VDB schwer am Limit; Suizid:

Tragisches Geschehen in Mailand

Vandenbroucke außer Lebensgefahr nach Selbstmordversuch

http://radsportnews.net/images/vdb2007tp.jpg

http://radsportnews.net/images/dot.gif MAILAND, 07.06.07 (rsn) - Frank Vandenbroucke hat versucht, sich das Leben zu nehmen. Der 32-Jährige kam ins Krankenhaus Fornaroli di Magenta in Mailand.

Vandenbroucke hatte am Mittwoch einen Suizidversuch unternommen, wie am Donnerstag bekannt wurde. Nach ersten Informationen aus der Mailänder Klinik befand sich der in Italien lebende Belgier zunächst in einem kritischen Zustand. Die Ärzte seien bei ihren Prognosen zurückhaltend, meldete die italienische Agentur ANSA. Am Donnerstagnachmittag erklärte Ivan de Paolis, Sprecher von Vandenbrouckes italienischem Acqua e Sapone-Team, der 32-jährige Belgier habe das schlimmste überstanden.

"Frank ist voll bei Bewusstsein und außer Lebensgefahr. Unser Teammanager Palmiro Masciarelli hat mit ihm telefoniert", so der Teamsprecher. Vandenbroucke habe in seinem Haus in Vermezzo bei Mailand versucht, sich das Leben zu nehmen. "Frank ist ganz allein. Er hat niemanden mehr außer dem Team", beschrieb De Paolis die traurige Situation des einstigen belgischen Vorzeigesportlers, dessen Schicksal an das von Marco Pantani erinnert, der im Februar 2004 einsam und verlassen an einer Überdosis Kokain starb.

"Alles verloren"

Frank Vandenbroucke, der seit dieser Saison beim italienischen Zweitdivisionär Acqua e Sapone unter Vertrag steht, hatte zuletzt seinen Start beim Giro d'Italia abgesagt aufgrund von Muskelproblemen infolge einer Knieoperation, der sich der Belgier im Februar unterzogen hatte.

"Es lief alles schrecklich daneben für Frank. Er wusste sich nicht mehr zu helfen", erklärte der Psychologe Jef Brouwers, ein Vertrauter von Vandenbroucke, im flämischen Fernsehen. "Die Probleme mit dem Knie wurden immer schlimmer. Er konnte nach der Operation nicht mehr wie früher fahren und die Ärzte wussten nicht, was die Ursache des Problems ist. (...) In den letzten Tagen wurde es für Frank immer schlimmer. Leute, die ich in Italien angerufen habe, konnten ihm auch nicht helfen. Frank hatte das Gefühl, dass er alles verloren hat Auch in seinem Privatleben ging es nicht sehr gut", so Brouwers.

Vandenbroucke galt Ende der Neunziger als das größte Talent des belgischen Radsports. "Bimbo" war als Nachwuchs- rennfahrer ein Überflieger, der alles gewann. Mit gerade mal 19 Jahren wechselte er zu den Profis. Als Berufsrennfahrer machte Vandenbroucke da weiter, wo er bei der U23 aufgehört hatte. Ein kometenhafter Aufstieg folgte: Mit 20 Jahren gewann er den Klassiker Paris-Brüssel, vier Jahre später machte er seine Meisterprüfung mit dem umjubelten Triumph beim Klassiker Lüttich-Bastogne- Lüttich, bei dem er exakt vorhergesagt hatte, wo er die entscheidende Attacke setzte. Belgien feierte den legitimen Nachfolger von Eddy Merckx. Was der Beginn einer großartigen Karriere zu sein schien, wurde zum Anfang vom Ende. Nur wenige Wochen nach dem größten Erfolg seiner Karriere war Vandenbroucke in eine bis heute nicht restlos geklärte Affäre verwickelt. Und (nur) mit Dopingaffären ging es weiter. 2002 wurde er von der Polizei in Handschellen abgeführt, nachdem man in seinem Haus Dopingprodukte fand. Schlagzeilen machte "VdB", der seit Jahren Comebacks ankündigte, nur noch mit Skandalen und privaten Problemen. In den letzten Jahren litt Vandenbroucke unter schweren Depressionen.

und zwar hier

http://nyx.at/bikeboard/Board/showthread.php?p=1269975#post1269975