NoNick Geschrieben vor 13 Stunden Geschrieben vor 13 Stunden Ein mehrtägiger Socialride, Radtouristische Veranstaltung, Bikepacking Event wie auch immer, nur kein Rennen. Zumindest gibt’s keine Zeitnehmung und keine Platzierung. Alle Teilnehmer erhielten wenige Tage vorm Start den gpx Track. Ich zerlegte die Strecke in 2x135km und 1x 110km Abschnitte und suchte an diesen Endpunkten nach Quartieren, mußte dafür dann aber doch ein paar km drauflegen um dort hin zu kommen. Das FVG Biketrail fand 2024 zum ersten Mal statt. Start war damals in Codroipo. Die Route verlief nach Norden, danach Cividale und südlich über Lignano wieder retour nach Codroipo. Auf 420 km wurden gefühlt 50% der 65.000 Kirche, die es in Italien gibt angefahren. Anreise erfolgt wieder mit dem Zug, was in Italien mit Rad problemlos geht. 82 Radplätze und außer mir keiner, der einen benötigt. Abendessen in einer radaffinen Foccaceria, fussläufig vom Hotel. Ebenso thementreu, ein B&B Hotel, die Rennradteamsponserer. Sehr zu empfehlen übrigens. Nicht nur, dass das Frühstücksbuffett niemanden unterkoffeniert oder hungrig wegläßt, so steht die Tiefgarage ausschließlich Fahrrädern und Motorrädern zur Verfügung. Gegen 8 Uhr radl ich gemütlich an den Start. 2025 starten wir in Udine oben am Castello. Wie auch letztes Jahr gibt es unterschiedlich lange Runden. Ich hab mich wieder für die längere entschieden, auf welcher heuer 380km und 4600hm zu bewältigen sind. Also eh nix 😉 Das Startersackel beinhaltet diesmal weit weniger Werbeprospekte, dafür ein T-Shirt, einen Grappa einer örtlichen Brennerei, ein Sackerl Dolci und einige Gutscheine. Im Gegensatz zu letztem Jahr sind recht viele mit ihrem MTB am Start, wenn auch die Gravelfraktion überwiegt. Auch 2024 führte die Stracke mehrheitlich abseits befestigter Wege, jedoch wenige Abschnitte die nicht für den Durchschnittsgravler fahrbar gewesen wären. Am zweiten Tag versteh ich dann allerdings die heurige Wahl des Untersatzes. Wir starten mal gegen Norden nach Cividale, wo schon mal einer der Gutschein für Kaffee und Gubana eingelöst werden kann. Ich unterhalte mich mit Maurizio, wie er erzählt 67 Jahre und seitdem er in Pension ist, bereist er mit dem MTB die Welt. Zuletzt für 3 Wochen in der Mongolei und davor in Patagonia. Mei Traumpension wär das! Weiter Richtung Castelmonte, wo wir 2024 bis zur riesigen „Kirche“ raufgeackert sind. Heuer biegen wir nach ein paar 100hm in einen scheinbar wenig benutzten Waldweg, der uns nach einigen km bergauf und bergab bis nach Slowenien bringt. Von dort gings zuerst einen Fluss (Miscek) und dann auf einer ehemaligen Bahntrasse entlang bis nach Collo Brdo, wo der nächste Hügel bei erhöhter Temperatur in Angriff genommen werden kann. Seit Cividale war ein Bach die einzige Möglichkeit die Flaschen aufzufüllen. Dafür hab ich mir einen Wasserfilter mitgenommen, damit ich aus jeglicher Wasserquelle nachfüllen kann. Blöderweise waren sowohl Schatten als auch Wasserquellen Mangelware. Mir fällt ein, was ich noch vergessen hab: ausreichend Gele und Salz. Ein Mitfahrer, den ich weiter oben treffe ist so nett und teilt sein Wasser mit mir. Wir fahren gemeinsam die restlichen Höhenmeter bergauf um in einem weiten Bogen auf tiefen Schotter/Steinen nördlich von Nova Gorica auf einen Radweg entlang der Soca zu treffen, wo es auch ENDLICH einen Wasserbrunnen gibt. Auf dem Radweg parallel zur Soca/Isonzo geht’s nach Goricia/Nova Goriza, wo ich auch die Salzversorgung (Chips) und Kohlenhydrate (Gummibären und Obst) einkauf. Mein Quartier liegt leider noch ein Stück weiter in Cormons. Hätt ich mir auch den Track der kurzen Strecke angesehen, hätt ich gewußt, daß diese dort vorbei geht und das sicher die bessere Wahl gewesen wäre als auf der SR56 im Abendverkehr ans Ziel zu radln. Im gleichen Hotel haben auch die Junioren? Abteilung der Altea und noch 2 UCI Teams aufgeschlagen. Polierte Radln, rasierte Wadln und mittendrin mein staubiger Packesel und ich. Das Hotel hat einen Pool und ich extra Badewäsch eingepackt, nachdems leider schon spät geworden ist, geht’s gleich ins hoteleigene Restaurant, ich will ja auch früh ins Bett und ausgeschlafen sein für den nächsten Tag. Aus letzterem wird leider nix. Mein Zimmer ist vis a vis der Lifttüre und die ist laut. Im Endeffekt schlafe ich 4h. Wie die echten Ultracycler 😉 Neben dem umfangreichen Frühstücksbuffett helfen mir 8 Kaffee meine motorischen Fähigkeiten zumindest rudimentär wieder herzustellen. Um 8 sitz ich wieder am Fahrrad, zurück von wo ich die Strecke verlassen habe und es geht Richtung Süden. Kurz drauf treff ich wieder auf Mario und Marco (typischere italienische Namen gibt’s wohl nicht), mit denen ich schon am ersten Tag ein Stück gemeinsam gefahren bin. Die Routenplaner haben wirklich alle offroad Abschnitte der Gegend eingebunden. Zuerst startet das Ganze gemütlich flach durch Felder und der Soca, die jetzt Isonzo heißt entlang. San Martino del Carso…..das Carso wird uns noch ein paar Mal unterkommen. Dass die Strecke an einem großen Lago vorbei geht, seh ich leider erst später, hätt mein schon wieder Wasserproblem gelöst. Obwohl die Stecke hier ausnahmsweise auf einer Strasse verläuft, ist es gleich einsam wie auf den offroad Passagen. Wann die meisten der doch 500 Teilnehmer gestartet sind und wo sie sich befinden weiß ich nicht . 