Fixedgear/Singlespeed - Lifestyle oder Fortbewegungsart?

Da sich ja momentan hier drin die Meinungen spalten und das ganze gesuder und gestreite in die ganzen anderen Threads nervt dürft ihr euch hier drin auslassen...

Was mich persönlich Interessiert, warum fahrt ihr ein Fixedgear bzw. Singlespeedbike?

Weil ihr den Lifestyle liebt, cool sein wollt und nicht wie die alten Pensionisten auf Citybikes durch die Stadt eiern wollt oder weil der Technische Aspekt überwiegt, weniger Teile am Bike, weniger zum Einstellen, Warten, weniger Teile die verschleißen und mehr herrausforderungen an die Ausdauer wenns mal wo rauf geht?

Also für mich stellt das Atala einen kleinen Meilenstein in meinem Leben dar. War sozusagen mein Einstieg in die Radwelt nachdem ich im Winter 2006 beschloss "einige" Kilos loszuwerden und meinen "Lifestyle" ein bisschen umzukrempeln

Was soll ich sagen, das Rad hat mich bis nach Pisa getragen..

http://nyx.at/bikeboard/Board/attachment.php?attachmentid=100638&stc=1&d=1240086705

Zum Rad selbst bleibt zu sagen, dass ich es bis auf Nabe und vorderes LR von meinem besten Freund geschenkt bekommen habe und beim "Drink around the World" im Pointers, Wien nach dem 10. Bier gemeint hab, mit einem Gang kann man zwar gut in Wien und Umgebung rumgurken, der eine Gang reicht aber auch locker bis Pisa.

Waren dann 1075 km und dank Fixie Inc. zwei Gänge

In dem Sinne stellt das Rad als Einstieg in mittlerweile mehrere tausende Jahreskilometer schon eine gewisse Art Lifestyle dar...

soda la!

ein thread mehr! also wer eine menge meinungen hierzu lesen möchte, der kann ja hier mal anfangen => http://nyx.at/bikeboard/Board/Der-gefaehrlichste-Thread-der-Welt-th77375

um mir und dem armin die arbeit zu ersparen, hier die statements..

von mir ein ganz klares outing, ich steh am poserfaktor, sieht man auch sofort an meinem bike

schätze ich wollt auch mal so kuhl sein wie die jungs aus den filmen, und mal probieren wie weit ich mich bringe und wie praktisch/lustig das wirklich ist, mit starrer nabe. fahrgefühl super, da kommt wieder leben ins spiel. praktikabel, naja.. naja.

 

außerdem ist man mehr der benachteiligte underdog, wos dann mehr spaß macht die sonntagsradler auf ihren sündteuren rennböcken zu überholen.

man könnte meinen, wir wären einer meinung. in wirklich tut der armin aber nur so! ha! entlarvt!

hier kann man sich mit ähnlichem beschäftigen, nur die umfrage is anders..

http://nyx.at/bikeboard/Board/Singlespeed-oder-Fixie--was-fahrt-Ihr-th94318

mir fehlt noch die möglichkeit "auf eure spießerfragen will ich nicht antworten, da durchsuch ich lieber das forum."

und jetzt im ernsteren modus:

lifestyle muss nicht gleich sog. "hipster" heißen, oder all seine kohle da rein stecken. da würd ich anders daherkommen.

Man verzeihe mir gnädigst den kleinen Narzissmus, aber diesen Satz von mir find ich so großartig und treffend, dass ich ihn unbedingt auch hier rein posten muss:

Lasst Singlespeed doch einfach sein, was es ist. Eine etwas andere Art Rad zu fahren und eine wunderbare Möglichkeit durch eigene Ideen und Gestaltungen sich selbst und anderen kleine Freuden zu bereiten, die abseits von den Angeboten des Massenverkaufs liegen.

Und zum Thema Lifestyle:

Das was man in seinen Grundzügen und meisten Ausformungen als Fixed-Lifestyle betrachtet, ist nichts anderes als der Kurierlifestyle, der, wie ohnehin fast alles auf dieser Welt, aus den USA kommt. Bunt, schräg, easy going, cool attitude. Es gibt Leute, die das leben und es gibt Leute, die es einfach nur kopieren. Wenn man es lebt, ist es okay und unaufgeregt. Wenn man es kopiert, ist man nur ein Fashionvictim, das bald auf einen anderen Zug aufspringt, nachdem man sich eine Zeit lang der Lächerlichkeit gestelzten Tuns und Sprechens hingegeben hat.

