Blomma Geschrieben 15. Dezember 2008 Geschrieben 15. Dezember 2008 Der Mundl ist eine tragische Figur, so wie Wiener eben in den meisten Fällen sind. Genauso tragischkomisch, weil Abbilder der Wirklichkeit, sind die "Piefke Saga", "Kottan ermittelt", "Kaisermühlenblues", "Indien", "Hundstage", "Muttertag" usw. Die Mundl-Verfilmung wird eher zur Desillusionierung der Serie führen. Wozu braucht es ein Remake? Finde das schade. Die Serie von anno dazumal spricht doch sowieso für sich und ist einmalig...... Zitieren
steve4u Geschrieben 15. Dezember 2008 Geschrieben 15. Dezember 2008 Der Mundl ist eine tragische Figur, so wie Wiener eben in den meisten Fällen sind. Genauso tragischkomisch, weil Abbilder der Wirklichkeit, sind die "Piefke Saga", "Kottan ermittelt", "Kaisermühlenblues", "Indien", "Hundstage", "Muttertag" usw. Die Mundl-Verfilmung wird eher zur Desillusionierung der Serie führen. Wozu braucht es ein Remake? Finde das schade. Die Serie von anno dazumal spricht doch sowieso für sich und ist einmalig...... Als Remake würd ich es nicht sehen, eher ein "was wurde aus...."! Aber klar, an die Frische und Unbekümmertheit UND den Mut der Serie (den der ORF zweifellos bewiesen hat) wird die sicherlich schaumgebremste Verfilmung wohl nicht herankommen. Die Serie sehe ich auch ein wenig als Denkmal einer Wiener Umgangssprache, welche es so bald nicht mehr geben wird. Dieser Soziolekt wird ja auch von Wienern selber als Proletensprache angesehen und von den Jungen gar nicht mehr gesprochen und kaum verstanden. "Bruada ums Eck!" hat meine Oma noch verwendet, schön, diese Phrasen wiederzuhören! Zitieren
Blomma Geschrieben 15. Dezember 2008 Geschrieben 15. Dezember 2008 Als Remake würd ich es nicht sehen, eher ein "was wurde aus...."! "Bruada ums Eck!" hat meine Oma noch verwendet, schön, diese Phrasen wiederzuhören! Pflegst du den Gebrauch dieser Sprache?? Okay, das "Was wurde aus.." interessiert mich eher weniger. Denn der Mundl ist ein Stück Kindheitserinnerung für mich, siehe damalige Kleidung, Autos, Tapeten, Wandverbau, Wandbett von Hanni, Badewanne, Bier zum Ploppen (auch wenn Ottakringer das heute anbietet, trotzdem kein Vergleich..), fettige Haare, Dopplersaufen (gibts heute eh auch noch...), "schau ned so deppat" anstatt "guck mal"... ach ja, da ist die welt des roten wien noch in ordnung gewesen...... Zitieren
Gast eleon Geschrieben 15. Dezember 2008 Geschrieben 15. Dezember 2008 Die Serie sehe ich auch ein wenig als Denkmal einer Wiener Umgangssprache, welche es so bald nicht mehr geben wird. Dieser Soziolekt wird ja auch von Wienern selber als Proletensprache angesehen und von den Jungen gar nicht mehr gesprochen und kaum verstanden. würd ich nicht so sagen. war ja seither eher milleu-und bezirksbegrenzt der spruch. und somit auch den selben veränderungen unterworfen. "den wiener dialekt" gibts ja nicht. so eine hohe akzent- u. melodievielfalt einer sprache (ich mein deutsch) wie in wien gibts wohl in keiner anderen stadt. wobeis natürlich schad ist dass sich durch die gesellschaftsvermischung (da mein ich hauptsächlich "stände" ) die grenzen weniger hart und somit weniger prägnant werden) war ja auch beim mundl schön zu sehen. der sprech der werners u. der sackbauers. aber im rausch kommt jeder zam Zitieren
Gast eleon Geschrieben 15. Dezember 2008 Geschrieben 15. Dezember 2008 Das Drama beim "Echten Wiener" ist, dass es die eigene Frau ist und die eigenen Kinder betrifft, die das über sich ergehen lassen lassen müssen. wenn du dich erinnerst tun sie das aber nur bis zu einer gewissen grenze - dann ist schluss mit lustig. und das ist auch immer der punkt gewesen wo sich dann der "mensch" mundl gezeigt hat. das ist der feine unterschied zur wirklich bitteren realität. Zitieren
