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Roberto Heras positiv auf EPO getestet...


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Geschrieben

Liberty-Star beteuert weiter seine Unschuld

Dopingfall Heras auch ein Schlag für die Vuelta

 

Foto: Roth

MADRID, 25.11.05 (rsn) - Dem Spanier Roberto Heras (Liberty), der nach der 20.Etappe der letzten Spanien- Rundfahrt positiv auf künstliches Erythropoitein (EPO) war, steht eine zweijährige Dopingsperre und die Aberkennung seines vierten Vuelta-Siegs bevor. Am Freitag gab das Antidopinglabor in Madrid bekannt, dass auch in der B-Probe des 31-Jährigen EPO nachgewiesen wurde.

 

"Ja, es ist positiv", bestätigte am Freitagnachmittag ein Sprecher des Liberty-Rennstalls erste Meldungen im spanischen Radio. Mit diesem Befund der B-Probe steht Heras eine zweijährige Dopingsperre bevor, die wohl das Karriere-Aus für ihn bedeuten würde. Der Sieg bei der Spanien-Rundfahrt 2005 würde ihm aberkannt und an den zweitplatzierten Russen Denis Menchov gehen. Heras, der als Leutnant von Lance Armstrong großen Anteil an dessen ersten Tour de France-Siegen hatte, verliert damit seinen Status als Vuelta-Rekordsieger. Nach Aberkennung seines diesjährigen Erfolgs wäre er gleichauf mit dem Schweizer Tony Rominger, der ebenfalls drei Mal das Rennen gewann.

 

 

Heras und sein Anwalt hatten ihre Strategie von Anfang an darauf aufgebaut, die Zuverlässigkeit des EPO-Nachweises in Zweifel zu ziehen. Die Kontrolleure hatten ihn im Visier, weil Heras nach seinem schwachen Abschneiden bei der Tour de France sich in der Heimat plötzlich in Glanzform präsentiert und sich nach einem Sturz ungewöhnlich schnell von den Verletzungen erholt hatte. Beim Zeitfahren der vorletzten Etappe am 17.September, war der kleine Kletterspezialist nicht mal eine Sekunde langsamer als Sieger Ruben Plaza. In der Dopingprobe danach wurde bei Heras künstliches EPO gefunden.

 

Die A-Probe war vor Veröffentlichung des positiven Befundes zur Sicherheit von drei Labors analysiert worden. Das Hormon EPO (Erythropoietin) lässt den Körper vermehrt rote Blutkörperchen produzieren, die Sauerstoff transportieren. Die Wissenschaftler stehen beim Nachweis vor dem Problem, dass sie das auf natürliche Weise vom Körper produzierte EPO von dem künstlich gewonnenen Stoff trennen müssen. Das Nachweisverfahren, das 2000 von einem französischen Labor entwickelt wurde, war in den letzten Monaten vermehrt von betroffenen Athleten in Zweifel gezogen worden. Die Welt-Antidopingagentur reagierte darauf im September mit einer Stellungnahme, in der die Zuverlässigkeit des Verfahrens noch einmal bestätigt wurde.

 

Beim Liberty-Rennstall hieß es am Freitag auf die Frage nach Sanktionen gegen seinen Radstar, es sei noch ein laufendes Verfahren. "Noch ist nichts entschieden. Wir müssen abwarten, wann die UCI das Ergebnis bestätigt", sagte ein Liberty-Sprecher. "Der Rennfahrer hat den Nachweisprozess in Frage gestellt und die UCI muss zu diesem Thema Stellung nehmen", fügte er an. Dabei steht der Umgang des Teams mit dem Dopingfall unter Beobachtung durch die Organisatoren der Tour de France. Renndirektor Christian Prudhomme erklärte am Freitag, man müsse bei Dopingfällen auch immer die Verantwortung der Rennställe im Blick haben. Die ersten Schritte des Sponsors von Liberty seien aber "ermutigend", so der Tourchef, der Ende Oktober bei der Präsentation der "großen Schleife" das Thema Doping besonders betont hatte. Ein eigenmächtiger Ausschluss eines Teams durch die Tour de France wäre nicht ausgeschlossen, da das wichtigste Rennen der Welt nicht zur ProTour zählt. Liberty kündigte unterdessen am Abend an, man werde Heras sofort entlassen, wen die UCI den Dopingfall offiziell bestätigt (s.Story).

