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Arrivederci Gardasee - Eine Bikeregion vor dem Aus??


MM
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.

Arrivederci Gardasee - eine der beliebtesten Bikeregionen Europas steht

vor dem Aus!

 

Im Trentino, in dem unter anderem auch der Gardasee liegt, tritt zum

01.05.06 ein Gesetz in Kraft, das Biken nur noch auf solchen Wegen

erlaubt, die breit genug sind, dass man sein Bike quer darauf stellen

kann und die weniger als 20% Gefälle haben. Die Deutsche Initiative

Mountainbike (DIMB) hat eine Protest- und Unterschriftenaktion

organisiert, mit der Politiker und vom Tourismus Abhängige in der Region

für das Problem sensibilisiert werden.

 

Wie kannst auch Du dich an der Aktion beteiligen?

 

1) Unterschriftensammlung:

Die verlinkte Unterschriften-Liste (Link weiter unten) mit erklärendem

Schreiben dazu legt bitte bei Eurem Shop, in Eurem Verein, Eurer Schule

aus und schickt es bis 30.11. an die darin angegebene Adresse. Wir

werden dann Ende des Jahres eine Protestnote mit offizieller

Stellungnahme der DIMB übergeben.

 

Erklärung zur Liste:

http://www.dimb.de/images/stories/pdf/unterschriftsliste%20trentino%20anschreiben.pdf

 

Unterschriftenliste:

http://www.dimb.de/images/stories/pdf/unterschriftsliste_trentino.pdf

 

2) Mailingaktion

Jetzt müssen möglichst viele Biker Ihrem Unmut über das Gesetz äußern.

Die Politiker anzugehen ist für uns Deutsche allerdings sinnlos. Diese

müssen von den eigenen Wählern unter Druck gesetzt und umgestimmt

werden. Also gilt es, Touristiker, Hoteliers, andere Vermieter,

Bikeshops, Bikeverleih etc. problembewusst zu machen.

Weitere Infos findest Du hier:

http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=188407

 

 

Soviel zum Gardasee. Aus der Mountainbikewelt gibt es natürlich auch

positivere Neuigkeiten - mehr dazu unten in den News.

 

Bis demnächst, Marcus und Thomas

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I will jetzt ned sagen dass es was tolles is... dass die trails gesperrt werden sollen....

 

Persönlich macht mir das nicht soviel aus. da ich eigentlich mehr immer auf Forstwegen und Trails wo das Bike sich quer ausgehen könnte... des is ma zu weit von daheim weg zum verletzen... :D steigung is schon eher ein problem... :D

 

jaja... ich werd trotzdem runterfahren zum biken... tremalzo geht immer... muss man halt einmal schieben...

 

 

mal schaun was da interessantes passiert... für die hotelbetreiber werden sich ned freuen... aber sicher a gute chance für Österreich...

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Das Bike Festival ist im Jahr 2006 vom 28.04.2006 bis zum 01.05.2006.

Geht sich gerade fast nicht aus! ;)

Bin schon gespannt, ob die im Jahr 2007 auch ein Festival am Lago veranstalten werden oder ob sie Willingen aufwerten.

Schade eigentlich, bin gerne nach Torbole gefahren (~8 mal) und das Festival war zum Testen auch nicht schlecht.

Die Region wird's sicher finanziell merken, wenn die Biker nicht mehr da sind.

Vielleicht ist das aber die Strategie: Ruhige, unauffällige Wanderer/Sommerfrischler, die den ganzen Tag auch konsumieren (Eis, Cafe, ...) und somit mehr Geld in der Region lassen.

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Eine Unterschriftenaktion, dass man am Gardasee Urlaub machen darf? Na ja, ich weis nicht? Ich glaube die Italiener müssen selber wissen was sie wollen. Den Gast, welcher viel konsumiert trotzdem nicht im Hotel herumhockt und keinen Einheimischen stört, den wird man wohl schwer finden. Also wenn der Tourismus in der Gegend etwas zu sagen hat, dann wird sich dieses Problem schon bald von selbst lösen.
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Das Thema ist eigentlich schon "uralt" (seit 4. 10. ist die Sache bekannt) - ich selber hab's aber erst durch den Newsletter gestern erfahren. Es existiert daher ein laaanger Thread dazu im MTB-News-Forum.

 

Ein Zitat daraus:

 

Zusammenfassung:

 

Was ist geschehen ?

