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Geschrieben
@ FADING:

heisst definitiv NICHT, dass der Hebelleerweg vergroessert wird dadurch, sondern nur dass man FESTER ZIEHEN muss am Hebel um diesselbe Bremsleistung zu erreichen!!

 

 

So is.

 

Hab mich schon öfters gefragt ob wandernde Druckpunkte eventuell an mangelnder Belag Nach- bzw. Rückstellung infolge von Ausdehnung bzw. Verzug o.ä. liegen könnten. Für alles andere tritt so etwas in der Regel ja viel zu sporadisch auf.

Geschrieben

argumentieren wir alle ev. aneinander vorbei?

 

Denn, imho, jedes System ist "dehnbar" und zieht der Rider wie ein Verrückter - weil ja mehr Druck am Hebel nötig ist - dann ist natürlich auch der "Weg am Hebel" anders.

 

Das sind ja schließlich keine Autokran-Druckleitungen

Geschrieben
mein bescheidener beitrag:

 

@ FADING:

heisst definitiv NICHT, dass der Hebelleerweg vergroessert wird dadurch, sondern nur dass man FESTER ZIEHEN muss am Hebel um diesselbe Bremsleistung zu erreichen!!

 

hui, stimmt.... kacke, hab mich da vertan!

 

hab aber dem ganzen nur einen falschen namen gegeben, meinte das selbe wie du...

 

 

hatte übrigens ein ähnliches prob bei meiner 5, hab mal entlüftet und neu befüllt, vielleicht ists jetzt besser, mal sehn...

Geschrieben

der Unterschied zwischen Fading und Druckpunktwanderung/Aufkochen wäre ja geklärt.

 

Aber was war jetzt der Grund beim Jägermeister?

 

 

 

In meinen Augen heißt Aufkochen auch nicht, dass sich die Bremsflüssigkeit im gesamten System über den Siedepunkt erhöht hat, sondern nur ein kleiner Bruchteil neben dem Bremssattel. So schnell kann das ja nicht abgeleitet werden

 

 

Also laut dem technischen Unverständnis eines AHS-Absolventen:

- mehr Bremskraft notwendig: Fading, wenn Reibung durch Hitze verringert (wenn Öl auf der Scheibe ist, würd ich nicht von Fading sprechen)

- kompletter Druckpunktverlust: wenn die Bremsflüssigkeit in einem Bereich neben dem Bremssattel über ihren Siedepunkt erhitzt wurde.

- mehr Hebelweg: wenn das bisserl Wasser, das durch das DOT angezogen wurde, schon bei niedrigeren Temperaturen aufkocht (widerum eher im Bereich Bremssattel) und dieses Äutzerl leicht kompressibles Gas den Druckpunkt verschiebt.

 

 

 

Oder ist letzteres physikalisch nicht möglich, weil das Wasser im DOT gebunden ist und daher einfach der Gesamtsiedepunkt von z.B. 250 auf 230° gesunken ist. Was ist dann der Grund?

 

 

Im Übrigen, weils hier noch nirgends steht:

bei Aufkochen nicht verzweifelt weiter ganz fest an der Bremse ziehen, sondern möglichst schnell ein paar Mal pumpen (also Hebel voll anziehen - loslassen - anziehen - loslassen). Nach so 2-4 Mal sollt sich dann wieder ein Druckpunkt finden lassen!

Geschrieben

Oder ist letzteres physikalisch nicht möglich, weil das Wasser im DOT gebunden ist und daher einfach der Gesamtsiedepunkt von z.B. 250 auf 230° gesunken ist. Was ist dann der Grund?

 

Genau so ist es.

 

Ein bisserl aufkochen spielts bei den geringen Mengen denke ich nicht. Du bremst, das System ist unter Druck, die Bremsflüssigkeit wird über den Siedepunkt bei normal Druck erhitzt und sobald du loslässt und der Druck sinkt kocht sie auf und der nächste Griff geht ins leere.

