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Ein echter Wiener geht nicht unter - weiter gehts!


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Der Mundl ist eine tragische Figur, so wie Wiener eben in den meisten

 

Fällen sind. Genauso tragischkomisch, weil Abbilder der Wirklichkeit,

 

sind die "Piefke Saga", "Kottan ermittelt", "Kaisermühlenblues",

 

"Indien", "Hundstage", "Muttertag" usw.

 

Die Mundl-Verfilmung wird eher zur Desillusionierung der Serie führen.

 

Wozu braucht es ein Remake? Finde das schade. Die Serie von anno

 

dazumal spricht doch sowieso für sich und ist einmalig......

Geschrieben
Der Mundl ist eine tragische Figur, so wie Wiener eben in den meisten

 

Fällen sind. Genauso tragischkomisch, weil Abbilder der Wirklichkeit,

 

sind die "Piefke Saga", "Kottan ermittelt", "Kaisermühlenblues",

 

"Indien", "Hundstage", "Muttertag" usw.

 

Die Mundl-Verfilmung wird eher zur Desillusionierung der Serie führen.

 

Wozu braucht es ein Remake? Finde das schade. Die Serie von anno

 

dazumal spricht doch sowieso für sich und ist einmalig......

 

 

Als Remake würd ich es nicht sehen, eher ein "was wurde aus...."!;)

 

 

Aber klar, an die Frische und Unbekümmertheit UND den Mut der Serie (den der ORF zweifellos bewiesen hat) wird die sicherlich schaumgebremste Verfilmung wohl nicht herankommen.

 

Die Serie sehe ich auch ein wenig als Denkmal einer Wiener Umgangssprache, welche es so bald nicht mehr geben wird. Dieser Soziolekt wird ja auch von Wienern selber als Proletensprache angesehen und von den Jungen gar nicht mehr gesprochen und kaum verstanden.

 

"Bruada ums Eck!" hat meine Oma noch verwendet, schön, diese Phrasen wiederzuhören!:)

Geschrieben
Als Remake würd ich es nicht sehen, eher ein "was wurde aus...."!;)

 

"Bruada ums Eck!" hat meine Oma noch verwendet, schön, diese Phrasen wiederzuhören!:)

 

Pflegst du den Gebrauch dieser Sprache??

 

Okay, das "Was wurde aus.." interessiert mich eher weniger. Denn

 

der Mundl ist ein Stück Kindheitserinnerung für mich, siehe damalige

 

Kleidung, Autos, Tapeten, Wandverbau, Wandbett von Hanni,

 

Badewanne, Bier zum Ploppen (auch wenn Ottakringer das heute

 

anbietet, trotzdem kein Vergleich..), fettige Haare, Dopplersaufen

 

(gibts heute eh auch noch...), "schau ned so deppat" anstatt "guck

 

mal"... ach ja, da ist die welt des roten wien noch in ordnung

 

gewesen......

Geschrieben

Die Serie sehe ich auch ein wenig als Denkmal einer Wiener Umgangssprache, welche es so bald nicht mehr geben wird. Dieser Soziolekt wird ja auch von Wienern selber als Proletensprache angesehen und von den Jungen gar nicht mehr gesprochen und kaum verstanden.

 

 

 

würd ich nicht so sagen. war ja seither eher milleu-und bezirksbegrenzt der spruch. und somit auch den selben veränderungen unterworfen.

 

"den wiener dialekt" gibts ja nicht. so eine hohe akzent- u. melodievielfalt einer sprache (ich mein deutsch) wie in wien gibts wohl in keiner anderen stadt.

 

wobeis natürlich schad ist dass sich durch die gesellschaftsvermischung (da mein ich hauptsächlich "stände" :D ) die grenzen weniger hart und somit weniger prägnant werden)

 

war ja auch beim mundl schön zu sehen. der sprech der werners u. der sackbauers. aber im rausch kommt jeder zam :rofl:

Geschrieben
Das Drama beim "Echten Wiener" ist, dass es die eigene Frau ist und die eigenen Kinder betrifft, die das über sich ergehen lassen lassen müssen.