 

Die Regierung der Region Trentino beabsichtigt, BikerInnen nur noch das Befahren von Wegen zu erlauben, die breit genug sind, dass man sein Bike quer darauf stellen kann und die weniger als 20% Gefälle haben. Nach derzeitiger Planung wird das Gesetz zum 01.05.06 in Kraft treten.

 

Wer steckt dahinter ?

 

Wesentlicher Urheber ist die SAT - der Wanderverband in der Region.

 

Was können wir tun ?

 

Jetzt müssen möglichst viele BikerInnen Ihrem Unmut über das Gesetz äußern. Die Politiker anzugehen ist für uns Deutsche allerdings sinnlos. Die müssen von den eigenen Wählern unter Druck gesetzt und umgestimmt werden. Also gilt es, Touristiker, Hoteliers, andere Vermieter, Bikeshops, Bikeverleih etc. problembewusst zu machen.

Mailadressen der Tourismusorganisationen:

 

info@trentino.to

informazioni@apt.trento.it

info@aptrovereto.it

info@valdifiemme.info

info@fassa.com

info@sanmartino.com

apt@lagorai.tn.it

info@valsugana.info

infopine@aptpinecembra.it

info@montagnaconamore.it

info@gardatrentino.it

info@comano.to

info@campiglio.to

info@valdisole.net

info@valledinon.tn.it

info@aptdolomitipaganella.com

 

 

Was kann man schreiben ?

 

Schreibt ruhig auf Deutsch - es wird verstanden ! Bitte seid in Euren Mails immer höflich und keineswegs beleidigend aber dennoch deutlich in den Konsequenzen.

Weist vor allen Dingen darauf hin, dass Ihr immer auf Natur und Mitmenschen Rücksicht genommen habt und unter diesen gesetzlichen Bedingungen künftig weder den Gardasee noch andere Teile im Trentino zum Biken oder anderen Zwecken besuchen werdet.

Nützlich ist gfs. auch der Hinweis, dass ihr regelmässig mit anderen Leuten dort unterwegs wart und wieviele das waren.

Dann können die Empfänger sich eher ein Bild darüber machen, was mit dem GEsetz ausgelöst wird.

 

Wer unterstützt die Aktion ?

 

Marco Toniolo ist Urherber und Erstinformant und vorne an vorderster Front.

Die DIMB setzt alles Fachwissen daran, den Unsinn zu verhindern und koordiniert. Wir werden auch noch die deutschen Reiseveranstalter einbinden und stehen in Kontakt mit Machern vor Ort.

Die deutschen Bike-Magazine unterstützen. Bike Sport News hat bereits hierher verlinkt: http://212.227.38.137/web/bike-spor...order=0&thold=0

bike und Mountain Bike folgen in Kürze.

 

 

Gruß

 

Thomas

__________________

OPEN TRAILS :daumen:

 

DIMB-Team

 

 

 

http://WWW.DIMB.DE

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Wenn man sich die 27 Seiten des Threads durchliest, stößt man auf erste Reaktionen im Trentino, auf gewisse Klarstellungen und - vor allem - auf italienische Verhältnisse. :D

 

Soll heißen: Zuerst wurde mit dem "Gesetz" für Aufregung gesorgt, es folgte eine Welle an Protesten, dann wurde, im Versuch, das Gesicht zu bewahren, zurückgerudert, und nun zeichnet sich ein zahnloses Gebilde ab.

 

De facto heißt das: Die Situation ist völlig unklar, man muß sich vor Ort sehr genau erkundigen, was von wem wie ausgelegt wird / worden ist. :rolleyes:

 

Eine dafür symptomatische Antwort aus dem Trentino:

 

Sehr geehrter Bikerfreund des Trentino,

 

 

wir haben Ihre Mitteilung – gemeinsam mit vielen anderen – bezüglich der Ausübung des Mountainbikesports in unserer Region erhalten. Besonders viele Nachrichten erreichten uns von Besuchern des Gebiets um den Gardasee. Zuallererst sind wir über diesen Interessensbeweis und die Würdigung unseres sportlichen Tourismusangebots natürlich sehr glücklich und können nur versichern, dass uns diese enorme Anzahl von E-Mails vor allem dazu antreibt, unsere Arbeit mit noch mehr Präzision und Ausgewogenheit zu erfüllen, um auf diese Weise der so demonstrierten Bedeutung des Mountainbikesports im Trentino und seinen vielen Anhängern gerecht zu werden.

