ötztalradmarathon 2006

[willka]

die liebe willka hats am fusse von brenner nicht mehr gfreut - nach dems am kühtai rauf so ca 30 Minuten verschiessen hat mit ausziehen, klogehen, schaltung einstellen, oben anziehen, essen.

 

kurz gesagt - ich habs versabbelt.

 

nach einem super start (hab ihn windeseile einen echten pacemaker gefunden, der nur bis ötz - und das in stoiischer ruhe schön gleichmäßig gefahren ist) hab ich mir gleich auf den ersten metern zum kühtai gedacht - "na servas, so anstrengend hab i ma das net vorgstellt" - hab total schwere beine gehabt, und der bereits im vorfeld bekundeten widerwillen gegen das rennen hat die sache auch nicht erleichtert.

 

gestorben ist die ganz sache dann am kühtai runter - aus diversen gründen war mir dort klar - 5.500 hm bergab derpack ich heut nicht.

 

und weil ich soviel zeit vertan hab, hat mich dann am fusse von brenner noch der richtige Besenwagen eingeholt, der gemeint hat, jetzt sollt ich mich aber echt aufhören zum herumtrödeln (ich war wieder mal beim umziehen).

 

eigentlich wollt ich da gleich einsteigen, ab dann hat mich interessiert, wer der letzte vor mir war - und den besenwagenfahrer konnt ich auch nicht leiden (bei sovielen besenwagen hab ich mir gedacht - such ich mir einen hübscheren).

 

der letzte vor mir war echt entzückend - irgendwo aus dem hohen norden, fährt mit normalen straßenschuhen, jammert die ganze zeit, dass es zwischen kühtai und brenner keine labe gibt. hab i gsagt, wurscht, ich hör jetzt auf, hat er gesagt, ich soll doch mit ihm noch mitfahren, hab ich gesagt, ok fahr ich noch bis matrei - durchs tal der tränen.

 

in matrei hab ich nicht gesehen, wo die besenwagen stehen und in steinach auch nicht, und ab dort gehts eh wieder ordentlich bergauf und da ists mir dann eh wieder gut gegangen. aber ich hab überhaupt keine lust mehr gehabt, weiterzufahren. und besenwagen fahren ist sehr lustig.

 

die, die ganz hintenfahren, sind aber echt zach, weil der kollege aus dem norden ist dann auch noch den jaufen raufgefahren. und wenn man sieht, wie die leute sich am jaufen rauf quälen, aber nicht aufgeben, alle achtung!

 

@finisher: herzliche gratulation. ich tu euch echt beneiden.

 

@alle: seids froh, dass ich nicht weitergefahren bin, sonst wär das hier eine elendig lange geschichte worden. (und zum plappern aufgehört hab ich auch nicht)

[Kuglblitz]

5.500 hm bergab derpack ich heut nicht.

 

[...]

 

und besenwagen fahren ist sehr lustig.

Genialer Bericht! Vor allem die Begründung (Bergabfahren zu schwer! ) find ich großartig.

[willka]

Genialer Bericht! Vor allem die Begründung (Bergabfahren zu schwer! ) find ich großartig.

 

ja i weiß eh, i bin der total loser; aber das witzig dran ist, dass wie ich ihm september 2005 mir das erste mal gedacht hab, den ötztaler lass ich besser bleiben, wars auch am kühtai - in die andere richtung bergab - wos so richtig steil ist - hab ich mir auch gedacht: "das hab ich mir gar nicht gut überlegt mit ötzi, 5.500 hm bergauf, heißt, das ichs aufs der anderen seite wieder bergabfahren muss."

 

und damit der wunsch, das rennen zu fahren für 3 tage gestorben, weil vom stilfser joch runter, ist es dann wieder halbwegs gut bergab gegangen, da hab ich die leiden vom kühtai runter wieder total vergessen.

[JIMMY]

was hast du blos für probleme mit dein quond ghobt :f:

i hab mir genau einmal mei assosjack'n und meine knielinge ausgezogen,

des woars ! ! ! !

[willka]

was hast du blos für probleme mit dein quond ghobt :f:

i hab mir genau einmal mei assosjack'n und meine knielinge ausgezogen,

des woars ! ! ! !

 

 

ich bin leider ein zicke. das hab ich vorher schon gewusst, aber ich hab keine zeit mehr gehabt, das trainingsmäßig zu korrigeren. ich kann nicht fahren, wenns mir zu heiß ist oder zu kalt.

 

ich will immer passend zur Wetterlage angezogen sein, und ich brauch ewig bis ich umgekleidet bin.