 

wenn du dich erinnerst tun sie das aber nur bis zu einer gewissen grenze - dann ist schluss mit lustig. und das ist auch immer der punkt gewesen wo sich dann der "mensch" mundl gezeigt hat. das ist der feine unterschied zur wirklich bitteren realität.

Geschrieben

Der Mundl lässt nur seine Sicht auf die Welt gelten,

wenns nicht so läuft wie er sich das vorstellt,

werden seine Mitmenschen und sei es die eigenen

Angehörigen aufs Gröbste verletzt.

 

Mit so einem Menschen kann man auf die Dauer nicht

auskommen. Solche Menschen wie der Mundl sind

uneinsichtig, leben in ihrer eigenen Welt, haben kein

Mitgefühl, sind despotisch, weil sie ihre Meinung,

den anderen aufoktroyieren.

 

Solche Menschen gibt es überall, nicht nur in Wien...

Von solchen Menschen sollte man sich fernhalten.

 

Das Drama beim "Echten Wiener" ist, dass es die

eigene Frau ist und die eigenen Kinder betrifft, die

das über sich ergehen lassen müssen.

Geschrieben
wenn du dich erinnerst tun sie das aber nur bis zu einer gewissen grenze - dann ist schluss mit lustig. und das ist auch immer der punkt gewesen wo sich dann der "mensch" mundl gezeigt hat. das ist der feine unterschied zur wirklich bitteren realität.

 

Ja das ist sicher richtig.

Es kommt aber auf die Umgebung an, die

ihm die Grenzen aufzeigt.

Er von alleine kennt keine Grenzen in der

schamlosen Unterdrückung seiner Familie.

Geschrieben
Ja das ist sicher richtig.

Es kommt aber auf die Umgebung an, die

ihm die Grenzen aufzeigt.

Er von alleine kennt keine Grenzen in der

schamlosen Unterdrückung seiner Familie.

 

 

Na, zumindest hat er seine Frau die Toni net "trickert" (geschlagen) - etwas, was ihn vielleicht von einem "echten" Wiener in diesem Miljöö unterscheidet??

Geschrieben
Na, zumindest hat er seine Frau die Toni net "trickert" (geschlagen) - etwas, was ihn vielleicht von einem "echten" Wiener in diesem Miljöö unterscheidet??

 

Beim Mundl gehts darum zu zeigen, dass Sprache gewalttätig sein

kann. Dass Zuschlagen schlimm ist, darüber sind sich eh alle einig.

 

Dass einige dieser verbalen Rundumschläge das Potential zu

ausgewachsenen Wuchteln haben, dass man also über diese

skurrilen Wortkreationen lacht - darüber lache ich auch - sollte uns

nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich im Grunde um

gewalttätige Sprache handelt und diese Erkenntnis sollte unser

Lachen darüber im gleichen Moment im Keim ersticken. Auch

deswegen, weil man erkennt, dass dieser Ton nur für einen

Außenstehenden, der solche Sager nicht kennt, skurril ist, aber für

einen direkt Betroffenen die Hölle sein muss.

Geschrieben
Beim Mundl gehts darum zu zeigen, dass Sprache gewalttätig sein

kann.

 

und das wirklich schlimme ist ja dass das nicht mal subversiv verbalisiert wird und das publikum das nicht checkt :f:

 

da kann mans wieder mal den kurti sowinetz zitieren.

 

Lachts nur ruhi, es Seifensieder, eich wirds lachen scho vergehen

Bei der Blödheit samma Brüder, des werd's hoffentlich verstehen!

Und drum halt ich euch schon wieder, vor an Spiegel, an genauen …

Geschrieben
Pflegst du den Gebrauch dieser Sprache??

