Simon Geschrieben 14. Juni 2006 Geschrieben 14. Juni 2006 UCI entscheidet über Würth Keine Tour de France für Valencia-Team Die Tour de France- Organisatoren haben ihre Einladung an den spanischen Zweitdivisionär Valencia (früher Kelme), der in die jüngste Dopingaffäre um den ehemaligen Kelmeteamarzt Fuentes verwickelt ist, zurückgezogen, wie sie am Dienstag bekanntgaben. Das spanische ProTour- Team "Würth" von Manolo Saiz kann dagegen hoffen. Valencia wäre neben der französischen Agritubel-Equipe die zweite Nicht-ProTour-Mannschaft im Feld der nächsten Tour de France gewesen, die am 1.Juli in Straßburg beginnt. Für die Spanier wird kein anderes Team nachrücken. Das Valencia-Vorgängerteam Kelme war 2004 nach den Manzano-Dopingenthüllungen schon einmal von der Tour de France ausgeladen worden. Nachdem nun Valencia-Sportdirektor Ignacio Labarta in der jüngsten Affäre zu den fünf Hauptverdächtigen gehörte, war von vornherein ziemlich klar, dass die Tourchefs endgültig die Geduld mit dem Team verlieren würden. Daran änderten weder der "freiwillige" Rückzug von Labarta am 1.Juni etwas noch die schon fast dreist wirkenden Beteuerungen des Valencia-Teamchefs Vicente Belda, sein Team habe "überhaupt nichts" mit der Affäre zu tun. Belda wertete die Entscheidung der Tour-Organisatoren am Dienstag als "unverhältnismäßig". "Ich kann nur sagen, dass es mir für die Rennfahrer, die in den letzten Monaten wie die Kosaken für die Tour gearbeitet haben, leid tut", sagte Belda der spanischen Nachrichtenagentur Europa Press. "Dieser Radsport ekelt mich an", meinte Belda, der kürzlich erklärte, der heutige Radsport sei "nicht mehr der, den ich von vor 10 Jahren kenne" und der schon mal auf kritische Journalisten losgeht. Belda sagte, auch die französischen Teams Cofidis und Ag2r seien in Dopingaffären verwickelt gewesen, dürften aber bei der Tour starten. "Wenn man uns in Frankreich nicht will, was soll man machen", so Belda, der allerdings keinerlei Schritte zur Aufklärung der Affäre gemacht hatte, seit sein Sportdirektor verhaftet worden war. Cofidis dagegen hatte nach der spektakulären Millar-Affäre gründlich aufgeräumt, sodass der Vergleich etwas hinkt. Einen Zweitdivisionär können die Tour-Organisatoren in eigener Entscheidung ausladen. Bei einem ProTour-Team wie Würth (der bisherige Hauptsponsor "Liberty" kündigte fristlos) ist die UCI zuständig. Den Tourorganisatoren wird damit nichts anders übrigbleiben, als die Skandalmannschaft zu akzeptieren, sofern nicht die UCI deren ProTour-Lizenz kassiert. Die Tourorganisatoren erklärten am Dienstag, man warte auf eine Entscheidung der UCI, deren Lizenzkommission auch noch den Vertrag des neuen kasachischen Hauptsponsors Astana absegnen muss. Saiz ist Hauptgesellschafter der Firma Active Bay, die den Rennstall um den Tourmitfavoriten Alexandre Vinokourov betreibt. In der gestelzten Sprache von offiziellen Erklärungen ließen die Tour de France-Chefs aber keinen Zweifel daran, dass man "die Mannschaft, deren Hauptanteilseigner in einer Dopingaffäre zu den Beschuldigten zählt", nur widerwillig akzeptieren wird. Tourdirektor Christian Prudhomme kritisierte am Dienstag "das lange Schweigen" der UCI-Lizenzkommission. "Die hätte schon vor der Dauphiné-Rundfahrt entscheiden müssen", sagte er und spottete über die "Unabhängigkeit" des Gremiums. "Bei der UCI gibt es viele unabhängige Kommissionen", meinte Prudhomme mit einem Seitenhieb auf die von der UCI eingesetzte "unabhängige Kommission" im Dopingfall Armstrong, die prompt so geurteilt hatte wie ihr Auftraggeber, der frühere UCI-Präsident Verbruggen. In dem offiziellen Statement begrüßten die Tour de France-Organisatoren ausdrücklich, dass sich Manolo Saiz aus der Leitung seiner Mannschaft