von 1908 in zwei Sektionen hinauf zum sonnenreichsten Berg der Schweiz. Wir nutzen das zweite Bahnsegment ab Station Suvigliana, denn erst ab hier ist der Bike-Transport möglich.

An der Bergstation überwältigt uns das Postkarten-Panorama: der Blick auf den Lago di Lugano mit der gleichnamigen Stadt, gegenüber der andere Hausberg San Salvatore und im Westen die Walliser Alpen.
Wir wollen aber noch eine Etage höher, und zwar zur Alpe Bolla.

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Zunächst rollen wir runter in das kleine Dorf Brè. Das romantische Dörfchen mit seinen 300 Einwohnern gilt als Künstlerdorf. Enge Gassen und steinerne Häuser bilden den Hintergrund für zahlreiche Skulpturen und Ornamente.
Recht steil geht es dann hinter dem Dorf durch die schattigen Kastanienwälder rauf zur Alpe Bolla. Und wir haben Glück, der Wirt hat gerade frische Nudeln gekocht, samt seiner hausgemachten Tomatensauce.

Nachdem der Kohlenhydratspeicher wieder aufgefüllt ist, nehmen wir den steilen, groben Singletrail hinunter nach Lugano und genießen das Treiben an der Seepromenade.
Die Kombination aus alpinem und mediterranem Flair im Tessin begeistert. Und Gleiches schaffen die Naturtrails, die mindestens so abwechslungsreich sind wie die Kulisse hier unten am See.

Nützliche Links und Infos

Das Tessin ist der südlichste Kanton der Schweiz, gelegen in der italienischen Schweiz. Amtssprache ist folglich Italienisch, die Einheimischen verständigen sich untereinander auf Italienisch oder Lombardisch. Zumindest mit jenem Teil der Bevölkerung, der mit Tourismus zu tun hat, kann man sich aber auch auf Deutsch recht gut verständigen.
Berühmt ist die auf drei Seiten an Italien grenzende Region u.a. für zwei große Seen: Der im obigen Bericht auch in Tourenform eingebundene Luganersee, größtenteils auf Schweizer Staatsgebiet gelegen, sowie der riesige, mehrheitlich italienische Lago Maggiore.

Seinen Namen hat der Kanton vom Fluss Tessin (Ticino), der auf der Südseite des Gotthardmassivs entspringt. Hauptstadt des Tessin ist Bellinzona, bevölkerungsreichste Stadt ist allerdings Lugano. Locarno gilt als wärmste Ortschaft der Schweiz. Hier wurde ein langjähriger Jahresmittelwert von 12,4 Grad Celsius gemessen - ein mediterranes Klima, in dem auch Palmen und Zitronenbäume gedeihen.
Auf der anderen Seite macht sich der Hochgebirgseinfluss deutlich bemerkbar, immerhin liegt der höchste Punkt des "Ticino", das Rheinwaldhorn, auf über 3.400 Meter.
Die Hausberge von Lugano oder auch Locarno sind ab ca. Mitte März schneefrei. Da viele weitere, interessante Trails aber in den oberen Lagen der Berge starten, beginnt die Bike-Saison meist erst im April, geht dann aber bis weit in den November hinein.

Touren-Info
Gottardo-Bike (SchweizMobil 65) - die Dreitagestour fungierte als Planungsbasis für die Route vom Gotthardpass zum Passo del Sole
Lugano Monte Brè Bike Nr. 356 - Dank Standseilbahn kurze, waldige Runde auf den Aussichtsgipfel Monte Brè und die Alpe Bolla; 16 km/622 Hm
Lugano Monte Bar Runde - panoramareiche MTB-Tour oberhalb von Lugano über die Hänge des Monte Bar mit der gleichnamigen "Bike friendly" Berghütte. 39 km/1.380 Hm

Übernachtung
Capanna Cadagno Tel. 0041 91 868 1323, www.capannacadagno.ch (Anfg. Juni-Mitte Okt.)
Hotel Garni Tesserete +41 91 943 24 44, www.famiglia-besomi.ch (Anfg. April - Ende Okt.)

Öffis
www.schweizmobil.ch

Weitere Infos
www.ticino.ch/bike

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Einmal Ticino-Nord, zweimal Ticino-Süd. Drei Mountainbike-Klassiker im Umland von Airolo und Lugano, ideal für einen verlängerten Herbst oder frühen Frühling im Hochgebirge. Palmen und Zitronenbäume gibt's frei Haus dazu.



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