Wie gesagt, selber hab ichs erst zweimal erlebt und angekündigt hat sich das ganze vorher nicht abgesehen von ein bisserl fading.

Geschrieben

und mein senf auch noch:

 

wenn das wasser im DOT aufkocht was passiert dann eigentlich? Meiner auffassung nach erhöht sich der druck in der leitung, sofern diese dicht bleibt, und der druckpunkt wird härter. Also muss beim typischen Aufkochen DOT irgendwo austreten, stimmt das?

 

Wenn das aber so ist, kann das nicht bei Jägermeister der Fall gewesen sein, denn bei ihm ist später wieder alles beim alten gewesen.

 

Deshlb glaub ich eher, das, wie schon jemand vorgeschlagen hat, die leitung sich minimal dehnt, was umsostärker auf das innere Volumen (geht quadratisch) sich auswirkt. Soll heißen kleine dehnung, relativ große Volumensänderung, und damit druckabfall bzw. wandert der Druckpunkt.

 

edith: das mit dem separaten Siedepunkt bei 100°C stimmt nicht habs deshalb rausgelöscht. stattdessen gibts einen Siedebereich, is aber eigentlich auch wurscht.

Geschrieben
und mein senf auch noch:

 

wenn das wasser im DOT aufkocht (und das sollte einen separaten Siedepunkt haben also bei 100°C, genauso funktionieren viele chemische Trennverfahren) was passiert dann eigentlich? Meiner auffassung nach erhöht sich der druck in der leitung, sofern diese dicht bleibt, und der druckpunkt wird härter. Also muss beim typischen Aufkochen DOT irgendwo austreten, stimmt das?

 

DOT bindet Wasser. Und wenns aufkocht bildet sich Dampf im Sattel der dann im Gegensatz zur Flüssigkeit komprimiert wird.

Geschrieben
DOT bindet Wasser. Und wenns aufkocht bildet sich Dampf im Sattel der dann im Gegensatz zur Flüssigkeit komprimiert wird.

 

Verstehe, aber da muss doch eine wirklich größere Menge Wasser gebunden sein, damit es zu einem Aufkochen kommen kann. Man bedenke, dass DOT doch einen recht hohen Siedepunkt hat.

Geschrieben
ja, aber die frage ist, tritt DOT irgendwo aus?

 

Nein. Wieso sollte es?

 

@robotti

 

Ich habe einmal nach Tabellen im Inet gesucht, aber nicht wirklich etwas brauchbares dazu gefunden. Im Prinzip reichts aber schon wenn man abgestandenes DOT zum Beispiel aus einem einmal geöffneten Entlüftungskitflascherl verwendet.

Geschrieben

alles Unsinn: [und du merkst da nicht irgendwie einen widerspruch?

 

wenn du eine vollkommen dichte Bremse hast, in deren Bremsschlauch ein inkompressibles Flüssigkeitsgemisch ist, das ab einer bestimmten Temperatur Bläschen bildet, die natürlich ein größeres Volumen haben und deshalb auch kompressibel sind. Woher nehmen dann die Bläschen das Volumen das sie zum Entstehen brauchen, wenn der Schlauch komplett dicht ist?]

 

edith: sorry roadrunner, ich hab bis jetzt immer geglaubt die Bläschen bilden sich schon während des Bremsvorganges aber es muss wohl so sein wie du beschrieben hast, dass sich nämlich erst nach Druckabfall die Bläschen bilden, geht auch garnicht anders.

Geschrieben
naja unter Druck, denk ich, schon, aber unter Druck bilden sich ja keine Bläschen.

 

Genau. Erst wenn du von der Bremse gehst bilden sich die Blasen und wenn du das nächste mal bremst wird der Dampf komprimiert und der Hebel geht leer durch.

Geschrieben
Woher nehmen dann die Bläschen das Volumen das sie zum Entstehen brauchen, wenn der Schlauch komplett dicht ist?

Indem sie Bremsflüssigkeit in den Ausgleichsbehälter drücken.