[-philipp-]

@wilka: Jomei...

Kann Dich beruhigen, 5500 HM bergab is eh ned ohne.

[JIMMY]

[quote=]@wilka: Jomei...

Kann Dich beruhigen, 5500 HM bergab is eh ned ohne.

 

waren aber sehr geil

vorallem weil zu 90% trocken.....

 

yeah-yeah-yeah

[Nemeton]

... aber nochdazu,der niki woar ned ganz gsund,hat ma eh gemerkt an seinen 9:00 ...

Hab den Nikman während dem Rennen kennengelernt; wir sind zuerst ziemlich lange gemeinsam den Brenner raufgefahren und haben uns bei der Labe aus den Augen verloren. Kurz vor dem Jaufenpass haben wir uns noch einmal getroffen.

 

Er hat mir sein Leid mit der Krankheit geschildert, und in Anbetracht dessen ist seine Leistung nicht hoch genug einzuschätzen - Gratulation - natürlich an alle Finisher!

 

Mir ist es sehr gut gegangen, hab' mich gegenüber dem Vorjahr ordentlich steigern können, trotz eines Platten auf der Abfahrt vom Kühtai. Hab' dort leider mit 99,1km/h die "Schallmauer" knapp verfehlt ;-)

 

Zum Wetter: Pünktlich zum Start kamen leichter Nieselregen und Gegenwind auf, aber am halben Weg nach Ötz war es wieder trocken. Die Abfahrt vom Kühtai erfolgte auf feuchter Straße und an Kühen im Tunnel vorbei. Am Brenner lachte die Sonne und in Sterzing war es recht kühl für S-Tiroler Verhältnisse. Außerdem verhieß der Blick Richtung Jaufen nichts Gutes - mit tiefhängenden Wolken und Regenschleiern. Zum Glück blieb es bei ein wenig Nieselregen, und oberhalb der Baumgrenze kam sogar wieder die Sonne raus. Angenehme Wärme erwartete mich in St. Leonhard und am Anstieg zum Timmelsjoch, welches diesmal GsD frei war. Die Abfahrt nach Sölden war trocken, aber mit einer ordentlichen Brise Gegenwind. Die Zielankunft in Sölden erwischte ich während eines kurzen Sonnenfensters.

 

Bei der Abfahrt vom Timmelsjoch hab' ich wegen Bremsdefekt fast einen Mitstreiter abgeschossen. Das Problem waren neue Bremsbeläge (schwarze Koolstop), welche bei scharfen Bremsungen extrem zum "Schreien" begannen und dabei ihre Bremskraft schnell verloren ... (Reibungsverlust wegen Vibrationen?!?)

 

Ganz unfallfrei ist das Rennen nicht abgelaufen. Auf der Abfahrt vom Jaufen hat sich direkt vor mir einer kopfüber über die Leitschiene in den Wald verabschiedet, er hat sich aber GsD nicht getan.

 

Die Veranstaltung war wieder bestens organisiert. Ein Kollege von mir bekam am Kühtai sogar ein höchstwertiges Ersatzrad zur Verfügung gestellt, weil sein Rad mit irreparablem Schaltungsdefekt streikte. Das Einzige, was mich etwas gewundert hat, war der rege Autoverkehr in Sölden, der sich mit den ankommenden Radfahrern vermischt hat

 

lg, Mario

[JIMMY]

Die Veranstaltung war wieder bestens organisiert. Ein Kollege von mir bekam am Kühtai sogar ein höchstwertiges Ersatzrad zur Verfügung gestellt, weil sein Rad mit irreparablem Schaltungsdefekt streikte. Das Einzige, was mich etwas gewundert hat, war der rege Autoverkehr in Sölden, der sich mit den ankommenden Radfahrern vermischt hat

 

lg, Mario

 

ja das mit dem autoverkehr in sölden,ist das einzige zu bekriteln,wunder mich auch jedes

jahr,dass da nyx passiert,vielleicht sollten die veranstalter mal über eine etwas andere lösung nachdenken,

zb eine fahrspur(richtung ziel)NUR für radfahrer,und den bergwertsführenden strassenabschnitt mit ampelregelung für die paar autofahrer . . . .

