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Knittelfeld/Murtal: Wichtige Bikerouten sind wohl für immer zu ....


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Geschrieben
Eine Gesamtöffnung ist sicherlich unwahrscheinlich, aber einige attraktive Strecken zu finden, müsste doch realisierbar sein, zumal dies vor gut zehn Jahren die Verantwortlichen der "Alpentour" auch geschafft haben.

Attraktive Strecken gäbe es, wie du schreibst, genug. Die beiden gesperrten Teile der Alpentour gehören allerdings imho nicht dazu. Da waren nur die zu erreichenden Ziele einigermaßen attraktiv. Der Weg dorthin nur bedingt. Fichtendschungel, fast ohne Aussicht. Aber wer, wie die leidgeprüften Aichfeldradler, nichts besseres gewohnt ist, der fragt nicht lang ;)

 

Mir fehlt einfach der Grundkonsens hinsichtlich des Stellenwerts des Mtb-Sports. Jeder Touristiker kocht anscheinend sein eigenens Süppchen.

Der eine will das sog "Genussradeln" (keine Ahnung, was das genau sein soll) etablieren, die anderen lediglich Trainingsmöglichkeiten für den gestressten Menschen schaffen und wiederum andere vertreten die Meinung, dass hier ein touristischer Mehrwert zu schaffen sei (was derzeit nicht der Fall ist....das Murtal ist eben mE keine wirkliche Tourismusregion, was aber auch sicherlich einen gewissen Reiz ausmacht). Hier wird sehenden Auges gegeneinander gearbeitet und der schwarze Peter einigen Grundeigentümern in die Schuhe geschoben, bevor über ein Gesamtkonzept in Anlehnung an die "Alpentour" nachgedacht wird.

Gut formuliert. Das mit dem Biken in der Region ist sicher nicht nur ein Problem von einzelnen Grundbesitzern, sondern, wie so vieles, ein Strukturproblem. Ein beträchtlicher Teil dieses Strukturproblems wird aber durch die neo-feudalistischen Tendenzen innerhalb der Grundbesitzerschaft mitverursacht. Und du weißt so gut wie ich, dass ein Gesamtkonzept wie die Alpentour wieder nur einen Bruchteil des Leidensdruckes, der sich hier aufgestaut hat, lindern würde. :)

Geschrieben (bearbeitet)
Eine Gesamtöffnung ist sicherlich unwahrscheinlich, aber einige attraktive Strecken zu finden, müsste doch realisierbar sein, zumal dies vor gut zehn Jahren die Verantwortlichen der "Alpentour" auch geschafft haben.

Mir fehlt einfach der Grundkonsens hinsichtlich des Stellenwerts des Mtb-Sports. Jeder Touristiker kocht anscheinend sein eigenens Süppchen.

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Ich glaube und bin mir sogar ziemlich sicher, dass die wenigsten Grundeigentümer ein großes Problem mit MTB-lern und sonstigen Freizeitsportlern haben, die Herangehensweise der Tourismusverantwortlichen war aber meiner Meinung nach nicht besonders durchdacht und kam eher dem berüchtigten "Schuss aus der Hüfte" gleich.

 

.....

 

eine gesamtöffnung zb nach bayrischem vorbild ist leider in der tat in diesem land unwahrscheinlich, wäre aber letztlich die einzige sinnvolle lösung, natürlich nur dann, wenn sie eine entsprechende enthaftung der grundbesitzer beinhaltet.

 

die alpentour ist mmn ein gutes beispiel dafür, dass das aushandeln mit jedem einzelnen eigentümer dem sport nicht wirklich nützt und a la long nicht funktioniert, abgesehn davon ist es extrem aufwändig (und teuer). ich denke die alpentour war zu ihrer zeit ein wegweisendes projekt, heute kann man mit den vielen asfaltabschnitten und den wenigen highlights (mit ausnahmen in manchen regionen) niemanden mehr hinter dem ofen hervorlocken.

eine andere alternative wäre das tiroler modell, welches aber auch mit ähnlichen problemen behaftet ist.

