NoSe Geschrieben 21. Dezember 2006 Geschrieben 21. Dezember 2006 hallo leute, wie einige von euch wissen hatte meine frau vor 6 wochen einen hinterwandinfarkt. der wurde durch dilitation und implantation mehrerer stents behoben. am tag danach ging der stent wieder zu und musste wiedereröffnet werden. ihre vorderen gefässe sind zu 50% verengt und für mai ist eine wetere herzkatheder-bahndlung vorgesehen. sie war 2 wochen im krankenhaus und ist seit heute auf rehab in bad tatzmannsdorf. jetzt zu meiner eigentlichen frage: hat jemand von euch eine ahnung wie weit man in und nach der rehabilitation durch gezieltes ausdauertraining die blutversorgung dieses herzens (mit 6 stents in den gefässen der hinterwand) durch gefässbildung (umwege sozusagen) verbessern kann? ist das wie bei einem normalen muskel, den man auftrainieren und durch kapilarisation mit blut/sauerstoff versorgen kann? die bandbreite der aussagen der konsultierten kardiologen im akh, in lainz sowie ihres persönlichen wahl-kardiologen für die kontrollen zwischendurch war sehr gross. das hat uns schockiert und enorm verunsichert. bitte diesmal nur fundierte kommentare, bzw erfahrungsberichte. von i glaub...blabla hab ich nichts. danke und geruhsame festtage eri Zitieren
bugmtb Geschrieben 21. Dezember 2006 Geschrieben 21. Dezember 2006 Erst mal gute Besserung an deine Frau! Ich denke und meine, das dir bei diesem Thema auch nur ein Kardiologe weiterhelfen kann. Unbedingt mehrere Meinungen von einem Spezialisten einholen Und anschließend selber entscheiden. LG.Wolfgang Zitieren
christy Geschrieben 21. Dezember 2006 Geschrieben 21. Dezember 2006 für den zustand nach myokardinfarkt gibt es sog. koronarsport; ich denke, daß dieser für den anfang wohl am geeignetesten ist, da diese übungen sehr schonend sind und vorallem die krankheit (nicht zu unrecht spricht man ja von der koronaren herzkrankheit=khk) im hinterkopf behalten wird; trotz der sicher oft sehr unterschiedl. erscheindenden aussagen könnt ihr aber aufs urteil der kardiologen des akh vertrauen! Zitieren
adal Geschrieben 22. Dezember 2006 Geschrieben 22. Dezember 2006 Ich persönlich würde mit ein paar Betroffenen sprechen, deren Erfahrungen (welcher Arzt, welches Konzept) sind hier mE besser, als Alles was wir ergooglen könnten ... Ihr gute Besserung + Dir viel Kraft, sie zu unterstützen ... Zitieren
Doogie Geschrieben 22. Dezember 2006 Geschrieben 22. Dezember 2006 hat jemand von euch eine ahnung wie weit man in und nach der rehabilitation durch gezieltes ausdauertraining die blutversorgung dieses herzens (mit 6 stents in den gefässen der hinterwand) durch gefässbildung (umwege sozusagen) verbessern kann? ist das wie bei einem normalen muskel, den man auftrainieren und durch kapilarisation mit blut/sauerstoff versorgen kann?[/b] hm...der herzmuskel hat diesbezüglich eine absolute sonderrolle, weil er zwar schon ein muskel ist, aber leider unheimlich spezifisch. (genauer gesagt stellt er eine art mischform aus glatten muskelzellen und quergestreiften muskelzellen dar.) soweit einmal das einfachere. jetzt ein bissal medizinisches: deine frau bekam vermutlich eine "revaskularisierende Therapie". die ist leich durchzuführen und greift eigentlich nahezu bei jedem patienten. ziel der behandlung is im wesentlichen die zur wiedereröffnung von verschlossenen koronargefässen. alternativ dazu laufen gerade testreihen mit PTCA (perkutane transmurale koronarangioplasie) - die bisherigen ergebnisse mit dem verfahren sind besser, weil oft mehr herzmuskelgewebe gerettet werden kann als bei der konventionellen lyse. problem ist allerdings, dass die verfahren bislang nur in grosse kardiologie-zentren einzug gehalten hat. je besser die therapie greift, umso weniger HMZ werden nekrotisch. das sind dann wiederum entscheidende parameter für ansatz der reha und verlauf. was du meinst, is die soganannte "rekapillarisierung" beim skelett-muskel - sprich, dass du beim intensiven training eine vermehrte blutzufur erreichen kannst durch vermehres auftreten von kapillaren. durch den erhöhten stoffwechsel können nährstoff schneller heran- und abbauprodukte schneller abbtransportiert werden. eine