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Annapurna Circuit

Annapurna Circuit

25.04.22 06:40 5.804Text: Anna BuschFotos: Anna & Jakob BuschBikepacking rund um den zehnthöchsten Berg der Welt. Zwei Abenteurer entführen uns auf den Höhenwanderweg in Zentralnepal - atemberaubende Landschaft, eisige Kälte, rebellierende Mägen und forderndes Terrain inklusive.25.04.22 06:40 8.089

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25.04.22 06:40 8.0896 Kommentare Anna Busch Anna & Jakob BuschBikepacking rund um den zehnthöchsten Berg der Welt. Zwei Abenteurer entführen uns auf den Höhenwanderweg in Zentralnepal - atemberaubende Landschaft, eisige Kälte, rebellierende Mägen und forderndes Terrain inklusive.25.04.22 06:40 8.089

Der Annapurna Circuit ist ein Höhenwanderweg in Zentralnepal, der den zehnthöchsten Berg der Welt umrundet - den 8.091 Meter messenden Annapurna I.
Der höchste Punkt des Trekkingweges ist der Thorang La Pass (weitere Schreibweisen: Thorung La, Thorong La) auf 5.417 m über dem Meeresspiegel. Atemberaubende Ausblicke auf schneebedeckte Berggipfel und eine einfache Logistik entschädigen reichlich für den geringen Komfort, die Kälte und den Sauerstoffmangel, mit denen man unterwegs zu kämpfen hat.

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Zur Einstimmung: Zahlen und Fakten

Der Annapurna Circuit ist als komplette Umrundung etwa 360 km lang. Wir haben 14 Tage benötigt, um ihn per Bike zurückzulegen. Das Befahren der Route gegen den Uhrzeigersinn ermöglicht eine bessere Akklimatisierung und bietet einen großartigen Downhill-Teil.
Noch in den 1990er-Jahren war der Weg unpassierbar. Heute ist es möglich, die Trekkingroute deutlich abzukürzen und mit dem Jeep nach Manang oder Muktinath auf eine Höhe von etwa 3.500 m zu fahren. Für Fahrräder ist die Straße, auf der auch Jeeps fahren, eine echte Herausforderung. Sie ist steil, von heftigen Regenfällen zum Teil weggespült, voller Steine, Schlamm und Staub.
Die besten Monate für einen Besuch sind März-April und Oktober-November. In der Regenzeit, im Sommer, ist es aufgrund häufiger Erdrutsche zu gefährlich, und im Winter ist es einfach zu kalt. Wir waren im November unterwegs und die Temperaturen lagen zwischen +20°C unter tags und -11°C in der Nacht.

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Voraussetzungen

Um das Annapurna-Schutzgebiet (ACA) zu besuchen, benötigt jeder Gast eine kostenpflichtige Genehmigung, die entlang der Route mehrfach kontrolliert wird. Sie kann in Kathmandu oder Pokhara gekauft werden. In unserem Fall wurde die Annapurna Conservation Area Permit von der Agentur Pokhara Mountain Bike Adventure organisiert, bei der wir Fahrräder gemietet hatten.
Es ist nicht notwendig, einen Guide zu engagieren, aber es kann von Vorteil sein. Die Navigation ist auf den beschilderten Routen einfach, aber einzelne Passagen können sich von Saison zu Saison aufgrund von Erdrutschen teils drastisch ändern. Es ist unerlässlich, das Gelände und die Namen der Dörfer zu kennen. Die Einheimischen sind sehr hilfsbereit, aber zumindest das Tagesziel sollte benannt werden können.

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Unterbringung, Versorgung

Entgegen meiner anfänglichen Erwartung ist der Annapurna Circuit eine sehr viel besuchte Route. Sehr zur Verzweiflung der lokalen Bevölkerung, die vom Tourismus lebt, kommen aufgrund der Covid-Pandemie derzeit aber nur sehr wenige Besucher.
Entlang der Route gibt es sogenannte Teehäuser: eine Kombination aus Esslokalen und Nachtquartieren in Privathäusern. Eine Übernachtung im Teehaus ist in der Regel kostenlos, sofern dort auch Essen bestellt wird. Die Preise steigen mit der Höhe, und möglicherweise werden der Stromverbrauch, eine extra Decke oder eine warme Dusche (die manchmal ein Eimer mit heißem Wasser ist) zusätzlich verrechnet.
Manchmal trifft man in den Räumlichkeiten auf tierische Untermieter - Gelassenheit im Umgang mit Mäusen ist empfehlenswert. Die Zimmer selbst sind nicht beheizt. Richtig warm ist es nur abends im Gemeinschaftsraum, wenn die Gastgeber während des Essens ein Feuer im Ofen oder Kamin anzünden.