 

Bei nicht gezogenem Bremshebel ist die Verbindung dorthin offen, das bewirkt ja den automatischen Ausgleich des Verschleißes der Bremsbeläge. Bei jedem Bremsvorgang nützen sich die minimal ab. Beim Loslassen des Hebels geht die Verbindung zum Ausgleichsbehälter auf. Durch den Verschleiß der Beläge ist das Volumen in der Hydraulik aber geringfügig größer geworden. Also entsteht jetzt ein minimaler Unterdruck im System und eine entsprechende Minimenge Bremsflüssigkeit wird aus dem Ausgleichsbehälter nachgesaugt.

 

Produzieren aber Dampfbläschen einen Überdruck im System, fließt Bremsflüssigkeit in den Ausgleichsbehälter. Der einzige Widerstand dagegen ist bei den sogenannten geschlossenen Systemen im Wesentlichen die Elastizität der Gummimembran unter dem Deckel des Ausgleichsbehälters. Bei offenen Systemen wie im Auto hält nur das Gewicht der Flüssigkeitssäule bis zu ihrer Oberfläche im Ausgleichsbehälter dagegen.

 

Also fehlt jetzt Bremsflüssigkeit im Ausmaß des Volumen der Gasblasen im aktiven Teil (also zwischen Haupt- und Radbremszylinder) der Hydraulik.

 

Wenn dieses Volumen kleiner ist, als der Hauptbremszylinder bei einer Betätigung nachliefern kann, wandert der Druckpunkt.

 

Ist es größer, zieht man den Bremshebel ohne merkbare Bremswirkung bis zum Anschlag durch.

 

Durchs Pumpen fördert man wieder Bremsflüssigkeit in den aktiven Bereich. Das gelingt durch eine, ich nenne es jetzt einmal dynamische Druckdifferenz im Verlauf der Bremsleitung. Durch rasches Auslassen des Bremshebels nimmt das Volumen in der Hydraulik in der Nähe des Hauptbremszylinders rascher ab, als durch die Gasblasen (die sich im Bereich des Radbremszylinders befinden, dort ist´s ja heiß) über den Weg der langen, dünnen Leitung ausgeglichen werden kann. Also kann wieder Flüssigkeit ins System nachgesaugt und hoffentlich rechtzeitig wieder ausreichender Hydraulikdruck aufgebaut werden.

 

LG, Phil

Geschrieben
Indem sie Bremsflüssigkeit in den Ausgleichsbehälter drücken.

 

Bei nicht gezogenem Bremshebel ist die Verbindung dorthin offen, das bewirkt ja den automatischen Ausgleich des Verschleißes der Bremsbeläge. Bei jedem Bremsvorgang nützen sich die minimal ab. Beim Loslassen des Hebels geht die Verbindung zum Ausgleichsbehälter auf. Durch den Verschleiß der Beläge ist das Volumen in der Hydraulik aber geringfügig größer geworden. Also entsteht jetzt ein minimaler Unterdruck im System und eine entsprechende Minimenge Bremsflüssigkeit wird aus dem Ausgleichsbehälter nachgesaugt.

 

Produzieren aber Dampfbläschen einen Überdruck im System, fließt Bremsflüssigkeit in den Ausgleichsbehälter. Der einzige Widerstand dagegen ist bei den sogenannten geschlossenen Systemen im Wesentlichen die Elastizität der Gummimembran unter dem Deckel des Ausgleichsbehälters. Bei offenen Systemen wie im Auto hält nur das Gewicht der Flüssigkeitssäule bis zu ihrer Oberfläche im Ausgleichsbehälter dagegen.

 

Also fehlt jetzt Bremsflüssigkeit im Ausmaß des Volumen der Gasblasen im aktiven Teil (also zwischen Haupt- und Radbremszylinder) der Hydraulik.

 

Wenn dieses Volumen kleiner ist, als der Hauptbremszylinder bei einer Betätigung nachliefern kann, wandert der Druckpunkt.

 

Ist es größer, zieht man den Bremshebel ohne merkbare Bremswirkung bis zum Anschlag durch.