Am einfachsten ist es wohl so erklärt: Wenn man immer nur tut, was man will und voll dahintersteht, dann ist das gut. Alles andere ist Gacki.

warum singlespeed?

na, bmx gibts nich mit schaltung

warum fixed?

war ja naheliegend, nachdem Volume (eine meiner lieblings bmx marken) nen fixie rahmen rausgebracht hat und ich eh grad n neues rad brauchte, als ablösung für meinen uralt halbrenner im ruhestand.

is halt die beste mischung aus geschwindigkeit und tricktauglichkeit.

trendopfer? nö, war nur sofort verliebt als ich den rahmen gesehn hab. wenn dann eher trendsetter, bei uns gabs keine fixie fahrer, inzwischen hat der erste kurier nachgezogen.

der normale kurier glotzt mich aber trotzdem immer blöd an, am blödesten hamse geguckt als ich n grosses paket vonner post geholt hab.

hier gibts nur eine bude und denen war klar das ich nich für die fahre.

KONKURRENZ?

nein man, ich fahr nur für mein leben gern rad....

trendopfer? nö, war nur sofort verliebt als ich den rahmen gesehn hab. wenn dann eher trendsetter, bei uns gabs keine fixie fahrer, inzwischen hat der erste kurier nachgezogen.

 

der normale kurier glotzt mich aber trotzdem immer blöd an, am blödesten hamse geguckt als ich n grosses paket vonner post geholt hab.

hier gibts nur eine bude und denen war klar das ich nich für die fahre.

KONKURRENZ?

nein man, ich fahr nur für mein leben gern rad....

ich glaube auch, dass sich fixedgear bei boten eher in flacheren gegenden bewähren wird (ny, graz). bin zwar gut ein halbes jahr auch in wien so gefahren, allerdings begegnet einem von den meisten kolegen nur ein kopfschütteln.

fahre eh dauernd, nur bote halt seit 2 monaten nimmer.

finde das anlehnen an botenkultur einen guten punkt. man muss ja nicht einer sein, aber es ist gut zu wissen, woher die sachen herkommen. boten haben auch mit einem schaltungsrad hin&wieder doch einen etwas anderen stil. noch dazu jeder nen eigenen

Mei, mein erstes Bike war Singlespeed und seither, also seit ungefähr gefühlt 380 Jahren läuft immer ein Eingänger oder n Fixie nebenher.

Das hat mit nix zu tun, ausser der Freude an (trotz Bremsen) reduzierter Technik.

Denke, ich käm´sogar ohne biertrinkende, rauchende Gemeinde zur Heiligung des Fortbewegegungsmittels aus, finds aber ganz recht, weil die Menge an Eingangliebhabern die Verfügbarkeit von geeigneten Bauteilen steigert, ohne dass ich immer gleich Fantasiepreise für alte Campa-Bahnklamotten abdrücken muss.

Was mich persönlich Interessiert, warum fahrt ihr ein Fixedgear bzw. Singlespeedbike?

Hallo Sportsfreunde,

nach einiger Zeit des Mitlesens, ist das mein erster Beitrag zum Thema. Mit gemischten Gefühlen habe ich den Ganzen Hype verfolgt, und diese Umfrage zum Anlass nehmend, sehe mich genötigt mal meine Sichtweise zu äußern.

Ich fahre ein Fixie obwohl ich kein Radkurier bin und obwohl ich niemanden vorher um Erlaubnis gefragt habe :

- weil ich den besseren Trainingseffekt für mich nutze und es mich zu höherer Leistung zwingt, zumal ich sonst den ganzen Tag im Büro sitze und einen richtigen Ausgleich brauche

- weil ich das Fahrgefühl, insbesondere das direkte Feedback und die permanente Kontrolle über das Rad mag

- weil ich das puristische Design und die Funktionalität bevorzuge, anstatt immer den tollsten Schnickschnak haben zu müssen, der ein Jahr später schon wieder out ist

- weil ich die Laufruhe präferiere und beim Fahren lieber die Umwelteindrücke, besonders außerhalb der Stadt die Natur genieße, als das Klicken des Freilaufes zu hören

- weil es mir sehr sehr sehr viel Spaß macht, Sommer wie Winter, besonders weil ich dieses Hobby mit meiner Verlobten teilen kann, was für mich doppelte Freude bedeutet

