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Gravallo Edition 2024

Gravallo Edition 2024

27.05.24 09:18 1Text: PM, NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

Klicke für alle Berichte von NoMan
Fotos: Veranstalter
Drei Strecken durchs Mühlviertel mit Start und Ziel in Linz bietet die vom EC1 Gravel Linz RC organisierte, gemeinsame Ausfahrt am 15. Juni.27.05.24 09:18 82986

Gravallo Edition 2024

27.05.24 09:18 82986 PM, NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Veranstalter
Drei Strecken durchs Mühlviertel mit Start und Ziel in Linz bietet die vom EC1 Gravel Linz RC organisierte, gemeinsame Ausfahrt am 15. Juni.27.05.24 09:18 82986

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Geschrieben

Leider hab ich selbst nur sehr wenige Fotos von der Strecke gemacht. Vielleicht kann noch jemand welche beisteuern? Sonst stellt euch die Gegend einfach vor 😉

 

Bis zum Tag davor, war ich noch in interner Diskussion, ob es nun 95km oder doch 130km werden sollten. 130km auf unbekanntem Terrain sind halt schon a bisl was, die angegebenen Höhenmeter mit 2510hm „a ka Pemmerl“.  Das Feine war allerdings, dass auf einem Großteil der drei Strecken die ident waren. Bei akutem Energie- oder Motivationsverlust konnte man auf ein kürzere wechseln. Keine Bedenken also, in den Weiten des Mühlviertels zu stranden und verloren gehen zu können. Zudem war für nachmittags Nordwind mit bis zu 60km/h angesagt, was genug Vortrieb gegen Ende hin bringen sollte. Das Wetter sollte halten. Das für Regenbekleidung reservierte Ladevolumen wird großzügig mit Gels und einigen Riegeln befüllt. Salzsteuer (der kleine, der in jedem Trophystartersackl ist) ist auf langen Strecken ohnehin immer dabei, der Akkupack kommt mit, ein paar Kopfhörer, in den Trikottaschen Handy und Windjacke. Kann nix mehr schief gehen.

Bei der Anmeldung gabs ein kleines Startersackerl mit ein paar Verpflegungsriegeln und ganz wichtig, den Stempelpass. Bei der „gemeinsamen Ausfahrt ohne Renncharakter“ galt es 5 der abgebildeten Tiere zu fotografieren.

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Wir starten relativ pünktlich und können dank der kurzfristigen Sperre durch die Polizei auch zügig die Straße queren. Der Bulk an Curlybarfahrern am Radweg war für andere Nutzer wohl ein wenig irritierend. Keine Startnummer, keine Teamtrikots, nichts, dass unsere Mission verrät. Einige hat doch das Rennfieber gepackt, die ersten Überholmanöver starten. Ich hingegen starte endlich meinen Garmin und lade die Route rein. Keine gute Idee für Leute, die eigentlich eine Lesebrille brauchen, wie sich später herausstellen wird.

Es geht der Donau entlang bis Ottensheim, wo wir schon ins Gemüse abbiegen. Schmale Fusspfade sind nicht jedermanns Sache, die Gruppe zerfällt in Grüppchen, wie halt im echten Leben auch. Bisl Zeit zum Unterhalten bleibt somit auch, die ersten Bauernhöfe kommen in Sicht und die ersten Fotoshoots starten. Einige wenige Höfe können sich nun mit den am häufigsten fotografierten Hühnern und Kühen brüsten.

Bei der Streckenbesichtigung im Vorfeld auf komoot sind mir schon die wenigen, eingezeichneten Wasserstellen aufgefallen. Die Temperatur bewegt sich schon über die 25 Grad, ein paar Anstiege haben wir schon hinter uns und die Flaschen werden leer. Endlich kommen wir bei der ersten Wasserstelle, in St. Johann, vorbei.  Die nächste Möglichkeit lt Karte ist in Zwettl ad Rodl, dass sollte ausreichen.

Die weitere Fahrt bis zum nächsten Zwischenziel verläuft über viele Dorfstraßen, Feld-und Wald- und Wiesenwege. Die eine oder andere knackige Abfahrt ist dabei, da wär ein Mountainbike auch nicht verkehrt. Die Pathfinder hatte ich erst aufgezogen und keinerlei Erfahrung, was ihre Stabilität betrifft. Ging gut, keine Verletzten.