 

Eine wichtige Einleitung und anschließend einige genauere und hoffentlich klare Erläuterungen, die darauf abzielen, die Dinge nach einigen Tagen ungerechtfertigter Panikmache wieder zurechtzurücken. In dieser Zeit ging nämlich ein wahres „Medien-Tamtam“ durch die Websites, das allerdings mehr mit den Emotionen des Gehörten, als mit den wirklichen Tatsachen zu tun hatte.

 

Im Trentino muss niemand, weder heute noch morgen, bei der Ausübung des Mountainbikesports vor Verbotsregelungen oder Einschränkungen kapitulieren: Diese Tatsache kann unter anderem auch von Hunderten Radsportfans bestätigt werden, die auch die letzten Tage der Saison auf den Trassen des Gebiets der Basso Sarca oder des Ledrotals genießen.

 

Die Autonome Provinz von Trient hat in Zusammenarbeit mit Fachleuten, dem SAT (Tridentiner Alpenverein) - Sektion des italienischen Alpenvereins, welche für die Instandhaltung der Alpenwege zuständig ist - sowie den Gemeinden des Trentino die Prüfung einer Reihe von Vorschriften eingeleitet (diese werden in ihrer definitiven Fassung wahrscheinlich erst ab Sommer 2007 gültig). Ziel ist der Schutz der sensibelsten Gebiete unserer Hochgebirgswelt entlang der kritischsten Strecken der Gebirgswege, die sich vorwiegend in den hoch gelegenen Regionen befinden. Dies dient dem Zweck, im Interesse von allen - uns Einwohnern, den Gästen, den Sportlern, den Bikern aber vor allem unseren Kindern - eine Gesamtqualität unserer Umwelt zu garantieren und die besonders gefährdeten Gebiete im größtmöglichen Ausmaß vor Umweltschäden zu bewahren.

 

Auf diese Weise soll die unkontrollierte Ausweitung der übertriebensten und extremsten Arten des Montainbikens (Downhill, Freeride) auf diesen Gebirgswegen verhindert werden. Diese sind vor allem in einer Höhe von 1800/2000 Metern, wo die Vegetation unter großen Schwierigkeiten in einem äußerst fragilen und empfindlichen Mikroklima wächst, besonders anfällig für Beschädigungen.

 

Wie kann dieses sicherlich von allen geteilte Ziel erreicht werden? Sicherlich nicht durch eine Verbotspolitik, sondern durch Vertrauen auf die Selbstkontrolle, das Verantwortungsbewusstsein und den Gemeinsinn eines jeden Naturliebhabers und natürlich auch jedes Mountainbikers. Nicht zu vergessen ist dessen Bereitschaft für ein friedliches Zusammenleben mit den Wanderern, die als Besucher der Bergregion die gleichen Rechte besitzen.

 

Über zwei Parameter (20% Steigung und Platzbedarf des Mountainbikes quergestellt), die vom Team der Fachleute überprüft wurden, ist besonders viel diskutiert worden. Diese Hypothesen dienten zur Erstellung eines vorstellbaren und objektiven Maßes, um damit einen physischen Raum darzustellen (bei einer eventuellen Begegnung zwischen Wanderer und Biker) sowie als Bezugnahme auf die Bodenverhältnisse. Vor allem bei den langen steilen Abfahrten, bei denen stark gebremst werden muss, graben die Räder des Mountainbikes tiefe Rillen in den Boden, die dann bei Regen zu richtigen Erosionen führen.

 

Es ist klar, dass unser Ziel ohne die tatkräftige und überzeugte Mitarbeit der Biker nicht erreicht werden kann: Aus diesem Grund möchten wir anstelle einer Verbotspolitik durch die Einbeziehung des italienischen Radsportverbands und anderer qualifizierter Gesprächspartner und Kenner des Mountainbikephänomens eine gemeinsame Befürwortung dieser Entscheidungen erreichen.

 

Wir befinden uns daher noch immer in der Phase der Vorschläge und Überprüfungen, die mit den verschiedenen zuständigen Stellen des Gebiets ausgearbeitet werden müssen. Wer also das Trentino im Sattel eines Mountainbikes erkunden möchte, kann auch weiterhin völlig beruhigt sein (und ist natürlich herzlich willkommen). Es erwarten ihn mehr als 6000 km für den Verkehr gesperrte Waldwege, 200 auch als „Singletrack“ markierte Trassen, die jeden Frühling hergerichtet werden oder die Routen der großen Überquerungen von Tal zu Tal (an erster Stelle steht hier die Transalp Challenge) und die Strecken der internationalen Treffen (vom Nontal ins Ledrotal, in den Dolomiten des Fassatals und von San Martino).