feine sache! leider ist das bei den herzmuskelzellen etwas anders. eine herzmustelzelle ist von ihrer bildung an sozusagen "vordetaminiert". jeder HMZ hat nur genau eine ernährende kapillare und ist auch nicht zur sponatnen zellteilung fähig. das bedeutet, dass wenn du das gesunde herz trainierst, du die herzzellen immer nur zum wachstum anregen kannst, aber nie zur teiliung under eine verstärkte durchblutung erreichen kannst. (dieses phänomen bezeichnet man als HYPERTROPHIE - das andere beschriebene wäre die HYPERPLASIE, also eine zellvermehrung) du siehst also, dass beim herz das probelm entsteht, dass geschäbigstes gewebe leider meist gänzlich vom versorgungsweg abgeschnitten ist, und es demnach ein langer und schwieriger prozess ist, diese bereiche zu rekapillarisieren. mehr trau ich mich eigentlich dazu auch nicht sagen, weil ich weder deine frau, noch ihre patientenkarriere kenne. ich wäre auch sehr vorsichtig mit der befragung von betroffenen, weil es sich bei der erkrankung deiner gattin nicht um ein 08/15 krankheitsbild handelt, sonder einen sehr sehr spezifischen fall darstellt (ich kann das SEHR gar nicht genug betonen!) die reha ist auch kein patentrezept, sondern muss genau auf deine frau eingestelt werden. therapieansätze, die bei einigen patienetn wunderbar funktionieren, sind bei anderen absolut effektlos oder sogar kontraproduktiv! also bitte sei sehr vorsichtig mit empfehlungen von "hobby-medizinern" ich finde es toll(!!) dass du dich so um deine frau kümmerst und ihr wo es nur geht helfen möchtsest, dass sie rasch wieder gesund wird! du kannst dir gar nicht vorstellen, was für einen unheimlich grossen einfluss das soziale umfeld auf den verlauf und den heilungsprozess von krankheiten hat! daher bleid dran, sei für deine gattin da, wenn sie dich braucht und steh mit ihr gemeinsam diese schwere zeit durch. aber bitter erwarte keine wunder....gut ding braucht weile (wie zum beispiel die ausheilung eines hinterwandinfarktes) und bezüglich der unterstützung der therapie dur leichtes ausdauertraining - da frag am besten dem behandelnden therapeuten und halte auf jeden fall nochmal rücksprache mit dem behandelnden arzt. ich hoffe ich konnte dir einige dinge näher bringen. alles gute deiner frau und dir!!! Zitieren
NoSe Geschrieben 22. Dezember 2006 Autor Geschrieben 22. Dezember 2006 @ Gustavo Danke sehr für deine fundierten Ausführungen. Mir ist jetzt einiges klarer - leider. Meine ursprüngliche Hoffnung, dass man sie nur für ein gezieltes und diszpliniertes Training begeistern muss und sie dadurch in die Lage versetzten kann sich selbst zu helfen/heilen ist zumindest getrübt. Was mich dennoch vorsichtig optimistisch stimmt ist das Ergebnis der im AKH durchgeführten Isotopenuntersuchung. Die hat ergeben, dass sich das Bliut offensichtlich genug Umwege gefunden hat das durch den Infarkt betroffene Gewebe zu versorgen. Die Pumpfunktion des Herzens ist also nur wenig durch necrotisches Gewebe beeinträchtigt. Ich warte jetzt einmal das erste Belastungs-EKG in Bad Tatzmannsdorf ab. Werd mich dann mal ausführlich mit der behandelnden Ärztin dort unterhalten. @ Alle Ich danke euch allen, die ihr mir hier geholfen habt, sei es durch Anteilnahme oder/und Erhelliung meiner unterentwickelten medizinischen Kenntnisse. Ich werd mich weiter schlau machen und euch informiert halten. Ich wünsch euch geruhsame Festtage! Zitieren
Doogie Geschrieben 22. Dezember 2006 Geschrieben 22. Dezember 2006 ich denke ich kann im namen alles sagen: "Alles Gute und Liebe nochmal dir und deiner Frau!" Frohe Weihnacht! Zitieren
christy Geschrieben 26. Dezember 2006 Geschrieben 26. Dezember 2006 ...bin ürigens KEIN HOBBY-Mediziner wollt' noch hinzufügen, daß du dir deine Hoffnung net trüben lassen sollst: ich hab einen Patienten, der eine schwere 3-Gefäßerkrankung hat (also die "Haupt-" Kranzgefäße stenosiert bzw. verschlossen hat) und bei dem eine Organtransplantation aus ebendiesem Grund nicht mehr in Frage kommt; jedenfalls, man höre und staune, hat dieser Mann seine KHK so gut kompensiert, daß er seit Jahren täglich 30(!) Kilometer radelt und sich dabei pudelwohl fühlt. Das soll jetzt natürl. nicht heißen, daß deine Frau sich morgen aufs Radl setzen kann und nach Tulln fahren soll, aber es gibt jedenfalls Anlaß zur Hoffnung auf weitestgehende Rehab, netwoanet?? Zitieren
