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Baranski Enterhaken und 76projects Computerhalter

Baranski Enterhaken und 76projects Computerhalter

29.08.23 07:50 2.473Text: Der Baranski
Marcus Baranski
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Fotos: Bernhard Steinacher/Sportograf (KOTL 2022), Class Spiegelberg (Hannover), 76projects, Der Baranski
Richtig reinkrallen und die Wattanzeige stets im Blick: Baranskis Enterhaken für Aerolenker und der modulare Computerhalter von 76projects. Zwei sinnvolle und günstige Gadgets für den Einsatz am Cockpit - und zwar da, wo es zählt: Vorne und voll im Wind.29.08.23 07:50 3.559

Baranski Enterhaken und 76projects Computerhalter

29.08.23 07:50 3.5591 Kommentare Der Baranski
Marcus Baranski
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Bernhard Steinacher/Sportograf (KOTL 2022), Class Spiegelberg (Hannover), 76projects, Der Baranski
Richtig reinkrallen und die Wattanzeige stets im Blick: Baranskis Enterhaken für Aerolenker und der modulare Computerhalter von 76projects. Zwei sinnvolle und günstige Gadgets für den Einsatz am Cockpit - und zwar da, wo es zählt: Vorne und voll im Wind.29.08.23 07:50 3.559
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Raketenwissenschaft Aero-Cockpit?

Bis vor ein paar Jahren sahen alle Aerolenker irgendwie ähnlich aus. Es gab den Basislenker samt Bremsgriffen, die Armschalen und die Extensions mit den Schalthebeln dran. Ob aus Alu oder Carbon, preislich war das alles irgendwie zu stemmen und die meisten Parts passten auch an sämtliche Bikes mit dem Standard 1 1/8“-Gabelschaft. Inzwischen hat jeder Radhersteller, der etwas auf sich hält und die entsprechenden Stückzahlen abbilden kann, ein proprietäres Cockpit am Triathlon- oder Zeitfahrrad. Geschaltet wird elektronisch, und was als Lenker damals für ein paar hundert Euro zu haben war, kostet jetzt immer vierstellig und passt eben nur noch an dieses eine Rad.
Cross-Kompatibiltät? Ausgeschlossen.

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Eine Stufe darüber liegen dann die Tuning-Komponenten wie besondere Extensions, Armschalen oder gar individuell angepasste Cockpits. Egal, ob die dann aus Carbon laminiert oder aus Titan gedruckt sind, nach oben ist da preislich alles offen. Der Nutzen in Form von "zusätzlich eingesparter Zeit" ist in den meisten Fällen hingegen homöopathisch - oder eben teuer gekaufte "marginal gains". Abgesehen davon, dass so etwas nicht nur auf das eine Modell von Rad begrenzt ist, sondern eben auch nur auf den einen Athleten in einer Position passt - einstellen kann man ab da dann nichts mehr. Und nur mal so am Rande: Wenn ein aus UK oder USA importiertes tragendes Teil und/oder absolutes Einzelstück aus dem Tüftlerfertigung dann den Geist aufgibt, sei mal dahingestellt, wer dafür die Haftung übernimmt. Ganz zu schweigen davon, dass schon mehr als ein Tuningfreak erst über Einfuhrumsatzsteuer und Zoll stolpern musste, was das Vergnügen noch teurer machte.

Für die wenigsten von euch relevant, aber trotzdem einen Gedanken wert: Es gibt von der UCI genaue Vorgaben, wie groß und flächig Lenkerkomponenten sein dürfen und eben auch, dass keine einteilige Variante erlaubt ist, sondern es zwingend zwei getrennte Extensions sein müssen. Perspektivisch wird das dann noch komplizierter, weil zeitnah nicht nur Rahmensets, sondern auch die Cockpit-Parts ein individuelles UCI-Logo brauchen und dann Einzelanfertigungen gar nicht mehr erlaubt sind.

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Tuning im Kleinen bringt aber auch was!