 

meiner erfahrung nach ist es so, dass man als illegaler biker mit den meisten grundbesitzern überhaupt kein problem hat - die meisten landwirte grüssen freundlich oder machen nach einem kurzen gespräch recht rasch schon wieder friedliche nasenlöcher.

 

zero tolerance erlebt man meist von einer anderen kleingruppe, nämlich der jägerschaft, die ihre mittelalterlichen pfründe mit zähnen und klauen wider jedes allgemeininteresse verteidigt, bzw von seiten der begünstigten grossgrundbesitzer, seien sie katholischer, fürstlicher oder neureicher natur, die die atmosphäre in den heimischen wäldern nicht nur mit ihren geländefahrzeugen, sondern auch mit verbotstafeln und angekündigten klagsdrohungen vermiesen.

(die lassen zwar den kleinen mann gerne für einen kargen lohn hart arbeiten, aber in seiner freizeit soll jener schön brav zu hause im gemeindebau vor dem tv verblöden anstatt die schönheit unserer erdoberfläche zu geniessen - das sollte ein elitäres privileg bleiben).

Bearbeitet von bikeopi
Geschrieben
meiner erfahrung nach ist es so, dass man als illegaler biker mit den meisten grundbesitzern überhaupt kein problem hat - die meisten landwirte grüssen freundlich oder machen nach einem kurzen gespräch recht rasch schon wieder friedliche nasenlöcher.

 

zero tolerance erlebt man meist von einer anderen kleingruppe, nämlich der jägerschaft, die ihre mittelalterlichen pfründe mit zähnen und klauen wider jedes allgemeininteresse verteidigt, bzw von seiten der begünstigten grossgrundbesitzer, seien sie katholischer, fürstlicher oder neureicher natur, die die atmosphäre in den heimischen wäldern nicht nur mit ihren geländefahrzeugen, sondern auch mit verbotstafeln und angekündigten klagsdrohungen vermiesen.

(die lassen zwar den kleinen mann gerne für einen kargen lohn hart arbeiten, aber in seiner freizeit soll jener schön brav zu hause im gemeindebau vor dem tv verblöden anstatt die schönheit unserer erdoberfläche zu geniessen - das sollte ein elitäres privileg bleiben).

Wow ... das druck ich mir aus, rahm's mir ein. ;)

Geschrieben
Wow ... das druck ich mir aus, rahm's mir ein. ;)

 

merci.

 

das absolut lächerlichste hab ich aber heute erfahren:

auf die grafenalm darf man mit dem auto fahren (mautpflichtig), nicht jedoch mit dem fahrrad...:rofl:

Geschrieben
auf die grafenalm darf man mit dem auto fahren (mautpflichtig), nicht jedoch mit dem fahrrad

 

Sollens halt auch Maut für die Biker verlangen. Da wärens dann erstmalig weiter als Zillertaler wenn es ums "Kassign". ;-)

Geschrieben

Da ich vor einigen Jahren 2 Wo Urlaub in der Gaal gemacht habe und die jetzt gesperrten Strecken gerne und oft gefahren bin, fühle ich mich auch angesprochen. Wenn jetzt noch nach und nach die MTB - Strecken, es gibt eh nicht zuviele - wegfallen, werd ich wohl noch öfter im Bayrischen Wald urlauben, zumal dort die Unterkünfte preiswerter sind, als in der STMK. Weiters gabs im Naturpark den Linienbus mit dem Fahrradanhänger (kostenloser Bike-Transport auch in der Bahn) falls Schlechtwetter droht oder einen die Kräfte verlassen. Das erhöht den Aktionsradius ungemein. Super grenzüberschreitende Strecken. Da brauchens dann nicht zu jammern, die einheimischen Anbieter...

 

Ein Tipp: die Gegend um Obdach ist sehr bikerfreundlich, es gibt dort erstaunlich viele MTB-Strecken und Radwege und eine gute (kostenpflichtige) Streckenkarte beim Tourismusverband.

