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Nachdem gestern viele Norianer tolle Leistungen im Wienerwald erbracht haben, wollten wir nicht nachstehen und haben den Wienerwald auf eine etwas andere, sehr angenehme Art durchkämmt: Gemütlich auf dem MTB: Neuwaldegg - Mauerbach - Gablitz - Troppberg - Mirli im Irenental und retour über die Klosterruine am Riederberg .... voll nett wars und unglaublicher Weise haben wir sogar bei der Mirli einen Platz bekommen.

 

http://www.sportnora.at/teamsportnora/bb/troppberg.jpg

 

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hier ein paar Infos zur gestern besuchten Klosterruine:

 

RIEDERBERG...rätselhaftes Kloster im Wienerwald

 

Kraft- und Kultplätze im Wienerwald

 

Das Kloster Sankt Laurentius im Paradies:

Etwa auf halbem Wege zwischen dem Tullnerfeld und den Bergkuppen des Wienerwaldes am Riederberg liegen die romantisch verwachsenen Ruinenreste eines der geheimnisvollsten Klöster auf österreichischem Boden.

Zugeschrieben wird der ehemalige Klosterbau den Franziskanern, belegt im Jahre 1436, aus dem Grundbuch der Region. Gabriel von Verona, damals Vikar der österreichischen Ordensprovinz, gründete auf Grund einer Schenkung durch die Habsburger ein Kloster: „Sankt Laurentius im Paradies“.

Doch gibt es Hinweise darauf, dass die Fundamente älteren Ursprungs sind. Nicht aus schriftlichen Quellen, davon gibt es viel zu wenige, sondern aus den Überlieferungen von Generation zu Generation, und vor allem aus den steinernen Überresten aus längst vergangenen Zeiten.

Nach einer Zeit des Aufbaues und des meditativen Alltags (1436) traf der nicht verstandene Wille Gottes am 4. August des Jahres 1509 die Bruderschaft der Franziskaner unbarmherzig und mit vollster Härte. Am Vorabend des unheilvollen Tages, es war bereits die 3. Stunde nach der abendlichen Spätmette, es dürfte gegen 2 Uhr früh gewesen sein, als der Schrei FEUER durch die Finsternis gellte. Es galt nun zu retten was noch zu retten war, jedoch war es bereits zu spät – das Kloster brannte bis auf die Grundmauern nieder.

8 volle Jahre sollte es dauern, bis die Schäden der Katastrophe beseitigt waren. Nur unter unsäglicher Mühe gelang es, den Klosterbau einigermaßen aufrecht zu erhalten. Nach diesem Unglück, dem man hilflos ausgeliefert war, sollte jedoch noch ein viel größerer, endgültiger Schicksalstag für das „Kloster im Paradies“ hereinbrechen. Dies war der 29. September 1529. Der Tod kam in jenen Tagen in der Gestalt des türkischen Halbmondes. Wie der Überfall einer türkischen Streifschar auf das Kloster in jenem späten Septembertag vor sich ging, wurde uns nicht überliefert. Keiner der 22 Mönche überlebte dieses grauenhafte Gemetzel.

Im Provinzialkapitel von Langenlois wurde 1530 der Beschluss gefasst, den Ort gänzlich aufzugeben und zu verlassen. Seit dieser Zeit sprechen nur noch die alten Gemäuer von dieser Vergangenheit. Durch das Wasser des nahen Baches werden immer noch Keramik und Knochenreste frei gespült. Ein großes Kreuz, das am Orte des alten Altars steht, gilt als Mahnmal für dieses fürchterliche Geschehen. Text aus „Geheimnisvoller WW“ Kalchhauser

 

Im Jahre 1839 begann ein geschichtskundiger Pfarrer, Adam Mihm, mit Grabungen und Vermessungen. Sein Wissen holte er aus Vermutungen und alten Schriften. Es wurden verborgene Grüfte gefunden und geöffnet, vermutlich die Krypta des Franziskanerklosters.