[Brenner]

Wie kurz gemeldet, bin ich mit 9h26min mehr als zufrieden. Zwar hatte ich auf meinem vorbau eine 9h marschtabelle geklebt, aber es war mir von vornherein klar, dass ich kein rennen fahren würde, sondern einen radmarathon. Das bedeutete, dass ich auf keinen fall "explodieren" wollte, weshalb an den anstiegen die pulsuhr meine geschwindigkeit kontrollierte. Wenn mich jemand gefragt hätte, worüber ich mir am meisten sorgen mache, hätte ich geantwortet, die 4000 rennradlerInnen auf der strecke Sölden-Ötz. Doch nach dem pünktlichem startschuss, lockerte sich das feld relativ schnell auf und es war genug platz für schnelles und gefahrloses fahren. Erleichtert erreichte ich Ötz mit einer durchschnittsgeschwindigkeit von fast 49 kmh. Das nun folgende Kühtai ist ein anstieg, der einem so richtig den zahn ziehn kann. Nach 12 anstrengenden km kommt nochmal eine ca. 2,5 km lange rampe, die bis zu 17% steil ist. Hier lässt man so einiges an körnern liegen. Um 8.25 war ich dann auf der passhöhe, ließ meine halb leere trinkflasche nachfüllen, rollte die armlinge wieder nach oben, zippte die windstopper jacke zu, klappte meine unterhelmmütze über die ohren und stach in die autofreie abfahrt. Unterlenkerposition, kopf knapp über dem vorbau, nach vorne auf die straße schielend gings rasant runter. Nach 25 minuten geschwindigkeitsrausch gings ins flache nach Ibk. Schnell bildete sich eine große gruppe, mit der ich bis zum Brennerpass bei 160 puls und passablen tempo mitrollen konnte. Jetzt war genug zeit vorhanden für gels, riegel und trinken, denn ich wollte die labe am Brennerpass auslassen und nach möglichkeit in einer gruppe bis zum anstieg zum Jaufen durchfahren. Um 10.25 war der Brenner erreicht. Nur wenige hielten nicht an, sodass wir uns nur zu dritt auf der langen nur schwach fallenden geraden fanden und zudem nicht recht harmonierten, sobald es ums vorne im wind fahren ging. Schließlich ging es ins gefälle nach Gossensaß hinunter. Besonders die rechts-links kombination auf autofreier und gleichzeitig sich verengender straße in Gossensaß war pures rennrad-feeling. Schnell, gefährlich und mit voller wucht rauschten wir an den vielen zuschauern vorbei. Beim anstieg zum Jaufen passierte mir ein beinahe verhängnisvoller fehler. Ohne nach hinten zu schauen scherte ich nach links aus, um pinkeln zu gehen und brachte damit fast einen anderen fahrer zu fall. Ich entschuldigte mich tausend mal bei ihm und er rief mir ein eher erleichtertes als bös gemeintes "beim nächsten mal besser schauen" zu. Aber außer dass wir uns geschreckt haben, ist zum glück nichts passiert. Ich hatte schlicht nicht bemerkt, dass zwischenzeitlich eine große gruppe zu uns dreien aufgeschlossen hatte. Trotzdem hätte der fehler nicht passieren dürfen. Von nun an lief es dann nicht mehr so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Trotz pinkelpause, gel verdrücken und ordentlich trinken trat ich den Jaufenpass nur mit sehr viel mühe hoch. Ich musste sogar einmal anhalten, um nochmal zu trinken und zu verschnaufen. Zum erstenmal überhaupt fiel mir auf, dass der anstieg bis zur kehre kurz nach der waldgrenze sich durch eine sich schlängelnde geraden auszeichnet, DIE ÜBERHAUPT NICHT MEHR ENDEN WOLLTE. Um 12.15 erreichte ich als sehr müder mann den Jaufenpass, versorgte mich mit reichlich cola, leckerem schokokuchen und schinken-käse brötchen. Die nun folgende 20 km autofreie abfahrt hätte ich sicherlich mehr genossen, wenn ich besser beinand gewesen wäre. Stattdessen dachte ich missmutig an das Timmelsjoch und demonstrativ überholte ich in oberlenkerposition bremsende fahrer in unterlenkerposition. In St. Leonhard angekommen, beantworteten meine beine die ersten belastetenden kurbelbewegungen mit krämpfen. "Na servus", dachte ich mir, "wo ist ein besenwagen?" Ich rutschte ein wenig auf dem sattel hin und her, ging in den wiegetritt. Heilung kam durch den anstieg nach Moos. Die beine fühlten sich wieder in ihrem element und aus war's mit den krämpfen. Mit 39/27, mal im wiegetritt, dann wieder im sitzen, den kopf nach unten mit blick auf den boden gings langsam nach oben. Ein schild "200 m bis zur quelle der kraft" brachte mich fast aus dem konzept, weil ich sicher 2 km lang daran dachte, dass doch bald eine labe kommen müsste, dabei handelte es sich nur um eine wasserquelle, die ich gar nicht bemerkte, als ich daran vorbei fuhr. Obwohl ich vor zwei wochen die strecke bewältigt hatte, verschwommen die erinnerungen. Mehr als einmal war ich überzeugt, dass hinter der nächsten kurve das flachstück kommen müsste. Ich litt. Endlich die labe. Ein freundlicher helfer meinte, ich sähe sehr "verhungert" aus und stellte mir das rad in den ständer. Mir war dieses kompliment egal. Ich trank RedBull mit wasser, aß bananen, kuchen und brot. Aber ich wußte, dass ich es schaffen würde (nicht die 9h), aber dass es noch mal anstrengend werden würde. Nichts empfand ich zutreffender als das transparent bei der letzten getränkestation mit dem satz "hast du deinen traum ausgeträumt?" Und wie ich ihn ausgeträumt hatte. Nichts mehr mit erlebnis, rausch, begeisterung. Nur noch leiden. Unnützes. Verdammt unnützes. Das Timmelsjoch erspart einen nichts. Es ist lang, es ist steil, es ist kalt. Und es hat auf der anderen seite einen gegenanstieg. Um 15.15 war ich endlich oben. Zum letzten mal die prozedur mit den armlingen, der jacke und der unterhelmmütze. Runter. Keine energie, um negative gedanken über den gegenanstieg zu entwickeln. Geduldiges hochstampfen, wieder runter. Im windschatten rolle ich mit. Werde ich zu schnell, gehe ich raus. Verliere ich den kontakt, gehe ich wieder rein. Jetzt geht es endlich durch Sölden, noch 200 m, viele klatschende zuschauer, jetzt rechts über die brücke unter den zielbogen durch. Um 15.57 piepst die chipzeitnahme meine "siegerzeit" ab. Fazit: ein epischer tag.