zurückgezogen hat. Der 46-Jährige, der seit mehr als 15 Jahren im Profiradsport tätig ist und zu den einflussreichsten Männern der ProTour zählte, war im Rahmen der "Operacion Puerto" verhaftet worden, als er gerade vom ehemaligen Liberty- und Kelmearzt Fuentes Dopingmittel kaufen wollte. Gegen ihn läuft ein Strafverfahren. Der Präsident des französischen Radsportverbands nannte Saiz kürzlich "Gesindel", das am besten aus Profiradsport verschwinden sollte. Die Tour de France hätte ohnehin nicht akzeptiert, dass Saiz als Teamchef nach Frankreich kommt, betonten die Chefs der "Großen Schleife", die den früheren ONCE-Teamchef schon 1999 einmal wegen des Verdachts auf Dopingmachenschaften zur unerwünschten Person erklärt hatten. "Sollte die spanische Justiz Rennfahrer oder weitere Teammitglieder (des Saiz-Rennstalls) vor dem Start (der Tour) anklagen, so ist der ethische Kodex der Teams strikt anzuwenden, wonach der betreffende sofort auszuschließen ist", mahnten die Tourorganisatoren. Ein Sprecher der Mannschaft versprach am Dienstag, man werde sich an den Ethikkodex halten. Nach dem taktischen Rückzug von Saiz werden bei der Tour de France die Spanier Marino Lejarreta und Herminio Diaz Zabala sowie der Australier Neil Stephens das Team leiten. Stephens gehörte übrigens zum Festina-Team von 1998, das bei der Tour de France wegen des großen Skandals vorzeitig abreisen musste... Zitieren
Simon Geschrieben 14. Juni 2006 Autor Geschrieben 14. Juni 2006 Vicioso zeigt Trotzreaktion http://radsportnews.net/images/tds20064a.jpg Fotos: Roth Der Spanier Angel Vicioso (Würth) gewann am Dienstag in La-Chaux-de-Fonds in der Romandie die vierte Etappe der Tour de Suisse. Der 29-Jährige setzte sich nach 161,3 Kilometern im Sprint gegen seinen baskischen Mitausreißer David Herrero durch, mit dem er sich 6km vor Schluss abgesetzt hatte. Das Peloton, dessen Sprint um Platz drei der Italiener Daniele Bennati vor dem Spanier Oscar Freire gewann, erreichte das Ziel in der Uhrenstadt genau eine Sekunde nach den Ausreißern. Der Belgier Nick Nuyens (Quick Step) verteidigte sein Gelbes Trikot nach einer umkämpften Etappe, bei der auch ein gut aufgelegter Jan Ullrich Akzente setzte. Bei der Etappe über die Berge des Westschweizer Jura zeigte sich Ullrich wie schon am Vortag sehr aktiv und der T-Mobile-Star fuhr mehrere Attacken. Bei dem nervösen Rennen gelang es keiner Gruppe, sich entscheidend abzusetzen. Auch ein Duo mit T-Mobile-Nachwuchshoffnung Linus Gerdemann und dem Spanier Angel Gomez Marchante, das es 26km vor Schluss probierte, wurde wieder gestellt. Der Däne Michael Rasmussen, der im letzten Jahr das Bergtrikot der Tour de France gewann, hatte maßgeblichen Anteil an der Nachführarbeit. Schließlich gelang es 6km vor dem Ziel dem Basken Herrero, sich leicht abzusetzen. Vicioso ging mit und setzte sich im Sprint durch. Der 29 Jahre alte Angel Vicioso fährt seit 2003 im Team von Manolo Saiz, dessen Hauptsponsor Liberty kürzlich den Vertrag fristlos kündigte und das bei der Tour de Suisse unter dem Namen des deutschen Cosponsors Würth antritt. Bis 2002 war Vicioso bei der Kelme-Mannschaft gefahren. Beide Rennställe (Liberty-Würth und das Kelme-Nachfolgerteam Valencia) sind tief verstrickt in den jüngsten spanischen Dopingskandal um den früheren Kelme- und Liberty-Teamarzt Dr. Eufemanio Fuentes. Vicioso selbst ist nach spanischen Presseberichten einer der Fahrer, die zu den "Patienten" von Fuentes gehörten neben dem Kolumbianer Santiago Botero sowie den Spaniern Enrique Gutierrez (beide Phonak) und Oscar Sevilla (T-Mobile). Ob er ein Kunde von Fuentes sei, wurde Vicioso am Dienstag gefragt. "Dazu sage ich nichts", antwortete der Tagessieger. "Ich rede heute nur übers Rennen, nicht