- und natürlich weil ich es will

Es ist schon traurig wie und warum solche Fragen in sämtlichen Foren gestellt werden (müssen), besonders da man sich mittlerweile für sein Hobby rechtfertigen muss, um von einer heterogenen (Internet-)Pseudo-Szene anerkannt oder zumindestens geduldet zu werden !?! Im Beispiel Fixed-Gear zanken sich nicht mehr nur manche Autofahrer mit den Radlern, sondern auch noch die Radfahrer untereinander, und zwar über völlig lächerliche Dinge. Bravo, aber so ist halt der Mensch! Mein Eindruck aus der Welt der Fixed-Fahrer und -foren ist bisher jener (nicht allgmein aber mit starker Tendenz):

Der eine is 'ne Lusche, weil er keinen Stahlrahmen fährt, außer natürlich es ist ein B1anchi Pista Concept, dann ist es komischerweise wieder erlaubt. Der andere fährt zwar 'nen Stahlrenner, der hat aber keine Geschichte, der Fahrer ist anscheinend allein schon deshalb nicht würdig fixed zu fahren! Der Übernächste hat seinen Renner nicht selber zusammengebaut, das ist absolut schreklich und müsste anscheinend bestraft werden, genauso wie das Fahren mit einer oder sogar zwei Bremsen und als Nicht-Radkurrier. Außerdem ist Fixiefahren untrennbar verbunden mit Bikepolo und Tricks, wer da nix drauf hat wird ebenso geächtet. Weiter gehts natürlich mit diversen Markenartikeln, Teilen oder Umhängetaschen. Ich seh' schon, wenn ich das so reflektiere, könnte die Liste unendlich lang werden.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn ich diesen geistig reduzierten Müll überall höre und lese, dreht sich mir der Magen um ! :k:

Seit wann muss ich mir als freier Mensch von irgendwem (außer der Ex./Leg./Jud.) etwas vorschreiben lassen? Wenn jemand nicht objektiv jemand anderem Schaden zufügt, soll er doch machen was ihm Spaß macht! Total vermessen finde ich, halbwüchsigen einreden zu wollen, sie müssen ohne Bremsen fahren. Hallo ??!! Ich mein, das wär zwar ein Beitrag gegen die Überbevölkerung, aber mal ehrlich, wer könnte tatsächlich damit leben, wenn sich so ein 12-Jähriger deshalb die Birne platt fährt. Nur weil man so einen Scheiß im Internet und auf Yo*tube verbreitet. Eigentlich sollten sich doch die ganzen fetten kleinen Wanzen mehr bewegen, anstatt sich mit Fastfood vor die Glotze oder vor den Rechner zu setzen, zu zocken oder sich bis zur Erblindung einen zu strüffeln !! Aber diese ganzen Dogmen und Konventionen selbsternannter Experten vermiesen doch jedem Neuling mit dem Radeln anzufangen.

Ich selbst fahre ein leicht verändertes Flatbar-Alu-Fixie von der Stange und es tut seinen Dienst. Es hat 2 funktionierende Bremsen! Ich setze auch einen Helm auf bei den ganzen Psychos auf der Straße. Kurriertaschen find ich übrigens persönlich ungeeignet und unbequem, ich ziehe einen fixierbaren Rucksack vor. Auch meine Kleidung ist funktionell und bunt zusammengewürfelt. Was bin ich denn jetzt? Hmm, ein Hipster scheidet sicher aus, hab auch keine Spokekards oder bunte Aufkleber gebastelt. Kurrier bin ich auch nicht, auch kein Bahnsportler. Was passt denn noch in 'ne Schublade? Ah genau, ich muss wohl Yuppie sein.

Amen

- weil ich das puristische Design und die Funktionalität bevorzuge, anstatt immer den tollsten Schnickschnak haben zu müssen, der ein Jahr später schon wieder out ist

Da setzt Du wohl aufs falsche Pferd

Fixies werden soo schnell wieder out sein, so schnell können hier alle gar nicht schauen. Wennst dann immer noch damit fährst, umso besser. Allerdings könntest ja auch mit einem Rad mit dem, wie du es nennst, "tollsten Schnickschnack" auch noch fahren wenn es schon lange out ist.

Schon im "Smart Move" ist ein Singlespeeder/Fixie ("Kurierfahrrad") aus den 70ern. "Neu" ist an der ganzen Geschichte also nix, wird "gerade" nur sehr gehypt. Der Hype mag wieder abschwellen, aber der Typ Rad, resp. die Art, Rad zu fahren verschwindet sicher nicht so schnell.

Was Fixie/Singlespeed für mich ist?