 

Kraftplatz der Quellgeister

Etwas abseits der Mauerreste entspringt eine uralte Quelle, deren Wasser heilkräftige Wirkung zugeschrieben wird. In einer Abhandlung, die die karolingische Pfarre Abbatestesin (Abstetten) betrifft, wird diese Quelle sogar als „heilige Quelle“ benannt, wobei es hier nachweislich bis in das Jahr 1950 zu unglaublichen kultischen Handlungen kam. Nach Erzählungen alter Bauern wurden Bittprozessionen, die den Charakter heidnischer „Götterbeschwörungen“ hatten, abgehalten. Ihrer Aussagen nach wurde noch am Beginn des 20. Jahrhunderts mit Schlägen von Dreschflegel in den Quellkessel der “Wassergeist“ gestört, damit sich sein „Zorn“ in Form von Regen über die Äcker des Tullnerfeldes ergießen möge. Man nannte es "Bründlrühren", ein magischer Regenzauber gegen anhaltende Dürre Eine über 90 jährige Gablitzerin kann sich an diesen Brauch noch erinnern. Und auch daran, dass der Regenzauber so schnell gewirkt hat, dass die Menschen Mühe hatten, trockenen Fußes ihre Häuser zu erreichen.

 

Templer am Riederberg?

Neben der Klosterruine wurden bei einer archäologischen Grabung im Jahre 1974 zwei unterirdische Kultkammern gefunden.

Römische Funde weisen darauf hin, dass der lang gestreckte Bereich der "Klosterruine" zu ihrer Zeit kultisch genutzt wurde: Spuren lassen vermuten, dass es dort ein

Einweihungsheiligtum gegeben hat.

Laut alten Legenden sei im Hochmittelalter der Bereich der Klosterruine und die nicht weit davon entfernte "Riederburg" ein Sitz des mächtigen Templerordens gewesen. Dies scheint gar nicht so abwegig zu sein, führt doch direkt neben der Klosterruine der weltbekannte Pilgerweg nach Santiago de Compostela vorbei.

 

 

Rätselhafte Steinkugeln

Zu den unerklärbaren Rätseln dieser geheimnisvollen Stätte zählen auch die gewaltigen Steinkugeln mit einem Durchmesser von ca. 2 m, deren Oberflächen von zahlreichen Ausmeißelungen in gerader Linie gekennzeichnet oder bereits in zwei Hälften gebrochen, tief in den Waldboden gesunken sind. Die größte Kugel ist mittels Holzkeilen, die mit Wasser aufquollen, in zwei Hälften gespalten worden. Im Waldboden und Bachbett liegen verstreut noch etliche kleinerer Exemplare. Leider sind einige Kugeln von handlicher Größe in jüngster Zeit entwendet worden.

Steinkugeln gibt es weltweit und überall sind sie ein geologisches wie archäologisches Rätsel. Niemand kann sagen, woher sie kommen, wie alt sie sind und wozu sie gemacht wurden. Einfacher ist die Frage zu beantworten warum sie zerschlagen wurden: man glaubte, dass in ihrem Inneren Gold zu finden wäre. Diese Steinkugeln am Riederberg sind uralt, da manche bereits bis zur Hälfte im Boden versunken sind. Manche andere Kugel hat einen abgeflachten Boden und erinnert frappierend an die 1974 in Serbien gefundene Povlen-Kugel. Diese hat Grübchen und Ritzungen, dessen Muster man mit der Sternenkonstellation von Cepheus und Cygnis gleichsetzt, also eindeutig einen astronomischen Bezug aufweist. Für die Kelten war der Himmel aus Stein und kugelrund. Könnten die Steinkugeln vom Riederberg auch für diesen Zweck angefertigt worden sein?

 

Laurentiuskapelle

Die rätselhaften (keltischen?) Steinkugeln und der römischer Mithraskult haben beide astronomischen Hintergrund. Die Kugeln stellen möglicherweise den Sternenhimmel dar, der Mithraskult ist eine Sonnengott – Verehrung. Es wäre daher nicht verwunderlich, wenn im Zuge der Christianisierung, gerade dieser Ort mit Bedacht als Ersatz für einen heidnischen Sonnenkult ausgewählt worden wäre. Schenkt man der kirchlichen historischen Forschung Glauben, befand sich bereits im achten Jahrhundert an dieser Stelle eine Kapelle die dem Heiligen Laurentius geweiht war. Laurentius, am 10. August auf dem Rost zu Tode gemartert, hat seinen Patroziniumstag in der Zeit des gehäuften Kometenflugs. Der Volksmund nennt die vielen Sternschnuppen die „Tränen des Laurentius“.

 

Dieser Ort hat eine besondere Mystik, ein eigenes Flair, dem man sich nicht entziehen kann.

 

http://www.geocities.com/studiolo_2000/riederberg/tafel2klein.gif

 

TIPP: Gigantische Steinkugeln, teilweise zerschlagen im Wald und Bachbett.

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