 

Durchs Pumpen fördert man wieder Bremsflüssigkeit in den aktiven Bereich. Das gelingt durch eine, ich nenne es jetzt einmal dynamische Druckdifferenz im Verlauf der Bremsleitung. Durch rasches Auslassen des Bremshebels nimmt das Volumen in der Hydraulik in der Nähe des Hauptbremszylinders rascher ab, als durch die Gasblasen (die sich im Bereich des Radbremszylinders befinden, dort ist´s ja heiß) über den Weg der langen, dünnen Leitung ausgeglichen werden kann. Also kann wieder Flüssigkeit ins System nachgesaugt und hoffentlich rechtzeitig wieder ausreichender Hydraulikdruck aufgebaut werden.

 

LG, Phil

Spitzenbeitrag! :klatsch: :klatsch:

 

Dann wird wohl wirklich der kritische Bereich erreicht gewesen sein beim Jägermeister.

 

Und daraus kann man auch sehr klar die bekannte Gegenmaßnahme gegen völligen Druckpunktverlust rauslesen. Nämlich auf keinen Fall über sehr lange Zeit durchgehend bremsen.

 

Einen Totalausfall hatte ich z.B. auf der Schipiste in Ischgl. Da dürft ich wohl gscheit wie ich war ein Zeiterl durchgehend gebremst haben (obs jetzt 10s oder 20s waren - keine Ahnung) und hab die schon voher heiße Bremse weit über den Siedepunkt bei Normaldruck gebracht. Daher war mit dem nächsten kurzen Absetzen der Druckpunkt komplett verschwunden und erst durch Pumpen wieder zu erreichen.

 

bzw. bei DOT auch nicht 5 Jahre lang mit derselben Bremsflüssigkeit im System fahren, da der Siedepunkt gesunken ist und daher die Gefahr von Aufkochen höher.

Geschrieben
Und daraus kann man auch sehr klar die bekannte Gegenmaßnahme gegen völligen Druckpunktverlust rauslesen. Nämlich auf keinen Fall über sehr lange Zeit durchgehend bremsen.

 

Einen Totalausfall hatte ich z.B. auf der Schipiste in Ischgl. Da dürft ich wohl gscheit wie ich war ein Zeiterl durchgehend gebremst haben ...

Was solltest Du aber beim Vertriden anders machen? Schon oft geschrieben, aber manchmal geht´s einfach nur mit Dauerbremse! Alternativ kannst dann nur Pause machen, stehen bleiben und auskühlen lassen.

Wirklich kausal ist nur Scheibendurchmesser 200+ oder körpergewicht -70!

 

Meine 85 kg kampfbereit überfordern 185er Scheiben jedenfalls mit Hauser Kaibling abwärts nonstop, bzw. halt meine Tollkühnheit.

 

 

LG, Phil

Geschrieben

Du hast bei jeder Fahrt komplettes Bremsversagen? (zumindest auf einer Bremse)

und lebst noch?

Hast fürs Krankenhaus schon eine Dauerkarte bekommen?

 

Die Härte unter solchen Umständen nicht an der Bremse rumzuspielen und diese ggf. gegen ein echtes Downhillgerät zu wechseln, hätte ich net.

;)

 

 

PS, ich wiederhole: wer aufkochen noch nie erlebt hat, möge dazu doch bitte schweigen!

Interessehalber könntsas ja einfach mal - durch dauerbremsen an der Hinterbremse - dazu kommen lassen.

Seeeehr interessante Erfahrung (wennsas überhaupt schaffts)

(und nach abkühlen des Systems funktioniert alles wieder wie gehabt)

 

PPS: bei uns hat sich das kurz vorher durch plötzlich auftretendes, extremes Kreischen angekündigt.

Geschrieben
Verstehe, aber da muss doch eine wirklich größere Menge Wasser gebunden sein, damit es zu einem Aufkochen kommen kann. Man bedenke, dass DOT doch einen recht hohen Siedepunkt hat.