Chris64 Geschrieben 15. Dezember 2008 Autor Geschrieben 15. Dezember 2008 Der Mundl lässt nur seine Sicht auf die Welt gelten, wenns nicht so läuft wie er sich das vorstellt, werden seine Mitmenschen und sei es die eigenen Angehörigen aufs Gröbste verletzt. Mit so einem Menschen kann man auf die Dauer nicht auskommen. Solche Menschen wie der Mundl sind uneinsichtig, leben in ihrer eigenen Welt, haben kein Mitgefühl, sind despotisch, weil sie ihre Meinung, den anderen aufoktroyieren. Solche Menschen gibt es überall, nicht nur in Wien... Von solchen Menschen sollte man sich fernhalten. Das Drama beim "Echten Wiener" ist, dass es die eigene Frau ist und die eigenen Kinder betrifft, die das über sich ergehen lassen müssen. Zitieren
Chris64 Geschrieben 15. Dezember 2008 Autor Geschrieben 15. Dezember 2008 wenn du dich erinnerst tun sie das aber nur bis zu einer gewissen grenze - dann ist schluss mit lustig. und das ist auch immer der punkt gewesen wo sich dann der "mensch" mundl gezeigt hat. das ist der feine unterschied zur wirklich bitteren realität. Ja das ist sicher richtig. Es kommt aber auf die Umgebung an, die ihm die Grenzen aufzeigt. Er von alleine kennt keine Grenzen in der schamlosen Unterdrückung seiner Familie. Zitieren
steve4u Geschrieben 15. Dezember 2008 Geschrieben 15. Dezember 2008 Ja das ist sicher richtig. Es kommt aber auf die Umgebung an, die ihm die Grenzen aufzeigt. Er von alleine kennt keine Grenzen in der schamlosen Unterdrückung seiner Familie. Na, zumindest hat er seine Frau die Toni net "trickert" (geschlagen) - etwas, was ihn vielleicht von einem "echten" Wiener in diesem Miljöö unterscheidet?? Zitieren
Chris64 Geschrieben 15. Dezember 2008 Autor Geschrieben 15. Dezember 2008 Na, zumindest hat er seine Frau die Toni net "trickert" (geschlagen) - etwas, was ihn vielleicht von einem "echten" Wiener in diesem Miljöö unterscheidet?? Beim Mundl gehts darum zu zeigen, dass Sprache gewalttätig sein kann. Dass Zuschlagen schlimm ist, darüber sind sich eh alle einig. Dass einige dieser verbalen Rundumschläge das Potential zu ausgewachsenen Wuchteln haben, dass man also über diese skurrilen Wortkreationen lacht - darüber lache ich auch - sollte uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich im Grunde um gewalttätige Sprache handelt und diese Erkenntnis sollte unser Lachen darüber im gleichen Moment im Keim ersticken. Auch deswegen, weil man erkennt, dass dieser Ton nur für einen Außenstehenden, der solche Sager nicht kennt, skurril ist, aber für einen direkt Betroffenen die Hölle sein muss. Zitieren
Blomma Geschrieben 15. Dezember 2008 Geschrieben 15. Dezember 2008 diese szene ist genial. (weihnachtsbaum und fetznschädl) Zitieren
Gast eleon Geschrieben 15. Dezember 2008 Geschrieben 15. Dezember 2008 Beim Mundl gehts darum zu zeigen, dass Sprache gewalttätig sein kann. und das wirklich schlimme ist ja dass das nicht mal subversiv verbalisiert wird und das publikum das nicht checkt :f: da kann mans wieder mal den kurti sowinetz zitieren. Lachts nur ruhi, es Seifensieder, eich wirds lachen scho vergehen Bei der Blödheit samma Brüder, des werd's hoffentlich verstehen! Und drum halt ich euch schon wieder, vor an Spiegel, an genauen … Zitieren
Chris64 Geschrieben 15. Dezember 2008 Autor Geschrieben 15. Dezember 2008 Pflegst du den Gebrauch dieser Sprache?? Okay, das "Was wurde aus.." interessiert mich eher weniger. Denn der Mundl ist ein Stück Kindheitserinnerung für mich, siehe damalige Kleidung, Autos, Tapeten, Wandverbau, Wandbett von Hanni, Badewanne, Bier zum Ploppen (auch wenn Ottakringer das heute anbietet, trotzdem kein Vergleich..), fettige Haare, Dopplersaufen (gibts heute eh auch noch...), "schau ned so deppat" anstatt "guck mal"... ach ja, da ist die welt des roten wien noch in ordnung gewesen...... Ach das "rote Wien", wenn ich das schon höre... Dieser Ausdruck ist auch nur eine Verunglimpfung der SPÖ, die damals in den Siebzigerjahren mit absoluter Mehrheit einige auch positive Änderungen in Richtung Sozialismus bewirkt hat. Aber Leute wie der Mundl sind wie sie sind, ganz egal wie gerade die politisch vorherrschende Wetterlage ist. Zitieren