Zum Abendessen aßen wir meist einen nepalesischen Klassiker: Daal Bhat, ein Gericht bestehend aus Reis (Daal), Linsensuppe (Bhat) und kleinen Portionen anderer Gerichte (Gemüse, Curry).
Unser Frühstück bestand normalerweise aus Masala-Tee und frittiertem tibetischem Brot.

Wer das Abenteuer des Ehepaars Anna und Jakob Busch lieber (oder ergänzend) als Video miterleben möchte – voilà! Die beiden betreiben unter dem Namen A couple of Bushes übrigens einen eigenen YouTube-Channel.

Planung vs. Realität

Wir verließen Pokhara, den Startpunkt unserer Reise, einen Tag zu spät, weil sich unser Magen vom Straßenessen in Kathmandu noch erholen musste.
Am Vorabend unserer Abreise schafften wir es, aus dem Bett zu kriechen, um wieder etwas Nahrung aufzunehmen. Auf dem Rückweg vom Restaurant bewunderten wir die farbenfrohen Dekorationen für das Tihar-Lichterfest und hofften, dass die soeben verdrückte Schüssel Reis ohne Beilagen uns wieder Kraft geben würde.

Um 5 Uhr, also noch vor Sonnenaufgang, hieß es aufstehen. Wir hatten ca. 100 km und über 2.000 Höhenmeter zu bewältigen. Wir wussten, dass auf unserem Weg eine selten befahrene Abkürzung durch den Dschungel lag, aber wir vertrauen darauf, dass wir den richtigen Weg schon finden würden.
Die ersten 40 km der Strecke waren asphaltiert, wir kamen rasch voran und freuten uns auf den großen Anstieg samt anschließender Abfahrt nach Besisahar. Die Probleme begannen, als der Asphalt endete - und mit ihm zusehends das, was ein erkennbarer Weg sein könnte. Auf einem schmalen Pfad durch Reisfelder fragten wir einen Einheimische nach dem Weg. Er fasste sich an den Kopf und zeigte uns die Richtung.
Kurz darauf wussten wir seine Handbewegung zu deuten. Uns blieb nichts anderes übrig, als unsere vollgepackten Räder zu schultern, mehrfach durch einen Fluß und steile Dschungelpfade hinauf zu tragen, bis wir endlich am eigentlichen Beginn unseres Aufstiegs angelangt waren: ausgetreten, voller Schlamm und Steine, mit 15% Steigung. Besisahar vor Einbruch der Dunkelheit zu erreichen, war undenkbar geworden. Aber ohne Zelt und Isomatte wollten wir die Nacht nicht im Freien verbringen. Unser neues Ziel hieß folglich Nalma - ein kleines Dorf am Ende des Anstieges. Noch nicht vollkommen von unser Magen-Darm Erkrankung genesen, wurden wir müde, kraftlos und zusehends mürrischer.

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Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir endlich Nalma. Wie befürchtet, gab es in dem Dorf kein Teehaus. Wir fragten herum, ob sich irgendwo ein Schlafplatz für uns finden ließe. Spätestens an dieser Stelle erwähnenswert: Die Nepalis sprechen gut Englisch, sodass die Kommunikation meist problemlos war.
Keine zehn Minuten später gingen wir bereits mit Shanti zum Haus ihrer Familie. Shanti und ein Teil ihrer Angehörigen hieß uns herzlich willkommen. Der Rest der Verwandschaft war nicht im Dorf, da das Tihar-Fest noch nicht vorbei war. Im Vorjahr waren in Nalma, wahrscheinlich Covid-bedingt, viele Menschen gestorben; aufgrund der Trauer hatte das Dorf beschlossen, dieses Jahr selbst nicht zu feiern.

Shanti gab uns nicht nur einen Schlafplatz, sondern bot uns reichlich Essen und Kaffee aus eigenem Anbau an. Ihr Vater zeigte uns stolz seinen Permakultur-Garten. In diesem riesigen Areal gab es Tomaten, Radieschen, Mangos und sogar Hanfpflanzen.
Wir wurden auch durch das Dorf geführt und den Nachbarn vorgestellt. Zahlreiche Gebäude wurden hier vor vielen Jahren von Ghurkas, nepalesischen Spezialeinheiten der britischen Armee, errichtet. Derzeit betreibt die nepalesische Regierung das Projekt "1 Haus = 1 Wasserhahn", das darauf abzielt, jeden Haushalt mit fließendem Wasser zu versorgen.
Dank Shanti und ihrer Familie hatten wir Gelegenheit zu erfahren, welche Art von Reichtum Nepal anzubieten hat.