 

Okay, das "Was wurde aus.." interessiert mich eher weniger. Denn

 

der Mundl ist ein Stück Kindheitserinnerung für mich, siehe damalige

 

Kleidung, Autos, Tapeten, Wandverbau, Wandbett von Hanni,

 

Badewanne, Bier zum Ploppen (auch wenn Ottakringer das heute

 

anbietet, trotzdem kein Vergleich..), fettige Haare, Dopplersaufen

 

(gibts heute eh auch noch...), "schau ned so deppat" anstatt "guck

 

mal"... ach ja, da ist die welt des roten wien noch in ordnung

 

gewesen......

Ach das "rote Wien", wenn ich das schon höre...

Dieser Ausdruck ist auch nur eine Verunglimpfung der SPÖ, die

damals in den Siebzigerjahren mit absoluter Mehrheit einige

auch positive Änderungen in Richtung Sozialismus bewirkt hat.

 

Aber Leute wie der Mundl sind wie sie sind, ganz egal wie gerade

die politisch vorherrschende Wetterlage ist.

Geschrieben
Beim Mundl gehts darum zu zeigen, dass Sprache gewalttätig sein

kann. Dass Zuschlagen schlimm ist, darüber sind sich eh alle einig.

 

Dass einige dieser verbalen Rundumschläge das Potential zu

ausgewachsenen Wuchteln haben, dass man also über diese

skurrilen Wortkreationen lacht - darüber lache ich auch - sollte uns

nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich im Grunde um

gewalttätige Sprache handelt und diese Erkenntnis sollte unser

Lachen darüber im gleichen Moment im Keim ersticken. Auch

deswegen, weil man erkennt, dass dieser Ton nur für einen

Außenstehenden, der solche Sager nicht kennt, skurril ist, aber für

einen direkt Betroffenen die Hölle sein muss.

 

 

Nur vergiss halt nicht, dass für alle Beteiligten dieser "Ton" normal ist, und diese ebenfalls dem Mundl gegenüber in seiner Sprache antworten.

 

Hör dir nur mal die sogenannte "Werkstattsprache" an, auch nichts für zartbesaitete, aber innerhalb dieses Umfeldes eben "normal"!;)

Geschrieben
und das wirklich schlimme ist ja dass das nicht mal subversiv verbalisiert wird und das publikum das nicht checkt :f:

Ja leider ist das so. Es gab zwar einen Sturm der Entrüstung nach

der ersten Sendung, der die Leitungen des Kundendienstes beim

ORF - so hieß damals "Hotline" - heiß laufen ließ. Aber mit der Zeit

regten sich die Leut ab und die Serie wurde Kult. Alles was am

Anfang ein Skandal war, wird vereinnahmt. Das muss irgendwie was

allgemein Gültiges, Gesetzmäßiges sein. Und damit geht bzw. ging

auch die ursprüngliche Botschaft verloren und es ist nur

mehr "lustig".

 

So wars schon beim "Herrn Karl" vom Qualtinger.

 

Und ein paar Lustige von der Ich-will-nur-Spassfraktion sehen und

sahen sowieso immer nur die Wuchteln.

 

Nur vergiss halt nicht, dass für alle Beteiligten dieser "Ton" normal ist, und diese ebenfalls dem Mundl gegenüber in seiner Sprache antworten.

 

Ja normal. Die ganz normale Alltagshölle eben...

Geschrieben
na, ich komm ja vom bau, dort wird gepflegt kommuniziert :look:

 

hau di in'd kinettn und schlog a wöhn....

 

 

:rofl:

Geschrieben

irgendwie vermiss' ich die burschen ja...

 

besonders die busfahrten zum betriebsausflug und die weihnachtsfeiern, angsoffene die von ihren kollegen um 0500 in bus ghoben werden und um bis 0900 alle biervorräte im bus vernichtet ham, schlägereien unterm wirtshauschristbaum weil einer 10g mehr am lohnzettel hat als der andere...

 

fad wars ned...

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