über das andere Thema", sagte er und widmete den Sieg dann trotzig seinem Teamchef Manolo Saiz, der verhaftet worden war, als er Dopingmittel von Fuentes kaufen wollte. Aus eher taktischen Gründen gab Saiz inzwischen die Leitung des Rennstalls - zumindest formell - ab. "Ich widme den Sieg Manolo und dem Rest des Teams. Wir machen schwere Zeiten durch und es ist nicht leicht, den Kopf über dem Wasser halten", so Vicioso, dessen Name auf spanisch ironischerweise auch "lasterhaft" bedeutet. Als das sehen ihn und seine Mannschaft auch die Organisatoren der Tour de France, die am Dienstag den Zweitdivisionär Valencia wegen der Fuentes-Affäre ausluden. Im Falle des ProTour-Teams von Vicioso, Vinokourov und Co. ist die UCI zuständig, deren Lizenzkommission auch noch den Vertrag des neuen kasachischen Hauptsponsors Astana absegnen muss. "Es gibt überhaupt keinen Grund, dass ich und mein Team bei der Tour de France nicht fahren sollten", meint Vicioso. Die Tour de Suisse geht am Mittwoch mit einer Bergankunft im Wallis weiter. Die 5.Etappe zwischen La Chaux-de-Fonds und dem Kurort Loèche-les-Bains (Leukerbad) (229,5 km) endet mit einem 15km langen Anstieg. Die erste Bergetappe nimmt ein nur noch 151-köpfiges Peloton in Angriff, nachdem am Dienstag 13 Fahrer, u.a. der Australier Brad McGee (Aufgabe) und der ungarische Zeitfahrer Bodrogi (Zeitberschreitung) aufgaben. Zitieren
TomCool Geschrieben 14. Juni 2006 Geschrieben 14. Juni 2006 Keine Tour de France für Würth: Wo steht denn das? Ich les das Gegenteil. Bei einem ProTour-Team wie Würth (der bisherige Hauptsponsor "Liberty" kündigte fristlos) ist die UCI zuständig. Den Tourorganisatoren wird damit nichts anders übrigbleiben, als die Skandalmannschaft zu akzeptieren, sofern nicht die UCI deren ProTour-Lizenz kassiert. Zitieren
Nimnix Geschrieben 14. Juni 2006 Geschrieben 14. Juni 2006 Valencia (ex Kelme) ist nicht gleich Würth Zitieren
Simon Geschrieben 14. Juni 2006 Autor Geschrieben 14. Juni 2006 Valencia (ex Kelme) ist nicht gleich Würth Sorry, ich war der Meinung das ex Valencia = Liberty --> Würth!! Mein Fehler, aber wer weiß was noch kommt :f: Zitieren
Leon Geschrieben 16. Juni 2006 Geschrieben 16. Juni 2006 vicioso darf nicht mitfahren bei der Tour(teaminterne Entscheidung), Sainz zieht nur mehr im Hintergrund die Fäden, die dürfen sicher bei der Tour starten. Zitieren
Don Pedro Geschrieben 16. Juni 2006 Geschrieben 16. Juni 2006 shit, ich hab mir gerade das valenciana trikot gekauft..... Zitieren
Robster Geschrieben 16. Juni 2006 Geschrieben 16. Juni 2006 @Don Pedro Hast du auch ein Blutkonserve beim kauf bekommen??? Hab mir auch schon überlegt mir das Triko zu kaufen weil es wiklich gut ausschaut Zitieren
Don Pedro Geschrieben 17. Juni 2006 Geschrieben 17. Juni 2006 ja, war aber schon abgelaufen. zu lange unterwegs....... Zitieren
Simon Geschrieben 27. Juni 2006 Autor Geschrieben 27. Juni 2006 Skandalteam Astana-Würth nicht erwünscht http://radsportnews.net/images/astana2006dauphvino.jpg Die Organisatoren der Tour de France, deren 93.Ausgabe am Samstag beginnt, wollen den Start des spanischen Astana-Würth-Teams (bisher Liberty) nicht akzeptieren wegen der Verwicklung der ProTour-Mannschaft in den jüngsten Dopingskandal in Spanien. Nachdem die Tourorganisatoren das Valencia-Team (früher Kelme), das ebenfalls tief in die Dopingaffäre um den früheren Kelme- und Liberty-Teamarzt Fuentes verstrickt ist, bereits am 13.Juni ausgeladen hatten, wollen sie nun auch Astana-Würth nicht akzeptieren. Den Zweitdivisionär Valencia konnten die Franzosen einfach wieder ausladen, bei einem ProTour-Team ist das nicht so leicht. Die Tour forderte am Montagabend daher die Mannschaft auf, von sich aus auf einen Start beim wichtigsten