 Bei Shantis Familie erfuhren wir, Reichtum welcher Art Nepal anzubieten hat. 

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Die Straßen: eine Herausforderung

In den nächsten Tagen stellten wir fest, dass das Tragen der Fahrräder, Wasserfälle, die sich über Straßen ergießen, und steile, felsige Anstiege wesentliche Bestandteile unserer Reise sein würden. Aufgrund einer sehr intensiven Regenzeit waren einige der Brücken zerstört und waren nur durch hölzerne, rutschige, schmale Stege ersetzt. Überraschenderweise nahmen Jeeps und Motorräder die gleiche Route.

Je höher die Straße führte, desto besser wurde es, aber auch kälter. Am dritten Tag, auf einer Höhe von etwa 2.500 m, bemerkten wir eine drastische Veränderung der Landschaft. Wir verließen den Dschungel und wurden von einer herbstlichen Bergkulisse begrüßt. Von diesem Tag an beschlossen wir, vor 15:00 Uhr am Zielort oder Teehaus zu sein, weil nach Sonnenuntergang die Temperaturen schnell den Gefrierpunkt erreichten. Tagsüber fuhren wir in kurzärmeligen Hemden und nachts zitterten wir vor Kälte in Daunenjacken.

Der schönste Teil der Strecke

Die Straße nach Manang über Upper Pisang ist es wert, vom Hauptweg abzuweichen und die zusätzlichen Höhenmeter zu erklimmen. Der Weg war hügelig, aber leicht zu fahren. Wir genossen die Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel und den schönen Trail. Wir passierten Yak-Weiden, Dörfer voller Charm und Charakter, und manchmal flogen Adler über uns hinweg.
Wir übernachteten im Hotel Tukuche in Upper Pisang. Dessen Besitzer, Lali Daj, erzählte uns von lokalen Verlobungs- und Heiratsbräuchen. Er riet uns auch, nicht in seine Fußstapfen zu treten und früh Kinder zu bekommen. Die Fenster unseres Zimmers blickten direkt auf Annapurna II und wir mochten kaum glauben, dass Lali Daj und seine Familie diese Aussicht täglich genießen können.
Vor Sonnenuntergang gingen wir zum Tempel, wo hinduistische Gesänge aufgeführt werden. Leider wandern die Mönche für den Winter in tiefer gelegene Regionen, sodass wir nur das Gebäude besichtigen konnten.

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Annapurna - ein Berg "mit Nahrung gefüllt”

Der Name Annapurna stammt von der hinduistischen Göttin des Wohlstands. Der Legende nach begann Shiva, der schreckliche Gott der Zerstörung, die Rolle seiner Gemahlin Parvati, der Muttergöttin, zu missachten und herabzusetzen. Zuvor hatte er mit ihr eine perfekte Ehe geführt, die das Gleichgewicht zwischen Gedanken und der materiellen Welt symbolisierte.
Die verärgerte Parvati verließ Shiva und ohne sie wurde die Erde unfruchtbar und hüllte sich in Dunkelheit. Zu seinem eigenen Erstaunen begann Shiva, sich selbst hungrig und qualvoll leer zu fühlen, nachdem er seine Frau verloren hatte. Als die mitfühlende Parvati die Verzweiflung ihres Mannes sah, kehrte sie auf die Erde zurück und nahm eine neue Inkarnation an: Annapurna.
Als Göttin der Nahrung reiste sie, nährte die Menschen und gab ihnen Hoffnung. Voller Demut kam Shiva zu seiner Frau und bat um Essen und Vergebung.

Ich glaube, dass in der Annapurna-Legende etwas Magisches und Menschliches steckt. Da ich selbst gerne esse, schien mir ein Besuch des Berges, dessen Sanskrit-Name wörtlich "mit Essen gefüllt" bedeutet, eine interessante Option zu sein.
Nach Nepal zu reisen ist seit Jahren mein Traum. Meine ersten diesbezüglichen Pläne haben ihren Ursprung in der Schulzeit, als mein Freund scherzte: "Jede Anna muss den Annapurna besteigen". Im Oktober 2021 öffnete Nepal zum ersten Mal seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie seine Grenzen, und mein Mann und ich nutzen diese einmalige Gelegenheit.