Der Wasserbrunnen lt. Karte in Zwettl ad Rodl entpuppt sich als Zierbrunnen, wenn auch ein netter. Trinkwasser sehe ich keines. Glücklicheweise hat im Ort der kleine Spar noch 2 Minuten offen (ebenso glücklicherweise war der Standort des Spars mit jede Menge Gravelbikes markiert. Kurze Pause, weiter geht’s, so richtig essen mag ich bei einer so langen Fahrt ohnehin nicht. Die Gruppen werden immer kleiner, die Abstände dazwischen immer größer. Immer wieder findet man zusammen. Nicht vergessen, es gibt jede Menge Tiere zu fotografieren. Next stop, Hellmansödt. Ah, ich mag den Namen, die Vikingerstadt in Oberösterreich. Zumindest dem Namen nach. Viel los war wenig, komoot sagt, keine Trinkbrunnen, dafür gibt’s ein öffentliches WC für den fälligen Wassertausch. Mittlerweile ist keiner der Mitfahrer mehr zu sehen. Garmin spinnt wieder rum, sieht überall eine Steckenabweichung und einer Damen in ihrem Garten sind keine weiteren Radfahrer aufgefallen. Ich versuch mein Glück ein Stück die Straße runter und siehe da, Strecke gefunden. Mangels Mitfahrern bleibt nicht viel Gelegenheit auf viel was anders zu schau‘n, als auf den Garmintrack. Die Straße führt konstant bergab und Linz kommt wieder ins Blickfeld.

20240615_134924.thumb.jpg.90c7346591cae7712fccf1d88473c8ae.jpgHmmm. Stehenbleiben, Garmin und zur Sicherheit komoot checken. Tjo….die fehlende Lesebrille hat zum Laden der kürzeren Stecke geführt, die sich in Hellmansödt von der langen getrennt hat. Fahr ich den Weg zurück? Gibt es eine Abkürzung? Wäre die Abkürzung moralisch vertretbar? Christian (Veranstalter) hat gesagt, dass der Teil ab Hellmansödt der schönste sei, das will ich auch nicht versäumen. Die Entscheidung fällt: Umdrehen, retour.

Tatsächlich sind ab hier die Waldwege zahlreicher. Etliche Einfahrten sind mit den für Österreich so typischen Schildern markiert. Ob für das?den?die ? Gravello eine offizielle Ausnahme erteilt wurde oder ob da Schilder nur aus Traditionsgründen hängen, weiß ich nicht. Gemeckert hat zumindest keiner 😉 Im Wald kann ich dann auch wieder die Spuren der Vorfahrer aufnehmen. Neben breiten Waldwegen (aka Forstrassen, aber mit Erdboden) führt die Strecke über sehr nette Wanderwegerl, die vereinzelt, der Markierung nach, auch als Reitwege dienen. Zwischendurch tauchen auch mal Radwegschilder auf, ob die offiziell auch abseits der Straße laufen, müssen die Einheimischen beantworten.

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Wasserrefill bei einem alleinstehenden Haus. Ich hätt auch „a Bier oder an Schnaps“ haben können. Sollt ich wieder mal vorbei kommen, darf ich mich gern mit dem Gartenschlauch abkühlen.

Schön langsam wird’s zäh und auch der Zuckervorrat geht zuneige. Ein Müsliriegel hat sich aufgelöst und verklebt so ziemlich alles in meiner Tasche mit einem dünnen Krümmelfilm. In Neumarkt im Mühlkreis find ich meine Rettung in Form eines Espressos und eines Cheesecakes beim Ochsenwirt, der direkt an der Strecke liegt. Die Pause wird länger als geplant. Nicht weil erst die Kuh für den „Cheese“ gemolken werden muss, sondern weil die Karamelcreme fluffig geschlagen wird und die Nüsse leicht kandiert. Dazu ein Beerensorbet. Darauf wart ich gern.