NoSe Geschrieben 26. Dezember 2006 Autor Geschrieben 26. Dezember 2006 ...bin ürigens KEIN HOBBY-Mediziner ?? ??? hat hoffentlich niemand behauptet hier drinne ...wollt' noch hinzufügen, daß du dir deine Hoffnung net trüben lassen sollst: ich hab einen Patienten, der eine schwere 3-Gefäßerkrankung hat (also die "Haupt-" Kranzgefäße stenosiert bzw. verschlossen hat) und bei dem eine Organtransplantation aus ebendiesem Grund nicht mehr in Frage kommt; jedenfalls, man höre und staune, hat dieser Mann seine KHK so gut kompensiert, daß er seit Jahren täglich 30(!) Kilometer radelt und sich dabei pudelwohl fühlt. Das soll jetzt natürl. nicht heißen, daß deine Frau sich morgen aufs Radl setzen kann und nach Tulln fahren soll, aber es gibt jedenfalls Anlaß zur Hoffnung auf weitestgehende Rehab, netwoanet?? Danke, das macht Mut. Hab das Patienterl grad wieder für 3 Tage in BadTatzmannsdorf abgeliefert. Ich hoff die machen sie mir dort wieder gsund, damit ich im Mai mit ihr Tandemfahren kann. Erst muss sie allerdings durch die Rehab und die für 9. Mai vorgesehene Dehnung der vorderen HK-Gefässe. Muss ein komisches Gefühl sein wenn du am Monitor zuschaust, wie's dir mit an Schläuchel im Herz herumstirln. Aber die Medizin is schon ein Hammer, was da heut alles geht. Ich wünsche einen guten Rutsch und möge 2007 ein super Jahr werden für euch alle und für die Gesundheit von meinem Schatzerl sowieso. Zitieren
Doogie Geschrieben 27. Dezember 2006 Geschrieben 27. Dezember 2006 ...bin ürigens KEIN HOBBY-Mediziner sorry, wenn ich dir oder irgendwem zu nahe getreten bin...das war bestimmt nicht meine absicht! wollte damit eigentlich nur sagen, dass du im board nie wirklich wissen kannst, wer fundierte info für dich hat, und wer nur fachsimpelt. um ein bissal infos zu bekommen, bist du hier sicher nicht falsch. therapieratschlage oder dergleichen würde ich mir aber wie gesagt lieber von den betreuenden therapeuten und medizinern holen. Zitieren
NoSe Geschrieben 27. Dezember 2006 Autor Geschrieben 27. Dezember 2006 sorry, wenn ich dir oder irgendwem zu nahe getreten bin...das war bestimmt nicht meine absicht! wollte damit eigentlich nur sagen, dass du im board nie wirklich wissen kannst, wer fundierte info für dich hat, und wer nur fachsimpelt. um ein bissal infos zu bekommen, bist du hier sicher nicht falsch. therapieratschlage oder dergleichen würde ich mir aber wie gesagt lieber von den betreuenden therapeuten und medizinern holen. mir gings um die kombination mediziner-sportler. aus der quelle wollte ich infos und, wie man sieht, finden sich die hi3er im bb. ich selbst bin auch aus einer krankheitsbedingten krisensituation zum sport und über den sport zum leistungssport gekommen. dadurch hat sich in den letzten 15 jahren mein leben total verändert. ich denk immer noch, dass meine frau durch diese krankheit, die sie ja vollkommen unvorberitet getroffen hat, auch eine chance erhalten hat. vielleicht gelingt es ihr auch über die rehab zum sport und über den sport zu den nötigen veränderungen in ihrem leben zu finden. das hoff ich und die hoffnung stirbt zuletzt Zitieren
Gast NoPulse Geschrieben 27. Dezember 2006 Geschrieben 27. Dezember 2006 ??? hat hoffentlich niemand behauptet hier drinne Danke, das macht Mut. Hab das Patienterl grad wieder für 3 Tage in BadTatzmannsdorf abgeliefert. Ich hoff die machen sie mir dort wieder gsund, damit ich im Mai mit ihr Tandemfahren kann. Erst muss sie allerdings durch die Rehab und die für 9. Mai vorgesehene Dehnung der vorderen HK-Gefässe. Muss ein komisches Gefühl sein wenn du am Monitor zuschaust, wie's dir mit an Schläuchel im Herz herumstirln. Aber die Medizin is schon ein Hammer, was da heut alles geht. Ich wünsche einen guten Rutsch und möge 2007 ein super Jahr werden für euch alle und für die Gesundheit von meinem Schatzerl sowieso. Ich wünsch euch von Herzen Alles,alles Gute...2007 wird euer/unser Jahr lg Pulsinger Zitieren
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