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Nach fünf Tagen Fahrt entschieden wir uns für eine Akklimatisierungspause in Manang. Das Dorf dient als Ausgangspunkt für kürzere Wanderungen, zum Beispiel zum Tilicho-See. Wir gingen zum nahe gelegenen MTB-Trail und nahmen am Nachmittag an einem kostenlosen Vortrag über Höhenmedizin teil.
Es stellte sich heraus, dass das berühmte Yartung Festival, das traditionell am Ende des Sommers in Manang stattfindet, wenn die Pferde von den Hochgebirgsweiden zurückkehren, gerade stattfand. Das Festival ist eine Gelegenheit für junge Männer, die Geschwindigkeit und Wendigkeit ihrer Pferde sowie ihre eigenen Reitfähigkeiten zu demonstrieren.
Gruppenweise galoppierten die Reiter über die Strecke und zeigten ihre extravaganten Outfits. Nach dem Rennen versammelten sich die Reiter in der Mitte des Dorfes neben den Gebetsmühlen und begannen, Volkslieder im lokalen Dialekt zu singen, während sie Alkohol aus traditionellen Gefäßen tranken.
Wir haben den Ablauf hauptsächlich aus dem Kontext verstanden, denn die uns begleitenden Nepalesen aus Kathmandu verstanden die lokale Sprache überhaupt nicht. Immerhin gibt es in Nepal ca. 120 (!) offizielle Dialekte.

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Himalaya-Gebirgspass

Laut der Himalayan Rescue Association leiden 50% aller Reisenden an Symptomen der Höhenkrankheit (AMS - acute mountain sickness), wenn sie den Thorang La Pass auf 5.417 Höhenmetern überqueren. AMS Symptome sind u.a. Müdigkeit, Übelkeit und Kopfschmerzen, man fühlt sich wie nach zu viel Alkohol.
Um dem Körper Zeit zum Akklimatisieren zu geben, stiegen wir oberhalb von 3.500 m nur noch ca. 500 Höhenmeter pro Tag auf. Jakob nahm auch Diamox, ein vorbeugendes Medikament. Ich wiederum testete, wie mein Körper ohne Medikamente reagieren würde.
Der steile Aufstieg zum Thorong Phedi High Camp am Vorabend des "Gipfeltages" war der schwierigste Teil der gesamten Route. Wir spürten nicht nur den Einfluss der Höhe, sondern hatten auch mit Steigungen von über 30%, Schnee und Eis zu kämpfen. Erleichtert wurde das Klettern durch unsere spontane Bekanntschaft Jimmie, einem 70-jährigen Kanadier mit originellem Sinn für Humor. Die nächsten Tage blieben wir unzertrennlich.

 Tagsüber fuhren wir in kurzärmeligen Hemden, nachts zitterten wir vor Kälte in Daunenjacken. 

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Thorong Phedi High Camp auf 4.900 m ist die letzte Übernachtungsmöglichkeit vor der Überquerung des Thorang La, dem höchsten Pass der Welt. Alle dort angetroffenen Reisenden hatten das gleiche Ziel und reisten eine ähnliche Route. Wir saßen am Kamin, tauschten Erfahrungen aus und fühlten uns wie Mitglieder einer großen Familie.
Einige unser Mitstreiter am Berg brachen bereits weit vor Sonnenaufgang zu dem Pass auf, der als (relativ) leichteste Verbindung zwischen den beiden Haupttälern des Annapurna-Massivs - Marsyangdi im Osten und Kali Gandaki im Westen - gilt. Sie hatten mit eisigen Temperaturen um -10°C zu kämpfen.
Wir begannen den Anstieg mit dem ersten Sonnenlicht. Der Pfad war extrem verschneit und vereist. Ich muss zugeben, es war das erste Mal, dass ich mein Fahrrad über ein Schneefeld geschoben habe. Das Atmen fiel schwer und alle paar Meter mussten wir zum Verschnaufen anhalten.
Nach vier Stunden, langsamer als unbeladene Wanderer, erreichten wir den Thorang La. Jimmie wartete schon auf uns und wir feierten gemeinsam unseren ersten Gipfel über 5.000 Meter Seehöhe.