 

"Nie gedopt"

 

Roberto Heras äußerte sich am Freitagnachmittag bei einer Pressekonferenz in einem Madrider Hotel. "Ich wiederhole, dass nie gedopt habe, weder bei der Vuelta noch in irgendeinem Zeitpunkt meiner Karriere", sagte Heras. Er sei sich sicher, dass es bei den positiven Dopingproben um einen "Irrtum" handeln müsse. Heras zog erneut das Verfahren in Zweifel: "Ich muss das Resultat hinnehmen, aber ich stelle es in Frage. Das Verfahren ist nicht sicher." Ein positives B-Ergebnis habe er nicht erwartet. "Das ist kein leichter Tag für mich", so Heras.

 

Derweil ist der Dopingfall Roberto Heras auch eine Katastrophe für die Spanien-Rundfahrt, die seit Jahren mit einem Zuschauerschwund kämpfen muss. Die Stars machen einen Bogen um das Rennen, das den Anschluss an die beiden anderen großen Rundfahrten (Tour, Giro) verloren hat. Heras war in den letzten Jahren der Protagonist der Vuelta. Nun wird auch der fehlen.

Geschrieben

Liberty kündigt Entlassung von Heras an!!

MADRID, 25.11.05 (rsn) - Der spanische Rennstall Liberty Seguros hat am Freitag die Entlassung seines Radstars Roberto Heras angekündigt, sobald er offiziell von der UCI über den Dopingfall des positiv auf EPO getesteten Vueltasiegers unterrichtet worden sei.

 

"In Übereinstimmung mit dem Ethik-Code, den die Teams der UCI ProTour unterzeichnet haben, wird der Vertrag von Roberto Hears aufgelöst nach der offiziellen Bestätigung (des Dopingfalls) durch die UCI", hieß es in einem Statement der Rennstallbetreibergesellschaft Active Bay.

 

Am Freitag war bekanntgeworden, dass die B-Probe Heras bestätigte, dass der 31-Jährige beim Zeitfahren der vorletzten Etappe der Vuelta künstliches EPO im Körper hatte. Heras erklärte am Freitag er sei unschuldig und zweifelte das Nachweisverfahren an.

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

"Neue Vuelta" hat Kapitel Heras abgeschlossen

 

 

 

http://radsportnews.net/images/vueltastier300225.jpg

Foto: Roth http://radsportnews.net/images/dot.gif MADRID, 14.12.05 (rsn) - Der Spanien- Rundfahrt ging es schon mal besser. In den letzten Jahren hat die Vuelta gegenüber den anderen großen Rundfahrten arg an Boden verloren. Jahr für Jahr kamen weniger Stars, weniger Zuschauer - und zu alledem war dann der Protagonist der letzten Jahre, der Rekordsieger Roberto Heras, in diesem Jahr auch noch positiv auf EPO. Am Mittwoch präsentierten die Organisatoren in Madrid nun die nächste Spanien-Rundfahrt. Die 61. Ausgabe wurde als eine "neue Vuelta" apostrophiert. Das Kapitel Heras hat man abgeschlossen: Der Name des vierfachen Gesamtsiegers, der zu der Zeremonie nicht eingeladen war, wurde am Mittwoch bei der Vorstellung nicht ein einziges Mal erwähnt.

 

Die 61.Spanien-Rundfahrt findet vom 26.August bis zum 17.September 2006 statt. Die Rundfahrt führt über eine Distanz von 3129km in 21 Etappen. Los geht es mit einem 7,2km kurzen Teamzeitfahren in Malaga. Zwei Einzelzeitfahren mit zusammen 61km stehen im Programm: Das erste bei der 9.Etappe in Cuenca (33km), ein weiteres am vorletzten Tag über 28km in der Nähe von Madrid, wo das Rennen traditionell mit einer Sprinteretappe zu Ende geht. Es gibt sieben Kletteretappen, fünf enden mit Bergankünften (La Covatilla, El Morredero, La Cobertoria, Calar Alto und La Pandera). Die Pyrenäen fehlen im kommenden Jahr im Programm der Vuelta, dafür macht das Rennen erstmals seit 1995 wieder einen Abstecher nach Galizien. Doch das Thema Doping stand mehr als der Kurs im Mittelpunkt der Präsentation.