[Elmar]

Könntest ein paar Absätze einbauen ?

[Fuchsl]

Das Rennen war Super nach 11:00:26 das Ziel erreicht.

Nächstes Jahr wieder.

Dann mit einer Besseren Zeit. :bounce:

[Nemeton]

... Fazit: ein epischer tag.

Super Bericht! Als Finisher kann man gut mitfühlen ...

 

lg, Mario

[Kuglblitz]

ja i weiß eh, i bin der total loser;

Jetzt übertreibst aber mit Deiner Selbstironie! http://www.cosgan.de/images/smilie/figuren/a055.gif

 

Am Ötzi zu scheitern find ich heldenhaft! http://www.cosgan.de/images/smilie/figuren/a010.gif

 

Und immerhin bist übern ersten Berg ja offensichtlich ganz gut geklettert. http://www.cosgan.de/images/smilie/sportlich/a070.gif

 

Wirst sehen, nächstes Jahr fliegst die Berge hoch http://www.cosgan.de/images/smilie/verschiedene/d050.gif; und runter http://www.cosgan.de/images/smilie/sportlich/a080.gif!

 

[roadandtrack]

... Um 15.57 piepst die chipzeitnahme meine "siegerzeit" ab. Fazit: ein epischer tag.

 

Gratuliere zur tollen Leistung - und auch dazu, dass du einen Fehler zugeben kannst!

 

lg

 

Martin

[Brenner]

Danke Nemeton und Roadandtrack für das freundliche feedback. Bin gespannt, wie es Weatherman gegangen ist.

[kaleb]

Genialer Bericht! Vor allem die Begründung (Bergabfahren zu schwer! ) find ich großartig.

 

Gibt es ein Foto vom Kleiderkoffer von der Wilka ?

Hätte gern gesehen wo der befestigt war

 

L.G.

Karl

[Dünne]

so, jetzt komm ich auch endlich wieder mal dazu, im bb zu stöbern...

 

an alle finisher: GRATULATION tolle Leistung!

 

@alle, die unter 10h gefinisht haben: STREBER :devil:

 

@tom: bei deinem bericht fühl ich so richtig mit. genau so ist es mir beim letzten wachauer gegangen. das wetter war zwar gut, aber sonst ist mir jeder tritt nur unendlich schwer gefallen. umso größer die bewunderung, dass du trotzdem bis zum ende durchgehalten hast.

ausserdem weiß ich ja, wie schnell du sonst den berg raufflitzt und mich weiiiiiit hinter dir lässt.

[frihavn]

Die Berichten sind Super!

 

ja i weiß eh, i bin der total loser; aber das witzig dran ist, dass wie ich ihm september 2005 mir das erste mal gedacht hab, den ötztaler lass ich besser bleiben, wars auch am kühtai - in die andere richtung bergab - wos so richtig steil ist - hab ich mir auch gedacht: "das hab ich mir gar nicht gut überlegt mit ötzi, 5.500 hm bergauf, heißt, das ichs aufs der anderen seite wieder bergabfahren muss."