steve4u Geschrieben 15. Dezember 2008 Geschrieben 15. Dezember 2008 Beim Mundl gehts darum zu zeigen, dass Sprache gewalttätig sein kann. Dass Zuschlagen schlimm ist, darüber sind sich eh alle einig. Dass einige dieser verbalen Rundumschläge das Potential zu ausgewachsenen Wuchteln haben, dass man also über diese skurrilen Wortkreationen lacht - darüber lache ich auch - sollte uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich im Grunde um gewalttätige Sprache handelt und diese Erkenntnis sollte unser Lachen darüber im gleichen Moment im Keim ersticken. Auch deswegen, weil man erkennt, dass dieser Ton nur für einen Außenstehenden, der solche Sager nicht kennt, skurril ist, aber für einen direkt Betroffenen die Hölle sein muss. Nur vergiss halt nicht, dass für alle Beteiligten dieser "Ton" normal ist, und diese ebenfalls dem Mundl gegenüber in seiner Sprache antworten. Hör dir nur mal die sogenannte "Werkstattsprache" an, auch nichts für zartbesaitete, aber innerhalb dieses Umfeldes eben "normal"! Zitieren
Chris64 Geschrieben 15. Dezember 2008 Autor Geschrieben 15. Dezember 2008 Was für a Werkstattsprache? Zitieren
Chris64 Geschrieben 15. Dezember 2008 Autor Geschrieben 15. Dezember 2008 und das wirklich schlimme ist ja dass das nicht mal subversiv verbalisiert wird und das publikum das nicht checkt :f: Ja leider ist das so. Es gab zwar einen Sturm der Entrüstung nach der ersten Sendung, der die Leitungen des Kundendienstes beim ORF - so hieß damals "Hotline" - heiß laufen ließ. Aber mit der Zeit regten sich die Leut ab und die Serie wurde Kult. Alles was am Anfang ein Skandal war, wird vereinnahmt. Das muss irgendwie was allgemein Gültiges, Gesetzmäßiges sein. Und damit geht bzw. ging auch die ursprüngliche Botschaft verloren und es ist nur mehr "lustig". So wars schon beim "Herrn Karl" vom Qualtinger. Und ein paar Lustige von der Ich-will-nur-Spassfraktion sehen und sahen sowieso immer nur die Wuchteln. Nur vergiss halt nicht, dass für alle Beteiligten dieser "Ton" normal ist, und diese ebenfalls dem Mundl gegenüber in seiner Sprache antworten. Ja normal. Die ganz normale Alltagshölle eben... Zitieren
shroeder Geschrieben 15. Dezember 2008 Geschrieben 15. Dezember 2008 Was für a Werkstattsprache? zacki, klärst den chris auf bitte, sag im was nettes :devil: Zitieren
Gast NoPulse Geschrieben 15. Dezember 2008 Geschrieben 15. Dezember 2008 Was für a Werkstattsprache? Heast! Stöh di ned so deppat, du damischa Birndiab. Zitieren
Chris64 Geschrieben 15. Dezember 2008 Autor Geschrieben 15. Dezember 2008 zacki, klärst den chris auf bitte, sag im was nettes :devil: Jaja, ich weiß eh. Ihr glaubts alle ich weiß net wie man in Wien so redt... Bledsinn! Zitieren
Chris64 Geschrieben 15. Dezember 2008 Autor Geschrieben 15. Dezember 2008 Heast! Stöh di ned so deppat, du damischa Birndiab. Das klingt ja liab! :love: Sonst habts nix? Zitieren
shroeder Geschrieben 15. Dezember 2008 Geschrieben 15. Dezember 2008 Sonst habts nix? na, ich komm ja vom bau, dort wird gepflegt kommuniziert Zitieren
Gast eleon Geschrieben 15. Dezember 2008 Geschrieben 15. Dezember 2008 na, ich komm ja vom bau, dort wird gepflegt kommuniziert hau di in'd kinettn und schlog a wöhn.... Zitieren
Chris64 Geschrieben 15. Dezember 2008 Autor Geschrieben 15. Dezember 2008 na, ich komm ja vom bau, dort wird gepflegt kommuniziert Das war vielleicht so vor Deiner Zeit. Zitieren
shroeder Geschrieben 15. Dezember 2008 Geschrieben 15. Dezember 2008 irgendwie vermiss' ich die burschen ja... besonders die busfahrten zum betriebsausflug und die weihnachtsfeiern, angsoffene die von ihren kollegen um 0500 in bus ghoben werden und um bis 0900 alle biervorräte im bus vernichtet ham, schlägereien unterm wirtshauschristbaum weil einer 10g mehr am lohnzettel hat als der andere... fad wars ned... Zitieren
Zacki Geschrieben 15. Dezember 2008 Geschrieben 15. Dezember 2008 Heast! Stöh di ned so deppat, du damischa Birndiab. wenigstens kenn ma jetzt die Vorstellung, die a Bürosesselpupser von an Werkstättenbetrieb hat Zitieren
Tiefpreislatte Geschrieben 16. Dezember 2008 Geschrieben 16. Dezember 2008 Das war vielleicht so vor Deiner Zeit. Ist Bau ein Häfen? Zitieren
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