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Der Selberbruzzler Thread - Eine Chronologie des Scheiterns


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

den deckel habe ich mit einer malerspachtel ans rohr gehalten. wir haben ja den riesenvorteil, mit drei oder vier händen arbeiten zu können ;)

 

in einer hand das bier, in der anderen die malerspachtel und dabei noch deppat daherreden, so stell ich mir das vor :D

Geschrieben

ich bin gerade dabei eine fotodokumentation über das gussverfahren von muffen, anlötteilen usw. zu erstellen. als musterstück verwende ich einen seilzuggegenhalter, dabei ist mir aufgefallen, dass unsere anlötteile von den rohrsätzen der firma ceeway teilweise qualitativ nicht sehr hochwertig sind. auf den kanten und innenbohrungen ist teilweise sehr viel grat vorhanden.

ich habe meinen seilzuggegenhalter für das abformen und spätere gießen bearbeitet und aufbereitet ( siehe foto ).

frage an die profis, verwendet ihr qualitativ hochwertigere anlötteile oder bearbeitet ihr die anlötteile vor dem auflöten?

002.jpg

Geschrieben (bearbeitet)

Hier noch ein bisschen Bildmaterial von meiner Seite

 

http://nyx.at/bikeboard/Board/attachment.php?attachmentid=125393&d=1305208882

 

http://nyx.at/bikeboard/Board/attachment.php?attachmentid=125394&d=1305208882

 

http://nyx.at/bikeboard/Board/attachment.php?attachmentid=125395&d=1305208882

 

http://nyx.at/bikeboard/Board/attachment.php?attachmentid=125396&d=1305208882

 

 

@LemonLipstick:

 

Ich denke die halten das so wie ich beim Modellbau...

Da wird normalerweise nix verbaut ohne das es optimal vorbereitet (entratet,geschliffen und angepasst) wird

DSC_0044.jpg

DSC_0057.jpg

DSC_0058.jpg

DSC_0068.jpg

Bearbeitet von BEW
Geschrieben
in einer hand das bier, in der anderen die malerspachtel und dabei noch deppat daherreden, so stell ich mir das vor :D

 

Mittwoch ist echt ein schlechter Tag, da bin ich so gut wie immer in Germanien. Ich denke ich werde es nie live sehen was ihr da tolles macht :(:bawling:

Geschrieben

Die Nacharbeit kommt stark auf das Teil an. Gibt`s wirklich Grate, sollten die schon weg, sonst passt nachher entweder die Endkappe ins Widerlager oder man hat ordentlich "Spalt", wenn die Grate außen als Abstandshalter fungieren. Was durchaus ein Thema ist, sind die Radien Rohr/Anlötteil. Da stimmt oft nichts wirklich. Es sieht besser aus und gibt besseren Lötspalt, dort anzupassen, das Anlötteil natürlich.

Netter paso doble, oder auch Dreier, auf den Bildern. Schutzbrille ist ja schon gut, aber wie haltet Ihr es mit Entlüftung? Ein Keller mit hochliegenden Fenstern ist unter Arbeitsschutz-Gesichtspunkten nicht der ideale Ort, mit Flußmitteldämpfen ist nicht zu spassen!

Geschrieben
ich bin gerade dabei eine fotodokumentation über das gussverfahren von muffen, anlötteilen usw. zu erstellen. als musterstück verwende ich einen seilzuggegenhalter, dabei ist mir aufgefallen, dass unsere anlötteile von den rohrsätzen der firma ceeway teilweise qualitativ nicht sehr hochwertig sind. auf den kanten und innenbohrungen ist teilweise sehr viel grat vorhanden.

ich habe meinen seilzuggegenhalter für das abformen und spätere gießen bearbeitet und aufbereitet ( siehe foto ).

frage an die profis, verwendet ihr qualitativ hochwertigere anlötteile oder bearbeitet ihr die anlötteile vor dem auflöten?

 

Moin Moin,

 

ich bearbeite die meisten Anlötteile, bevor ich sie benutze. Es gibt kaum perfekte Anlötteile fertig zu kaufen, das ist wie bei Muffen.

 

Viele Grüße,

Georg

Geschrieben
... Schutzbrille ist ja schon gut, aber wie haltet Ihr es mit Entlüftung? Ein Keller mit hochliegenden Fenstern ist unter Arbeitsschutz-Gesichtspunkten nicht der ideale Ort, mit Flußmitteldämpfen ist nicht zu spassen!

 

Wir unterliegen zum Glück nicht dem österreichischem Gewerberecht. :D

Geschrieben
Mittwoch ist echt ein schlechter Tag, da bin ich so gut wie immer in Germanien. Ich denke ich werde es nie live sehen was ihr da tolles macht :(:bawling:

 

Bursche,

 

ich setzt dich auf unsere Doodle-Liste.

Gib mir bitte deine eMail-Adresse (per PN)

Geschrieben
Sind die Bleche auf die Sattelstreben mit Silberlot gelötet? Wenn ja, wird es beim Anlöten der Streben interessant, weil das Lot auch teilweise wieder aufschmilzt. Wenn nicht, habe ich mich verguckt.