Richtig ... das DOT bindet ja gerade deshalb Wasser, damit es nicht in reiner Form im System ist und bereits bei 100° aufkocht.

 

"Oft wird das Wasseraufnahmevermögen als Nachteil der Flüssigkeiten angegeben, doch dieses Verhalten der Flüssigkeit ist notwendig um sicherzustellen, dass niemals Wasser in Tropfenform im Bremssystem vorliegt. Das aufgenommene Wasser wird vollständig gelöst, und somit wird eine Tropfenbildung verhindert. Freie Wassertropfen führen zu örtlicher Korrosion und würden bei niedrigen Temperaturen gefrieren (Verstopfung wichtige Bohrungen!). "

 

In diesem Zusammenhangt ist dann der Nasssiedepunkt interessant:

 

"Der Nasssiedepunkt ist der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit, nachdem diese unter definierten Bedingungen Wasser aufgenommen hat (ca. 3,5 bis 3,7 %). Bremsflüssigkeit und Wasser bilden ein azeotropes Gemisch, das bei einer deutlich tieferen Temperatur siedet als die wasserfreie, glykolbasierende Bremsflüssigkeit."

 

Alles von hier: http://www.betriebstoffe.ch/analytik/bremsfluessigkeiten/bremsfluessigkeiten.htm

Geschrieben
Interessehalber könntsas ja einfach mal - durch dauerbremsen an der Hinterbremse - dazu kommen lassen.

Seeeehr interessante Erfahrung (wennsas überhaupt schaffts)

War noch nie mit DOT unterwegs. Meine Mineralöl-Bremsen (allesamt Maguras) haben bei zu geringer Dimension immer so viel Fading produziert, dass ich auf das weitere Erwärmen gerne verzichtet habe. Hydraulisches Versagen kenne ich nur von meinem studentischen Peugeot 204 das Stilfserjoch hinunter. Obgleich - auf der Höhenstraße ist´s auch manchmal passiert.

 

Übrigens:

Das Problem kam bei der Kiste immer kurz vor Ende der Lebenszeit der Bremsklötze, wenn die isolierende Schicht des Belages schon sehr dünn war. Dann kann natürlich die Bremsenergie durch die metallenen Trägerplatten gut zur Hydraulik weiter.

 

Kann wer über Dampf im Öl berichten?

 

LG, Phil

Geschrieben
Indem sie Bremsflüssigkeit in den Ausgleichsbehälter drücken.

 

Bei nicht gezogenem Bremshebel ist die Verbindung dorthin offen, das bewirkt ja den automatischen Ausgleich des Verschleißes der Bremsbeläge. Bei jedem Bremsvorgang nützen sich die minimal ab. Beim Loslassen des Hebels geht die Verbindung zum Ausgleichsbehälter auf. Durch den Verschleiß der Beläge ist das Volumen in der Hydraulik aber geringfügig größer geworden. Also entsteht jetzt ein minimaler Unterdruck im System und eine entsprechende Minimenge Bremsflüssigkeit wird aus dem Ausgleichsbehälter nachgesaugt.

 

Produzieren aber Dampfbläschen einen Überdruck im System, fließt Bremsflüssigkeit in den Ausgleichsbehälter. Der einzige Widerstand dagegen ist bei den sogenannten geschlossenen Systemen im Wesentlichen die Elastizität der Gummimembran unter dem Deckel des Ausgleichsbehälters. Bei offenen Systemen wie im Auto hält nur das Gewicht der Flüssigkeitssäule bis zu ihrer Oberfläche im Ausgleichsbehälter dagegen.

 

Also fehlt jetzt Bremsflüssigkeit im Ausmaß des Volumen der Gasblasen im aktiven Teil (also zwischen Haupt- und Radbremszylinder) der Hydraulik.

 

Wenn dieses Volumen kleiner ist, als der Hauptbremszylinder bei einer Betätigung nachliefern kann, wandert der Druckpunkt.