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Endlich bergab

Die Abfahrt nach Muktinath glich einer Rückkehr in die Zivilisation. Wir beschlossen, länger hier zu bleiben, um diesen heiligen Ort mit seinen vielen Gebetstempeln zu würdigen – ein Wallfahrtsort sowohl für Hindus, als auch für Buddhisten.
Wir hatten jedoch erstmals auf unserer Reise den Eindruck, dass in Muktinath die Suche nach weltlichen Gütern wichtiger war als der Weg zur spirituellen Erleuchtung. Selbst die Mönche saßen auf jeder zweiten Stufe der langen Treppe, die zum Shree-Tempel führt, und warteten jeweils auf Spenden von Besuchern. Auch, wenn Mönche angeblich Geld nicht anfassen dürfen.

Die Fahrt über den Lupra Pass war ein weiterer Umweg von der Hauptroute. Statt des erwarteten „besten MTB-Trails in Nepal“ fanden wir uns auf einem steilen Grat wieder und mussten uns eingestehen, dass wir uns verfahren hatten.
Auf der Suche nach einem geeigneten Pfad vom Lupra Pass herunter fanden wir jedoch mehr Dornen in unseren Reifen als geeignete Trails. Trotzdem: Die Aussicht war atemberaubend, der Downhill-Teil großartig und das Abenteuer an sich jeden Stachel im Reifen wert.

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Santa bringt Geschenke

Leider hatten wir nur noch zwei Ersatzschläuche, und aus unseren Vorderrädern trat langsam, aber ständig Luft aus. Wir kontaktierten das Radgeschäft in Pokhara, von wo wir unsere Räder geliehen hatten, und baten um Hilfe. Es stellte sich heraus, dass gerade ein Guide namens “Santa” in der Gegend war. Santa brachte uns Geschenke in Form von Schläuchen und bot auch an, an der von ihm organisierten Tour teilzunehmen.
Wir fuhren eine Mischung aus fantastischen Singletrails, felsigen Jeep-Tracks und dem trockenen Flussbett des Kali Gandaki River. Durstig nach Eindrücken, erklommen wir einen zusätzlichen Anstieg zu einem Bergsee. Dieser an sich schon beeindruckende Tag endete in den heißen Quellen in Tatopani. Ein kühles Bier in der einen und Chips in der anderen Hand – so genossen wir das wohlverdiente heiße Wasser.

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 Ein kühles Bier in der einen und Chips in der anderen Hand - so genossen wir das heiße Wasser. 

In den Thermalquellen von Tatopani
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Fahr vorsichtig!

Gegen Ende unseres Abenteuers entschieden wir uns, noch einen weiteren Berg zu erklimmen und statt der staubigen Hauptstraße die großartige Gorapani-Abfahrt nach Pokhara zu nehmen. Nach so vielen Tagen im Sattel fühlten wir uns wie Profis, fuhren waghalsiger; Bremsen wurde etwas für Schwache.
Zuerst rutschte ich auf dem losen Schotter aus und landete im Gebüsch. Jakob folgte meinem Vorbild und stürzte beim Versuch, einem Jeep auszuweichen. Er federte den Sturz mit seinen Händen ab, bald darauf begann ein Handgelenk zu schmerzen und anzuschwellen. Er hatte Probleme, den Lenker zu halten, also nahmen wir für die letzten Kilometer Hauptstraße nach Pokhara einen lokalen Bus.
Fahrräder und Gepäck wurden lose auf dem Dach festgebunden, und der Fahrer raste weiter, als hinge der gute Ruf seiner Familie davon ab. Der Service im Krankenhaus war schnell und ausgezeichnet und das Röntgenbild bestätigte glücklicherweise, dass das Handgelenk nicht gebrochen war. Jakob ruhte einige Tage und fühlte sich bald viel besser.

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Für wen eignet sich der Annapurna Circuit?

Zum Schluss, statt einer Zusammenfassung, ein kurzer Test, ob die Bewältigung des Annapurna Circuit ein für dich geeignetes Abenteuer ist:
  • Du magst bei unter 0°C schlafen (und hast einen geeigneten Schlafsack)
  • Du möchtest viele Tage hintereinander bergauf fahren/schieben
  • Du kannst Dein Fahrrad bequem mehrere Stockwerke tragen
  • Du verwendest Bikepacking-Taschen, keine seitlichen Packtaschen
  • Steile, unbefestigte Hänge mit losen Steinen hinunterzufahren bringt dich nicht ins Schwitzen
Wenn die Fragen mit Ja beantwortet werden, dann pack deine Taschen und flieg nach Nepal, solange der Annapurna Circuit noch nicht wieder mit Touristen überladen ist!
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Unsere Ausrüstung