 

Spanien-Rundfahrt 2006

  • Die Etappen | Die Berge

    "Wir müssen den Kampf für einen sauberen Sport fortsetzen", forderte der spanische Sportminister Jaime Lissavetzky bei der Veranstaltung. Er wünsche sich eine "rigorose" und "saubere" Vuelta 2006 sagte er mit Blick auf den Fall Roberto Heras. Der Sieger von 2000, 2003, 2004 und 2005 war in diesem Jahr bei der vorletzten Etappe, einem Zeitfahren, bei dem der Kletterer überraschend schnell fuhr, positiv auf das Dopinghormon EPO getestet worden. Das Verfahren gegen Heras ist noch nicht abgeschlossen, doch ihn erwartet eine zweijährige Dopingsperre und die Aberkennung seines diesjährigen Vueltasiegs. Heras war erwartungsgemäß nicht anwesend bei der Vorstellung des Rennens, dem er seinen Stempel aufgedrückt hat. Den Organisatoren schien es peinlich, auch nur seinen Namen zu erwähnen: Sein Bild huschte nur ein paar Mal über die Videowand beim Rückblick auf die letzte Vuelta. Ein Bild vom strahlenden Sieger auf dem Podium in Madrid fehlte bei der Rückschau. Das ganze erinnerte frappierend an die Vorstellung der Tour de France im Oktober, bei der die Organisatoren den des Dopings verdächtigten Lance Armstrong genauso konsequent ignorierten.

     

    Noch nie war Doping ein so großes Thema in Spanien, das in den letzten Jahren oft den Eindruck machte, als sei es die letzte Bastion des "alten Radsports", in dem Manipulationen ein Kavaliersdelikt waren. "Ich muss auch über Doping sprechen. Der Kampf muss weitergehen. Ich stimme mit der 'Null-Toleranz' von Senor Lissavetzky überein", sagte Ignacio Ayuso, Generaldirektor der Vuelta-Organisation Unipublic, am Mittwoch. Renndirektor Victor Cordero sprach von der "Wut, die die positive Kontrolle des Siegers von 2005" ausgelöst hätte. Den Namen Heras nahm er nicht in den Mund... Derweil bekräftigte Vuelta-Chef Ignacio Ayuso noch einmal die ablehnende Haltung gegenüber der ProTour. Alle drei großen Rundfahrten (Tour, Giro, Vuelta) hatten am vergangenen Freitag ihren Ausstieg aus der Serie erklärt. Das "System, das zu einer Teilnahme an einem Rennkalender (der ProTour) verpflichtet, war nicht für alle gut", sagte er. Wohin es mit der "neuen Vuelta" geht, wird man sehen.

     

  • Geschrieben

    Dopingfall Heras: Liberty-Teamchef tritt zurück

     

    Madrid (dpa) - Der Dopingfall von Vuelta-Sieger Roberto Heras hat personelle Konsequenzen in seinem spanischen Radstall Liberty Seguros. Teamchef Manuel Pinera erklärte am Mittwochabend seinen Rücktritt von diesem Posten. Künftig sollen der bisherige sportliche Leiter Manuel Saiz und Manager Pablo Anton gemeinsam die Mannschaft führen. Saiz betonte am Donnerstag indes, Pineras Schritt habe persönliche Gründe. Bei Liberty Seguros fährt auch der Ansbacher Jörg Jaksche. In der neuen Saison wird zudem der langjährige T-Mobile- Profi Alexander Vinokourov aus Kasachstan für die Spanier aktiv sein.