 

und damit der wunsch, das rennen zu fahren für 3 tage gestorben, weil vom stilfser joch runter, ist es dann wieder halbwegs gut bergab gegangen, da hab ich die leiden vom kühtai runter wieder total vergessen.

 

@Willka,

Respekt dass du es versucht hast-- die Strecke ist einen Death-March. Es gibt immer noch nächstes Jahr auch

 

Ich habe auch den Abfahrten besonders schwierig gefunden- man musste mit mad Kuhe/Pferde, enge Kurven (nach dem jaufenpaß) und (ein paar) voll Idioten zu rechnen. Keine Relaxen!. Ich war fast paraliziert von Ruckenschmerzen am Ende!

Vor dem Anfang bin ich ehrgeizig gewesen und wollte es als Rennen fahren, aber war hinter 2000 Leute am Start (habe Jimmi und Nikman in den Chaos verloren!). War schon viel zu weit hinten am ersten Berg und im ewig Stau, aber 20 Minuten weiter vorne oder hinten am Ende ist sowieso egal.

Wahnsinn wenn du eine endlose Schlange von Leute vorne und hinten sehen kannst-- Ich habe nie so viel RR Fahrer in meinem Leben gesehen!!!

 

Danke Reini, IrieMovemant und Schodder für den Tipps .

[Schösch]

Das war mein „erstes mal“, und obwohl ich ja nicht wirklich weit weg von Sölden wohne kannte ich die Strecke bis Sonntag nur vom Motorradfahren her.......... und da ist das schon eine Tagestour!

 

Überhaupt fahre ich erst seit gut 3 Jahren mit dem Bike und habe mein RR(KTM Strada 3000) letztes Jahr im Juni bekommen. Auf den Geschmack gekommen bin ich eigentlich durch Arbeitskollegen, genauso wie aus einer Bierlaune heraus die Teilnahme am Ötztaler beschlossen wurde.......man(n) sollte das saufen einfach sein lassen. .......... so viel mal zur Vorgeschichte.

 

Sonntag morgen klingelt also um ¾ 5 der Wecker, geduscht, gemütlich gefrühstückt und dann aus der Pension raus zum Auto wo mein Rad noch drin lag. Dabei bin ich dann fast schon in den ersten Radler rein gelaufen............... jetzt wurde mir dann schlagartig bewusst was hier abging, Radler wo man nur hinschaute, und weil es noch stockdunkel war wirkte das surren der Freiläufe echt gespenstig.............

Kurz vor dem Start wurden dann Bengalische Lichter gezündet und ein im Feld stehender Heißluftballon wurde mit der Flamme aufgeblasen, dazu 4000 Radler die genau wie ich sehnsüchtig darauf warten das es endlich losging. Das war absolutes Gänsehautfeeling!!!

 

9 Minuten nach dem der Startschuss gefallen war rollte ich dann über die Startlinie und ich war weiß Gott noch nicht der Letzte. Jetzt ging es mit einem Affenzahn nach Oetz, aber das Feld war sehr diszipliniert und ich habe keine brenzlige Situation, geschweige denn einen Sturz gesehen. Die Verkehrsinseln waren alle sehr gut abgesichert, entweder durch ein Feuerwehrauto mit eingeschaltetem Blaulicht oder mit einem Fahnen schwenkenden Feuerwehrmann.............. ein ganz dickes Lob an die Veranstalter!............

 

Nach etwa einer halben Stunde ist der Abzweig Richtung Kühtai erreicht, ab da geht es dann direkt ziemlich zahnig rauf aber da es auch immer mal wieder etwas flacher wird geht das eigentlich ganz gut.............. aber dann, nach einer wirklich flachen Passage, kommt dieser sausteile Stich der mich trotz meiner Dreifachkurbel fast an meine Grenzen bringt.......*stöhn*...... mir ist es echt unbegreiflich wie man so etwas mit 39/26 fahren kann?!?!?....*respekt*........ irgendwann hört auch mal dieses Horrorstück auf und bald ist die die Fotostation erreicht und ein paar hundert Meter danach auch die Passhöhe. An der Labe die Flaschen voll gemacht und zwei Stück Bananen gegessen, die Jacke und die Handschuhe MIT Fingern angezogen und rein in die Abfahrt. Im Vorfeld hab ich gelesen das man hier den Hunderter schaffen kann, leider laufe ich aber genau am steilsten Stück auf eine Gruppe auf, so das mein Tacho bei 96,6Km/h stehen bleibt............... was dann auch für den Tag die Höchstgeschwindigkeit bleibt.