Es geht aber auch anders, und zwar indem man sich über die Position Gedanken macht und wie man diese feintunen kann, um sie so gut wie möglich und ohne Einschränkungen über die volle Distanz zu halten. Denn der Fahrer und speziell seine Frontalfläche sind es, die am meisten Watt kosten und wo man deshalb auch am meisten erreichen kann. Größter Vorteil, neben den Aero-Gains: Es kostet nicht gleich die Welt.

 Ein lohnendes Gadget sind die Enterhaken für Aerolenker vom Baranski. 

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Baranskis Enterhaken 2.0 für Aerolenker

Die Idee kam natürlich auf dem Rad, nämlich immer dann, wenn es auf Rumpelpisten und schlechtem Asphalt so zur Sache ging, dass es einem die Hand von den Extensions haute. Dass hier so etwas wie ein Widerhaken sinnvoll ist, leuchtete ein, denn der würde für die beteiligten Finger der geballten Faust einfach mehr Grip geben. Nebenbei bemerkt fährt der Baranski seit Jahren am effektiven Griffstück nur noch schlichtes Grip Tape vom Skateboard, das man auch mit nassen rutschigen Fingern gut greifen kann.

Um so lang wie möglich zu sitzen, was oft aerodynamisch besser ist, als zu kurz zu sitzen, bietet sich mit den Baranski Enterhaken zudem die Möglichkeit, durch das Greifen mit nur noch dem Mittel- oder Ringfinger noch etwas mehr Sitzlänge zu gewinnen, indem man sich leicht nach vorne bewegt - oder eben durch den Griff zwischen Zeige- und Mittelfinger maximale Kraft zu haben, etwa wenn man bergauf in Aero-Position einen dicken Gang drückt oder es richtig auf Schuss bergab geht und man volle Kontrolle über das Cockpit haben muss. Death Grip am Aerolenker? Geht auch!

Unterschiedliche Griffoptionen

Auf Highspeed-Passagen helfen diese kleinen Freunde auch dabei, ganz bewusst in den „Shoulder Shrug“ zu gehen, also den Kopf so richtig zwischen die Schulterblätter zu ziehen, was der Bringer ist, wenn es so richtig schnell wird. Wenn man es richtig anstellt, fühlt man sich dabei wie eingeloggt zwischen Kontaktpunkt Sattel hinten und Cockpit vorne.

Wer mit seinen Händen statt zwei nur noch eine große Faust macht, kann auch mit einer asymmetrischen Anordnung der beiden Haken spielen und so immer genau da eine Verstärkung für die Faust anbringen wo er mag. Der Wind sieht das von vorne dann eh nicht und in diesem Fall greift eine Hand zwangsweise eh immer etwas kürzer als die andere.

Es gibt die Enterhaken inzwischen in zwei Optionen:
Baranski Enterhaken 1.0 für die klassischen mechanischen Schalthebel und die ersten Generationen von elektronischen Schaltknöpfen mit außenliegenden Leitungen.
Baranski Enterhaken 2.0 für komplett innenliegende Schaltknöpfe wie die SW-R9160 von Shimano oder die eTap Clics von SRAM. Die Enterhaken sind "Made in Germany".

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Montage

Die Montage ist denkbar einfach. Man legt den Enterhaken bündig abschließend mit dem jeweiligen Schalthebel oder -knopf an die Extension an, fixiert ihn per bestenfalls schwarzem Duct Tape (das hält auch hier bombig und gehört eh in jede Werkstatt) und legt eine Lage zugeschnittenes Grip Tape oder eben Lenkerband hier drüber. Das Grip Tape ist übrigens im Lieferumfang enthalten. Wer die Version für mechanische Schalthebel montiert, der kann mit zwei Aussparungen im Grip Tape auch hier für einen stimmigen Abschluss sorgen.

Montage Fotostrecke

Und wer beispielsweise ein Canyon Speedmax fährt, wo an dieser Stelle Gummiüberzieher von Ergon statt Lenkerband verbaut sind, kann die Enterhaken hier einfach unterschieben und mit Tape fixieren.