 

Hören Sie also nicht auf die auf unangemessene Weise vorgebrachte Panikmache und planen Sie ruhig Ihre Fahrten für das kommende Frühjahr. Sie können sicher sein, dass Sie wie immer herzlich empfangen werden, um in einem idealen Ambiente Ihre liebste Sportart auszuüben.

 

 

Tiziano Mellarini

Landesrat für Tourismus

Autonome Provinz Trient

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jaja... ich werd trotzdem runterfahren zum biken... tremalzo geht immer... muss man halt einmal schieben...
Tremalzo geht nur noch, weil er nicht im Trentin liegt. Ansonsten wäre er zu steil (>20 %).

Schade, dass Du Dir die echt geilen Blicke von wirklichen Trails NICHT gibst. Schließlich gibt es auch einfachere. Egal, fällt ab Sommer flach.

Das Bike Festival
BIKE :k:

Werden für das Kommen bezahlt und werden IMMER die nächsten Jahre Ausnahmegenehmigungen bekommen. Berichten NICHT über das Gesetz.

Und nach ihrem blöden Festival ist die Gegend zugemüllt

 

na ih find das einfach ne frechheit wenn ihnen die wege zu steil sind und zu eng dann sollens nicht dort fahren :aerger:

 

ICH UNTERSCHREIB SICHER NICHT !!! :jump:

Hääää??? :confused:

PISA? Drogen? müde?

( :f: )

 

 

 

U hat Recht und so werd Ich das machen (+ ~5 Leute, + 15 Leute die Alpencross nicht mehr machen können, ...)

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Die Mountainbike bringt in der Dezember Ausgabe einen Artikel dazu, auf der HP des Magazins ist es auch relativ groß drauf. Darin auch ein Interview mit einem Tourismusverantwortlichen, ich kopiers mal rein. Siehe unten. Das ganze klingt ja für die Verwaltung in Trentino sehr typisch, die Provinz ist etwas, naja sagen wir mal, überbürokratisiert.

 

Interview mit Tiziano Mellarini...

 

... Assessor für Tourismus der Autonomen Provinz Trentino

 

1. Wer ist für dafür verantwortlich, dass das Befahrungsrecht für

Mountainbiker im Trentino geändert wurde?

Die autonome Provinz (vergleichbar mit Ihren Bundesländern) Trento hat ein Gesetz verabschiedet, das die Entwicklung und den Schutz der Bergwelt sowie den Erhalt des Wegenetzes des Trentino regelt. Im Rahmen dieses Gesetzes werden auch Normen für den Mountainbikesport aufgestellt. Wir befinden uns hier in enger Übereinstimmung mit der SAT (Società Alpinisti Tridentini), einer Sektion des italienischen Alpenvereins CAI, die für den Unterhalt des über 6000 km umfassenden Wegenetzes im Trentino verantwortlich ist.

 

 

2. Welches sind die Gründe für die Sperrungen?

Ich möchte zuerst einmal unterstreichen, dass momentan keinerlei Sperrungen in Kraft sind, weder auf Pfaden noch anderswo. Die Regelung, von der die Rede ist – und deren endgültiger Wortlaut noch erarbeitet werden muss – hat eine zweifache Zielsetzung. Erstens geht es darum, allen Bergfreunden in Sachen Landschaft wie Infrastruktur die höchst mögliche Qualität garantieren zu können. Zweitens wollen wir Konflikte und Gefahrensituationen zwischen Wanderern und Bikern verhindern.