 

Denke auch, dass es Silber ist.

 

Ich löte die Strebendeckel auch mit Silber an. Meine Lotauswahl war bisher sehr eingeschränkt (56er Silber und Neusilber). Mit ein wenig Gefühl für Flamme und Temperatur schmilzt das Lot zwischen Strebe und Deckel aber nicht zu sehr auf. Ich fütter an der Stelle wesentlich mehr Lot unter den Deckel als erforderlich. Beim Anlöten der Streben an das Sitzrohr bleibt der Deckel wo er sein soll und es bilden sich auch keine Fehlstellen.

Sinnvoll wäre natürlich die Deckel mit einem höherschmelzenden Lot zu löten und dann mit Silber die Streben ans Sitzrohr zu löten. Werde ich mal ausprobieren.

 

Grüße Ulrich

Geschrieben
Deckel auf Streben (oder auch kleine Anlötteile, die gerne auf dem erhitzten Flußmittel auf- und wegschwimmen): Praktisch ist ein Stück Bandstahl, in L-Form gebogen und an das kurze Ende eine Spitze gesägt/formt/schliffen. Gut geht auch eine alte Feile, das Heft erhitzen und umbiegen. Dann kann das zu beqrbeitende Teil/Rohr in den Schraubstock geklemmt werden (bitte mit den von Ulrich angemahnten Klemmblöcken!), der lange Schenkel des Hilfswerkzeuges wird auf den Schraubstock, die Werkbank oder auch etwas entfernt auf das Rohrgelegt, die Spitze auf das zu fixierende Teil. Durch die Masse des Werkzeugs sollte das Kleinteil da bleiben, wo es ist. Damit hätte sich vielleicht auch der Spalt verhindern lassen. Genial einfache Hilfen sind auch kleine Federn/Klammern, die man sich aus Speichen selbst biegen kann, Form je nach Bedarf. Für die Physiker unter uns bieten sich starke Magnete an, Neodym oder nicht. Geht bei Chrom-Nickel-Stahl nicht so gut ;-) , ansonsten kann man fast alles überall fixieren.

 

Bei den Strebendeckeln habe ich noch nie was aufgelegt um sie am Platz zu halten. Ich feile halt die Passungen "saugend" ;) Bei anderen (kleineren) Anlötteilen wird natürlich schon was aufgelegt. Das Thema Anlötteile-Fixierung während des Lötens hatten wir aber schon gefühlte 20 Seiten früher (ich hatte damals was von Bierflaschen geschrieben - glaube ich).

 

Grüße Ulrich

Geschrieben
frage an die profis, verwendet ihr qualitativ hochwertigere anlötteile oder bearbeitet ihr die anlötteile vor dem auflöten?

 

Alle gegossenen Teile bedürfen der kritischen Überprüfung. Das gilt für Anlötteile genauso wie für Muffen. Man kann nicht zwingend davon ausgehen, dass die Angaben (z.B. Muffenwinkel, Durchmesser etc.) tatsächlich eingehalten werden. Gussteile sind Rohmaterial, die noch passend gemacht werden müssen. Feingussmuffen sind aber immer noch wesentlich passgenauer als gepresste.

 

Grüße Ulrich

Geschrieben
Ich feile halt die Passungen "saugend" ;)

sorry, verstehe nicht, was du damit meinst. der deckel ist ja in unserem fall vorerst nur als rechteckiges blech auf das zugeschnittenen rohr gelegt. was saugt da?

Geschrieben
sorry, verstehe nicht, was du damit meinst. der deckel ist ja in unserem fall vorerst nur als rechteckiges blech auf das zugeschnittenen rohr gelegt. was saugt da?

 

Sixt, deshalb bist du Architekt geworden und nicht Spengler :D

Geschrieben
http://nyx.at/bikeboard/Board/attachment.php?attachmentid=125393&d=1305208882

 

Eindeutig mein Lieblingsbild. Es zeigt die konzentrierte Anspannung und den Kampf mit der Tücke des Details in dramatisch, eindrücklicher Weise. :D

 

Viele Grüße Ulrich

 

 

Man hätte natürlich die Strebe so hindrehen können, das das Blech einfach waagerecht oben aufliegt.

Geschrieben

 

 

Man hätte natürlich die Strebe so hindrehen können, das das Blech einfach waagerecht oben aufliegt.

 

Hatte ich gestern auch vorgeschlagen, aber man hat mich geflissentlich nicht wahr genommen..:rolleyes:

Geschrieben
Eindeutig mein Lieblingsbild. Es zeigt die konzentrierte Anspannung und den Kampf mit der Tücke des Details in dramatisch, eindrücklicher Weise. :D

 

Viele Grüße Ulrich

 

 

Man hätte natürlich die Strebe so hindrehen können, das das Blech einfach waagerecht oben aufliegt.

dafür, dass der gute mann vor einem halben jahr noch nichtmal den unterschied von schweißen und löten gewusst hat, macht er seine sache jetzt wirklich sehr gut :devil: man sieht aber auch, dass nicht nur gesoffen und geblödelt, sondern dann und wann auch konzentriert gearbeitet wird.

