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Vergangene Woche fand in der hügeligen Steppenlandschaft rund um Veszprem, Ungarn, die MTBO-WM der Elite-, Junioren- und Masters-Klasse statt. Für die mit 19 Mann und Frau angetretenen Österreicher galt es, drei Medaillen zu verteidigen – am Ende wurden es zwei: Tobias Breitschädl holte mit furiosem Finish erstmals WM-Gold im Sprint, im Staffelbewerb schafften die Herren zudem Bronze. Die Frauen, allen voran die 7-fache Weltmeisterin Michaela Gigon, blieben diesmal hinter den Erwartungen zurück. Im Teambewerb verpassten sie die erhoffte Medaille denkbar knapp.

Beim Eröffnungsrennen über die Sprintdistanz sorgte Tobias Breitschädl für eine echte Sensation: Der Henndorfer setzte sich gegen 108 Konkurrenten aus 28 Nationen durch und gewann den WM-Titel in der Eliteklasse - den ersten Herrentitel bei einer A-WM überhaupt für den österr. Orientierungslaufverband.
Bei knapp 35 Grad Celsius im Schatten war das Rennen an Spannung kaum zu überbieten, da das Gebiet durch die markante Geländestruktur, ein dichtes Wegenetz und große offene Bereiche alles bot, was einen technisch anspruchsvollen MTB-O Wettkampf ausmacht. Zusätzlich war, im Gegensatz zu Österreich, auch das Querfahren abseits der Wege erlaubt, was die Anzahl der möglichen Routenwahlen zwischen den Posten enorm erweiterte.
Die Taktik des KTM-Piloten war klar: "Auf meine Stärke, die gute Orientierungstechnik setzen und dann gleich vom Start weg Vollgas". Und diese Taktik ging auf. Nach Führung in der Anfangsphase und Platz zwei im Mittelteil fiel die Entscheidung erst auf den letzten Metern. Breitschädel ließ sich im Gegensatz zum Tschechen Pospisek von einem nahestehenden Damenposten nicht irritieren und siegte mit zwei Sekunden Vorsprung auf den jungen Mitstreiter und weiteren zwölf Sekunden auf den Russen Gritsan.

  • MTBO-WM: Gold und BronzeMTBO-WM: Gold und Bronze
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In der Staffel sorgte der frischgebackene Weltmeister gemeinsam mit dem Kärntner Kevin Haselsberger und dem Oberoesterreicher Bernhard Schachinger für die nächste Premiere. Mit einer furiosen Aufholjagd von Breitschädel als Schlussfahrer und Laufbestzeit erkämpfte das österreichische Herrenteam die erste WM-Staffelmedaille in der Elite.
Das Rennen selbst fand mit einer Sondergenehmigung auf einem nahezu waldlosen NATO-Panzerübungsplatz statt. Das Gelände war übersät mit Stellungen und unübersichtlichen Hügeln und Gräben. Schachinger hatte als Startfahrer im ersten Renndrittel etwas Mühe, mit dem hohen Tempo der Spitzengruppe mitzuhalten, im Laufe der Strecke nutzte er jedoch seine gute Orientierungstechnik, um sich wieder heranzukämpfen und schickte Haselsberger in einer kleinen Gruppe auf Rang vier liegend in die zweite Runde. Auch der Kärntner ließ sich von der Hektik im Feld nicht beeindrucken, blieb bis auf eine kleine Unsicherheit beim zweiten Posten ruhig und kam gemeinsam mit Schweiz und Frankreich ebenfalls auf Rang vier liegend ins Zielstadion. Mit enorm hohem Tempo von Beginn an und guten Orientierungsleistungen schob sich Schlussläufer Breitschädel dann zwischenzeitlich sogar auf Rang zwei, musste am Ende jedoch seinem Anfangsspeed Tribut zollen und beschränkte sich darauf, Bronze abzusichern.

Der Damenbewerb entwickelte sich aus österreichischer Sicht ähnlich spannend, das Happy End verpassten die drei Mädels in Rot-Weiss-Rot jedoch um knappe 1,5 Minuten.
Das Team rund um die 7-fache Weltmeisterin Michaela Gigon setzte die Gold-erprobte Sonja Reisinger-Zinkl an den Start, die Ihre Sache auf der ersten Schleife ganz gut meisterte, am Schluss dann aber die Hitze zu spüren bekam und die WM-Debütantin Marina Reiner als Sechste ins Rennen schicken musste. Es dauerte ein paar Posten, bis sich die Nervosität der jungen Kärntnerin gelegt hatte und sie sauber orientieren konnte. Zwar verlor sie einen Rang, aber nach ca. einem Renndrittel blieb sie nahezu fehlerfrei und konnte trotzt der enormen Hitze als siebte in die Wechselzone einbiegen.
Dort wartete eine hochmotivierte Michi Gigon die nach den verpatzten Einzelbewerben mit den führenden Teams noch eine Rechnung zu begleichen hatte. Noch vor dem Kartenstart schnupfte sie mit Dänemark die erste der vor ihr liegenden Mannschaften und machte sich auf die Jagd nach dem Führungstrio Schweiz, Finnland und Tschechien 1. Frankreich wurde knapp nach der ersten Zieldurchfahrt überholt. Dann war die junge Tschechin Brezinova fällig. Gegen die 2-fache slowakische Sprintweltmeisterin Bejtosova war Gigon dann allerdings machtlos – trotz zweitbester Laufzeit für die Wienerin wurd es am Ende nur Blech.

Die MTB-O Saison geht nun ins Finale, im Herbst steht das Team noch bei den Staatsmeisterschaften über die Lang- und Sprintdistanz sowie beim Weltcupfinale in Estland am Start.

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