 

 

 

 

3. Gab es einen konkreten Anlass für die Sperrungen (z. B. Unfall zwischen Wanderern und Bikern, Wegzerstörung)?

Im Trentino haben wir jedes Jahr 2 Millionen Gäste aus Italien wie aus dem Ausland, von denen jeder auf seine Art unsere Bergwelt erfahren möchte: Eine wunderbare Landschaft, die allerdings ein äußerst empfindliches natürliches Gleichgewicht aufweist. Dies betrifft vor allem die alpinen Zonen von 1800m bis 2000m Höhe, wo die Vegetation nur äußerst langsam wächst. Es ist die Aufgabe der Autonomen Provinz, diese Landschaft zu schützen, in dem sie den Ursachen einer möglichen Zerstörung entgegen tritt. Es ist allerdings nicht zumutbar, dass eine Kategorie von Bergfreunden diese für sich allein in Anspruch nimmt. So sind seit Jahren Bestimmungen über das Pflücken von Blumen, Pflanzen und Pilzen in Kraft, die Waldwege sind für motorisierte Fahrzeuge gesperrt, Helitaxis zu den Schutzhütten und Heliskifahren im Winter sind verboten, genauso wie das Motorbootfahren auf den insgesamt 297 Seen (inklusive des Gardasees) unserer Region. Auch der Überflug über die Naturparks ist gesperrt, und dies betrifft mehr als 16% der gesamten Fläche des Trentino.

 

 

4. Wenn ja, wo und wann passierte der Vorfall?

Hier gibt es jedes Jahr Unfälle, die immer auf individuelle Fehler der Biker selber zurückzuführen sind, und meist gar nichts mit Zusammenstößen zwischen Wanderern und Bikern zu tun haben. Die Ursachen sind sind in übertriebener Risikofreude zu suchen und ziehen regelmäßig Helikoptereinsätze der Bergwacht nach sich. Uns geht es darum, allen unseren Gästen während ihres Aufenthaltes einen bestmöglichen Zugang zu unserer Landschaft zu bieten. Die Lebensqualität ist der Wert, aus der wir unsere Inspiration ziehen.

 

 

5. Wo sind welche Wege durch die Benutzung durch Radfahrer konkret in

Mitleidenschaft gezogen worden?

Ganz objektiv gesehen wird jeder Bergpfad durch seine Begehung in Mitleidenschaft gezogen, sei es durch Radfahrer wie auch durch Fußgänger. Hinzu kommen die Regenfälle, die vor allem in den steilsten Stellen der Wege und in größeren Höhen ein Erodieren des mageren und felsigen Untergrundes begünstigen. Ein „extremer“ Gebrauch der Wege beschleunigt diese Abnützung.

 

 

 

5. Beanspruchen Mountainbiker einen Trail stärker als Wanderer?

Unsere Beobachtungen haben ergeben, dass dies nur an den steilsten Stellen der Wege der Fall ist, sich dort aber besonders kritisch auswirkt. Vor allem beim starken Bremsen in der Abfahrt graben sich die Reifen in den Weg und hinterlassen Spurrillen, die durch den Regen weiter ausgehöhlt werden.

 

 

6. Gibt es in den Bergen zwischen Wanderern und Radfahrern mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten? Wenn ja, welche?

Wenn man vernünftiges und respektvolles Verhalten zugrunde legt, gibt es keine Unterschiede. Wenn sich manche im Sattel eines Mountainbikes allerdings wie eine Art Rambo aufführen, dann geht das nicht mehr! Das Freiheitsgefühl durch den Kontakt mit der Natur darf nicht dazu führen, dass die Regeln des Zusammenlebens und des gesunden Menschenverstandes außer Acht gelassen werden. Unser Ansinnen ist es, extreme Verhaltensweisen zu verhindern und ein respektvolles Miteinander aller in der Natur zu fördern.

 

 

 

7. Welches sind konkret die Stellen, wegen denen die gesamte Provinz für Mountainbiker gesperrt werden soll?

Wie ich schon sagte, werden wir vor dem Erlass einer definitiven Regelung Erkundigungen bei den einzelnen Gemeinden des Trentino einholen. Diese haben auch den Sinn, die Befahrbarkeit der Touren im Zusammenhang mit sportlichen Wettkämpfen und Festivals, wie auch die der Übergänge zwischen den einzelnen Tälern zu garantieren. In den nächsten Monaten werden Fachleute auf Basis dieser Daten die sensibelsten Stellen ausmachen und eine Gesamtbewertung der Sitation erstellen.

 

 

8. Warum wird Mountainbiken in Ihrer Provinz nun als Extremsport eingestuft?

In der Provinz Trentino werden lediglich einige Erscheinungsformen des Mountainbikesports als extrem eingestuft. Gleichzeitig sind uns alle Freunde dieser faszinierenden Sportart jederzeit willkommen und werden mit offenen Armen empfangen, wie diese selbst bezeugen können werden. Jeden Sommer verbringen gut 90 bis 100 tausend Touristen einen Bikeurlaub in unserer Region und finden hier über 200 Mountainbiketouren, 400 km Radwege und ein ausgedehntes Netz aus Waldwegen (8000 km), die sämtliche Täler unserer Provinz miteinander verbinden.