Rennen der Welt zu verzichten. Sollte sie sich weigern, will die Tour den internationalen Sportgerichtshof TAS in Lausanne anrufen. Noch in der Nacht zum Dienstag reagierte Astana-Würth auf die Entscheidung der Tourorganisatoren. Active Bay, die Firma von Manolo Saiz, die den Rennstall betreibt, kündigte in einer Erklärung an, man werde selbst den internationalen Sportgerichtshof anrufen, um die Tourteilnahme auf diesem Wege doch noch zu erzwingen. Der frühere "Liberty"-Rennstall hatte seinen Hauptsponsor verloren, nachdem Teamchef Manolo Saiz verhaftet worden war, als er von seinem früheren Teamarzt Fuentes Dopingmittel kaufen wollte. Tourmitfavorit Alexandre Vinokourov, der vor der Saison von T-Mobile zum Saiz-Team gewechselt war, hatte daraufhin höchstpersönlich einen neuen kasachischen Sponsor an Land gezogen, um bei der Tour fahren zu können. Die UCI hatte den Sponsorenvertrag des Konsortiums "Astana" abgesegnet und die Lizenzkommission sah sich außer Stande, nach den vorliegenden Informationen, die sie bisher nur aus der Presse erfuhr, zu handeln. Dass der Rennstall jedoch tief in die Dopingaffäre verstrickt ist, ist eindeutig. Fuentes-Affäre: Chronologie der Ereignisse Am 23.Mai war Manolo Saiz im Rahmen des Schlags ("Operacion Puerto") der spanischen Polizei gegen das Dopingnetzwerk um Dr. Eufemiano Fuentes festgenommen worden. Zu den Kunden des früheren Kelme- und Liberty-Arzt, der Blutdoping organisierte und mit Dopingprodukten handelte, gehören mindestens 58 Radrennfahrer, davon 15 allein vom Liberty-Team, wie die Tageszeitung El Pais aus den Ermittlungsakten erfahren hat. Danach gab es beim Saiz-Team organisiertes Doping. "Ich glaube, die (Tour de France-) Organisatoren werden ihre Entscheidung aufgrund der Wahrheit treffen" Vinokourov am 6.Juni Die Tour de France-Organisatoren, die zunächst eine UCI-Entscheidung abwarten wollten, handelten nun fünf Tage vor dem Start der Großen Schleife. Die Astana-Würth-Mannschaft ist - obgleich mit ProTour-Lizenz eigentlich automatisch qualifiziert - nicht mehr willkommen. Vinokourov, in seiner Heimat ein Radsportidol, wird nun wohl nicht an dem Rennen teilnehmen können, bei dem er nach Platz 3 vor drei Jahren und Rang 5 im letzten Jahr nach dem Armstrong-Rücktritt Siegchancen sah. Die Ausladung von Astana-Würth bedeutet, dass bei der nächsten Tour nur 20 Mannschaften (19 ProTour-Teams plus Agritubel) teilnehmen werden. Die Ausladungen der spanischen Teams erinnern an die ähnlich turbulenten Zeiten vor der Tour de France 1999. Damals - ein Jahr nach dem großen Skandal - hatte die Tour den damaligen TVM-Rennstall wegen seines Dopinghintergrunds ausgeladen. Die Tour erklärte damals zudem Manolo Saiz zur unerwünschten Person, nachdem der 46-Jährige im Jahr zuvor im Rahmen der Festina-Affäre als Teamchef des Liberty-Vorgängerteams ONCE die Tourorganisatoren aufs heftigste beschimpft hatte, weil sie ihm zu sehr gegen Dopingsünder vorgingen. Saiz beschwerte sich bei der UCI und durfte dann doch zur Tour. Nach seinem taktischen Rückzug in den Hintergrund wollte Saiz dieses Jahr unter anderem den Australier Neil Stephens als Sportdirektor zur Tour schicken. Stephens gehörte zum Festina-Skandalteam von 1998. Zitieren
Weight Weenie Geschrieben 27. Juni 2006 Geschrieben 27. Juni 2006 Für Vino tuts mir loeid! Der reißt sich wirklich den Ar..h auf, aber irgendwie passt es nicht bei ihm! Zitieren
roadbiker Geschrieben 27. Juni 2006 Geschrieben 27. Juni 2006 Noch ist ja nix fix entschieden, aber die Zeit drängt. Jetzt sind die Gerichte am Zug. Vermutlich starten sie mit einer einstweiligen Verfügung, weil es derzeit nicht nach einem freiwilligen Verzicht aussieht ... Zitieren
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