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Ischgl Trail #3: Paznauner Taja

Ischgl Trail #3: Paznauner Taja

19.04.16 11:04 7.716Text: Lukas Schnitzer
Lukas Schnitzer
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Fotos: Erwin Haiden
Saftige Wiesen und knackiger Gegenanstieg gepaart mit abwechslungsreicher Wegbeschaffenheit sorgen am Paznauner Taja Trail für kurze Weile.19.04.16 11:04 8.087

Ischgl Trail #3: Paznauner Taja

19.04.16 11:04 8.0873 Kommentare Lukas Schnitzer
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Erwin Haiden
Saftige Wiesen und knackiger Gegenanstieg gepaart mit abwechslungsreicher Wegbeschaffenheit sorgen am Paznauner Taja Trail für kurze Weile.19.04.16 11:04 8.087

Der Trail über die Paznauner Taja ist ein wahrer Allrounder. Nicht nur was die Wegbeschaffenheit anbelangt ist für jeden etwas dabei, sondern vor allem auch wegen seiner Lage im Tourengebiet ist er, ähnlich dem Velilltrail, vielseitig in die Tagesplanung einbeziehbar.
Der Einstieg in den Trail liegt etwas versteckt hinter der Talstation der Idjochbahn und ist von der Silvrettabahn aus höhenmeterfrei zu erreichen. Damit bietet sich die Tour sowohl zum morgendlichen Einrollen – man kann direkt zur Mittelstation der Silvrettabahn zufahren – als auch zum Drüberstreuen nach einer der vielen anderen Tourenvarianten in unmittelbarer Umgebung an. Keineswegs wollen wir damit andeuten, dass der Taja Trail zu kurz für einen gezielten Ausflug wäre. Gerne kann man ihm auch bis ins Tal folgen, und dort die Vorzüge der Silvrettacard in vollen Zügen genießen.

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Aber der Reihe nach. Wir zelebrierten den Einstieg in den Trail mit deftigen Burgern, feiner Käseplatte und Bauernhofeis vor herrlichem Bergpanorama. Hunger, Durst und Nervenkitzel unserer vormittäglichen Steuerflucht über den Schmuggler Trail trieben uns direkt auf die sonnige Terrasse der Vider Alp. Ob der kleine Streichelzoo inmitten der Idalp ebenso eine gewisse Anziehungskraft auf uns hatte? Wer zwischen Hasenstall und Pony in die Ferne blickt, kann bereits einen kleinen Vorgeschmack auf die ersten Meter des Trails erhaschen - hinein ins Höllkar, von wo aus ein gemeiner Gegenstich hoch zum Sassgalunkopf führt.
Wie gesehen, so gekauft, fanden wir uns wenig später auf dem eben noch aus der Ferne betrachteten Pfad wieder. Immer wieder kreuzten kleine Holzleitern unseren Weg, ohne die es in den saftigen Wiesen kein Weiterkommen gäbe.

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Dass wir uns mitten im Quellgebiet befanden, machte uns erst ein - abseits des Pfades - halb versunkener Vorderreifen bewusst.
Im Höllkar führte uns der Weg über eine schmale, aber hohe Brücke weiter Richtung Sassgalunkopf. Erst waren wir noch frohen Mutes, wollten dem Vermerk "Tragepassage" nicht so recht Glauben schenken. Nach wenigen Metern bäumte sich der Pfad jedoch erbarmungslos vor uns auf. Wurzeln, Spitzkehren und die Steilheit machten ein Weiterfahren unmöglich, die Bikes wollten geschultert werden.

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Stapft man rechts des Weges noch ein paar Schritte weiter auf den 2.265 m hohen Sassgalunkopf hinauf, wird man dort mit einer herrlichen Aussicht samt Bänkchen, an der Hinterseite wiederum mit einem nur für Schwindelfreie geeigneten Tiefblick belohnt.
Sodann wurde der Taja Trail recht wellig, ganz ohne zu Pedalieren kamen wir nicht über den nächsten Abschnitt. Tief hat sich der Pfad in die Almlandschaft eingeschnitten, die Furchen luden zum Spielen und Pedalverhaken ein.

Nach einer Forststraßenquerung wandelte sich das Bild überraschend. Grobes, loses Geröll, enge Kehren und die Steilheit verlangten nach behutsamem Einsatz der Bremsen und einer sicheren Linienwahl. Wer sich selbst in diesem Streckenabschnitt nicht so recht wiederfindet, kann besagten Abschnitt auch problemlos über die kreuzende Forstraße umschiffen. Am Ende des Steilstücks treffen beide Wege erneut aufeinander, und man ist wieder zurück am Trail.