 

Ist es größer, zieht man den Bremshebel ohne merkbare Bremswirkung bis zum Anschlag durch.

 

Durchs Pumpen fördert man wieder Bremsflüssigkeit in den aktiven Bereich. Das gelingt durch eine, ich nenne es jetzt einmal dynamische Druckdifferenz im Verlauf der Bremsleitung. Durch rasches Auslassen des Bremshebels nimmt das Volumen in der Hydraulik in der Nähe des Hauptbremszylinders rascher ab, als durch die Gasblasen (die sich im Bereich des Radbremszylinders befinden, dort ist´s ja heiß) über den Weg der langen, dünnen Leitung ausgeglichen werden kann. Also kann wieder Flüssigkeit ins System nachgesaugt und hoffentlich rechtzeitig wieder ausreichender Hydraulikdruck aufgebaut werden.

 

LG, Phil

 

gewaltige ausführung !!

danke :toll:

 

...

...

...

 

PS, ich wiederhole: wer aufkochen noch nie erlebt hat, möge dazu doch bitte schweigen!

Interessehalber könntsas ja einfach mal - durch dauerbremsen an der Hinterbremse - dazu kommen lassen.

...

...

 

willst dir solche kommentare nicht sparen :rolleyes:

Geschrieben
Indem sie Bremsflüssigkeit in den Ausgleichsbehälter drücken.

 

Bei nicht gezogenem Bremshebel ist die Verbindung dorthin offen, das bewirkt ja den automatischen Ausgleich des Verschleißes der Bremsbeläge. Bei jedem Bremsvorgang nützen sich die minimal ab. Beim Loslassen des Hebels geht die Verbindung zum Ausgleichsbehälter auf. Durch den Verschleiß der Beläge ist das Volumen in der Hydraulik aber geringfügig größer geworden. Also entsteht jetzt ein minimaler Unterdruck im System und eine entsprechende Minimenge Bremsflüssigkeit wird aus dem Ausgleichsbehälter nachgesaugt.

 

Produzieren aber Dampfbläschen einen Überdruck im System, fließt Bremsflüssigkeit in den Ausgleichsbehälter. Der einzige Widerstand dagegen ist bei den sogenannten geschlossenen Systemen im Wesentlichen die Elastizität der Gummimembran unter dem Deckel des Ausgleichsbehälters. Bei offenen Systemen wie im Auto hält nur das Gewicht der Flüssigkeitssäule bis zu ihrer Oberfläche im Ausgleichsbehälter dagegen.

 

Also fehlt jetzt Bremsflüssigkeit im Ausmaß des Volumen der Gasblasen im aktiven Teil (also zwischen Haupt- und Radbremszylinder) der Hydraulik.

 

Wenn dieses Volumen kleiner ist, als der Hauptbremszylinder bei einer Betätigung nachliefern kann, wandert der Druckpunkt.

 

Ist es größer, zieht man den Bremshebel ohne merkbare Bremswirkung bis zum Anschlag durch.

 

Durchs Pumpen fördert man wieder Bremsflüssigkeit in den aktiven Bereich. Das gelingt durch eine, ich nenne es jetzt einmal dynamische Druckdifferenz im Verlauf der Bremsleitung. Durch rasches Auslassen des Bremshebels nimmt das Volumen in der Hydraulik in der Nähe des Hauptbremszylinders rascher ab, als durch die Gasblasen (die sich im Bereich des Radbremszylinders befinden, dort ist´s ja heiß) über den Weg der langen, dünnen Leitung ausgeglichen werden kann. Also kann wieder Flüssigkeit ins System nachgesaugt und hoffentlich rechtzeitig wieder ausreichender Hydraulikdruck aufgebaut werden.