    • 1 Monat später...
    Geschrieben

    Heras wegen Dopings zwei Jahre gesperrt

     

    Madrid - Roberto Heras ist vom spanischen Radsport-Verband am Mittwochabend wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt worden.

    Außerdem wurde dem 31-Jährigen der Vuelta-Sieg 2005 aberkannt. Zum nachträglichen Sieger der Spanien-Rundfahrt wurde der Russe Denis Mentschow erklärt. Heras war auf der vorletzten Vuelta-Etappe positiv auf das Blutdopingmittel EPO getestet worden.

    Geschrieben

    Heras mag Sperre nicht akzeptieren

     

     

     

    http://radsportnews.net/images/heras2005vuelta09.jpg

    Foto: Roth http://radsportnews.net/images/dot.gif MADRID - Der Spanier Roberto Heras, der bei einem Dopingtest während der letzten Vuelta positiv war auf EPO, ist für zwei Jahre gesperrt worden. Sein Vueltasieg wurde dem 31-Jährigen aberkannt.

     

    Der Generalsekretär des spanischen Radsportverbands, Eugenio Bermudez, gab am Mittwochabend die Sperre gegen Heras und die Aberkennung des Vueltasiegs bekannt. Als Sieger der Spanien- Rundfahrt 2005 geht nun der russische Gesamtzweite Denis Menchov in die Annalen ein. Heras war nach der 20.Etappe, einem Zeitfahren zwischen Guadalajara und Alcala de Henare, positiv gestetet worden auf künstliches EPO. Bei dem Kampf gegen die Uhr war der Kletterspezialist erstaunlich schnell gefahren und hatte den Sieg um Sekundenbruchteile verpasst.

     

    Heras' Liberty-Mannschaft hatte ihren Star am 8.November vorläufig suspendiert nach Bekanntwerden der positiven A-Probe. Die Gegenanalyse bestätigte am 25.November das erste Resultat. Roberto Heras hatte stets seine Unschld beteuert und zieht das Testverfahren in Zweifel. "Ich habe mir niemals Dopingsubstanzen verabreicht", sagte der Spanier im November. Der ertappte Kletter-Spezialist wird sich nach einer Erklärung seiner Anwälte innerhalb eines Monats an den Internationalen Sportgerichtshof TAS in Lausanne wenden. Darüber hinaus schließt der ehemalige Helfer des siebenmaligen Tour-de-France-Gewinners Lance Armstrong, der bei seinem ersten Toursieg 1999 ebenfalls mit EPO nachgeholfen haben soll, auch zivilrechtliche Schritte nicht aus. Heras' Anwalt José Maria Buxeda hatte in einem 1500 Seiten starken Dossier versucht, die Analyse-Methode zu erschüttern, worauf der Verband nicht einging.

     

    In einer schriftlichen Erklärung reagierte Heras am Donnerstag auf die Verbandsentscheidung und kündigte ebenfalls die Anrufung von Gerichten an. Er fühle sich "vollkommen schutzlos" und könne das Urteil nicht akzeptieren. "Ich kann nicht hinnehmen, dass mein Name, meine Würde, meine Familie in den Schmutz gezogen werden durch ein Analyseverfahren, das keine Garantien bietet", so Heras, dessen Chancen vor TAS oder Zivilgerichten sehr gering sein dürften. Die Sperre durch den spanischen Radsportverband dürfte das Karriereenede bedeuten für Heras, der am 21.Februar 32 Jahre alt wird. Die Ethik-Charta der ProTour-Teams schreibt vor, dass ein des Dopings überführter Fahrer vier Jahre lang nicht mehr verpflichtet werden darf. Nach der Aberkennung seines letzten Vueltasiegs teilt sich Heras den Vueltarekord mit drei Siegen (2000, 2003, 2004) wieder mit dem Schweizer Tony Rominger, der das Rennen 1992, 1993 und 1994 gewann. Die Organisatoren der Vuelta haben bereits mit dem Kapitel Heras abgeschlossen. Bei der Vorstellung der nächsten Ausgabe im letzten Dezember wurde der Name des Noch-Rekordsiegers tunlichst vermieden.

     

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