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Auf Schotter konnten sich unsere Unterarme kurz entspannen, während wir vorbei an der namensgebenden Paznauner Taja zum nächsten Trailabschnitt rollten. Hier war der Boden wieder erdig und griffig. Flowige Passagen wurden immer wieder durch enge Spitzkehren mit großen Stufen unterbrochen. Zu früh erreichten wir Asphalt, auf dem wir weiter talwärts rollten. Immer wieder führten allerdings kurzweilige Abstecher in den angrenzenden Wald links der Straße.

An der Mittelstation dann zwei Möglichkeiten: nochmals mit der Silvrettabahn auf die Idalp schweben für eine zweite Runde am Paznauner Taja Trail? Hoch zum Velilltrail? Hüttenrast oder doch eine der vielen anderen Tourenvarianten? Wir entschieden uns für die weitere Talabfahrt.
Wagt man sich etwas in den gesetzlichen Graubereich, soll es runter nach Ischgl einen feinen, wurzeligen Wanderweg geben, der aber offiziell noch ganz den Fußgängern gehört. Innerhalb der Grenzen der Legalität rollt es sich auf Asphalt weiter bis ins Ischgler Ortszentrum.

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mehr Ischgl...

Top gepflegte Skipisten, atemberaubende Abfahrten durch hüfttiefen Pulverschnee, Apres-Ski und Winterromantik. Dies sind wohl Bilder, die einem beim Gedanken an Ischgl automatisch in den Sinn kommen. Doch das Dorf im Tiroler Paznauntal nur auf Wintersport zu beschränken wäre ein großer Fehler, wie uns ein mehrtägiger Besuch bei sommerlichen Temperaturen eindrucksvoll zeigen konnte.
Die umliegenden Berge und Seitentäler des Heimatortes der Ischgl Ironbike bieten ein enorm weitläufiges und ebenso abwechslungsreiches Tourennetz, das selbst vor der Schweizer Grenze nicht Halt machen will. Ob aus eigener Kraft oder mit Liftunterstützung, von hochalpinen Trails bis Waldboden, von fahrtechnisch anspruchsvollen Passagen bis zu angelegten Flowtrails oder Schottertransfers: Sämtliche Vorlieben und Spielarten unseres schönen Sports lassen sich in der Region finden und befriedigen. Allein von Ischgl aus sind 23 offiziell ausgeschilderte Bikerouten erreichbar. Mit Shuttle oder einer kurzen Asphaltpassage über die gut ausgebauten Radwege fernab vom Verkehr Richtung Kappl oder Galtür sind es noch weit mehr.
Unterwegs laden zahlreiche Almen und Hütten zum Verweilen und Krafttanken ein. Und Kraft wird auch bitter nötig, lassen sich doch viele Touren um kleine, liftunterstütze und vor allem lohnende Abstecher erweitern. Ein wenig lifteln, ein wenig treten und ganz viel Trail. Das weitläufige Gebiet will genutzt werden ...

Überhaupt scheint die Region mehr als bemüht zu sein, ihren Sommergästen, vom Wanderer über den Mountainbiker bis hin zum Sommerfrischler, immer ein Eutzerl mehr zu bieten als andernorts. Besonders ersichtlich wird dies mit der Silvretta Card, deren Slogan all inclusive durchaus ernst genommen werden kann. Das Ticket, das jedem Übernachtungsgast kostenlos von der Anreise bis zur Abreise zur Verfügung steht, öffnet die Tür zum Paznauntal. Die Liste der Leistungen ist lang, was für uns Mountainbiker besonders interessant erscheint ist hier kurz zusammengefasst: So können damit sämtliche geöffnete Seilbahnen in Ischgl, Galtür, Samnaun, Kappl und See beliebig oft benutzt werden. Per Bus kann von Landeck bis zu Bielerhöhe geshuttelt, oder mit dem eigenen PKW die Silvretta Hochalpenstraße befahren werden. Nach der Radtour laden dann auch noch sämtliche Frei- und Hallenbäder sowie Badeseen der Region zum Entspannen ein.

Reisezeit:
Ischgl ist als Winterparadies und Schneeloch bekannt. Die Liftanlagen, die auch im Sommer als Aufstiegshilfen für Biker und Wanderer dienen, reichen bis auf eine Höhe von knapp 2.900 m hinauf. Dementsprechend lange kann es dauern, bis der letzte Schnee auf den Bergen verschwunden ist, und dementsprechend früh können auch bereits die ersten Flocken fallen. Im Sommer nehmen die Seilbahnen ihren Betrieb meist Ende Juni/ Anfang Juli auf. Die Bike-Saison endet meist Mitte September. An den tiefer gelegenen Südhängen der Verwallgruppe lassen sich oft schon ab Juni bis in den Oktober Touren realisieren.

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