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 Ein kleines, aber feines Detail, welches man vielleicht erstmal erfahren muss... das danach aber nicht mehr so schnell vom Cockpit verschwindet. 

Fazit Enterhaken
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76project TT Race Mount 2.0 Computerhalter

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Ein weiteres, oft etwas stiefmütterlich behandeltes Bauteil ist der Computerhalter an Aerolenkern. Bei einigen Lösungen bekommt man doch tatsächlich den Eindruck, dass kurz vorm Losfahren noch schnell etwas gefrickelt wurde, um den Garmin, Wahoo etc. irgendwie zu befestigen - und allzu oft ist das Teil dann so weit hinten, dass der Fahrer bei jedem Blick darauf den Kopf nach unten senkt und damit den Schweif vom Aero-Helm senkrecht in den Wind stellt. Das ist aerodynamisch unklug und auch gefährlich, weil man in diesem Moment die Straße und das Verkehrsgeschehen aus den Augen verliert.

Das muss aber nicht sein, wenn der Computer weit vorne zwischen den Händen bzw. direkt unterhalb montiert wird. Gut gelöst werden kann das mit dem TT Race Mount 2.0 von 76projects aus UK.

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Dieser Halter ist modular aufgebaut. Er kann per Spacer und dank gerasterter Klemmung genau auf den Abstand der Extensions und die gewünschte Steigung angepasst werden, etwa damit das Display nicht spiegelt. Befestigt wird er dann beidseitig mit einem kräftigen Klettband, welches zwei Kunststoffhalter am Rohr fixiert. Weil dieser aber nur mit einer Viertelrundung Kontakt mit der Extension hat, passt das so auch an ovale und andere Sonderformen.

Zudem kann der Computer so rotiert werden, dass in Aero-Position gut lesbar ist. Bei besonders engen Extensions kann das Eindrehen des Computer per Bajonettverschluss ein Problem sein, hierfür kann man den Halter um einen „No Turn“-Einsatz erweitern, bei dem dann nur ein kleiner Hebel umgelegt wird zum Arretieren und nicht der ganze Computer um 90 Grad gedreht werden muss.

Und wer entweder mit Licht, einer Go Pro oder solchen Aerometern wie Notio unterwegs ist, der kann den Halter nach unten um eine solche Aufnahme erweitern.
Die Briten haben außerdem an extrem enge Setups gedacht - der Halter ist bis hinunter auf 65 Millimeter Mitte/Mitte Extensionweite montierbar.

Beide Parts findet ihr wie ganz viel anderes Schnellfahrzeug im derbaranski.shop

 Modulares Gadget für mehr aero, mehr Sicherheit und ein individuell passendes und sauber aufgeräumtes Cockpit. 

Fazit TT Mount
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Who the fuck is Der Baranski?

Der Baranski fährt seit über 20 Jahren Aerolenker und hat jede Menge Trends kommen und gehen sehen, einige haarscharf an der Bullshit-Grenze vorbeischrammend, andere haben die Latte auch mal gerissen. Für die Zeitschrift triathlon ist er als Tester unterwegs, und was er heute noch ungelabelt durch die norddeutsche Tiefebene prügelt, kommt in ein paar Monaten - vielleicht - in Serie auf den Markt.

Parallel betreibt er den derbaranski.shop, kümmert sich intensiv um das Thema Kettentuning und gerade ist die zweite Auflage seines Buches "Radfahren im Triathlon und Einzelzeitfahren" erschienen, in dem es um alles rund ums Schnellfahren auf dem Aerolenker geht. Sportlich hat er unter anderem schon den "King of the Lake" und das Monsterzeitfahren gewonnen und hält auch als Master weiter bei den Amateuren mit rein, wenn es um das Thema Zeitfahren geht. Übrigens, der Der Baranski hat auch einen Vornamen: Marcus.


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