Die Fahrräder, die wir uns von Pokhara Mountain Bike Adventure geliehen hatten, waren Giant-Hardtails mit Alurahmen, Scheibenbremsen und mechanischer Schaltung mit Einfach-Kettenblatt. Es lohnt sich zu hinterfragen, ob das eigene teure Carbon-Bike mit auf diese anspruchsvolle Reise muss, denn der allgegenwärtige Staub, Wasser und herabfallende Steine können das Rad schnell beschädigen.
Die tägliche Reinigung der Kette und mechanischen Teile des Bikes ist unbedingt erforderlich. Nimm Dir ein Tuch und eine zusätzliche Flasche Öl mit! Breite Reifen (in unserem Fall 2,4") sind in diesem unwegsamen Gelände von Vorteil. Im Nachhinein hätten wir uns für Tubeless-Reifen entschieden, wir mussten insgesamt fünf Mal den Schlauch wechseln.
Wir haben Fahrradpacktaschen mit einem Fassungsvermögen von ca. 10 L vorne und 16 L hinten verwendet. Seitliche Packtaschen würden wir definitiv nicht empfehlen. Wir haben versucht, so wenig Ausrüstung wie möglich mitzunehmen und so leicht bepackt wie möglich zu fahren.

Detailansicht
Meine Packliste:
  • Knielange Radhose
  • Lange, warme Radhose
  • Thermoaktives Kurzarm-T-Shirt x 2
  • Langärmliges Merino-T-Shirt
  • Eine dünne Radlerbluse
  • warmes Softshell-Sweatshirt
  • Daunenjacke (in Kathmandu gekauft)
  • Hardshelljacke (ich habe sie kein einziges Mal getragen, weil es nicht geregnet hat)
  • Skihandschuhe (Abfahrt)
  • Winddichte Handschuhe mit Fingern
  • Fahrradhandschuhe
  • Unterwäsche und Socken
  • Buff
  • Wanderschuhe mit steifer Sohle (alternativ geeignete Clickpedal-Schuhe)
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Am 29.4.2022 um 00:44 schrieb Monika:

Eine wunderschöne und immer abenteuerliche Reise!!! 

Mein Mann und ich haben sie vor vielen Jahren mit Guide gemacht und es liest sich so, wie wir es in Erinnerung haben!!! :) 

Danke Monika.

Ich hoffe du hast ein paar schöne Erinnerungen durch den Artikel erhalten.

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Der Weg wird ja recht rege mit Bikes befahren - ich finde es etwas unpassend weil dann ist man ja noch schneller unterwegs - bezüglich Akklimatisierung. Ich bin den Hauptteil per Fastpacking kurz vor Covid gegangen.

Tag 0 Kathmandu nach Timang - war Anfang Feber und da Chinesen schon außen vor waren sehr wenig los. Das ich bis nach Timang kam an 1 Tag privat war Glück - aber beim Reinfahren unten in den Ort schrie jemand in den Bus rein ob wer per Jeep rauf nach Timang (2700m) will und ich sagte gleich zu. Eigentlich hätte ich nur bis Tal (1800m) gewollt. Auf Dschungel unten hatte ich wenig Lust. Unter 2500m akklimatisiert man eh nicht - und Kathmandu ist auf ähnlicher Höhe - sprich von Akklimatisation her kann man direkt nach Timang. Wobei Tal bis Timang auch schon recht schön ist. Aber ich wusste ich hab nur 4-5 Tage bis ein Schneesturm kommt.

Tag 1 dann via Upper Pisang, Nyawal und Gyahru nach Mungji (kurz vor Braga). Das war ein harter Tag mit 18kg Rucksack (da Laptop und zu viele Sachen mit da ich nix in Pokhara oder KTM gelassen hatte bzw halt noch gar nicht in Pokhara war). Evtl da schon ganz leichte Zeichen von Höhenkrankheit? Beim ankommen fetten Muskelkater der am nächsten Morgen komplett weg war als wäre er nie dagewesen. Mit Bike fährt man unten rum will man nicht tragen wie ein Idiot und verpasst den schönsten Ort vom AC.

 

Tag 2 rauf zum Ice Lake (4600m) sowie auf der anderen Seite zu der Höhle. Ice Lake ist ein Must Du - für mich die beste Aussicht vom AC. Dazu wie auch sonst akklimatisieren bei hohem Tempo ohne rumsitzen? Abends weiter nach Manang. Jetzt hätte ich eigentlich Richtung Tilicho Lake gewollt - aber zu viel Schnee - unmöglich. War eh ab 3000m immer wieder viel Schnee - was vor allem ab Mittags anstrengend wurde im Schneematsch oder tiefem Schnee.

