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Geschrieben
Original geschrieben von adal

Ich versteh das nicht ganz. Wenn die Leistungsfähigen nicht nach Kräften einzahlen, wie soll dann für die nicht Leistungsfähigen (eigentlich nicht Outputfähigen, leisten tun Kinder und Pensionisten genug) MEHR verteilt werden?

 

Die Reichen - wenn man ihnen mehr wegnimmt - gehen woanders hin und tragen sowieso in Summe nicht soviel bei. Das ganze System (Kindergärten, Spitäler, Schulen, Pension) wird vom Mittelstand getragen, mit dem Problem, dass die Anzahl durch die Veränderung der Altersstruktur sinkt im Verhältnis zu den zu Versorgenden.

 

Wie soll sich das System durch Ausklingen der Leistungsfähigen aus dem Prozess verbessern?

 

Es ist doch bestimmt nicht für jeden Menschen Ziel des Lebens, sich aus dem von dir beschriebenen leistungsfähigen Prozess auszuklinken. Jeder Mensch strebt nach vollkommen anderen Zielen. Wir sind sehr individuell, was gerade in unserer Gesllschaft, begonnen bei einer Erwartungshaltung gegenüber unserer Kinder, schon Probleme mit sich bringt. Es gibt so viele Unterschiedliche Menschen, daß sich immer welche finden werden die, wenn du's so willst, für das Allgeminwohl in finanzieller Hinsicht sorgen können. Ein sozial ausgerichtetes System braucht keine Gewinne. Es braucht zufriedene Menschen die dadurch noch mehr bereit sind etwas für alle zu geben. Das macht es letztendlich aus. Nicht wieviele Stunden wir in unserer Arbeit verbringen.

Geschrieben
Original geschrieben von GrazerTourer

Es ist doch bestimmt nicht für jeden Menschen Ziel des Lebens, sich aus dem von dir beschriebenen leistungsfähigen Prozess auszuklinken. Jeder Mensch strebt nach vollkommen anderen Zielen. Wir sind sehr individuell, was gerade in unserer Gesllschaft, begonnen bei einer Erwartungshaltung gegenüber unserer Kinder, schon Probleme mit sich bringt. Es gibt so viele Unterschiedliche Menschen, daß sich immer welche finden werden die, wenn du's so willst, für das Allgeminwohl in finanzieller Hinsicht sorgen können. Ein sozial ausgerichtetes System braucht keine Gewinne. Es braucht zufriedene Menschen die dadurch noch mehr bereit sind etwas für alle zu geben. Das macht es letztendlich aus. Nicht wieviele Stunden wir in unserer Arbeit verbringen.

 

Diese willentliche Entscheidung eines Leistungsfähigen sich auszuklinken, ist aber gleichzeitig die Entscheidung, den eh schon wenigen, die noch zahlen wollen/müssen, mehr von dieser Last aufzubürden.

 

In Ö reden wir von ungefähr 1-1,5 Mio menschen, die ernsthaft Steuer zahlen (da im untersten Bereich praktisch keine Steuer bezahlt wird).

 

Ich - als einer der Zahler - bin nicht einverstanden, dass es möglich ist, sich aus dieser geteilten Verantwortung zu entlassen und GLEICHZEITIG nach mehr Umverteilung, merh sozialer Verantwortung zu schreien.

 

Es gibt nichts unsozialieres im Sinne der Verteilung, als 30 jährige ewige Studenten, die nach mehr Transfers schreien.

 

Und es werden sich NICHT zwangsläufig immer welche finden, die blöd genug sind. Große Betriebe, Autozulieferer etc. werden dort hingehen, wo die Transfers niedrig sind und die Beschäftigungsquote hoch ist.

 

Und die vielbesungenen Servicebetriebe (Friseur, Feng Shui Berater, Farbpendler, Lebensberater, Zauberheiler etc) werden auch nur überleben, wenn die Leut in der Primärproduktion ausreichend Geld verdienen.

 

Ich arbeit viel in Prag, Budapest und Bratislava, wenn die uns von der Arbeitsleistung weiter in dem Tempo überholen (teilweise), werden wir viele Friseure brauchen, um unser Sozialsystem zu erhalten. Nur wen frisieren die dann, wer kann sich das dann noch leisten?

Geschrieben
Original geschrieben von adal

Es gibt nichts unsozialieres im Sinne der Verteilung, als 30 jährige ewige Studenten, die nach mehr Transfers schreien.