 

die strebe haben wir absichtlich so gedreht: andersrum hätten wir das lot ja von unten zuführen müssen, so eigentlich von oben. die verkrampfte haltung ist nur am ende notwendig geworden, wo wir bei der ersten streben die fehlstelle produziert haben.

Geschrieben
sorry, verstehe nicht, was du damit meinst. der deckel ist ja in unserem fall vorerst nur als rechteckiges blech auf das zugeschnittenen rohr gelegt. was saugt da?

 

Uns Muffenfricklern wird von den Schweißern oft vorgeworfen wir müssten ja nicht auf exakte Passungen achten - man sieht es ja nicht unter der Muffe. Deswegen war da ein Schuss Ironie dabei und das Zwinkergesicht. Je besser die Teile zueinader passen je weniger neigen sie dazu wegzuschwimmen. Bei dem großzügig zugeschnittenen Blech wär es kein Beinbruch wenn es ein wenig ins schwimmen kommt. Sobald es mit einem kleinen Lottropfen angelötet ist, liegt es (um in der Bildersprache des feuchten Mediums zu bleiben) vor Anker.

 

Grüße Ulrich

Geschrieben
Hatte ich gestern auch vorgeschlagen, aber man hat mich geflissentlich nicht wahr genommen..:rolleyes:

 

na schau, jetzt siehst du mal wie es mir normalerweise geht wenn ich etwas sinnvolles sagen möchte ( gut ich gebe ja zu das kommt nicht so oft vor ).

Geschrieben
na schau, jetzt siehst du mal wie es mir normalerweise geht wenn ich etwas sinnvolles sagen möchte ( gut ich gebe ja zu das kommt nicht so oft vor ).

 

Aha,

 

ich sollte dir vielleicht doch mal zuhören.. :rolleyes:

 

 

:D

Geschrieben (bearbeitet)
die strebe haben wir absichtlich so gedreht: andersrum hätten wir das lot ja von unten zuführen müssen, so eigentlich von oben. die verkrampfte haltung ist nur am ende notwendig geworden, wo wir bei der ersten streben die fehlstelle produziert haben.

 

In der Position ist es aus mehreren Gründen schwieriger zu löten.

 

Zum Einen ist die Gefahr größer, dass die Platte verrutscht oder gar herunterfällt.

Zum Zweiten ist es schwieriger, das Lot überall gleichmäßig zu verteilen - wenn es flüssig ist, hat es halt auch die Tendenz der Schwerkraft zu folgen und irgendwo einen Tropfen zu bilden, während an anderer Stelle evtl. Lot fehlt.

Zum Dritten ist es schwieriger, die Temperatur an der Strebe richtig zu dosieren. Die dünne Strebe ist oben - wo die Hitze ohnehin hinwandert. Die Platte ist vermutlich einiges dicker (doppelt so dick?) und liegt unterhalb. Man muß auf "engstem" Raum Löten. Es besteht also schnell die Gefahr, dass die Strebe punktuell überhitzt.

 

Dreht man das ganze um und gibt die Hitze von oben auf den Deckel, kann man diesen vorwärmen. Die sehr dünnwandige Strebe bekommt die Hitze nur abgeschirmt ab. Ist der Deckel auf Arbeitstemperatur, braucht man nur noch leicht mit der Flamme um das Strebenende fahren und die Strebe hat auch die richtige Temperatur, ohne lange mit der Flamme traktiert worden zu sein. Das Lot zieht durch die Kapillarwirkung in den Spalt und verteilt sich recht gleichmäßig, da die Schwerkraft keine Richtung vorgibt. In der Kehle (dem spitzen Winkel zwischen überstehendem Deckel und Strebe) ist das meiste Material, hier also nochmal gezielt von oben etwas Temperatur drauf und abschließend mit der Flamme um die Kehle gestrichen und alles ist gut.

Die Arbeitsweise hat den Vorteil, dass wenn ein Teil überhitzt, es der Deckel ist (der aber dickwandiger und gutmütiger ist). Der Deckel ist zum größten Teil "nur" kosmetischer Abschluss - die Strebe ist aber ein tragendes Teil im Rahmenverbund.

 

Offensichtlich habt Ihr beim Löten wirklich schon einige Erfahrung und Praxis gesammelt. Der Deckel ist alles andere als schlecht verlötet - bei der Positionierung während des Lötens ist das nicht selbstverständlich.

 

Grüße Ulrich

Bearbeitet von vogel rahmenbau
Geschrieben

danke für die ausführliche erklärung.

unsere überlegung war eigentlich genau umgekehrt, da das blech schon ziemlich dünn war (vom gefühl her würde ich sagen, dass die strebe in unserem fall dicker ist). wir haben also die strebe erhitzt und sind vom deckel möglichst weg geblieben. das ganze ist auch sehr flott gegangen, nach wenigen sekunden war schon die richtige temperatur fürs lot vorhanden. ich hatte den eindruck, dass wir sehr sparsam mit hitze waren. zumindest, wenn man unsere muffenlötungen als verglich heranzieht. bei den nächsten streben machen wirs mal andersrum.

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