 

 

 

9. Warum wurden die Parameter Wegbreite und Steilheit gewählt?

Es handelt sich bei diesen Parametern um Richtwerte, die sich aus objektiven physikalischen Begebenheiten ableiten. Aber jenseits aller klar definierten Parameter appellieren wir an Logik, Verantwortungsbewusstsein und individuelle Selbstkontrolle aller. Wir haben hier unendliche Möglichkeiten vor uns: einen sensiblen Teil des Territoriums zu respektieren wird für niemanden unzumutbaren Verzicht, aber Vorteile für alle bedeuten.

 

 

 

10. Wie begründet sich konkret die Zahl 20 Prozent?

Wie gesagt handelt es sich hier um Richtwerte, die einen Gesamtüberblick erlauben. Ziel ist es, Fall für Fall lediglich diejenigen Abschnitte zu fokussieren, die schlussendlich als „sensibel“ eingestuft werden. (Und bei denen es sich voraussichtlich um eine verschwindend geringe Minderheit im Verhältnis zum Gesamtwegenetz des Trentino von gut 6000 km handeln wird).

 

 

 

11. Wie sollen die 20 Prozent von einem Mountainbiker auf einer Tour gemessen werden?

Wenn die Richtlinie in ihrer endgültigen Version stehen wird, werden auch diese Aspekte klargestellt sein. Bis dorthin erhoffen wir uns von den Bikern lediglich Verantwortungsbewusstsein und eine gewisse Selbstkontrolle, ohne dass diese jedoch auf ihr geliebtes Fahrrad werden verzichten müssen.

 

 

 

12. Müssen beide Parameter zutreffen, damit ein Weg verboten ist, oder reichen Breite ODER Steilheit jeweils alleine aus?

Wir befinden uns gerade in der Vorbereitung dieser Regelung, vor deren endgültigem Eintritt in Gesetzeskraft eine Experimentalphase vorausgeschaltet sein wird (voraussichtlich im Frühjahr 2006).

 

 

 

13. Betrifft die Wegsperrung auch die “Klassiker³ Tremalzo (zu eng) sowie Passo Rocchetta und Altissimo (beide zu steil)?

Alle klassischen Touren, Durchquerungen und Rennstrecken werden in ihrem jetzigen Status erhalten bleiben. Anders zu handeln wäre ja auch schlicht kontraproduktiv. Der Sinn der Regelung, die wir einführen wollen ist es, lediglich unkontrollierten Auswüchsen dieser Disziplin in sensiblen und in ihrem natürlichen Gleichgewicht fragilen Zonen einen Riegel vorzuschieben! Die angeführten Touren werden weiterhin absolut frei zugänglich bleiben!

 

 

14. Werden an allen zu schmalen und zu steilen Strecken ab 1. Mai Verbotsschilder stehen?

Wir bereiten eine Beschilderung ähnlich der von alpinen Wanderwegen vor, die an strategischen Punkten angebracht werden wird. Diese wird jedoch minimal ausfallen. Es ist nicht unsere Absicht, unsere Berge mit einem Schilderwald vollzustellen! Lediglich wer extreme Teildisziplinen des Mountainbikesports betreibt, wie Downhiller und Freerider, wird in Abschnitten „Off limits“ auf Schwierigkeiten stoßen. Für alle anderen wird sich in der Substanz praktisch gar nichts ändern!

 

 

 

15. Welche Sanktionen drohen Mountainbikern?

Wir befinden uns noch in der Vorbereitungsphase. Im Moment ist noch keinerlei Sanktion vorgesehen.

 

 

16. Welches sind die Rechtsgrundlagen hierzu?

Siehe Frag 15.

 

 

17. Was empfehlen Sie Alpenüberquerern, deren traditioneller Zielpunkt der Gardasee ist?

Weiterhin in aller Ruhe und Sicherheit ihre Radtouren im Trentino zu planen und durchzuführen, ihnen wird kein Haar gekrümmt werden. Große Touren und Veranstaltungen, allen voran die Transalp Challenge, sind inzwischen große Klassiker, auf die wir natürlich nicht verzichten wollen!