 

Mir fehlen in diesem Zusammenhang die Mittel, mit denen sich ein 30jähriger ewiger Student das Leben finanziert. Sind es Nebenjobs? Dann ist doch wohl alles in Ordnung. Sind es vielleicht die Mittel die schon aus der vorigen Generation da sind? Na dann war der Papa (Frisör?) und die Mama eh brav, also darf er doch studieren so lange er möchte, wenn auf den Konten der Eltern die Millionen für ihn schuften... (die sich übrigens Firmen ausborgen können um sich zu finanzieren...). (man merke auch an, daß dieser besagte Student noch etwa 40 Jahre arbeiten wird! Und wenn nicht, na dann hat die Kohle die er braucht halt eben jemand vor ihm verdient - einer der braven reichen Steuerzahler)

 

Jeder der in Österreich arbeitet trägt auch zum finanziellen Allgemeinwohl etwas bei! Studenten bekommen bis maximal 27 ihre Familienbeihilfe, solange sie auch die erforderliche Leistung erbringen (was bis 27 nur mit Doktorratsstudium oder vorhergegangener Arbeit, also verspätetem Studiumsbeginn, möglich ist). Ewige Studenten bekommen vom Staat keinen Groschen, bezahlen ihre Sozialversicherung selber etc. Ich sehe nicht wo dein Problem liegt?

Wenn es die großen Firmen sind, die entscheiden wo das Geld hinfließt, warum werden dann für die, die nicht 80% ihrer Zeit der Arbeit opfern wollen, immer noch geringfügige Arbeitsplätze angeboten?

Geschrieben
Original geschrieben von GrazerTourer

Mir fehlen in diesem Zusammenhang die Mittel, mit denen sich ein 30jähriger ewiger Student das Leben finanziert. Sind es Nebenjobs? Dann ist doch wohl alles in Ordnung.

 

Ist im Sinne der Solidarität eben nicht in Ordnung. Wenn 1,5 Mio Aktive (und das ist hoch gegriffen) mehr als 6 Mio Nichtaktive zu finanzieren haben, dann müssen die Leistungsfähigen nach Kräften leisten.

 

Sich als junger, leistungsfähiger Mensch gerademal durchzuschummeln, ohne groß Steuern zu zahlen ist mindestens genauso unsozial, wie als Reicher zu versuchen, die Steuern durch Tricks zu minimieren.

 

Ich bin ausgebildeter Lehrer (wenn auch ganz woanders tätig), natürlich würd ich mit ein paar Nachhilfestunden (="umweltschondend versteuert") zunächst gut verdienen, ohne groß Steuern zu zahlen. Und daneben ein lockeres Studium anhängen, super, krieg vom Staat und verdien steuerfrei dazu!

 

Und dann noch gróß von Umverteilung reden, da steigt mir das "Gimpfte" auf!

Geschrieben
Original geschrieben von adal

Sich als junger, leistungsfähiger Mensch gerademal durchzuschummeln, ohne groß Steuern zu zahlen ist mindestens genauso unsozial, wie als Reicher zu versuchen, die Steuern durch Tricks zu minimieren.

 

Ich werde ab Herbst höchstwahrscheinlich für 6 Monate in Sri Lanka arbeiten (für $260 monatl. 40 Stunden die Woche - ist das fair? Ich finde, ja.). Die Familienbeihilfe werde ich weiterbeziehen und dann in Österreich fertigstudieren (Diplomarbeit und Diplomprüfung). Dann werde ich eventuell wieder ins Ausland gehen um Lebenserfahrung zu sammeln. Weg von Österreich möchte ich dennoch generell nicht. Aber bestimmt auch keine 40+ Stunden die Woche mit 25 Jahren zu arbeiten beginnen. Und wenn doch, na dann wird's mir wohl gefallen.

Mein Beitrag wird daraus bestehen, in anderen Ländern Erfahrungen zu sammeln und diese (hoffentlich?) an andere Menschen weiterzugeben.

Ich sehe mich als genauso leistungsfähig wie du es beschreibst. Jedoch sehe ich mich auch als jungen, dynamischen Menschen, der sich noch die Zeit nehmen kann/darf um Lebenserfarung in Bereichen zu sammeln, die Menschen wie dir durch ihre Einstellung auf ewig fremd bleiben werden - was einfach eine andere Einstllung ist, das muß nicht zwangsläufig schlecht sein!

 

Bildung, ich meine sowohl akademische Berufe, erlernte Berufe die leider am sterben sind und Lebenserfahrung ist das höchste Gut das ein Staat besitzt!

 

Ich werde lange genug Steuern zahlen - natürlich mit Recht, weil ich in einem Staat leben möchte, der seinem Volk auch etwas bietet![1] Dafür zahle ich liebend gerne - weil wir ja sowieso alle genug haben!

 

Original geschrieben von adal

Ich bin ausgebildeter Lehrer (wenn auch ganz woanders tätig), natürlich würd ich mit ein paar Nachhilfestunden (="umweltschondend versteuert") zunächst gut verdienen, ohne groß Steuern zu zahlen. Und daneben ein lockeres Studium anhängen, super, krieg vom Staat und verdien steuerfrei dazu!

 

Wenn's dir mit deinem jetzigen Beruf schlechter geht als mit Nachhilfestunden, warum machst du das dann noch? Für das Allgemeinwohl der Studenten und Faulen nach deinen Angaben wohl nicht freiwillig...

 

[1] Ich war letzten Samstag bei der Hauptpost in Graz und wollte einen Brief aufgeben -> njiet!

