Zum Inhalt springen

Jure Golcer gewinnt GP Schwarzwald!!


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Slowenisches Team düpiert Gerolsteiner und T-Mobile

GP Schwarzwald: Ergebnisse, Starter, Palmares

 

 

 

http://radsportnews.net/images/schwarzwald2006a.jpg

03.06.06 (rsn) - "Im Radsport läuft nicht immer alles nach Plan", seufzt Linus Gerdemann. Das kann man wohl sagen. Ein anspruchsvolles Eintagesrennen, vier Pro-Tour-Teams, starke Vertreter aus Italien und hochmotivierte Rennfahrer aus der zweiten deutschen Reihe – und was passiert? Die kleine slowenische Mannschaft Perutnina Ptuj, ein Drittdivisionär, zeigt beim GP Triberg-Schwarzwald allen Arrivierten das Hinterrad, bringt drei Akteure in die Top 4 und stellt in Jure Golcer den Sieger. Bester Deutscher wird Robert Retschke vom Team Wiesenhof-Akud als Fünfter, T-Mobile-Profi Gerdemann landet auf Rang zwölf. So war das gewiss nicht geplant, weder von T- Mobile noch vom Dauer-Rivalen Gerolsteiner.

 

Gerolsteiner hatte im Schwarzwald 2005 (Fabian Wegmann) und 2004 (Markus Fothen) die Sieger gestellt; nun war alles auf einen anderen Youngster mit Kletterqualitäten ausgerichtet – auf Matthias Russ. Doch letztlich ging es dem jungen Reutlinger nicht anders als seinem Berufskollegen Gerdemann, für den sich die Magenta-Mannen eingespannt hatten. Allesamt wurden sie überrumpelt von der Dominanz und der Bergfestigkeit der rot-gelb gewandeten Perutnina-Ptuj-Akteure. "Ich kannte die gar nicht", gab Russ offenherzig zu, und auch Gerdemann sprach von einer "Überraschung". Auch die Beobachter am Streckenrand hatten es zunächst wohl nicht sonderlich ernst genommen, als in der drittletzten von sieben Runden plötzlich der Slowene Golcer und die beiden Kroaten Hrvoje Miholjevic und Matija Kvasina ein Perutnina-Trio an der Rennspitze bildeten. Doch damit hatten sich tatsächlich die drei stärksten Rennfahrer des Tages abgesetzt.

 

http://radsportnews.net/images/schwarzwald2006russgerde.jpg

Dumm gelaufen für Russ und Gerdemann

 

http://radsportnews.net/images/schwarzwald2006pod.jpg

Fotos: Roth "In dieser Phase haben alle nur auf uns geschaut, speziell auf Georg Totschnig und mich", beschrieb Linus Gerdemann hinterher die taktische Konstellation, die sich für die beiden deutschen Top-Teams als äußerst knifflig darstellte. T-Mobile und Gerolsteiner arbeiteten nach übereinstimmender Auskunft von Russ und Gerdemann zwar gut zusammen, konnten aber nicht mehr für den Zusammenschluss sorgen. Sie hatten schon in der Anfangsphase viel gearbeitet, mussten nun auf diverse frühzeitig ausgestiegene Rennfahrer verzichten, machten trotz allem noch einmal mächtig Dampf – und konnten das Loch nicht schließen. Hinzu kam, dass einige potenzielle Tempomacher wie Stefan Schumacher (Erkältung) und Patrik Sinkewitz (geändertes Rennprogramm) fehlten.

 

Linus Gerdemann war letztlich der einzige T-Mobile-Fahrer, der nach 168 Kilometern ins Ziel kam: "Wenn ein Team bedingungslos für einen Mann fährt, bleibt oft halt auch nur einer übrig", sagte er hierzu und fühlte sich keineswegs im Stich gelassen. Im Gegenteil. "Die ganze Mannschaft hat super gearbeitet und wir haben einen tollen Zusammenhalt gezeigt", betonte Gerdemann und sagte leise: "Natürlich hätte ich gerne mehr daraus gemacht. Aber es hat halt nicht gereicht." Was er auch damit begründete, dass die Konkurrenz in der entscheidenden Phase nur auf die Dienste von T-Mobile und Gerolsteiner spekulierte, aber selbst keine Initiative zeigte. "Damit muss man leben, wenn man dieses Trikot trägt", zuckte der 23-Jährige mit den Schultern und versuchte, das Positive zu sehen: "Es war ein schönes Rennen und eine gute Belastung vor der Tour de Suisse."