 

 

 

18. Warum wird nicht versucht, einzelne Probleme wie die Beanspruchung der Wege mit den Beteiligten gemeinsam zu lösen?

Die Vorbereitung dieser Regelungen geschieht im offiziellen Konsens mit der Abteilung Mountainbike der Federazione Ciclistica Italiana FCI, mit Fachleuten und vielen Anhängern dieser Disziplin. Es handelt sich lediglich um eine kleine Minderheit von Bikern, die einen völlig ungerechtfertigten Alarm ausgelöst hat, noch dazu, da sich die Regelung noch in der Vorbereitungsphase befindet. Diese Minderheit ignoriert völlig, dass die Endabsicht dieser Regelung auch und gerade die ist, allen voran den Bikern bessere Voraussetzungen für die Ausübung ihres Sports zu bieten!

 

 

 

19. Wurde schon darüber nachgedacht, einen Verhaltenscodex zwischen Wanderern und Bikern ("trailrules") zu etablieren und zu propagieren?

Ein solcher Kodex wurde bereits vor gut drei Jahren erlassen und ist den Bikern des Trentino gut bekannt. Er wurde auf gedruckten Flyern in tausenden von Exemplaren verteilt - und zwar in vier Sprachen - und vertritt dieselben Forderungen wie die Regelungen, die heute angefeindet werden. Zum damaligen Zeitpunkt hat niemand protestiert, im Gegenteil erfreute sich die Initiative großen Zuspruches!

 

 

20. Was können unsere Leser und die deutschen Mountainbiker tun, um gemeinsam mit Ihnen zu einer für alle Seiten befriedigenden Lösung zu kommen?

Allen deutschen, österreichischen, aber auch den zahlreichen schweizer und französischen Bikefreunden möchten wir sagen: Seid nicht beunruhigt! Wir sind dabei, für euren Sport Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen ihr unsere Bergwelt noch besser werdet genießen können. Wir sind davon überzeugt, dass dieses Ziel erreicht werden kann, im Sinne all derjenigen, die unseren schönen Berge lieben!

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lt. mir bisher vorliegenden Infos (=speziell die Übersetzungen des Gesetzestextes, diverser Interviews, ..., alles im Endlostread auf http://www.mtb-news.de) geht es keineswegs um "ein paar Sperrungen", sondern um ein paar "Öffnungen".

Alles was schmäler als quergestelltes Rad oder steiler als 20 % ist, ist definitiv verboten.

Die Gemeinden können Ausnahmen von der Regel machen.

 

95 % von dem was so Leute wie Wanderer oder ein versteifter (Straßenfahrer)-Radverband (Sorry an die Straßenfahrer ;) ) unter "extremes Downhill oder Freeriden" versteht, ist einfach nur Enduro.

 

Die 6000 Km Forststraßen des Gebietes ziehen mich nicht an, sondern die Trails. Werden die geschlossen: Danke, dann eben nicht (schade nur, das Kima ist super. Bis Mitternacht kurz/kurz, Ende August)

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lt. mir bisher vorliegenden Infos (=speziell die Übersetzungen des Gesetzestextes, diverser Interviews, ..., alles im Endlostread auf http://www.mtb-news.de) geht es keineswegs um "ein paar Sperrungen", sondern um ein paar "Öffnungen".

Alles was schmäler als quergestelltes Rad oder steiler als 20 % ist, ist definitiv verboten.

Die Gemeinden können Ausnahmen von der Regel machen.

 

95 % von dem was so Leute wie Wanderer oder ein versteifter (Straßenfahrer)-Radverband (Sorry an die Straßenfahrer ;) ) unter "extremes Downhill oder Freeriden" versteht, ist einfach nur Enduro.

 

Die 6000 Km Forststraßen des Gebietes ziehen mich nicht an, sondern die Trails. Werden die geschlossen: Danke, dann eben nicht (schade nur, das Kima ist super. Bis Mitternacht kurz/kurz, Ende August)

 

Du hast völlig recht. Das Klima, der See, es ist einfach herrlich dort zu biken. Muss man sich was anderes suchen, Lunz am See ist ja eh vergleichbar (Scherzerl am Rande) :D

Aber ich denke das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, denn wenn die das durchziehen und das dann vor allem bei den Teutonen ordentlich kommuniziert wird, werden sich die Pizzadealer in Torbole schön anschauen...

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