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Kurz nach Neumarkt führt der Weg nach Garmin bedingten Widerworten wieder durch einen Wald. Wie schon zuvor wäre man auch hier mit einem MTB nicht overbiked. Mein Garmin gratuliert mir trotz aller meiner Bemühungen nicht zu einem „great jump“, muß am Aktivitätsprofil liegen. Den Hinterreifen zieren 3 Dichtmilchspuren unabhängigen Ursprunges. Glücklicherweise ist nicht mehr jeder Meter eine, mittlerweile Herausforderung für Mensch und Maschine. Ich wechsle auf die Strecke der ehemaligen Mühlviertler Pferdeeisenbahn. Da könnt ich ewig dahinfahren! Fein planiert und kaum Steigung, allerdings auch mit der runden Tafel gekennzeichnet. Ich passiere bzw quere einen 3D Bogenparcours (das ist der mit den Viechern). Das ist einer für geländegängie Schützen, die gut zielen können. Sollt ich wieder in die Gegend kommen muß ich da mal hin (mit Fernglas, damit ich meine Pfeile wieder finde).

Der Kurs wechselt wieder auf die Straße, das Ziel rückt näher. Einer Mühlviertler Biene passt es nicht, dass ich ihre Flugbahn quere. Statt sich über die Mitnahmegelegenheit zu freuen, sticht sie mich. Ich muß mal meine Nachbarin fragen, weshalb Bienen wenn sie sitzen, stechen müssen.

Christian hat auch hier nicht vergessen, auf den letzten paar Kilometern noch ein paar Anstiege reinzupacken. Die steilsten des ganzen Tages btw.

Die zusätzlichen Höhenmeter und Kilometer aufgrund der Extrarunde machen sich bemerkbar. Der Puls ist hoch, der Zuckerpegel niedrig, die Knie winseln um Gnade (recht laut) und ich suche verzweifelt nach einem weitern Gang. Was soll man sagen? Es is wie’s is und keine Änderung in Sicht. Ich klage den Kühen neben der Straße mein Leid. Das Interesse hält sich in Grenzen.

Am Anfang des vorletzten Anstieges findet sich dieses Motivationstaferl.

20240615_180904.thumb.jpg.669ac4518d46f1e9a50631fbcde40240.jpgIch gestehe, da hab ich dann ein Stück geschoben. Kurz danach geht’s wieder in den Wald und auf einem Trail bergab. Es folgt das steilste Stück auf/um den Pfennigberg (darüber wird der Mantel des Schweigens gebreitet. Jedenfalls lt Garmin dunkeldunkelrot) und ab da auf Asphalt begab zum Donauradweg.

Es riecht schon nach Essen! Für die Fleischesser gibt’s Kottelet, für die ohne Fleisch ein sehr gutes Curry. Essen und ein Getränk sind Teil des Startersackerls. An den Biertischen werden Erlebnisse ausgetauscht und man trifft Bekannte. Die von den Tieren gemachten Fotos werden einer genauen Prüfung unterzogen und das entsprechende Feld im Pass abgestempelt. Um ausreichend Fotos zu sammeln, wurden keine Mühen gescheut. Sogar geduldige Überzeugungsarbeit von Altbauern, die nicht ganz verstehen wollten, weshalb da wer die Schweinderl fotografieren will. Mit 5 Stempeln war man für die Tombola freigeschalten. Als Hauptpreis gab es einen Titanrahmen, aber auch die übrigen Preise waren an Wert und Anzahl beachtlich. Die Wahrscheinlichkeit etwas zu gewinnen war definitv höher als leer auszugehen. Nachdem die Keegoflaschen, das diverse Radzubehör, Bekleidungsstücke und nicht zuletzt der Titanrahmen ihre neuen BesitzerInnen gefunden haben, die Kottelets gegessen und das Bier getrunken wurde, geht der Tag merklich zu Ende.

Für die Überschrift-und-letzte-Absatz-Leser 😉

Bewohner des oststeirischen Hügellandes und ähnlicher Topografie finden zu Hause die optimalen Trainingsbedingungen fürs Gravallo. 130km auf der Straße sind easy, offroad wird jeder Meter gefühlt bald doppelt so lange. Ein biserl Fahrtechnik für Waldwegerl schadet nicht, es ist aber nirgends so schwierig oder findet sich ohnehin eine einfache Linie

Mit hat’s ausgesprochen gut gefallen und nachdem ich noch nicht alle Anstiege im Mühlviertel kenne, muß ich nächstes Jahr wohl wieder mitfahren.

ein paar random Fotos noch von mir

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Hier noch ein Link zur FB Seite des Veranstalters, wo sich auch ein paar Fotos finden.

https://www.facebook.com/groups/3858799614146220/user/100003405589560/

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