 

Ein schönes Rennen – das war der GP Triberg-Schwarzwald zweifelsohne noch mehr für Jure Golcar. Der 28-jährige Slowene, im vergangenen Jahr noch bei der italienischen Equipe Acqua & Sapone im Sattel und schon einmal Zweiter bei der Trentino-Rundfahrt, feierte nach 4:25,40 Stunden seinen ersten Profisieg als Straßenfahrer – und das in Solomanier, nachdem er sich auf den letzten acht Kilometern abgesetzt hatte. Dieses Gefühl kannte Golcer bis dahin nur vom Mountainbike. "Da habe ich in Slowenien alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Aber in der Weltspitze konnte ich nicht mithalten, weil ich auf den Abfahrten zu langsam bin. Auf der Straße fühlte ich wohler." Besonders wohl fühlt er sich offenbar dieser Tage. "Absolut, wir sind alle in einer super Form. Nächste Woche beginnt die Slowenien-Rundfahrt. Das ist das wichtigste Rennen für unsere Mannschaft, darauf ist alles ausgerichtet."

 

Im Schwarzwald gefällt es den Pedaleuren von Perutnina Ptuj ohnehin ausgesprochen gut. In anderen Teilen Deutschlands ist die Equipe wohl eine unbekannte Größe. Beim fünften GP Schwarzwald, der seit vier Jahren mit Start und Ziel im Kuckucksuhr- und Wasserfall-Dorf Triberg ausgetragen wird, geben die Slowenen aber schon lange eine gute Figur ab, kamen etwa in den vergangenen beiden Jahren auf die Plätze drei und vier. "Wir sind zwar nur ein Continental Team, aber unsere Fahrer wären auch der ProTour würdig", sagte Golcer stolz. Das mag übertrieben sein; am Samstag allerdings spielten die Exoten der ProTour-gestählten Konkurrenz einen schönen Streich.

 

Zu einem Dreifach-Triumph reichte es allerdings nicht, weil immerhin das Team Phonak noch dazwischenfunkte. Neo-Profi Steve Morabito legte eine tolle Verfolgungsjagd hin und holte – vor Miholjevic und Kvasina – den Silberrang. Und auch Alexandre Moos wagte zwischendurch einen Vorstoß, überließ letztlich aber seinem jungen Kollegen den Vortritt. "Moos war sehr nett und hat mir alle Freiheiten gelassen", bedankte sich Morabito artig. Für Alexandre Moos genießt wohl der GP des Kantons Aargau Priorität, wo er am Sonntag als Titelverteidiger an den Start geht.

 

Bei der Siegerehrung standen letztlich doch noch zwei einheimische Akteure auf dem Podium: Der Alpirsbacher Steffen Weigold (Lamonta) holte den Bergpreis vor Konstantin Schubert vom Team Regiostrom-Senges. Die beiden hatten die Startphase des Rennens dominiert. Ein Ausreißunternehmen, bei dem der routiniertere Weigold ganz offensichtlich den Ton angab: "Mach mal halblang, Schubi", hatte der Schwarzwälder seinen Fluchtgefährten beim zweiten Anstieg auf die berüchtigte "Geutsche" (18 Steigungsprozente) noch ein bisschen bremsen müssen – wohl wissend, dass dieser GP nicht zu Unrecht als das härteste deutsche Eintagesrennen gilt. Übrigens: Die Mannschaft Perutnina Ptuj ist so etwas wie ein slowenisches Team Wiesenhof – sie trägt den Schriftzug eines Produzenten von Hühnerfleisch auf dem Trikot. "Durch die Vogelgrippe ist unser Sponsor ganz schön in Schwierigkeiten geraten", sagte Golcer, "aber er hält weiter zu uns". Umso mehr dürften sich die Hühner-Spezialisten das Ergebnis von Triberg freuen. (kh)

 

Geschrieben

und am samstag ham die perutnina-flitzer auch den GP KRANJ gewonnen.

auch mit einer wahren machtdemonstration.

am sonntag allerdings hat dann der valter bonca von sava alle abgehängt. dritter mein teamkollege uros silar und starker fünfter noch der michi! :toll:

und das rennen war brutal schnell und schwer!

hpo

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...