 

Unten angekommen geht es in einer riesigen Gruppe von Kematen nach Innsbruck und von dort dann in einer angenehmen Steigung rauf Richtung Brenner. Noch kurz stehen geblieben um die Jacke und Handschuhe auszuziehen und auf geht es in einem ca. 20-30 Mann starken Packterl weiter. Der Brenner lief für mein Gefühl total gut und ohne nennenswerte Vorkommnisse. Oben an der Labe habe ich dann eigentlich das erste mal bewusst auf die Uhr geschaut und war wirklich angenehm überrascht, ca 5:15Std unterwegs und km-mäßig schon über die Hälfte........ok, da fehlen noch etliche Höhenmeter aber das müsste sich eigentlich locker ausgehen, habe ich gedacht............ aber so kann man sich täuschen!!!!!! wieder etwas gegessen, die Flaschen voll gemacht, Jacke angezogen (warum zieht es da oben immer wie Hechtsuppe???) und runter nach Sterzing. Außer 2 Kehren ist die ca. 400hm Abfahrt ziemlich unspektakulär, um nicht zu sagen fad!

 

Am Aufstieg zum Jaufen dann wieder ausgezogen, die Kette nach links gelegt und weiter gestrampelt.......... aber irgendwie geht es nicht mehr so leicht. Die Steigung ist nicht wirklich schlimm, trotzdem sehne ich mir mal ein Flachstück herbei um den Puls mal etwas in normale Regionen zu bringen, aber da kommt nyx. Der Paß zieht von unten nach oben nahezu gleichmäßig mit 7% Steigung hoch und mir geht es zusehends schlechter. Ich hänge mich an das Hinterrad einer Unbekannten und will eigentlich gar nichts denken, sondern nur diesen verdammten Paß rauf............... aber immer wieder schiesst es in mir hoch: wenn du hier schon so rum zickst, wie willst du dann das Timmelsjoch rauf kommen??............. Ok, denke ich mir, ich will auf jeden Fall noch die Abfahrt vom Jaufen haben.............. dafür müsste ich aber rauf: also quäl dich!!.................. und nach einer wirklich elend langen Zeit bin ich endlich oben angekommen........ ca. 8:15 Std. zeigt die Uhr, ich habe nur noch knappe 4:45 Std.Zeit bis zum Kontrollpunkt auf dem Timmelsjoch, aber auch noch die Abfahrt vom Jaufen und ca. 1800hm Anstieg dazwischen liegen.................... das geht sich niiiiieeee aus bei dem Kriechgang den ich drauf hab!!!!....... egal, jetzt geht es erst mal in die Abfahrt und die kenne ich ganz gut durchs Motorradlfahrn, nach 23:56min. ist der Kaas gegessen............ und wenn die Strasse noch gesperrt gewesen wäre, wäre auch noch etwas mehr gegangen!.......*geil*.........

 