 

Tag 3 - kein Lust auf Pause also rauf nach Thorung Phedi Low Camp. Ja viel zu schnell, dazu war es ab Yak Kharka Nachmittags im Schnee ein tiefes einbrechen. Ziemlich anstrengend. Die Nacht hatte es -25° und auf das Plumpsklo aus dem Zimmer zu gehen echt blöd. Aber in der Höhe treibt es etwas Wasser... Kaum geschlafen wegen Höhenkrankheit. Die meisten brechen hier völlig unnötig um 04:00 oder 05:00 Uhr auf um zum Pass zu kommen - weil sie Angst vor Wind haben.

Der thermische Wind ist aber noch nicht Mitte Feber - bzw sind sie bzw die Guides halt nicht in der Lage Windy und Co. zu bedienen um Talwindprognosen anzuschauen (tja Guides und AC - die sind meilenweit von der Ausbildung eines Bergführers in den Alpen entfernt vom Wissen - Bezüglich Lawinen, Wetter, Wind usw absolut Nullwissen bei fast allen. Kosten ja auch nur einen Bruchteil der Preise die Guides für Expeditionen/8000er kosten - ist ja nicht so dass es keine super Guides gäbe in Nepal - aber nicht jene auf den Treks! Dazu muss man aufpassen - für viele Guides ist das beste Einkommen einen Rettungshubschrauber zu rufen - am AC scheint der Scam derzeit nicht üblich. Am EBC sehr wohl - da vergiften die Guides gerne mal Kunden um den Heli zu rufen. Am AC ist man mit Gruppe aber auch viel gefährdeter - da man so halt bei Höhenkrankheit nur die Möglichkeit hat die Gruppe alleine weitergehen zu lassen und alleine weiter zu gehen, oder halt rausfliegen - Geführte Gruppen haben somit deutlich mehr Tote Anteilsmäßig wie Alleine Trekkende. Wird gerne verschwiegen...

 

Tag 4: Nach der Nacht ohne Schlaf hab ich dann 50 Höhenmeter vor Thorung La Pass beschlossen umzudrehen - da a) eh noch ein weiterer Tag gutes Wetter angesagt war, b) ich es nicht so richtig genießen konnte weil etwas fertig. In der Hütte hat mir dann jemand Diamox gegeben - das wirkt nicht schnell aber hat den super Vorteil dass man gut schlafen kann. Im Prinzip sollte man 4-5 Tage vorher beginnen wenn man so wie ich viel zu schnell aufsteigt. Aber ich weiß ich vertrage Höhe sehr gut. Das nächste Mal falls ich nochmals so schnell aufsteige - werde ich aber 3-4 Tage vorher Diamox in Minimaldosis 1x Abends nehmen - und dann evtl in geringer Dosis ab 4500m Abends als "Schlafmittel". 

 

Tag 5 - perfekt ausgeruht rauf zum Thorung La, trotz losgehen als letzter um 07:30 alle bis zum Pass überholt - dort Rucksack deponiert und noch seitlich rauf auf 5850m - da war dann aus wegen Gletscher (wollte eigentlich halt mal 6000m besteigen). Zurück am Pass war dann viel los bei Traumwetter (-10° und Sonne). Gegen 16:00 Uhr war ich dann unten in Muktinath. Im Vergleich zu den Tagen zuvor eher relaxed.

 

Tag 6 - Über Lupra Pass / Dhangladanda nach Jomson - bei Ankunft begann es zu schütten wie aus kübeln. Da noch 4 Tage Schneesturm/Regen angekündigt war raus nach Pokhara (ewige Busfahrt). Ansonsten wer bis hierher wandert - man kann in Muktinath Bikes ausleihen und weiter unten wieder abgeben. Per Bike runter ist definitiv besser als per Bus und schneller. Gepäcktransport lässt sich in Nepal auch immer günstig organisieren. 

BTW vor allem Inder fliegen direkt nach Manang - und gehen dann in 3 Tagen nach Muktinath - Akklimatisation zuvor per Diamox. Das Motto Annapurna Circuit innerhalb 1 Woche Urlaub ab Indien - das ist dann die Perversion des AC. 