90% der Zeit bin ich alleine unterwegs. Kurz nach Sistiana verläuft die Strecke nach einem giftigen Uphhill auf Parkschotter immer mit Blick aufs Meer und ohne nennenswerter Steigung bis oberhalb von Triest, dem gefühlt 1000tm bis in die Stadt folgen, Mario und Marco sind kurz davor wieder zu mir gestoßen. Wir genehmigen uns ein wenig stilechtes Mittagessen vom dortigen Spar. Immerhin sowas wie Tramezzini und kleine Pizzaecken gibt’s dort und einen „Gastgarten“ haben sie auch. Wir gönnen uns Espressi in einer Bar. Aus Triest führt zuerst ein asphaltierter, danach geschotterter Radweg bis an die slowenische Grenze. Wider erwarten nur mit moderater Steigung. Der Spass ist bald vorbei; enter Carso Trail, dort wo jetzt ein MTB ideal wäre. Ein bißchen Vorgeschmack hatten wir schon etliche km früher, aber jetzt rumpeln wir mit unseren bepackten Gravelbikes, Marco sogar mit-ohne Tubeless, die Buckelpiste entlang. Das Tempo reduziert sich entsprechend, müssen wir abschnittsweise bergauf sogar schieben. Fotos mache ich hier leider kein mehr, die Hände brauch ich am Lenker. Landschaftlich ist das ganze wieder ganz was eigenes. Gravel gibt’s hier keinen mehr, lediglich Steine Felsen, dann wieder Sand, ausgewaschene Wege, va bergab und einen Baum, über den wir unsere Radl drüberwuchten müssen. Ich fürchte ein biserl um die Unversehrtheit meiner Reifen und fahr sicher verhaltener als sonst. Zu meiner Freude überlebt das Rad die Strecke schadlos. Wieder in Sistina gibt’s für mich ein Eis, für die Herren je ein Bier. Danach Zeitfahren nach Monfalcone wo sich unsere Wege trennen. Ich finde noch ein kleines Geschäft, gönn mir ein Sackl Schokolebkuchen fürs Abendessen. Das Quartier ist ideal für zeitlich flexible Leute. Magnetkarte beim Quartiergeber und Restaurantbetreiber daneben holen, Zimmer beziehen. Das Frühstück, in dem Fall wirklich typisch italienisch, ist schon angerichtet: Croissants, Obst, Kaffeekapseln, Crostata (wie eine Linzertorte), Marmelade etc. Start somit nach belieben. Das Abendessen des Tages, weil auch schon spät besteht aus den Lebkuchen, Weintrauben und Recoveryshakepulver (best before 2020), das ja auch mal weg muss. Der dritte Tag wird chillig. Gemütlich im Flachen dahin, teilweise entlang des Meeres samt Blick auf selbiges nach Grado auf Café und Aragostine und von dort wieder Richtung Norden via Palmanova nach Udine. Schade, dass ich mir hier nicht mehr Zeit genommen hab. Die Strecke ging durch ein paar alte Städtchen, die für sich schon eine Sehenswürdigkeit waren. Auch an einer gemütlich aussehenden Osteria bin ich, mangels Hunger zu dem Zeitpunkt, vorbei gefahren. Spannendes war dann in Udine noch nicht los: Zielbier, Foto, bisl quatschen Next day dann: Udine nach Pontebba, wo ich abgeholt wurde. Die Planung hab ich komoot überlassen, das mir eine sehr schöne Strecke, ähnlich den Murauen rausgesucht hat und ich einen schönen Abschluß, strassenfrei bis Gemona begrüßt habe. Dann Ciclovia, wenig aufregend, da bekannt, bis Pontebba. Immerhin gibt’s dort im Ort ein Café mit Panini nach Wahl und hervorragenden mit Pistaziencreme gefüllte Aragostine. Die Veranstalter wollten den Teilnehmern zeigen, wofür das Friaul steht und was es zu bieten hat: Berge und Meer. Das haben sie auch hervorragend hinbekommen. Ich bin schon gespannt, was sie sich für 2026 einfallen lassen werden. Fotos sollten chronogisch sein, aber ohne Gewähr 5 Zitieren
noBrakes80 Geschrieben vor 9 Stunden Geschrieben vor 9 Stunden Coole Sache, wenn mir das Enduro fahren mal keinen Spaß mehr machen sollte wird das sicher auch mal was für mi sein 👍 Zitieren
NoNick Geschrieben vor 8 Stunden Autor Geschrieben vor 8 Stunden vor 2 Minuten schrieb noBrakes80: Coole Sache, wenn mir das Enduro fahren mal keinen Spaß mehr machen sollte wird das sicher auch mal was für mi sein 👍 Mir macht Endurofahren immer noch Spaß, nur fahr ich das nicht gern alleine. Bei so a gravelgschicht is mir das hingegen wurscht 1 Zitieren
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