Unten angekommen ist strahlender Sonnenschein und eine Bruthitze, schnell wieder die Jacke ausziehen und weiter, vielleicht geht es ja doch noch ein Stück! Die „Hitze“ kommt mir wirklich extrem vor, zum erstenmal ziehe ich mir heute die Ärmlinge runter. Am Ortsausgang von St. Leonhardt steht ein Schild mit der Aufschrift: Nächste Labestation Schönau; 19,8km; 775hm. Gut dacht ich mir, das hört sich nicht so wild an und ein Blick auf die Uhr verriet mir das ich noch eine Chance hab........... aber entweder habe ich mich auf dem Schild verlesen, oder die Angaben stimmten vorne und hinten nicht!............ die Höhenmeter habe ich schon längst geschafft aber es ist weit und breit keine Labe zu sehen und zu allem Überfluss sind durch die Hitze und den daraus resultierenden Durst die Flaschen auch schon leer.......... dann kommt wie aus dem nichts ein Brunnen daher, dort stehen schon 5-6 Mann die sich ebenfalls die Flaschen füllen. Plötzlich steht der X5 BMW mit der Aufschrift „Rennleitung“ bei uns und fragt ob wir einen Besenwagen bräuchten. Wir waren natürlich kollektiv bestürzt, und überhaupt wie er denn auf solch eine Idee käme und blabla.............. ich bin mir aber ziemlich sicher das dort alle dasselbe Gedacht haben................... so haben wir noch eine Gnadenfrist bekommen: „wer bis 18 Uhr nicht an der Labe Schönau vorbei ist steigt in den Bus!“...........OK, aber erst muß mich der Bus einmal kriegen. Irgendwie wich die Resignation jetzt einem aufkommenden Kampfgeist, deshalb waren zwar die Beine nicht wirklich besser, aber der Kopf! Und die kommenden 2 Stunden waren eine reine Kopfsache. An der Labe 2 große Becher Redbull und 2 Käsesemmel vernichtet, die Flaschen gefüllt und weiter. Der Typ an der Labe hat gesagt noch 12km und 800hm bis zur Passhöhe und ich habe noch eine Std. 40min. Zeit............*scheisse*.......... das geht sich einfach nicht aus, aber die ersten paar Km nach der Labe gehen etwas flacher so das man doch mit einer gewissen „Geschwindigkeit“ (ja, der Tacho zeigte dort seit langem mal wieder eine Zweistellige Zahl an!!!....*gg*....) 2 bis 3km frisst. Aber dann ist endgültig Schluss mit Lustig, die Wand des Timmelsjoch türmt sich unerbittlich vor einem auf und die Steigungsprozente werden auch wieder gnadenlos........... und mir gehen allmählich wirklich die Lichter aus. Ich bekomme Krämpfe im linken Oberschenkel, Herrgott noch mal, ich kriege nie Krämpfe und ausgerechnet jetzt wo ich es am wenigstens gebrauchen kann......*fluch*.......... also gehe ich erst mal ein Stück, zügig, und vielleicht gibt sich das durch die „andere“ Bewegung wieder, aber keine Chance, jedes Mal wenn ich auf das Rad steige und fahre bekomme ich nach wenigen Hundert Metern einen Krampf auf der Innenseite des linken Oberschenkel......... noch 3 Kehren bis zum Tunnel, durch den Tunnel ist es eben und danach kann es nicht mehr wirklich weit rauf gehen.......... noch etwas mehr als 30 Minuten Zeit............... Oh Mann, jetzt bin ich fast den ganzen Ötztaler gefahren und soll wirklich so kurz vor dem Ziel eingehen??....... „wegen Überschreitung des Zeitlimit am Timmelsjoch aus der Wertung genommen“ würde dann auf meinem Grabstein stehen.......... dann hörte ich vom Eingang des Tunnel einen Feuerwehrmann rufen: „ gib Gas, das geht sich noch aus“........... am Tunnel angekommen habe ich noch 14 Minuten Zeit. Ich versuche mich zu erinnern wie weit es noch bis zur Passhöhe ist, mit dem Motorrad war das ein Klacks, aber jetzt???.......... eisigkalt ist es in dem Tunnel und zu allem Überfluss ist es auf der anderen Seite voll am schiffen, aber natürlich bleibe ich nicht stehen um mir meine Jacke anzuziehen sondern fahre weiter, dann das Schild: 1000m bis zur Staatsgrenze. Noch 7 Minuten, vorrausgesetzt meine Uhr am Ciclo stimmt?!? Weil eigentlich war mir bis jetzt die Echtzeit am Radlcomputer mehr oder weniger Schnuppe....... ich biege noch mal um eine Ecke, von dort sehe ich einen Mann auf der Begrenzungsmauer stehen, mit einer gelben Fahne schwenkend und volles Rohr in eine Pfeife trillernd........... ich gebe noch mal alles, die letzten Meter ziehen sich echt wie Kaugummi und dann kommt endlich das erlösende Piep der Zeitnahme................. aber bin ich jetzt noch drin oder nicht?? Der Mann von der Mauer entpuppt sich als Rennleiter und kommt zu mir rüber, ich frage ihn ob ich noch drin bin, und er sagt: JA ich habe um 19:27:20 die Zeitnahme passiert............... ich kann das nicht wirklich in Worte fassen was ich in dem Moment gefühlt habe, aber ich glaube das kann man mit wirklich gutem Sex vergleichen.....*sorryladies*..........und die Mischung aus unglaublicher Freude, totaler Erschöpfung, 4° C, und strömenden Regen ließen mich so zittern das ich nicht mal mehr meine Regenjacke alleine anziehen konnte...................... was mir aber mit tatkräftiger Unterstützung der Rennleitung doch noch gelang,...............