Geschrieben (bearbeitet)

@schölli

recht hast, genau das ist letztlich die konsequenz. kein mensch hat lust sich im urlaub mit irgendwelchen idiotischen verbotsschildern, gutsherrlichen grundbesitzern oder jämmerlichen jägern herumzuschlagen. für (rad)touristen eine no-go-gegend. und so lange die touristiker dort glauben, der onkel didi wirds für sie und vor allem bis in alle ewigkeit schon richten, wird sich nichts ändern. täglich jagt eine ökokatastrophenmeldung die andere, aber im aichfeld bauen wir auf benzinmotorsport, heissa!

wer je zb in saalbach, kleinkirchheim, kitzbühel, oder irgendwo in slowenien, der schweiz, italien, bayern usw biken war, weiss wie entspannend das sein kann und dass ein friedliches nebeneinander diverser interessen durchaus möglich ist.

Bearbeitet von bikeopi
  • 9 Monate später...
Geschrieben

Jetzt ist sowieso die ganze Alpentour tot, und das ganze Gezerre um Verträge mit den Besitzern hat ein Ende.

Irgendwie schade, aber wirklich interessiert hat das sowieso keinen, wie ich von einigen Alpentourwirten erfahren

habe. Ich kenne auch ein paar, die das ganze im Laufe der Zeit aufgegeben haben.

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Jetzt gibt es das Fahrverbot schon über ein Jahr - es war einmal die Rede davon, dass die Strecke doch wieder freiggeben wird. Gibt es dazu schon Neuigkeiten? Werden Biker, die trotzdem auf den Tremmelberg fahren, angezeigt?

Und wie sieht es mit anderen Routen in dieser Region aus?

 

 

Außerdem finde ich folgendes Posting von bikeopi absolut zutreffend!

 

herr maier,

es ist eine alt bekannte tatsache, dass wanderer mit fahrrad die forstwirtschaft ganz arg behindern, im gegensatz zu reinen wanderern, die sie auf grund der gesetzeslage aber nicht aus ihrem kleinen idyll ausschliessen können.

waidmannsheul.

 

frau kargl,

sie tun doch nur, was rechtens ist. ist ja ihres dort und gewiss auch ihr verdienst, dass sie grossgrundbesitzerin sind. ich hoffe nur, dass sie aufrichtigerweise keine öffentlichen förderungen für ihren betrieb in anspruch nehmen. das käme mir nämlich etwas undankbar vor.

 

sehr geehrter herr tourismusverband,

motorsport aus blechdosen ist die zukunft, ganz gewiss. und immer nur auf einen stier setzen, dass hat sich schon beim herrn ecclestone bewährt.

 

werte sogenannte freerider,

kann sein, dass ihr was verwechselt habt? kann sein, dass ihr ein bissl mitschuld an der misere habt? kann sein, dass ihr ein bissl deppert seid?

 

politiker,

besucht bayern, studiert mit euren einfachen gemütern die einfache gesetzeslage, die einfache haftungsfragenlösung, trinkt einfach einzwei bier und kehrt danach einfach heim und handelt einfach im sinne eines freien zugangs in unsere einzigartige natur. so einfach kann populismus sein.

 

liebe alpentour!

ruhe in frieden.

Geschrieben
Gibt es dazu schon Neuigkeiten?

Nö.

 

Werden Biker, die trotzdem auf den Tremmelberg fahren, angezeigt?

Viele Wege führen auf den Tremmelberg. Und noch mehr wieder herunter. Angezeigt wurde meines Wissens noch niemand. Es ging das Gerücht um, man werde auf dem Tremmelbauerweg (ehem. Alpentour) von den Häschern des Herrn Maier fotografiert und angezeigt, hab aber in letzter Zeit nichts diesbezügliches gehört.

 

Und wie sieht es mit anderen Routen in dieser Region aus?

Mager. Nördlich der Mur ist faktisch alles illegal. Südlich konzentiert es sich halt am Steinplan. Aber auf den Wanderwegerln ist man so oder so fast immer alleine. :)

Geschrieben
Wer war vor kurzen noch am Tremmlerberg unterwegs?oder fahr keiner mehr?

Ich bin eigentlich jede Woche mindestens einmal oben. :) Insgesamt sind's schon weniger Biker als früher, vor allem bei der Waldundwiesen-Fraktion. Freerider sind auch weniger, aber aus anderen Gründen. :)

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