Geschrieben
Original geschrieben von adal

Ich bin ausgebildeter Lehrer (wenn auch ganz woanders tätig), natürlich würd ich mit ein paar Nachhilfestunden (="umweltschondend versteuert") zunächst gut verdienen, ohne groß Steuern zu zahlen. Und daneben ein lockeres Studium anhängen, super, krieg vom Staat und verdien steuerfrei dazu!

Und was ist mit den Tausenden Studierenden, die weder Familienbeihilfe noch Stipendium, aus welchem Grund auch immer, beziehen? :confused:

 

Und dass nur 1,5 Mio Leute Steuern zahlen ist reinster Schwachsinn.

Bei jedem Produkt, dass ich kaufe/konsumiere, gehen zwischen 10 und knapp 30% an den Finanzminister; Umsatzsteuer u.v.m.

Vom Kleinkind, dass sich vom Taschengeld seinen Lutscher kauft, bis hin zur Umsatzsteuer auf das Begräbnis eines Greisen, überall schneidet der Staat mit.

 

 

 

 

 

Kurze Anm.: Das ist mein 10.000ster Post...

Geschrieben
Original geschrieben von GrazerTourer

Ich werde ab Herbst höchstwahrscheinlich für 6 Monate in Sri Lanka arbeiten (für $260 monatl. 40 Stunden die Woche - ist das fair? Ich finde, ja.). Die Familienbeihilfe werde ich weiterbeziehen und dann in Österreich fertigstudieren (Diplomarbeit und Diplomprüfung). Dann werde ich eventuell wieder ins Ausland gehen um Lebenserfahrung zu sammeln. Weg von Österreich möchte ich dennoch generell nicht. Aber bestimmt auch keine 40+ Stunden die Woche mit 25 Jahren zu arbeiten beginnen. Und wenn doch, na dann wird's mir wohl gefallen.

Mein Beitrag wird daraus bestehen, in anderen Ländern Erfahrungen zu sammeln und diese (hoffentlich?) an andere Menschen weiterzugeben.

Ich sehe mich als genauso leistungsfähig wie du es beschreibst. Jedoch sehe ich mich auch als jungen, dynamischen Menschen, der sich noch die Zeit nehmen kann/darf um Lebenserfarung in Bereichen zu sammeln, die Menschen wie dir durch ihre Einstellung auf ewig fremd bleiben werden - was einfach eine andere Einstllung ist, das muß nicht zwangsläufig schlecht sein!

 

Um Deine Lebenserfahrung kann sich ein Obdachloser nix kaufen. Auslandserfahrung am Ende des Studiums ist super - zählt ja quasi noch zur Ausbildung. Aber wennst dann nicht flott Richtung Höchstbemessungsgrundlage marschierst (oder noch besser ein Unternehmen gründest, das Leute beschäftigt), wars aus gesamtstaatlicher Sicht eine Fehlinvestition.

 

Über meine Einstellung und Lebenserfahrung macht dir einmal keine Sorgen, denke ich hab mehr Auslandserfahrung als Du.

 

Mach alle Erfahrungen der Welt, ist ja gut, nur denk daran, dass Du dem System die Kosten zurückgeben musst und zwar mit Zinsen und Zinseszinsen (für die, die nicht leisten können).

 

Und akzeptier mit Deiner gewonnenen Weitsicht, dass es Leut gibt, die in das System eine Menge einzahlen und NICHT akzeptieren, dass andere Leistungsfähige hier ein Wahlrecht postulieren UND noch daherreden, als wärens die größten Altruisten.

 

DEINE Erfahrungen an sich, sind jedenfalls noch kein Beitrag! Es geht um harte Kohle, um Spitalsbetten, Notstandshilfe etc. zu finanzieren. Leut, die selbstverliebt in ihre eigene Lebenserfahrung sind (glaubst eigentlich, dass wer, der 50+ Stunden arbeitet nicht auch Erfahrungen macht - halt andere als Du) und glauben durch Weitergabe der selben (am Stammtisch? als Lehrer?) schon einen Beitrag zu leisten ... na ja.

 

Und zu den 1 Mio ... schau Dir die Einkommensverteilung an, aber nicht Durschnitts- sondern Medianeinkommen. Unterhalb des Medians gibt es praktisch keinen nennenswerten EK-Steuerbeitrag! Das ist die Realität!

 

Was ich einfach nicht akzeptiere, sind Leut, die mit fremdem Geld sozial sind, die groß über Umverteilung reden, aber immer nur auf der empfangenden Seite stehen. Und dann noch diejenigen kritisieren - moralisch - die es ihnen finanziell erst ermöglichen, ihre Meinungen kundzutun.

 

Damit mein ich jetzt niemanden speziell, sondern eine bestimmte Gedankenrichtung.

 

Wer will, dass Behinderte betreut, Obdachlose untergebracht, Asylanten versorgt, Kinder ausgebildet, Alte menschenwürdig gepflegt, Trinker geheilt etc. werden, DER MUSS AUCH MITTUN DAS ZU BEZAHLEN und nicht den Zahlern gscheite Reden (auf Staatskosten) halten, dass sie zuwenig leisten.

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