 

 

Die Abfahrt könnte bestimmt Spaß machen, aber nicht im halbdunkeln, bei nasser Fahrbahn und dermaßener Zitterei von mir. Den Gegenanstieg zur Mautstelle lege ich wieder gehend zurück weil beim ersten Kurbeln direkt wieder Krämpfe kommen................ aber dann geht es wirklich nur noch runter, beim runter fahren noch einige Mitkämpfer überholt und rein nach Sölden............. die Leute hier sind schon alle auf dem Weg zur Siegerehrung so das wirklich noch viel los ist, und die klatschen mir noch alle zu. Genau hier hatte ich vor 13 Std. und 42Min. schon mal eine Gänsehaut, die ist aber nicht mal annähernd mit der jetzigen zu vergleichen!!!!!........ mir schießen die Tränen in die Augen und ich heule wie ein kleines Kind................ fand ich echt riesig das da noch für so Hinterbänkler wie mich geklatscht wurde........DANKE!!!!!!!!!!!......................

 

 

Und ich könnte mir vorstellen es vielleicht noch mal zu tun?!?......... schaun mer mal.....*g*.......

 

 

LG Schösch

[Brenner]

Mensch Schösch, was für ein toller bericht!!! lg, Brenner

[weatherman]

so wieder zurück aus sölden und das triple wäre geschafft.

hab mein ziel (unter 10:30) leider nicht ganz erreicht, ging mir aber im grossen und ganzen super und um 5min hab ich mich auch verbessert, 10:54, wenn ich noch zehn jahr weiter fahr komm ich auch noch unter 10 h.

grossen respekt und lob an alle unter 10h und natürlich auch an alle anderen finisher.

des kühtai rauf war echt besch*****, totale dränglerei, dauernd wackln´s irgendwie vor dir rum, man kommt kaum in einen rhythmus, muss eigentlich langsamer fahren als man will, das nächste mal stell ich mich weiter vorne hin (das hab ich die letzten 2 jahre auch schon gesagt, aber des mit dem frühen aufstehn...)

also ich finde 4000 teilnehmer sind die absolut oberste grenze.

ein wenig verbockt hab ich´s mir beim timmel runter weil ich oben und an der mautstation unbedingt dringende telefonversuche unternehmen musste die dann eh gescheitert sind.

wie ich heut meinen platz am timmel im mail von der orga gsehen hab und dann den im ziel hab ich mich erst richtig geärgert.

das wetter hätt wieder mal ein bischen besser sein können alles in allen aber wieder ne super veranstaltung und nächstes jahr schlag ich dann richtig zu .

lg

w

 

@jimmy: warst du des im mountainbiker trikot am freitag abend bei der ortseinfahrt vent?

[josinger]

Super Berichte, besonders der von Schösch!

Da bekommt man richtig Lust auch mal mitzufahren, aber da liegen wohl noch einige Trainingskilometer vor mir.. :bump:

 

MFG

[willka]

Gibt es ein Foto vom Kleiderkoffer von der Wilka ?

Hätte gern gesehen wo der befestigt war

 

L.G.

Karl

 

 

ich war überhaupt nicht overdressed - ärmlinge, beinlinge, kopfdings und regenjacke. eigentlich war geradezu vortrefflich gekleidet. die regenjacke (ein wunderhübsches stück) und einen teil der ärmlinge

hab ich leider irgendwo aufm brenner verloren - so dass ich gar nicht weiterfahren hätte können, wenn ich wollen hätte.

 

(im köfferchen war lediglich der lippenstift, das rouge, das deo und so a zeugs)

 

 

@schösch: alle achtung, dass das durchdruckt hast. ich hab befürchtet, dass sich bei mir das mit dem äußerst knapp auch so entwickeln würde und ich hätt das mental nicht derpackt.

 

war denn wirklich um 19 Uhr 30 ganz Schluss? weil am jaufen sind um 15 Uhr 45 die Leute noch berggefahren, obwohl eigentlich um 15 Uhr 30 in St. Leonhard Ende gewesen sein sollte.

[Nemeton]

Hab den Nikman während dem Rennen kennengelernt; wir sind zuerst ziemlich lange gemeinsam den Brenner raufgefahren und haben uns bei der Labe aus den Augen verloren. Kurz vor dem Jaufenpass haben wir uns noch einmal getroffen ...

Da ist mir eine kleine Verwechslung passiert: ich hab' zwar den Nikman kennengelernt, aber nicht auf dem Weg zum Brenner, sondern beim Aufstieg zum Kühtai. Wir stellten fest, dass wir das gleiche Zeitziel hatten und wollten gemeinsam fahren. Wir haben uns aber bei der Labe Kühtai (ich blieb stehen, er nicht) bzw. wegen meines Reifendefektes bei der Abfahrt vom Kühtai aus den Augen verloren und erst viel später bei der Auffahrt zum Timmelsjoch bei der Ortschaft Moos wieder getroffen.