 

Hab dann nach 3 Tagen Pokhara mit weniger Gepäck dann noch Mardi Himal/Poon Hill/Kophra und ABC mitbenommen (Tag 1 bis Rest Camp - musste am Tag 2 bei High Camp wegen Schneesturm umdrehen und bin runter nach Landruk. Tag 3 Regen/Schneesturm also nur bis Tadapani. Tag 4 dann im Schnee via Ghorepani zur Kopra Lodge. Tag 5 in brutal tiefem Schnee nach Dobato - dort am Mulde Peak sowohl Sonnenuntergang als Sonnenaufgang geshen. Tag 6 dann wieder ewige Strecke vis Chomrong bis Himalaya aber perfekte Bedingungen. Tag 7 dann rauf zum ABC Basecamp und retour bis Chomrong - viel auf super griffigem Schnee. Tag 8 Hot Springs und retour nach Pokhara.  Per Bike wäre ich nicht unbedingt schneller gewesen - eher langsamer. Ohne den Wettersturz würde ich aber nicht nach Pokhara rausfahren sondern direkt Kophra und ABC anschließen - dann per Mardi Himal (am besten inklusive Mardi Himal Gipfel) raus nach Pokhara.

 

 

Keine Angst vor Winter in Nepal - da ist viel weniger los und die Kälte ist auch ertragbar. Nachts hats dann halt mit Pech -30° aber man kann sich dafür auch 3 Decken schnappen. Schlafsack hatte ich keinen mit. Weniger ist mehr - sprich nächstes Mal würde ich überhaupt keine Kleidung für Stadt usw mitnehmen und in Pokhara bzw nach dem Wandern einfach eine Jeans und 2-3 Tshirts kaufen bzw neue Schuhe weil nach so einer Tour wie oben sind Salomon Speedcross komplett im Eimer. Natürlich praktischer ist es wenn wie jetzt noch wegen Covid nichts los ist. Technisch anspruchsvoll bergab gibt es eigentlich kaum Wege - das meiste ist S0 bis S1. Max S2. Das heißt aber nicht dass es bergauf fahrbar ist. AC ist dies natürlich großteils. Bei Schnee ist es mit Bike natürlich noch blöder. AC ist ein Trockental - sprich wenn es "vorne" also im Süden bei Poon Hill/Kopra / ABC /Mardi Himal schneit und schüttet scheint am AC im Norden meist die Sonne. Ab und zu schwappt es aber halt doch drüber - und vor allem Jänner und Feber waren in den letzten Jahren sehr schneereich (früher viel trockener). November und Dezember waren meist perfekt.

 

Im Gegensatz zu EBC / 3 Passes ist Annapurna viel günstiger - weil das Essen fast überall per Jeep hingekarrt werden kann (gut als ich da war - war wegen fetter Lawine die Straße ab 2700m nach Manag geschlossen - erst oberhalb von Manang per Esel bzw Porter) - EBC muss das Essen 1-2 Wohen reingetragen werden (oder per Flugzeug was aber eher nicht passiert weil Träger ja billiger bzw gibt somit mehr Jobs).

Möchte auf jeden Fall nochmal nach Nepal - dann eher 3 Passes. Wobei mit weniger Schnee gibt es vom AC noch viele super schöne Sidetreks. Das würde sich auch lohnen. Teils kann ich die Wege aber schwer einschätzen - ich hatte zu 50% der Strecken halt 1m Schnee unter mir. Ich finde per Bike gibt es bessere Ziele. Nepal bietet sich vor allem für Fastpacking oder Trekking an. Trailrunning geht auch.

 

 

Aja Guides die so ein Tempo wie von mir gehen zu finden wird auch schwer bzw unmöglich außer man weicht auf die echten 8000er Guides aus welche ganz andere Tagesetappen gewöhnt sind wie die Trekking Guides. Im Prinzip kann man auch als Biker sich Träger organisieren wenn man will. Statt 20-30 USD pro Tag kostet es dann halt das doppelte oder dreifache wenn man einen Träger will der täglich 60km 20kg Gepäck tragen soll. Das sind Distanzen/Gepäckmengen welche für Trager für 8000er Expeditionen easy sind. Sollte halt grad nicht Everest Hochsaison sein - dann freuen die sich über so einen Job. Prinzipiell geht in Nepal alles an Leistungen einzukaufen. Man muss es halt nur rechtzeitig organisieren. Will man in Thorung Phedi nach Muktinath getragen werden - so findet sich auch eine Lösung. Halt entsprechend teuer - organisiert man den Esel früh genug ist es günstiger. Das wichtigste ist - jeden Abend Wetter checken. Am AC hat es überall in den Dörfern Internet. Braucht man schnelles Internet zum arbeiten einfach Nachts Wecker stellen - um 03:00 Uhr ist das Internet ziemlich schnell. Von 16-21:00 Uhr tröpfelt es halt dahin weil alle es nutzen.

Bearbeitet von extremecarver
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