Fixie: Fortbewegungsmittel zum "Cruisen", d.h. chilliges Umherfahren ohne Zeitdruck und manchmal auch Ziel. Schönes Gerät, welches meiner ganz persönlichen Ästhetik des Minimalismus entspricht. Eine Zier, die im Wohnzimmer stehen darf. Mit dem Lifestyle rund herum hab' ich ehrlich gesagt weniger am Hut.

Singlespeeder: Arbeitsgerät - damit fahr' ich sowohl in die Arbeit wie auch größere Ausfahrten. Uns verbindet ein eher rauher, aber nichtsdestotrotz freundlicher Umgangston.

- weil ich die Laufruhe präferiere und beim Fahren lieber die Umwelteindrücke, besonders außerhalb der Stadt die Natur genieße, als das Klicken des Freilaufes zu hören

 

guter punkt! außerdem hört man andere radfahrer hinter sich.

yuppies sind eh okay.

Warum?

Als ehem. Radballspieler und Bahnradfahrer, hat mich Oli erneut wieder auf den Trip des starren Gangs gemacht, hätte nicht gedacht ein solch feines Revival zu erleben. Bin zuvor im Stadtverkehr immer mit alten Gäulen herumgegurkt oder gar mim viel zu teuren MTB...

Weiters für mich praktisch, ein Bhf Radl, unaufällig, brauche teilw. KEIN Schloss und kanns mal auch länger unbeaufsichtigt herumstehen lassen. Auch wenn viele meinen ich sei ein Poser, wenn ich diese Ambitionen auslebe dann eher mehr am MTB als am Stadtrad...

So gesehen finde ich es fein erneut den Weg auf ein solch Ungetüm gefunden zu haben...

Das im Moment sowieso für diese Wetterverhältnisse zuviel gepostet wird und viel zuwenig gefahren wird ist sowieso ein anderer Kaffee der sich in jedem Forum, jedes Jahr wiederholt...

Das im Moment sowieso für diese Wetterverhältnisse zuviel gepostet wird und viel zuwenig gefahren wird ist sowieso ein anderer Kaffee der sich in jedem Forum, jedes Jahr wiederholt...[/size]

und dann fahr ich auch noch indoor

ihr dürft gerne lachen, ich hatte (wie immer aufm rad) viel spass.

die jungs im londonfgss forum haben ne kleine freestyle section aufgemacht und nach einfachen tutorials gefragt daher komm ich mit holprigem english daher.

und so verkackt beim bmx trackstand bin ich auch lange nimmer.

Ich hab' mal die "Ich will cool sein" Option genommen. Ist natürlich etwas kritisch in Profiradlerforen ( ) sowas anzugeben wenn man grade sein erstes Stangen-Fixie erworben hat... Aber etwas breiter ausgedrückt: Ich finde die Ästhetik einfach wunderschön. Ich mag's schlicht in Form und Farben, nicht zwanghaft schwarz/weiss aber eben eine kohärente Designphilosophie.

Mein Fahrrad ist mein Hauptfortbewegungsmittel, mangels Führerschein und geringem Toleranzfaktor für große Gruppen Mitmenschen findet wirklich jede Fahrt von Einkaufstour über Uniweg bis Partybesuch auf dem Rad statt. Und naja, wir leben eben in einer Konsumgesellschaft, in der die Güter, die man sein Eigen nennt, schnell als Aussage über das Selbst des Besitzers identifiziert werden. Ist manchmal richtig, oft falsch, aber was auch immer. Ich bin ein kommunikativer Mensch, rede gern mit Leuten, gehe gerne feiern und mag zahllose Formen von Untergrundkultur. Wenn mein Fahrrad nicht aussieht wie jedes andere, sich nicht fährt wie jedes andere und unter den vielen, vielen Rädern in einer Millionenstadt trotz des Stangenradstatus ein Unikat ist... Passt doch, oder?

Neben diesen Äusserlichkeiten macht mir das Fahren aber auch einen Heidenspaß. Die initiale Entscheidung war zum größeren Teil der Optik zu verdanken, aber nach zwei Wochen Fixiefahren will ich eigentlich nie mehr zurück. Schlankes, leichtes Bike macht bergauf fahren zur reinen Formalität, das konstante Treten bringt viel mehr Fluss in die Bewegung, das Bremsverhalten zwingt zu konzentrierterem Fahren und wenn sich das alles addiert, entsteht zusammen mit elektronischem Gewummer im 4/4 Takt über Kopfhörer ein tranceartiger Zustand urbaner Fortbewegungsmeditation der mehr Endorphin freischüttet als das Gesetz erlaubt.