 

LG, Phil

 

das erscheint mir die Schlüsselerklärung. Es war nämlich im Detail auch so, dass während der Bergabfahrt (Bremshebel nie losgelassen), keine auffällige Druckpunktveränderung war (nur wahnsinniges quietschen), auch keine auffällige Reibwertveränderung (eh schon besprochen (kein Fading), ich musste nicht fühlbar stärker am Hebel ziehen). Erst nach dem stehenbleiben stank es ziemlich + Bremshebel losgelassen. Beim nächsten zufälligen ziehen, war plötzlich der Hebelweg 2 cm größer. Nach vielleicht 2..3 min, war er wieder normal. Scheinbar auch keine befürchetete Verglasung, Bremsn funzt wie vorher, kein quietschen.

 

Ich würde sagen, für weitere Vermutungen wären weitere Experimente sinnvoll. Ist sicher alles reproduzierbar :D. Einfach drauflos bremsen und vielleicht wie ? die Temp. messen. Endziel: Die Entstehung von Glasscheiben :D und genaue Kenntnis von Scheiben in Extrembelastun wäre auch nicht schlecht.

 

@Temp.-Messung: eigene Erfahrung: durch glänzende Scheibe neigen IR-Geräte ohne verstellbarem Reflexionsgrad (i glaub, so heißt das) zu Falschanzeigen und der schweizer Scheibenkäse (Löcher) machens auch nicht einfacher.

 

@Temp.: Dauerbremsung versus Unterbrochene-Bremsung (da gibts sicher bessere Bezeichnung): Stimmt die langläufige Ansicht oder ist alles ganz anders?

http://nyx.at/bikeboard/Board/showthread.php?p=1931931#post1931931

Geschrieben

DOT wirkt hygroskopisch. Ok. Und wie kommt das Wasser zum DOT?

 

Diffundierts durch die Leitung, beim Ausgleichsbehälter, bei den Kolben? Und wie viel? µl oder doch ganze ml? Und wie viel "Wasser" brauchts um den Siedepunkt um Hausnummer 10°C zu senken?

 

 

Falls jemand Lust hat den Siedepunkt rauszufinden: Ich hätt eine Juicy 5 zuhause, 2005 gekauft, 2 Jahre gefahren, nun 2 Jahre herumgelegen, nie entlüftet, nie die Flüssigkeit getauscht (sie hat einfach 2 Jahre ohne Murren funktioniert, wollt daher nix verschlimmbessern und irgendwann kam die Code).

Könnt sie jedenfalls für einen Test gern 1 Monat herborgen.

Geschrieben
DOT wirkt hygroskopisch. Ok. Und wie kommt das Wasser zum DOT?

 

Diffundierts durch die Leitung, beim Ausgleichsbehälter, bei den Kolben? Und wie viel? µl oder doch ganze ml? Und wie viel "Wasser" brauchts um den Siedepunkt um Hausnummer 10°C zu senken?

Kannst dir eh in etwa ausrechnen, siehe hier:

 

http://www.betriebstoffe.ch/analytik/bremsfluessigkeiten/bremsfluessigkeiten.htm

 

Jedes DOT hat einen Trocken- und einen Nasssiedepunkt. Letzterer gibt den Siedepunkt bei ca. 3,5 % Wasseranteil an. Brauchst nur noch herausfinden, wievel ml DOT in einer durchschn. Bremsleitung sind :)

Falls jemand Lust hat den Siedepunkt rauszufinden: Ich hätt eine Juicy 5 zuhause, 2005 gekauft, 2 Jahre gefahren, nun 2 Jahre herumgelegen, nie entlüftet, nie die Flüssigkeit getauscht (sie hat einfach 2 Jahre ohne Murren funktioniert, wollt daher nix verschlimmbessern und irgendwann kam die Code).

Könnt sie jedenfalls für einen Test gern 1 Monat herborgen.

Ich fahr auch schon seit '06 durchgehend eine '05er Juciy 5, ohne DOT-Tausch. Die Schrauber-Eminenz hatte bei einem Bremsencheck schon mal den Wassergehalt analysiert und konnte keinen Hinweis auf Wasser im System finden - soviel dazu.

 

Bis auf durch-die-Luft, welche in's System gelangt, wüsste ich auch nicht, wie Wasser da reinkommen soll :confused:

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